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- 19.03.06
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Herbst
Hallo Uta,
footbell - das war mir nicht aufgefallen. Wenn ich das richtig verstehe, in dem Zusammenhang, handelt es sich bei "footbells" um eine herbstliche Glockenblumenart. Die andere Bedeutung (am Fuß getragene Glöckchen, percussions) passt ja nicht so richtig ... .
Die Zauberei im Herbste
Josef Freiherr von Eichendorff
Aus der Kluft treibt mich das Bangen,
Alte Klänge nach mir langen -
Süße Sünde, laß mich los!
Oder wirf mich ganz darnieder,
Vor dem Zauber dieser Lieder
Bergend in der Erde Schoß!
Gott! Inbrünstig möcht ich beten,
Doch der Erde Bilder treten
Immer zwischen dich und mich,
Und ringsum der Wälder Sausen
Füllt die Seele mir mit Grausen,
Strenger Gott! ich fürchte dich.
Ach! So brich auch meine Ketten!
Alle Menschen zu erretten,
Gingst du ja in bittern Tod.
Irrend an der Hölle Toren,
Ach, wie bald bin ich verloren!
Jesus, hilf in meiner Not!
Über gelb und rote Streifen
Ziehen hoch die Vögel fort.
Trostlos die Gedanken schweifen,
Ach! sie finden keinen Port,
Und der Hörner dunkle Klagen
Einsam nur ans Herz dir schlagen.
Siehst du blauer Berge Runde
Ferne überm Walde stehn,
Bäche in dem stillen Grunde
Rauschend nach der Ferne gehn?
Wolken, Bäche, Vögel munter,
Alles ziehet mit hinunter.
Golden meine Locken wallen,
Süß mein junger Leib noch blüht -
Bald ist Schönheit auch verfallen,
Wie des Sommers Glanz verglüht,
Jugend muß die Blüten neigen,
Rings die Hörner alle schweigen.
Schlanke Arme zu umarmen,
Roten Mund zum süßen Kuß,
Weiße Brust, dran zu erwarmen,
Reichen, vollen Liebesgruß
Bietet dir der Hörner Schallen,
Süßer! komm, eh sie verhallen!
https://gutenberg.spiegel.de/eichndrf/herbst/herbst.htm
Herzliche Grüße von
Leòn
Hallo Uta,
footbell - das war mir nicht aufgefallen. Wenn ich das richtig verstehe, in dem Zusammenhang, handelt es sich bei "footbells" um eine herbstliche Glockenblumenart. Die andere Bedeutung (am Fuß getragene Glöckchen, percussions) passt ja nicht so richtig ... .

Die Zauberei im Herbste
Josef Freiherr von Eichendorff
Aus der Kluft treibt mich das Bangen,
Alte Klänge nach mir langen -
Süße Sünde, laß mich los!
Oder wirf mich ganz darnieder,
Vor dem Zauber dieser Lieder
Bergend in der Erde Schoß!
Gott! Inbrünstig möcht ich beten,
Doch der Erde Bilder treten
Immer zwischen dich und mich,
Und ringsum der Wälder Sausen
Füllt die Seele mir mit Grausen,
Strenger Gott! ich fürchte dich.
Ach! So brich auch meine Ketten!
Alle Menschen zu erretten,
Gingst du ja in bittern Tod.
Irrend an der Hölle Toren,
Ach, wie bald bin ich verloren!
Jesus, hilf in meiner Not!
Über gelb und rote Streifen
Ziehen hoch die Vögel fort.
Trostlos die Gedanken schweifen,
Ach! sie finden keinen Port,
Und der Hörner dunkle Klagen
Einsam nur ans Herz dir schlagen.
Siehst du blauer Berge Runde
Ferne überm Walde stehn,
Bäche in dem stillen Grunde
Rauschend nach der Ferne gehn?
Wolken, Bäche, Vögel munter,
Alles ziehet mit hinunter.
Golden meine Locken wallen,
Süß mein junger Leib noch blüht -
Bald ist Schönheit auch verfallen,
Wie des Sommers Glanz verglüht,
Jugend muß die Blüten neigen,
Rings die Hörner alle schweigen.
Schlanke Arme zu umarmen,
Roten Mund zum süßen Kuß,
Weiße Brust, dran zu erwarmen,
Reichen, vollen Liebesgruß
Bietet dir der Hörner Schallen,
Süßer! komm, eh sie verhallen!
https://gutenberg.spiegel.de/eichndrf/herbst/herbst.htm
Herzliche Grüße von
Leòn