Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.702
...
Als nicht verschreibungspflichtige Schlafmittel mit mittlerer Wirkintensität und mittellanger Wirkdauer stehen die zwei älteren H1-Antihistaminika Diphenhydramin und Doxylamin zur Verfügung (7). Ihre sedierende Wirkung beruht auf einer Blockade zentraler H1-Rezeptoren. Klinische Studien konnten eine verkürzte abendliche Einschlafzeit und eine subjektive verbesserte Schlafqualität bei Einnahme von Diphenhydramin und Doxylamin über zumindest eine Woche nachweisen (8). Bei längerem Gebrauch werden häufig Adaptionseffekte und damit Wirkverluste beobachtet. Selbst bei geringer schlafanstoßender Wirkung können die Antihistaminika Wachheit und Leistungsfähigkeit am Tage vermindern.

Die empfohlene Einzeldosis liegt für Diphenhydramin bei 50 mg und für Doxylamin bei 25 bis 50 mg. Da H1-Antihistaminika in das physiologische Schlaf- und Regenerationsgeschehen eingreifen, sollte nach zwei bis drei Tagen ein Auslassversuch gemacht werden (7). Alternativ bietet sich die Einnahme an jedem zweiten Tag an. Die Gabe dieser Wirkstoffe eignet sich besonders bei situativen Schlafstörungen zum Beispiel im Urlaub oder nach einem Ortswechsel.

Bei Einschlafstörungen sollten die Antihistaminika 30 bis 60 Minuten vor dem Zubettgehen eingenommen werden; bei Durchschlafstörungen empfiehlt sich die Einnahme unmittelbar zuvor. Der Einnahmezeitpunkt sollte etwa acht Stunden vor dem geplanten Aufstehen liegen. So kann ein »hang-over«-Effekt mit Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit am nächsten Tag minimiert werden. Aus demselben Grund sollten Patienten nachts nie »nachdosieren«. Wenn sich die Schlafstörung nach zwei bis drei Tagen nicht bessert oder nach Absetzen des Arzneimittels wieder auftritt, muss der Patient den Arzt aufsuchen (7).

Alle Optionen erwägen
Problematisch bei der Anwendung der H1-Antihistaminika ist das Nebenwirkungsprofil, das vor allem durch die Blockade muscarinischer Acetylcholinrezeptoren bedingt ist (10). Als Nebenwirkungen der H1-Antihistaminika können unter anderem Obstipation, Miktionsstörungen, Mundtrockenheit und Verwirrtheit auftreten. Da diese unerwünschten Arzneimittelwirkungen in Form des anticholinergen Syndroms vorwiegend bei älteren Patienten auftreten, sollten H1-Antihistaminika möglichst nicht bei Patienten über 65 eingesetzt werden (5, 8).

Kontraindiziert sind beide Substanzen bei Patienten mit Engwinkelglaukom und Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung sowie bei Epileptikern beziehungsweise bei Schwangeren und Stillenden. Andere zentralnervös wirkende Arzneimittel sowie Alkohol verstärken die sedierende Wirkung.
...
https://www.mastozytose-histamin.de...lichkeit/schlafstörungen-und-antihistaminika/

... Handelsnamen von Dephenhydramin
Monopräparate
Gittalun (D), Hoggar night (D), Schlafsterne (D), SchlafTabs (D), Sedaplus (D), Sanalepsi (CH), Valocordin-Doxylamin (D)

Kombinationspräparate
Vicks MediNait (CH), Wick Erkältungssirup (A), Wick MediNait (D)

Handelsnamen von Doxylamin:
Monopräparate
Gittalun (D), Hoggar night (D), Schlafsterne (D), SchlafTabs (D), Sedaplus (D), Sanalepsi (CH), Valocordin-Doxylamin (D)

Kombinationspräparate
Vicks MediNait (CH), Wick Erkältungssirup (A), Wick MediNait (D)
...
Quelle: Wikipedia

Grüsse,
Oregano
 
Oben