Die globale Begeisterung für den weltweit ersten Krebsimpfstoff
GARDASIL scheint kaum noch Grenzen zu kennen. Soll ich also meinen
Töchtern zu der Impfung raten? Ein Blick auf die Fakten aus der
Sicht eines Vaters.
von Hans U. P. Tolzin
Auch ohne Impfung besteht statistisch gesehen
ein mehr als 99%iger Schutz
Warum sollte ich meine Töchter (13 und 17 Jahre) gegen das humane
Papilloma-Virus (HPV) impfen lassen? "Dumme Frage", werden Sie
vielleicht sagen, "natürlich, um das Risiko einer Erkrankung an Ge-
bärmutterhalskrebs zu senken!" Rabenvater oder Rabenmutter sein,
wer will das schon?
Wir sind also beeindruckt: Die Zulassungsstudien, so heißt es, ha-
ben eine nahezu 100%ige Schutzrate des Impfstoffs gezeigt.
Doch laut den offiziellen Statistiken liegt die Wahrscheinlichkeit
für meine Mädels bereits jetzt bei fast Null, nämlich bei etwa 0,02
% im Jahr. Denn offiziellen Schätzungen zufolge erkranken in
Deutschland von ca. 40 Millionen Frauen jährlich bis zu 7.000.
Das Erkrankungsrisiko ist also bereits ohne Impfung verschwindend
gering, sogar weit unter einer Promille. Das Sterberisiko liegt
bezogen auf die weibliche Bevölkerung, sogar bei nur 0,005 %.
Statistisch gesehen erkrankt also pro Jahr in einer Kleinstadt mit
ca. 10.000 Menschen eine einzige Frau an Gebärmutterhalskrebs. Da
es in erster Linie Frauen mittleren Alters und "rüstige Senioren"
trifft, sinkt damit das (statistische) Risiko für meine Kinder
nochmals ein Stück.
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impf-report Newsletter Nr. 04/2007 - Krebsimpfstoff