Themenstarter
- Beitritt
- 19.03.06
- Beiträge
- 8.401
Grenzgänger
Reisende
Wir Reisenden zwischen den Welten, Bewegung ist unser hauptsächliches Wort.
Wir tanzen den Reigen der Sterne, den Tanz zwischen Materie und Geist.
Wir können nicht einer Welt angehören, nicht einer Welt allein. Erlaubt
ist uns nicht das Verweilen.
Und wir wollten es nicht, auch wenn man uns ließe.
Denn wenn auch Zwiespalt und Zweifel uns lieben, so lieben wir beide ebenso.
Und liebten wir sie nicht, so bräuchten wir sie dennoch, so nötig beinah’ wie zum Atmen die Luft.
Als die Alten am Feuer saßen und Lieder sangen über die Götter, da war unser Weg schon gebahnt.
Glücklich mögen manche diejenigen schätzen, die sich finden auf der einen oder der anderen Seite des Zaunes; jene die entweder wohnen im Dunkel oder im Licht.
Glücklich der Bauer, der
sein Feld bestellt, in
Erwartung reicher Ernte.
Glücklich der Lehrer,
der seine Schüler unterweist,
überzeugt von seinem Wissen.
Glücklich der Schmied,
der das Eisen formt,
so wie sein Wille es verlangt.
Wir aber, die wir reisen zwischen den Welten, wir wissen um das Zeugnis, das wir abzulegen haben, von beiden Seiten des Zaunes.
Reiter
Wir reiten auf gescheckten Pferden; unsere Rösser sind schwarz nicht noch weiß.
Wir erweisen den unterschiedlichen Herren unsere Referenz, nicken freundlich oder mit Hochmut ihnen zu. Denn wie es in den Wald ruft, so schallt es heraus und wir geben dem Pferd unsre Sporen.
Oftmals da tänzelt unser Ross, ob wir wolln oder nicht, auf der Grenze.
Wir tragen Licht und Dunkel in uns. Wir kennen die Welten, wir kennen sie alle. Doch in keiner steht unser wärmendes Haus.
Das heißt auch: wir sind keine Sklaven!
Wir sind frei zu
handeln
Wir sind frei zu
suchen
Wir sind frei zu
Künden
Kein Herr kann uns weisen,
kein Richter uns verurteilt,
kein Büttel wird an den
Pranger uns führen.
Verantwortlich sind wir uns selbst.
Wir sind frei zu
handeln
Wir sind frei zu
suchen
Wir sind frei zu
Künden
Kein Herr kann uns weisen,
kein Richter uns verurteilt,
kein Büttel wird an den
Pranger uns führen.
Verantwortlich sind wir uns selbst.
Immer wieder reiten vom Licht wir ins Dunkle, vom Dunklen ins Licht.
Manchmal halten wir an, auf der einen oder auf der anderen Seite
Und wir besinnen uns. Wir entscheiden, wohin der nächste Ritt uns führt.
Und wir nehmen vom Dunklen und nehmen vom Hellen.
Wissen
Wir tragen das Wissen uralter Zeiten, in ins, Licht, eingeschlossen in gläsernen Perlen, wie luftige Blasen in Bernstein geborgen. Ober wie millionenfaches Leben, in einem Teich verborgen ist. Nicht immer dringt es an die Oberfläche, beschienen vom Licht unsres Bewusstseins. Oftmals treibt es, in untergründlichen tiefen, unbewusst und unerkannt – und ist dennoch da.
Manches das wir sehen
manches das wir wissen
ist nicht auszusprechen
ist nicht zu vermitteln
behalten wir für uns
müssen andre sehen
müssen andre wissen
müssen andre künden.
manches das wir wissen
ist nicht auszusprechen
ist nicht zu vermitteln
behalten wir für uns
müssen andre sehen
müssen andre wissen
müssen andre künden.
Es ist auch zu greifen, in besseren Stunden, und auszusprechen auch, in manchen.
Wer es hört, mag es doch nicht verstehen, wer es versteht, versteht es vielleicht falsch. Wer es versteht mag es vielleicht nicht glauben. Es werden nur wenige sein, in deren herz und Verstand es dringt.
Und wie sie handeln, mit diesem Wissen, noch weniger können wir dies bestimmen.
Der Weg
Durch schrundige Schluchten, fruchtbare Täler, durch Wüsten, über Berge, auf schmalsten Graten und durch breiteste Ebenen führt unser Weg.
Niemand kennt den Weg, den wir beschreiten; niemand die dunklen, niemand die lichten Pfade die wir durchstreifen, auf unseren Reisen. Nur uns selbst und denen, denen wir erlauben, unsere Begleiter zu sein, sind die Routen – und das längst nicht immer - bekannt.
Doch hören wir manchmal, da drin - tief in uns, eine Stimme, die lockt und uns ruft.
Also gibt es wohl doch noch EINEN
der diese Wege kennt
und sie uns vielleicht sogar ebnet?
der diese Wege kennt
und sie uns vielleicht sogar ebnet?
Doch das bleiben spekulative Gedankengemälde. Wir wissen uns auf unserem Wege allein. Allein doch längst nicht immer einsam.
Wir fühlen uns durch manches auf dem Weg geführt; durch Liebe und Hass, durch Hunger und Not, durch Bedrängnis und Glück
Und dann diese Stimme … die wir manchmal hören….oder glauben zu hören… . Wer weiß!
Wir folgen den Wegen, die sich uns auftun, durch Täler, über Berge, durch fruchtbare Auen, durch steinige Wüsten, bis an unser Ziel.
Das Ziel, das wir selber nicht so recht kennen und manchmal hoffen, dass ein Andrer es weiß!
Nachdenkliche Grüße von
Leòn