Glutamat-Rezeptor Aktivierung durch Infektion?

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Hallo zusammen,

ich hab hier seit fast 10 Jahren nichts mehr geschrieben, jetzt bräuchte ich allerdings leider wieder guten Rat, da mich meine alte Krankheit eingeholt hat.

Kurz zur Vorgeschichte, im Dezember 2007 hatte ich einen totalen gesundheitlichen Zusammenbruch, durch den ich ca. 1 Jahr komplett außer Gefecht war und mich ein weiteres Jahr absolut sch.. gefühlt hab. Labordiagnostisch waren ein aktiver EBV sowie HHV-6 die Erklärung. Symptome waren damals eine gefühlte Mischung aus MS, Parkinson, Rheuma und tödliche Erschöpfung.

Ab 2010 war die Welt dann wieder halbwegs in Ordnung, ab und an, besonders im Winter oder nach Erkältungen gab es einen Minischub, der allerdings nach spätestens 3 Wochen wieder weg war.

Der erste Ausbruch war so allumfassend, dass man keine Schübe, Reaktionen oder was auch immer, definieren konnte, sämtliche Symptome waren überlappend und immer vorhanden. Später dann stellte sich heraus, dass die Infektsymptome eigentlich harmlos waren, schlimm waren die Immun oder Begleitreaktionen danach.

Das Ganze läuft immer gleich ab: wahlweise Nebenhöhlenprobleme=Grippesymptomatik oder Magen-Darm, danach Muskelkrämpfe, gesteigerte Übererregbarkeit des Nervensystems, Störungen der Propriorezeption. Die Neuroprobleme nach einem Schub konnte ich ab ca. 2012 mit 2-3 Gläsern Sekt wegspülen, dann hatte sich das erledigt.

Den letzten, kleinen Schub hatte ich ca. 2014, nach einer Erkältung, seitdem war Ruhe. Bis Dezember 2018. Diesmal hat es mich wieder stärker erwischt, allerdings so, dass ein normales Leben inklusive Vollzeitjob noch möglich ist. Das Leben genießen, sieht allerdings natürlich anders aus. Zum Glück fehlt die Erschöpfung und die Symptome liegen von der Stärke her, vielleicht bei 30% von damals. Nichtsdestotrotz sind sie da und mein ätzendes Immunsystem geht spätestens vor der nächsten Menstruation so in den Keller, dass das Ding wieder ausbricht.

Eine PCR auf EBV war negativ, deshalb gehe ich davon aus, dass der HHV-6 das Grundübel ist. Vor 10 Jahren war die Informationslage sehr dünn, das hat sich mittlerweile allerdings geändert. Studien zufolge verursacht der Virus gerne neurologische Störungen mit MS-Symptomatik und wirbelt wohl einiges im Bereich des Glutamat-Rezeptors durcheinander. Was ganz gut zu der muskulären Übererregbarkeit, Schlaflosigkeit etc. passen würde.

Ich weiß natürlich, warum das Ding wieder ausgebrochen ist, das letzte Jahr habe ich quasi auf der Überholspur gelebt, viel Party, viel Alkohol, 2-3 mal im Monat am Wochenende irgendwohin geflogen, dazu ein stressiger Fulltime-Job. Und mein Vitamin-D Wert ist absolut im Keller (einstellig). Da war es quasi nur eine Frage der Zeit. Das war übrigens das erste Mal, dass Vitamin D bestimmt wurde, vermutlich rutscht der im Winter immer ab. Im Sommer hatte ich auch noch nie einen Ausbruch.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich muss irgendwie den verdammten Wert wieder hochbekommen. Was einfacher klingt, als es ist, denn ich vertrage das Zeug in künstlicher Form überhaupt nicht. Weder als Kombi mit K2 in Öl, noch als Dragee mit Minieinheiten. Dekristol 20000 liegt ungeöffnet in der Schublade, die könnte ich vermutlich vor der Notaufnahme einnehmen. Haupt-Symptome sind Nierenschmerzen und allgemein fiese Muskel, Knochen, wasauchimmer Schmerzen, gefolgt von elektrischem Kribbeln, wenn ich dann nicht aufhöre, Muskelkrämpfe in allen Teilen des Körpers. So wie zu Beginn der Krankheit.

Magnesium macht das Ganze noch schlimmer, es kommen zu den Krämpfen noch Grippe und Magen-Darm Symptome dazu, die Muskelproblematik wird noch gesteigert, ich fühle mich insgesamt sterbenskrank. Das kann ich mir echt nicht leisten, nach 2-3 Tagen ohne alles hört der Spuk dann auf.

Mein B12-Wert ist auch down, allerdings nicht so dramatisch. Hochdosen vertrage ich auch davon nicht, ein normaldosierter Komplex mit Folsäure und B6 geht allerdings ohne es zu merken. Vor 10 Jahren war der Wert allerdings vorbildlich, wird also primär keine Ursache sein.

Weiß der Teufel, warum ich keine NEM vertrage, sonst bin ich nicht sehr empfindlich, was Nahrungsmittel oder Medikamente angeht. Sonne liebe ich, da gibt es nie Probleme. Eine leichte HIT ist vorhanden, aber das geht eher in Richtung Rotwein, Ketchup, Reisekrankheit, etc.

Hier nun meine Frage: irgendwie hab ich das Gefühl, dass das alles, oder zumindest der fiese Teil, mit dem Glutamat-Rezeptor zusammenhängt, Nitrostress liest sich ähnlich, oder z.B. die Geschichten von Fluorchinolon-Geschädigten, wie auch Alkoholabhängigen. Oder eben ein Virus wie HHV-6. Alles Dinge, die dazu führen, dass Magnesium vom Nmda-Rezeptor verdrängt wird und Glutamat andockt.

Für mich sind das allerdings böhmische Dörfer, ich bin IT-ler und habe mir das mühsam erlesen, es wäre toll, wenn mir jemand in einfachen Worten :) den Zusammenhang erklären könnte. Kann es sein, dass Magnesium, wenn es ausreichend zugeführt wird, wieder versucht, an den Rezeptor anzudocken und zunächst Symptome verursacht, wie das Glutamat selbst? Vermutlich liegt durch die Aktivierung durch Glutamat in den Zellen ein Calciumüberschuss vor, der durch Vitamin D Substitution noch verstärkt wird? (Tetanie, Muskelkrämpfe). Paradoxerweise wird dafür eine Calcium-Substitution empfohlen?

Bringt es was, sich da durch zu quälen, oder sollte man in so einem Fall besser die Finger von Vitamin D und Magnesium lassen? Und lieber abwarten bzw. ins Solarium gehen?

Wie sieht es mit Glutamat Antagonisten, wie z.B. Taurin oder Glycin aus? Mein letzter Magnesium-Versuch beinhaltete Glycinat und bevor sich die Unverträglichkeit addierte, hat es für ein paar Stunden richtig gut gewirkt. Keine Verspannungen und ich konnte in der ersten Nacht auch fantastisch schlafen.

Sorry für den langen Text, ich hoffe, es melden sich ein paar Experten, was das Glutamat-Rezeptor Problem angeht. Danke im Voraus ?
 
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