Hallo Eva2009,
Hallo zusammen, danke für eure Antworten, aber leider ist meine Mutter schon 90 Jahre alt.
Das muß nicht unbedingt ein Problem sein, allerdings sind Menschen in diesem Alter meist wenig kooperativ, wenn es darum geht, etwas am Lebensstil zu ändern. Was aber nötig wäre, wenn man die Beschwerden ursächlich angehen will, denn die aufgezählen Krankheiten sind typisch ernährungsbedingt. Sie entstehen allerdings langsam im Verlauf vieler Jahrzehnte.
Sie hat ein Altersherz, Krampfadern, geschwollene Füße, Demenz, Osteoporose, Altersschwäche, Gichtknoten, einen blauen Finger, zurzeit ist sie total verschleimt infolge von Bronchitis und Halsentzündung.
"Alterherz" kenne ich als Diagnose jetzt nicht, aber Krampfadern, Demenz, Osteoporose, Gicht und eine erhöhte Infektanfälligkeit sind reinrassige ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten. Geschwollene Füße sind meist eine Folge der Gefäßerkrankung und Altersschwäche kann vieles sein.
Nichts hilft. Seit 3 Wochen probiere ich ACC, Bronchipret, Meditonsin, Umckaloabo, Rachenspray.
Das bringt nichts, weil die Verschleimung eine normale Reaktion des Organismus ist. Die Schleimhäute sind auch Ausscheidungsorgane und eine Verschleimung bedeutet letztendlich, daß der Organismus etwas loswerden möchte. Ich würde in dieser Situation konsequent das tierische Eiweiß meiden.
Sie wiegt nur 35 kg, ernährt sich täglich von einem halben Liter Kaba, etwas Schokolade und einigen Löffeln Suppe.
Ich würde Kaba und Schkolade sofort und konsequent streichen - das Zeug enthält fast nur Fabrikzucker, der die Hauptursache der oben aufgezählten Krankheiten ist. Der Kaba wird ja vermutlich mit Milch getrunken, womit du dann auch gleich jede Menge tierisches Eiweiß zuführst und damit die Verschleimung (und die Osteoporose) weiter förderst.
Wichtig wäre eine möglichst naturbelassene Ernährung, idealerweise Frischkost. Je mehr Frischkost, umso besser, allerdings hängt es von der jeweiligen Person ab, wie man das am besten umsetzen kann. Man kann aus Frischkost (also aus unerhitzen Gemüsen, Blattsalaten oder Obst) problemlos Suppen oder Breie zubereiten. Bei erhitzten Breien (bitte auch selbst frisch machen) kann man fein geriebenes frisches Gemüse untermischen.
Protein 88 hat mir ein Heilpraktiker empfohlen, weil er meinte, sie hätte durch ihre Fehlernährung zu wenig Eiweiß.
Dann muß man die Fehlernährung korrigieren und nicht die Folgen durch Nahrungsergänzungen auszugleichen versuchen. Das funktioniert sowieso nicht, weil der Organismus natives Eiweiß benötigt, das Präparat aber nur denaturiertes Eiweiß zuführt. Eine pflanzliche Nahrung enthält mehr als genug Eiweiß, das wäre kein Problem. Das Problem ist eher Kaba und Schokolade...
Aber ich hatte immer ein ungutes Gefühl dabei. Eine Ernährungsumstellung ist bei meiner Mutter nicht mehr möglich. Rohkost ist nichts für meine Mutter – sie hat keine Zähne.
Das macht nichts. Wie gesagt: Fein gerieben untermischen oder gleich eine ganze Suppe pürieren geht problemlos. Ob sie es mag ist eine andere Sache, aber letztendlich ist es auch ihre Entscheidung, was sie ißt. Es sollte ihr klar sein, daß ihre jetztige Ernährung die vorhandenen Krankheiten verursacht, verschlimmert und neue herbeiführt, allerdings ist das mit dem Klar sein bei Demenz natürlich nicht ganz einfach. Letztendlich bist du dann wohl diejenige, die diese Entscheidungen treffen muß.
Ich stehe vor dem Problem, wie ich meine Mutter noch einige Jahre am Leben halten kann – bis jetzt ist sie noch nicht bettlägerig. Sie hat keine Energie mehr, sagt jeden Tag, dass sie auf den Friedhof will.
Es ist irgendwo ja auch eine ethische Frage, ob du sie gegen ihren Willen am Leben erhalten willst oder kannst. Wenn ihr Wunsch jedoch daraus resultiert, daß es ihr schlecht geht und sie vielleicht doch noch ein paar Jahre leben möchte, wenn es ihr besser gehen würde, dann werdet ihr zwangsläufig die Krankheiten und ihre Ursachen angehen müssen, um ihre Haltung zu ändern.
Schade, dass ich sie nicht in einen Jungbrunnen werfen kann. Habt ihr Tipps für mich? Soll ich ihr ein Sauerstoffgerät kaufen?
Will sie das denn? Benötigt sie das denn?
Ein kleiner Nachsatz: Ich kann deinen Wunsch sehr gut verstehen, sie möglichst lange um dich zu haben, aber letztendlich haben wir alle nur eine begrenzte Zeit hier. Es mag unangenehm sein, sich mit diesem Thema vorzeitig zu beschäftigen, aber ich halte es für wichtig, es nicht zu verdrängen, sonst wird man eines Tages sehr plötzlich ganz brachial davon erschlagen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß der Tod nicht das Ende ist, sondern nur ein Übergang. Ein sehr einfacher sogar, viel einfacher als die Geburt. Das soll nun keineswegs heißen, daß du nichts tun sollst, um deiner Mutter das Leben zu erleichtern, im Gegenteil. Aber du wirst irgendwann auch loslassen müssen.