Fragen über Fragen...

Hallo zusammen, hallo Sabine und Karin,

hier nun meine Schilddrüsenwerte:

TSH 1,45 mU/l (Referenzbereich 0,35 – 4,5)
FT3 3,0 ng/l (Referenzbereich 2,0 – 4,2)
FT4 10,6 ng/l (Referenzbereich 8,0 – 17,0)
TPO-AK 32 U/ml (Referenzbereich < 70)
TG-AK 17 U/ml (Referenzbereich < 100)
TRAK 0,23 U/l (Referenzbereich < 1)

Kommentar des Labors:
>> Kein Nachweis von TSH-Rezeptor-AK (TRAK). Ein Morbus Basedow ist damit eher unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen, da in 10-20 % der unbehandelten Fälle im peripheren Blut keine AK nachweisbar sind. Ggf. Verlaufskontrolle und zusätzlich Bestimmung der TPO-AK angeraten. <<

- Macht die angesprochene Verlaufskontrolle (nur TRAK und TPO-AK?) Sinn? In welchen zeitlichen Abständen?

- Soll ich nun ein Ultraschall machen lassen? Wäre das im Hinblick auf einen eventuellen Morbus Basedow aussagekräftig? (Mein HP hat schon ein Ultraschall gemacht, hielt die Schilddrüse für "normal groß", ist aber natürlich kein Schilddrüsenspezialist... )

- Zu welcher Art Arzt geht man da überhaupt? Die Radiologische Praxis, in der ich die letzte Untersuchung gemacht habe, war einfach nur traumatisch... Herzlose Massenabfertigung ohne jede Kommunikation über die notwendigen Anweisungen hinaus (wurde noch angepault, weil ich alle 10 Minuten Pinkeln musste vor Aufregung).

- Ist Hashimoto nun ausgeschlossen?

Wie soll ich diesen Befund Eurer Meinung nach bewerten? Soll ich ihn auch noch ins Hashi- und/oder MB-Forum stellen oder werde ich dann verlacht? Bin gespannt auf Eure Antworten!

Liebe Grüße
Kate

P.S. Was die Eigenblutbehandlung betrifft, hat die - wenn ich es richtig verstanden habe - gerade das Ziel, das Immunsystem gezielt zu konditionieren, damit es gewisse Stoffe (Antikörper) vernichtet. Wenn Du das als "Anregung" verstehst, wäre es also Deiner Meinung nach falsch bei einer eventuellen Schilddrüsen-Autoimmunerkrankung? Für mich bleibt dann die Frage, wieso es bei anderen Autoimmunerkrankungen (Lupus ist sogar eine recht schwere Erkrankung) so beeindruckend wirkt! Oder gibt es einen prinzipiellen Unterschied zwischen SD- und nicht-SD-Autoimmunerkrankungen?

Zu meiner Schwester: Sie ist überdimensional müde gewesen in letzter Zeit und das kann wohl damit zusammenhängen, dass die SD nun "futsch" ist. Von daher nimmt sie jetzt auf anraten des Arztes ein Viertel mehr vom Thyroxin und schaut mal. Ihr Reizdarm ist ähnlich heftig wie meiner, aber der ließ sich eh nicht beeindrucken von den Hormonen.


[geändert von Kate am 06-10-05 at 11:16 AM]
 
Liebe Kate!

Zum Ultraschall: das sollte zu jeder SD-Untersuchung gehören. Oft kann man aus den Werten nichts konkretes herauslesen, im US aber erkennen, ob etwaige Zerstörungen vorhanden, ob sie vergrößert oder zu klein ist. Gibt es Knoten, dann kommt noch ein Szintigramm.

Zu Hashi oder MB-Forum: Niemand wird dich dort belächeln, jeder hat Ähnliches durchgemacht. Und je mehr Meinungen, desto besser!!!
https://www.ht-mb.de/forum/

So, ich bin ein Mensch der Logik. Will heißen, dass ich mmich zu denjenigen zähle, die der Meinung sind, dass es für Antikörper gar keine Referenzwerte geben müsste. Entweder vorhanden oder nicht. Wenn da, dann liegt eine "Störung" vor.

TPO-Antikörper sind Antikörper gegen ein bestimmtes Enzym der Schilddrüse. Enzyme sind für die Beschleunigung chemischer Umbauprozesse oder Abbauprozesse zuständig. Das betreffende Enzym ist die Schilddrüsenperoxidase. Die Schilddrüsenperoxidase sitzt auf der innere Zellmembran der Schilddrüsenzellen und hilft bei der Bildung von Schilddrüsenhormonen. Leicht erhöhte TPO-Antikörper allein beweisen nicht das Vorliegen einer Immunkrankheit. Auch bei anderen Schilddrüsenkrankheiten können gelegentlich leicht erhöhte TPO-Spiegel vorliegen. Für die Diagnose Hashimoto Thyreoiditis reicht also ein gering erhöhter TPO-Wert allein nicht aus. Es müssen außerdem die Symptome, das Ultraschallergebnis, der Krankheitsverlauf und gegebenenfalls das feingewebliche Untersuchungsergebnis berücksichtigt werden. Es gibt auch Menschen mit nachgewiesener Hashimoto Thyreoiditis ohne den Nachweis von TPO-Antikörpern.

Positive TRAK finden sich nur gelegentlich (< 10 %) bei der Hashimoto Thyreoiditis. Üblicherweise besteht bei positiven TRAK eine autoimmune Schilddrüsenüberfunktion vom Typ Basedow. Mischformen zwischen Morbus Basedow und der Hashimoto Thyreoiditis sind möglich, aber selten.


Positive Tg-Antikörper finden sich bei der Hashimoto Thyreoiditis in 50 bis 60 % der Fälle.
Bei einigen Patienten mit einer autoimmunen Schilddrüsenkrankheit findet sich eine alleinige Erhöhung der Tg-AK.
Tg-AK sind Antikörper gegen Thyreoglobulin. Thyreoglobulin ist ein von den Schilddrüsenzellen hergestelltes Protein. In der Schilddrüsenzelle ist es für die Produktion und Speicherung von Schilddrüsenhormonen verantwortlich. Bei der autoimmunen Schilddrüsenerkrankung vom Typ Basedow können ebenfalls gelegentlich Tg-AK nachgewiesen werden.


Sehr viele fühlen sich eher wohl, wenn die fts im oberen drittel liegen.
Dein ft4 liegt bei 28,89% Hier würden sich vielen die Haare aufstellen.
ft3: 45,45%
Der Tsh ist nicht unbedingt immer aussagekräftig, bei mir war er zB bei 7,1 und 2 Wochen danach bei 2,5 - aber ohne Tabletteneinnahme.
"neue" Grenzwerte liegen bei 2,5. Werden aber noch nicht überall verwendet. Bei Hashis hat sich herausgestellt, dass man sich mit einem Tsh zw. 0,5 und 1 am ehesten wohl fühlt.

Ich würde im anderen Forum auf jeden Fall nach einem Arzt fragen, viell. hat ja jemand aus deiner Gegend Erfahrungen. Vielleicht findest du auch jemanden auf Bens Liste: www.raistra.de/SD/A/Arztlist.htm Der Link funkt. zwar bei mir grad nicht, sollte aber stimmen.

Also, du solltest zu einem Spezialisten gehen, einem Nuklearmediziner oder Radiologen - auch manche Internisten sind in dem Gebiet gut drauf. Aber nicht Spezialist ist auch einer, lass dir immer die Werte geben und stelle sie ein.
Meiner zB, sollte zwar DER Doc dafür sein, war aber im Endeffekt nur für US und Blutabnahme (abgesehen von dem wochenlangen blau-grünem Arm *gg*) brauchbar. Über 200 Euro. Haha. Alles andere hab ich mir im Internet erlesen und in Büchern.

Und - wie gesagt - ich bin auch mürbe mittlerweile und möchte einfach noch was vom Leben haben und wenn es mit SD-Hormonen (samt Zweifeln an der Richtigkeit dieser Therapie) ist.
Dazu nur eins: Ich hab damit mein Leben zurückgewonnen. Is natürlich nicht bei jedem gleich.

Ich hoffe ich konnte dir damit ein paar Infos geben, und geh unbedingt deinem Eisen nach!!!!
Alles Gute,
Karin

@Sabine: Was los? Dir gehts schlecht? Arbeitsunfähig?? Baldige Besserung!!!!!
lg
Karin
 
Hallo Kate,

Karin hat eigentlich schon alles gesagt :) , wollte das aber auch noch mal bestätigen, weil einem mehr Meinungen oft weiterhelfen.

Die Antikörper sind zwar nicht erhöht, aber vorhanden. Da gibt es u.a. einen SD-Spezialisten (Prof. Hotze) der der Meinung ist, dass ein gesunder Mensch keine Antikörper hat. Grundsätzlich kann das bei dir heißen, dass du auch schon größere oder kleinere Schübe hinter dir hast und die Entzündung momentan nicht sehr aktiv ist. (Ich hatte von meinen Schüben eigentlich nichts gemerkt, außer mal Halsschmerzen ohne Halsentzündung).

Gerade, WEIL Antikörper vorhanden sind, ist ein Ultraschall der SD dringend notwendig. Entweder beim Endokrinologen oder beim Radiologen/Nuklearmediziner machen lassen. Deine Erfahrung mit der radiologischen Praxis kann ich teilen - sehr unangenehm so eine Massenabfertigung - der reinste Fotografierladen. Aber der Vorteil: sehr wahrscheinlich sind dort Radiologen, die sehr viel Erfahrung haben, weil sie so viele SDs sehen :) . Mein letzter Radiologe sagte: "SD normal groß." Auf mein Nachhaken, dass meine SD schon mal sehr klein war, schränkte er ein, "ja, so am Rande zu klein." Ein paar Wochen später war ich beim Endokrinologen, der hat auch noch mal US gemacht und sagte: "Recht klein, typisch bei Hashimoto". Also auf die Untersuchung deines HPs würde ich mich auf keinen Fall verlassen (einfach nur weil er keine Spezialist auf diesem Gebiet ist). Könnten ja auch Knoten übersehen werden (nicht zu verwechseln mit Krebs). Vor allen Dingen, muss geschaut werden, ob schon echoarme Bereiche zu erkennen sind. Von den Radiologen darfst du allerdings keine Behandlungsvorschläge oder Erklärungen erwarten, die machen fast immer nur die Diagnostik.

In dem Hashi-Forum wirst du nicht verlacht! Ganz sicher nicht. Wenn du deinen Befund dort reinstellst, nicht vergessen, dein Befinden dazu zu schildern, sonst kann man dazu nichts sagen.

Zu TSH und den freien Hormonen, würde ich nichts anderes als Karin sagen. Die Tg-Aks und die TRAKs stehen im Verdacht, den TSH zu senken, so kann eine gute Einstellung oder Überfunktion vorgetäuscht werden. Je höher der TSH, umso stärker die Unterfunktion und umgekehrt (nur als Erklärung).

Und genau: Ferritin bestimmen! :)

Für mich ist Hashimoto nicht ausgeschlossen, besonders nicht mit deinen Symptomen. Die Verlaufskontrolle wäre sogar sehr wichtig, weil allein an den Antikörpern noch nicht zu erkennen ist, ob du evt. Hashi oder Morbus Basedow hast. Das kann sich manchmal erst im Laufe der Zeit herausstellen. Ich vermute eher, dass es Hashi ist, weil deine freien Hormone nicht nach oben tendieren, wie bei Basedow.

Zur Eigenblutbehandlung: ich hatte das mit dem Allergostop auch so verstanden, dass damit direkt die Antikörper selbst unschädlich gemacht werden. Also ist das kein Anheizen oder Aktivieren des Immunsystems. Daher ist meiner Meinung nach gegen die Behandlung nichts einzuwenden. Hab's ja auch schon gemacht und anfangs ging's mir sehr gut damit. Wäre sehr daran interessiert, wie das bei dir verläuft! So wie ich meine HP verstanden habe, gibt's da keine Unterschiede zwischen den Autoimmunerkrankungen.

Zu deiner Schwester: ja, das passt wieder. So hätte ich es auch erwartet, dass nach den Schüben die Unterfunktion zurückkehrt...ist der "normale" Verlauf und gut, dass sie jetzt mehr Hormone nimmt. :)

@ Karin: ja, bin seit über 2 Monaten lahm gelegt, gestern und heute das erste Mal wieder gearbeitet, da Kunde mit Auftrag gedroht hat (bin selbstständig). Hab mich durchgebissen und hoffe, dass ich mit den Eisentabletten die Müdigkeit überwinden kann. Danke für die lieben Wünsche.

Viele liebe Grüße
Sabine

Kate, vielleicht "sehen" wir uns ja im Hashi-Forum wieder :) Hoffe, du hast jetzt über's Wochenende nicht zu viel daran zu knabbern...
 
Hallo Ihr Lieben, hallo Karin und Sabine :)

danke für Eure Rückmeldungen!

Tja – schon frustrierend, einen völlig "normalen" Befund zu erhalten und nicht mit einem Juhu unter die Decke springen zu dürfen... ("Knabbern" tu ich im Moment allerdings an viel schlimmeren Verdachtsmomenten – hier droht ja weder Tod, noch Rollstuhl, Erblindung oder ähnliches. Ist aber lieb, dass Du Dich sorgst, Sabine :) )

Sagt mal, wie kann denn das sein, dass die Schulmedizin da derartig daneben liegt? Wozu überhaupt Referenzbereiche, wenn sie nichts aussagen? Zu wem soll man denn dann gehen wenn die Diagnostik fertig ist? Eurer Meinung nach liegen ja die „Alternativen“ mit Ihrem Behandlungsansatz (die SD bei Unterfunktion zu stimulieren statt ihr Arbeit abzunehmen) leider auch falsch - mindestens wenn möglicherweise ein Autoimmunprozess dabei ist.

Zu den Antikörpern noch folgende Frage: Gibt es überhaupt Menschen mit Nullwerten??? Habt Ihr mal sowas gehört? Ein gewisser Graubereich entsteht ja schon durch die Messungenauigkeit und zudem hat jeder Mensch Antikörper im Blut und entscheidend ist die Frage, was die machen... (???) – Bei KPU gibt’s so weit ich weiß auch keine Nullwerte und aus Erfahrung heraus setzen Orthomedis und Sension (bzw. Heufelder und Kuklinski) den Referenzbereich bei <15 an. Ebenso hatte ich die Referenzbereiche für die SD-Werte interpretiert. Sicher ist immer auch die klinische Symptomatik entscheidend für die Bewertung, da gebe ich Euch recht. Nur sind meine Symptome ja sehr unspezifisch: Könnte KPU sein, könnte schwermetallinduziert sein, könnten Traumafolgen sein,... Und Thyroxin ohne eine wasserdichte Diagnose nehmen? Hm...

@ Günter und Elfe:
Könnt’ Ihr beiden hier zum Vergleich nochmal Eure SD-Werte reinstellen, samt ärztlicher Interpretation und Behandlung? Das wäre echt lieb.

@Karin
Wie oft „Verlaufskontrolle“? Nur TRAK und TPO-AK, wie das Labor vorschlägt?

Fragen zum SD-Forum:
Soll ich die Befunde jetzt schon reinstellen oder erst nach der Sono? Oder beides? Habe ich Euch richtig verstanden, dass dort auch Ärzte antworten? Muss ich da was Bestimmtes (in die Überschrift) reinschreiben, damit die das tun?

Euch einen schönen Sonntag! Mit lieben Grüßen
Kate

P.S.
- Frühere TSH-Werte: 2,39 (August 2000), 1,50 (August 2001), also immer eher niedrig.

- Ü-Schein zur Sono liegt hier. Werde mich am Montag in einer Radiologie-Praxis anmelden, die explizit im Branchenbuch „Schilddrüsensprechstunde“ stehen hat... vielleicht reden die sogar mit mir – heißt ja SPRECHstunde :D Hoffe, dass der Befund mehr Aufschluss (am besten eine klare "ja oder nein"-Antwort oder ist die Erwartung unrealistisch?) bringt und mir die liebe Schilddrüse nicht eine weitere Dauerbaustelle liefert.


[geändert von Kate am 06-12-05 at 11:38 AM]
 
Hallo Kate,

das mit der Behandlung, wenn man die Diagnose hat, kann schwierig sein, da viele Ärzte nicht genügend über Hashi bescheid wissen bzw. es nicht ernst nehmen. Da heißt es ausprobieren - leider. Ich würde eher einen Endokrinologen am Anfang vorziehen, aber auch da ist man nicht immer richtig.

Das mit den Referenzwerten bezüglich der Antikörper ist so, dass es inzwischen bekannt ist, dass es Formen von Hashi oder MB gibt ohne AK-Nachweis. Da gehen aber die Meinungen auch auseinander, daher kann man Pech haben und jahrelang unbehandelt bleiben, obwohl es einem schlecht geht, oder man erwischt einen Arzt der das weiß oder zumindest offen für Patientenwissen ist und eine Thyroxin-Substitution befürwortet. Deswegen ist gerade die Sono so wichtig. Meistens sieht man dann dort, ob was im Gange ist oder nicht.

Bei KPU ist das meiner Meinung nach anders. Dort geht es um Abbauprodukte die entweder vermehrt nachgewiesen werden oder in geringer (normalerer) Konzentration gemessen werden. Antikörper können aber nach Meinung mancher Ärzte auch aktiv sein und den Körper schädigen, wenn sie in geringer Menge da sind, bzw. sie können sich in Stressphasen vermehrt gegen das "feindliche" Gewebe richten. Ich weiß allerdings nicht, ob die Gesunden alle Null-Antikörper haben. Müsste ich mal im Hashi-Forum stöbern. Ich kenne allerdings eine Mit-Hashi, die sich die SD hat entfernen lassen, die keinen Antikörpernachweis mehr hat.

Gerade bei Hashi sind die Symptome sehr unspezifisch. Könnte auch Eisenmangel sein, B12-Mangel (perniziöse Anämie). Ich glaube nicht mehr an sowas wie Traumafolgen oder rein seelische Ursachen. Wenn es einem anhaltend schlecht geht, dann hat das meiner Meinung nach immer körperliche Ursachen (wenn auch diese eine vorangegangene seelische Ursache haben können). So wie ich dich einschätze und verstanden habe, kümmerst du dich auf dem Gebiet des Seelischen und psychosomatischen schon sehr gut um dich. Dass du aber über Jahre solche Beschwerden hast, kann für mich nicht unbearbeitete Traumata zur Ursache haben. Das glaube ich einfach nicht mehr, da ich viel zu viele Berichte kenne, die das auch jahrelang "geglaubt" haben, weil man es ihnen oft genug gesagt hat - und dann war's doch Hashi....oder Eisenmangel oder perniziösie Anämie oder Zöliakie oder alles zusammen.

Die Referenzwerte des TSH sind seit vielen Jahren zu weit gefasst, weil auch Kranke (mit Unterfunktion) mit in die Bewertung aufgenommen wurden. Damit ist der obere Wert zu hoch angesetzt und wird inzwischen auf 2,5 runtergesetzt - allerdings haben das noch nicht alle Ärzte mitbekommen oder akzeptiert. Mit 2,39 warst du dann eher mit Tendenz zur Unterfunktion dabei. Aber auch das darf man nicht überinterpretieren. Am wichtigsten sind diese Werte zusammen:

fT3, fT4, Sono und Symptomatik

Wobei man bei fT3 und fT4 auch wissen muss, dass die wenigsten bei Diagnose Hashi Werte haben, die unten aus der Norm gehen - gerade läuft eine Umfrage im Hashi-Forum: die meisten haben die freien Hormone im Normbereich, aber im unteren Normbereich und damit auch Beschwerden.

Ich empfehle dir, deine gesamten Befunde mit Symptomatik erst nach der Sono dort reinzustellen, weil man dich als erstes danach fragen wird :) .

Ich würde alle drei AK-Arten kontrollieren lassen. Bei bestehenden Beschwerden - tja - gute Frage - 2x im Jahr? Das wäre eine Frage für's Hashi-Forum!

Wenn du dort postest, sollte einfach die Überschrift prägnant sein, wie: "Bin neu - hier meine Werte mit der Bitte um Beurteilung". Ärzte sind meines Wissens dort nicht, die antworten - ist eine Art Selbsthilfegruppe dort. Aber die Inhaber des Forums sind Ärzte. Leveke Brakebusch ist Gynäkologin und MB-Betroffene und antwortet auch manchmal, aber nicht regelmäßig. Ansonsten wirst du mit Sicherheit schnell mehrere Antworten erhalten.

Dir auch noch einen schönen Sonntag abend - bis dann und liebe Grüße
Sabine
 
Hallo Kate,

mit Schilddrüsenwerten kann ich nicht viel bieten (@) :
TSH-Wert war 2,1, FT3 war 5,7 und FT4 war 17,5
Es wurde auch noch ein Antikörperwert bestimmt, der war unter der Nachweisschwelle. Frag mich aber jetzt nicht, welcher Wert, finde mein Laborblatt im Moment nicht. Ultraschall hatte ich keinen.
Liebe Grüße

Günter
 
@Günter:
Hallo Günter,
dann liegen ja bei Dir fT3 und fT4 beide ÜBER dem Referenzbereich! Zumindest wenn man die Referenzbereiche meines Labors ansetzt (fT3 2-4,2, fT4 8-17). Und der Arzt hat nix gesagt?

@Sabine
Hallo Sabine,
danke für Deine lange Antwort :) Ich sehe schon, das erfordert wieder erhebliche Eigenrecherche (im nächsten Leben werd' ich dann Heiler, in diesem muss ich mich wegen anderer Erkrankungen zumindest mit Bildschirmarbeit in Zukunft etwas zurückhalten)...

Habe mich schwammig ausgedrückt hinsichtlich "Krankheitsursachen", jetzt nochmal klarer :D : Eine Krankheit ist für mich immer ein multifaktorielles Geschehen. Wenn die Gesamt-Belastung (seelisch, toxisch, durch Mangelerscheinungen etc.) so groß wird, dass Kompensations- und Regulationsmechanismen des Körpers versagen (hier kommt dann noch eine genetische Komponente dazu), dann wird man krank. Und es entstehen Teufelskreise bzw. "negative Synergieeffekte", die irgendwann auch ein multidimensionales Eingreifen erfordern.

In dem Sinne hast Du recht, das Trauma spielt eine Rolle, aber eben nicht allein. Und spätestens nach jahrelanger ernsthafter und sehr professionell betreuter Arbeit an den seelischen Faktoren ohne Besserung der körperlichen Situation, ist es angezeigt, auch auf dieser Ebene anzusetzen. Zunächst ist allerdings mein Ziel, wo möglich, die Selbst-Regulation wieder in Gang zu setzen. Erst dann kommt die Symptombehandlung bzw. Dauermedikation.

Ich habe nächsten Montag die Sono, am Telefon machte die Praxis einen netten Eindruck und siehe da, es ist wirklich eine "Sprech"-Stunde, d.h. es gibt auch ein Arztgespräch!

Liebe Grüße
Kate



[geändert von Kate am 06-13-05 at 12:04 PM]
 
Hallo Kate,

nach meinem Laborausdruck war es innerhalb des Referenzbereiches. Ich werde das Blatt mal suchen.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo Kate,

habe mein Laborblatt wiedergefunden:
FT3: 5,7 (3 - 6,5) 4,10EUR
FT4: 17,5 (9 - 22,5) 4,10EUR
TSH: 2,1 (0,35 - 4,5) 3,00EUR
TPO-AK: <10 (<35) 8,70EUR
TRAK: <5 (<9) 11,20EUR

Da auf meinem Laborblatt unten Preise standen, habe ich sie mal hinter die Werte geschrieben. Falls jemand eine Argumentationshilfe beim Arzt braucht oder notfalls selber zahlen will.

Wie seht ihr denn die Werte? Ich fand sie gut und habe deshalb nichts weiter unternommen.
Liebe Grüße

Günter
 
hi günter,
als nichtexperte find ich sie auch ganz nett, die werte.
wenns dir gut geht?
ich würds auf jeden fall im hinterkopf behalten, sollten mal beschwerden auftauchen und sie regelmäßig checken lassen.
2-3 antikörper hast ja auch :D
t4 63%
t3 77% sind glaub ich einfach wirklich nur nett. nicht schlimm, nicht super - nett.
schon mal l-thyroxin kines. austesten lassen??

lg
karin
 
Hallo germknederl,

da ich in der Regel selbst teste, bräuchte ich eine Probe des L-Thyroxin's. Und die habe ich nicht. Wäre andererseits aber auch nie auf die Idee gekommen, dies zu testen, da ich die Werte OK fand.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo zusammen, hallo Sabine und Karin,

ich war heute bei der Schilddrüsen-Sono. Ergebnis:

- alles echoreich und homogen
- normal groß (ich glaube, er sagte was von 11 cm – bis 18 sei normal)
- Lymphknoten und Speicheldrüsen auch normal

Nach Ansicht des Arztes (der zum Glück auch „gesprächig“ war) ist angesichts des Gesamtbefun-des mit meiner Schilddrüse alles i.O. Eine erneute Untersuchung sei nur nötig, wenn sich irgend-etwas an meinem Befinden total verändert. Das freut mich :) wenn ich auch Eure Meinung zu den Blutwerten noch im Kopf habe. Ich habe ihn auch konkret dazu befragt – ich versuche mal, seine Anworten so korrekt wie möglich wiederzugeben:

1) Thema Antikörper
Die hat jeder. Sie sind unspezifisch bzw. können unspezifisch erhöht sein. Auch die Messung bringt schon eine gewisse „Grauzone“ mit sich. (So hatte ich es ja auch vermutet!) Bei Frauen über 60 sind sie sogar oft erhöht, ohne dass ein SD-Autoimmunprozess stattfindet (so alt bin ich zwar noch nicht, aber immerhin interessant).

2) Thema Hormone (fT3 und fT4)
Diese müssten zusammen mit dem TSH interpretiert werden und bei mir würden alle drei Werte gut zusammen passen. Durch Hormongaben könne man mir „nichts Gutes tun“! Im Gegenteil, ich würde noch weiter abnehmen.

Die Befunde sind also nur im Gesamt-Zusammenhang überhaupt bewertbar und die Bewertung bei mir lautet: o.B. – sagt der Arzt. Und was sagt Ihr? Ich bin gespannt!

Liebe Grüße
Kate

P.S.
Er bestätigte mir auch, dass ich die richtigen Werte habe untersuchen lassen – danke nochmal an Euch für die Tipps. Allerdings gab er mir auch den Hinweis, dass der überweisende Arzt ein „Problem“ mit seinem Budget bekommen wird: Man darf in einem Quartal „auf Kasse“ nicht alle drei Antikörper untersuchen, sondern nur zwei davon (er macht immer erst nur MAK und TRAK, TAK ggf. später). Es handelt sich da etwa um 8,70 Euro (die ich meinem Arzt selbstverständlich erstatten werde).

@Günter: Wennst magst, könntest Du diesen Hinweis ja in die FAQs aufnehmen, das ist sicherlich relevant, wenn man mit "Untersuchungs-Wünschen" an seinen Arzt herantritt.



[geändert von Kate am 06-20-05 at 03:37 PM]
 
Danke Kate,

ich habe es ergänzt. In dem Zusammenhang ist mir aufgefallen, daß Deine drei Antikörper anders heißen (MAK und TRAK, TAK). Weißt Du oder jemand anderes die Zuordnung zu "meinen" Bezeichnungen (TPO-AK, Tg-AK und TRAK)?

Liebe Grüße

Günter
 
Hallo Günter,

ich hatte meinem Arzt ja "Deine" Bezeichnungen "diktiert". Insofern weiß ich die Zuordnung :)

MAK = TPO-AK
TAK = Tg-AK (Thyreoglobulin-AK)
(Bei TRAK gibt's wie es scheint nur die eine Bezeichnung.)

Was mich viel mehr irritiert, ist, dass es offensichtlich unterschiedliche Referenzbereiche gibt - Deine und meine stimmen nicht überein. - Der Arzt gestern wies mich in Bezug auf TSH auch auf unterschiedlich präzise Messmethoden hin (RIA oder so soll was ganz "modernes" und genaues sein).

Liebe Grüße
Kate


[geändert von Kate am 06-21-05 at 10:07 AM]
 
Hallo Kate,

ich habe die anderen Bezeichnungen noch ergänzt. Zu den Referenzbereichen kann ich nichts sagen, bin kein Fachmann. Da ich aber das Hickhack um den richtigen TSH-Wert kenne, vermute ich mal, daß es mit den anderen Werten ähnlich aussieht.
Vielleicht sollte man die Schilddrüse zusätzlich kinesiologisch testen und ebenso Ampullen mit Jod, L-Thyroxin und Selen?
Kannst ja mal Deinen HP danach fragen.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo zusammen,
die Referenzwerte sind laborabhängig. Jedes Labor hat - aus arbeitstechnischen Gründen- andere Werte. Man muss deshalb immer die jeweiligen Referenzwerte berücksichtigen und man kann nicht einfach die Werte eines Labors mit denen eines anderen Labors direkt vergleichen.
LG, Babo
 
Hallo Babo,

das hängt aber auch mit der Interpretation zusammen, was man als krankhaft ansieht und was nicht. Gerade beim TSH gehen die Meinungen extrem auseinander.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo zusammen,

die Bewertung auch der übrigen Laborwerte ist offensichtlich ziemlich unterschiedlich. Bezüglich der freien Hormone fT3 und fT4 vertrat Sabine ja die Meinung, dass mensch sich eher im oberen Drittel der Referenzbereiche wohlfühlt und der Doc vorgestern erzählte mir, dass ich bei Hormongabe noch mehr abnehmen würde. Noch mehr abnehmen darf ich aber auf keinen Fall, sonst kann man mich an den Tropf hängen (das hatte mein HP sogar schon mal in Erwägung gezogen). Ich bin sehr gespannt, was Sabine (hallo :) , ich hoffe, Deine Schweigsamkeit heißt nicht, dass es Dir schlecht geht!) nun angesichts meines Gesamt-Befundes sagt!

Laborspezifische Referenzbereiche: Das ist sicher so (wie auch bei anderen Laborwerten). Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass es BELIEBIG viele Messmethoden (und damit Referenzbereiche) gibt. Da wird es schon "gängige" Methoden geben. Ich werde bei Gelegenheit dazu nochmal recherchieren.

@Günter:Kinesiologische Tests: Also, mein HP hat schonmal festgestellt, dass meine SD deutlich Quecksilberbelastet ist. Entsprechend sind wir bei der letzten DMPS-Aktion gezielt auf diese Stelle "los" gegangen. Selen, Jod und L-Thyroxin zu testen ist eine gute Idee, Thyroxin wird er aber wohl nicht dahaben (vielleicht kriegt er ja mal ein Pröbchen von einem Hashi-Patienten geschenkt?).

Liebe Grüße
Kate


[geändert von Kate am 06-22-05 at 09:25 AM]
 
hi kate!!

wie geht es dir???

ich geb zu deinem befund keinen kommentar ab, soooo gut kenn ich mich (noch) nicht aus.
bin aber gespannt, was sabine dazu sagt, die geh ich jetzt nämlich suchen! :D

glg
karin
 
Hallo Kate,

mir geht es langsam besser, weil mir so langsam das Eisen, das ich einnehme, die Kraft zurückbringt - danke! Ich hatte mich nicht gerührt, weil ich gar keine Nachricht erhalten hatte, aber die bekommt man auch nicht immer glaube ich. Schaue auch nicht so oft hierrein, außer wenn ich mal gepostet hatte.

Also - ich bin auch nicht dafür, die Flöhe husten hören zu wollen. Aber etwas grenzwertig finde ich deine Befunde nach wie vor schon. Nach Erfahrung aus dem Forum haben die wenigsten trotz massiver UF-Bschwerden supprimierte fT-Werte. Und deine sind eher niedrig - aber wie gesagt - ich will damit auch nicht übertreiben! Dass die SD homogen und echoreich ist, ist schon mal gut! Aber sie ist mit 11 ml eher an der Grenze zu klein, bei Frauen liegt die normale Größe zwischen 13-18 ml. Natürlich ist sie nicht vergrößert, wie das bei Basedow ja auch oft der Fall ist, aber bei Hashi schrumpft sie ja gerade oft. Tja, das ist jetzt wirklich eine schwierige Nuss. Daher empfehle ich dir, das alles komplett nochmal in's Hashi-Forum zu stellen - je mehr erfahrene Meinungen, umso besser :)

Deine anfangs beschriebenen Symptome passen wirklich eher auf Überfunktion. Wie war das nochmal - hattest du das schon die 13 Jahre lang oder erst seit einiger Zeit? Spricht von den Symptomen her eben immer noch für Überfunktion - die kann bei Hashi aber auch kurzzeitig auftreten, eine sogenannte Hashitoxikose. Ich schreib dir mal etwas aus dem Buch ab: "Die Erkrankten spüren eine innere Unruhe und Gereiztheit. Sinneseindrücke können intensiver wahrgenommen werden. Auch Gefühle werden intensiver erlebt. Die Stimmungsausschläge sind in den positiven wie auch in den negativen Bereichen größer. Häufig wird eine vermehrte Erschöpfung bereits nach kleinen Anstrengungen bemerkt. Schlaflosigkeit, Angst und Panikgefühle werden von vielen Betroffenen geschildert. Typische Zeichen sind die vermehrte Neigung zu Schwitzen und weichem Stuhlgang. Werden die Hände und Finger ausgestreckt, so ist oft ein feinschlägiges Zittern sichtbar." - Dann noch: vermehrtes Schwitzen, Herzklopfen, Hoher Blutdruck Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Gewichtsverlust trotz gutem Appetit, Störungen im Menstruationszyklus.

Es gibt auch Ärzte, die sagen, dass ein Gesunder keine Antikörper hat. Tja. So kann man 5 Ärzte aufsuchen und 5 verschiedene Meinungen haben. Mir stellt sich weiterhin die Frage, wie es den erwähnten 60-jährigen Frauen mit Antikörpern nach ein paar Jahren geht...sind die dann noch gesund oder ist dann Hashi doch irgendwann ausgebrochen? Schwangerschaft und Wechseljahre sind auch oft Zeitpunkte des Ausbruchs von Hashi.

Also....du hast jetzt alle Untersuchungen beisammen, deine Symptome - kannste alles leicht kopieren und im Hashi-Forum mal reinstellen. Oder sogar auch im MB-Forum, ist gleich "nebenan": www.ht-mb.de/forum/

Wie gesagt, würde ich bei deinen Erschöpfungszuständen auf jeden Fall auch Ferritin und B12 kontrollieren - oder war das schon dabei??

Zu den Referenzwerten: Babo schrieb schon richtig, dass jedes Labor seine eigenen Referenzbereiche hat. Aber sie bewegen sich meist um eine bestimmten Bereich herum, so dass man auf jeden Fall sagen kann, der frühere obere Grenzwert für TSH von ca. 4 - 5,5 ist nach heutiger Sicht zu hoch und wurde auf 2,5 heruntergesetzt. Ansonsten sind aber immer die Referenzwerte des jeweiligen Labors zu berücksichtigen.

Viele liebe Grüße
Sabine
 
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