Fische und Histamin

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Allgemeines: Scombrotoxische Fische reichern die Gifte nicht durch die Nahrungskette an. Die Toxine entstehen erst durch den Beginn der Fäulnis bei den toten Tieren. Die Toxine bestehen aus Histamin und anderen Zersetzungsprodukten. Da dieses Vergiftungsphänomen zuerst bei Thunfischen und Makrelen beobachtet wurde, kam die Namensgebung (Scombridae). Heute ist der Anteil der scombrotoxischen Gifte um ein vielfaches erweitert worden. Es sind vor allem schnell und weitschwimmende Fische betroffen. Das Muskelfleisch der Tiere ist dunkel gefärbt. Dieses Muskelfleisch enthält die Aminosäure Histidin in größeren Mengen. Über Bakterien, die auf der Haut der Fische leben, wird aus Histidin Histamin. Die besten Wachstumsmöglichkeiten liegen bei diesen Bakterien zwischen 37 und 43°C. Eine Umwandlung des Histidin kann aber bereits ab 20°C entstehen. Die beste Möglichkeit Vergiftungen zu verhindern, ist eine ununterbrochene Kühlkette.
Histamin ist bei einer oralen Aufnahme nicht toxisch. Da es im Magen-Darm-Trakt abgebaut wird. Also müssen weitere Faktoren vorhanden sein, damit es zur Aufnahme von Histamin in den Blutkreislauf kommt. Diese sind bis heute nicht geklärt. Es könnte sein, dass die Bakterien, die Aufnahme von Histamin erleichtern...
Maßnahmen: Die erste Maßnahme ist die Gabe von medizinischer Kohle in einer Dosierung von 1 g / kg Körpergewicht. Bei den Zeichen einer Histamineinwirkung sind Antihistaminika und H2-Antagonisten (z.B. Cimetidin) einzusetzen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch
www.gifte.de/Gifttiere/scombrotoxische_fische.htm
www.gifte.de/Gifttiere/passiv_giftige_fische.htm

Dieser Satz
Histamin ist bei einer oralen Aufnahme nicht toxisch. Da es im Magen-Darm-Trakt abgebaut wird. Also müssen weitere Faktoren vorhanden sein, damit es zur Aufnahme von Histamin in den Blutkreislauf kommt. Diese sind bis heute nicht geklärt. Es könnte sein, dass die Bakterien, die Aufnahme von Histamin erleichtern...
verunsichert mich jetzt sehr. Es wurde bisher doch immer gesagt, daß man histaminhaltige Nahrungsmittel mit Vorsicht genießen soll?
Immerhin ist der Tip mit der med. Kohle gut. Die werde ich mir morgen in der Apotheke bestellen.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta :)

ich finde den Text insgesamt etwas verwirrend. Zu diesem Zitat

Histamin ist bei einer oralen Aufnahme nicht toxisch. Da es im Magen-Darm-Trakt abgebaut wird.

fällt mir sofort ein: Aber nur, wenn die entsprechenden Enzyme (v.a. DAO) zur Verfügung stehen :confused:

Gruß
Kate

P.S. Habe heute Blut abnehmen lassen für eine Untersuchung auf Histamin und die DAO-Aktivität! Will's jetzt endlich wissen... habe noch mit dem Labor-doc geschnackt, der empfahl das Buch von Jarisch und bestätigte, dass ich die "richtigen" Werte in Auftrag gegeben habe.
 
Bitte berichte, Kate :) .

Ich finde diesen Satz auch etwas rätselhaft. Deshalb habe ich ja gefragt...
Gruss,
Uta
 
Guten Morgen Uta :)

ich verstehe den genannten Satz so, dass das für Artgenossen mit funktionierenden Histamin-Abbaumechanismen gilt. Der Autor hätte seriöserweise erwähnen können, dass es Menschen gibt, bei denen das nicht so ist.

Den Textabschnitt über die Fische -wo Histamin dann doch als Toxin bezeichnet wird - verstehe ich garnicht. Entstehen die "Toxine" erst post mortem oder nicht? So hatte ich das bisher auch verstanden: fangfrischer Fische ist kein (HI-)Problem, mit zunehmender Lagerdauer wird er zunehmend eines... Und was heißt, sie reichern "die Gifte" nicht durch die Nahrungskette an? Speichern sie also auch keine Schwermetalle? Das wäre ja sehr attraktiv.

Klar melde ich mich, wenn ich die Werte habe (habe übrigens auch die Methylmalonsäure untersuchen lassen).

Schönen Tag (hier kommt grad die Sonne raus...)
Kate
 
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