Erstverschlimmerung oder Überdosierung von Progesteron?

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Hallo zusammen,

ich creme seit Mai Progesteron, habe mit 10mg angefangen und inzwischen auf 100mg am Tag gesteigert. Nach dem ersten Cremezyklus habe ich einen Speicheltest gemacht, da war Östrogen zu Prog mit 1:80.
Manche sagen, dass das Speichelniveau fälschlich zu hoch sei wegen der Zufuhr, andere sagen, dass sich die Cremerei im Speichel max. bis 24 Stunden danach nachweisen lässt. Ich hatte vor dem Test 36h nicht gecremt. Das Verhältnis soll ja bei 1:200 oder sogar 300 liegen nach Dr. Lee.

Die Bücher, die ich bisher konsumiert habe "Die Hormonrevolution" von Dr. Platt, "Bioidentische Hormone" und "Nebennierenunterfunktion" von Strienz sowie "Grundlos erschöpft" von Wilson erzählen von dem genauen Verhältnis wenig, aber etliche empfehlen 100-200mg täglich. Damit würden meist auch Asthma, Allergien, Übergewicht und viele andere Krankheiten verschwinden.

Ich habe auch festgestellt, dass mehr Prog die Asthmasymptome verringert und möchte im nächsten Zyklus auf 150 und danach auf 200 erhöhen, sofern ich mich dann immer noch nicht besser fühle (massive Allergien, erschöpft, unkonzentriert etc.). Es ist seit der SD-Normalisierung noch schlimmer geworden mit der Erschöpfung und deutet auf eine massive Nebennierenschwäche hin. Leider ist die vor allem mit Vitalstoffen zu behandeln, die ich aber wegen der Allergien nicht einmal in Reinstoffform vertrage (B6, B12 etc.). Daher setze ich vorerst auf Prog, das auch in Cortisol gewandelt werden kann.

Nun habe ich im Forum schon gelesen, dass einige Prog. erheblich überdosiert haben, was zu Symptomen führte und auch im Speicheltest nachgewiesen werden konnte. Doch wann sind die Symptome durch Überdosis bedingt und wann durch Erstverschlimmerung?

Bei mir scheint es so zu sein, dass ich die typischen Erstverschlimmerungen habe (ich bekomme meist so ziemlich alles, was möglich ist): druckempfindliche Brustwarzen und deutlich verschärfte Östrogendominanzsymptome (PMS etc.).
Auch hat sich DHEA bei mir nicht nur in Testosteron, sondern auch in Östrogen gewandelt, ich musste es vor 6 Wochen absetzen, dadurch hatte ich noch mehr ÖDsymptome mit extrem geschwollenen Brüsten und Füßen und deutlich verfrühter Regel. Dabei hatte ich nur 25mg gecremt am Tag. Dazu tauchte nach 13 Jahren ohne massive Symptome wieder heftiges Asthma auf.

Manche Ärzte glauben ja, dass Asthma allein von Östrogendominanz kommt.
Nach meiner Erfahrung kommt Asthma vor allem aus einem kranken und verschlackten Darm, aber natürlich kann eine zusätzliche Stoffwechselstörung wie ÖD und ein Cortisolmangel die Symptome massiv verschärfen.

Eine Frage ist: Hat DHEA sich nur deshalb in Östrogen gewandelt, weil bei mir die Erstverschlimmerung darin besteht, dass der Körper auf Biegen und Brechen versucht, die ÖD aufrecht zu erhalten (so ähnlich hat Dr. Lee diese Nebenwirkungen, die bei manchen Frauen in den ersten Monaten auftreten können, beschrieben)?
Mir hat DHEA anfangs sehr gut getan, das kippte aber relativ schnell und ich fühlte mich sofort schlecht, wenn ich höher dosierte. Ich würde das schon gerne wieder nehmen, werde aber jetzt erst einmal zusehen, dass ich Prog. optimiere und dann es noch mal probieren. Wenn ich dann Prog leicht erhöhe, würde ja das zusätzliche Östrogen damit abgepuffert.

Ich las auch im Forum, dass sich Progesteron bei manchen auch ab einem bestimmten Pegel in Östrogen umwandelt.

Wie findet man die optimale Dosis raus und welches Symptom ist Erstverschlimmerung und was Überdosierung? Ich werde demnächst wieder einen Speicheltest machen, dann kann ich zumindest einigermaßen sehen, ob ich überdosiert bin, obwohl man ja nicht sicher weiß, inwieweit der Wert verfälscht ist durch die Cremerei.

Mit dem Progesteron hatte ich angefangen, um die SD zu unterstützen, da ich eine massive Unterfunktion hatte. Durch das Prog konnte ich die SD-Dosis stark senken. Das Problem beim Thyroxin ist, dass es eine bestehende Nebennierenschwäche noch verschärft, weil der erzwungene erhöhte Stoffwechsel mehr Cortisol benötigt und man bei NNS ohnehin zu wenig Cortisol hat. Deshalb geht es mir und vielen anderen durch das Thyroxin eher schlechter als besser. Prog wird auch in Cortisol umgewandelt, insofern ist es schon wichtig, das zu nehmen und die Dosierung zu optimieren.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch Erstverschlimmerungssymptome gehabt und woher wusstet ihr wann es genug Prog war (vom Befinden, nicht durch eine Analyse)?

Alles Gute
Claudia
 
Hallo Claudia,

leider kann ich zu Deinen Fragen gar nichts sage, hoffe aber, daß jetzt doch noch jemand auf sie aufmerksam wird :).

Nur eines fällt mir auf: Du sprichst von einer massiven Nebennierenschwäche. Ist es nicht so, daß zuerst die Nebenniere behandelt werden soll, bevor die Schilddrüse behandelt wird? DAs würde wohl u.a. bedeuten, Hydrocortison einzunehmen und dann zu schauen, was sich tut?

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Die Achse der Stresshormone hat Priorität gegenüber den übrigen Hormonachsen, wie den Sexualhormonen und Schilddrüsenhormonen, weil die Stresshormone unser Überleben unmittelbar sichern: es geht um alles oder nichts; in den vergangenen Jahrtausenden ging es im Überlebenskampf um Leben oder Tod. Deshalb werden bei einer Nebennierenschwäche die Produktionswege für die Synthese der Steroidhormone umgestellt zugunsten der Produktion von Cortisol. Die übrigen Hormone wie Progesteron, Estradiol und Schilddrüsenfunktion werden stark in Mitleidenschaft gezogen. Viele Schilddrüsenpatienten, die zugleich an einer Nebennierenschwäche leiden, werden nicht behandelt, obwohl die Regulation der Stresshormonachse oberste Priorität hätte.
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Nebennierenschwäche - Praxis Dr. Neidert

Die Schwierigkeit dürfte darin bestehen, einen Arzt zu finden, der sich mit dem Thema Nebennierenschwäche / Schilddrüse gut auskennt, und dazu wünsche ich Dir viel Glück!

Grüsse,
Oregano
 
Hallo,

leider kann ich zu Deinen Fragen gar nichts sage, hoffe aber, daß jetzt doch noch jemand auf sie aufmerksam wird :).
Ich weiß, meine Fragen sind schon sehr speziell, weil ich schon sehr viel gelesen und probiert habe und nur wirklich erfahrene Praktiker eine Lösung wüssten. Deshalb traue ich mich bisher auch zu keinem "Spezialisten", da ich befürchte viel Geld und Zeit (Anfahrt) zu opfern und dann womöglich wem gegenüber zu sitzen, der noch weniger weiß als ich. Bisher war es immer so.

Die Endokrinologen der Mediz. Hochschule in Hannover sind Schulmediziner, kennen sich nur mit der Diagnose von Morbus Addison aus,also Totalversagen der NN, NNschwäche und bioidentische Hormone Fehlanzeige. Habe ich vor kurzem probiert dort, das ging auf Kasse, war einen Versuch wert und wegen umfangreicher Laboranalysen interessant. Diese benötigt man ohnehin, wenn man zu einem Spezialisten geht und die Hausärztin weigert sich wegen ihres Budgets.

Ich habe ein Angebot aus Darmstadt, der kennt sich mit bioidentischen Hormonen aus, aber wohl nicht speziell mit NNschwäche. 350 Euro für 1,5h Gespräch und die lange Fahrt dorthin sind mir dann doch zu viel bei ungewissem Ausgang. Von den 4 Monaten Wartezeit mal abgesehen.

Vermutlich kann man nicht mehr tun als selbst viel zu lesen, vor allem bestimmte Bücher und das Forum, und auszuprobieren. Viel mehr machen die Ärzte auch nicht, denn jeder reagiert anders auf Hormone, es ist immer ein Ausprobieren wie man reagiert auf Medikation.

Nur eines fällt mir auf: Du sprichst von einer massiven Nebennierenschwäche. Ist es nicht so, daß zuerst die Nebenniere behandelt werden soll, bevor die Schilddrüse behandelt wird? DAs würde wohl u.a. bedeuten, Hydrocortison einzunehmen und dann zu schauen, was sich tut?
Ja, das hätte zuerst passieren müssen. Ich hatte aber das Problem, dass ich nicht weit vom Ersticken war, weil die SD in den letzten 3 Jahren extrem gewachsen war, die Luftröhre schon verlagert und eingeengt. Eine OP wollte ich wegen der multiplen Allergien nicht riskieren, also blieb nur Thyroxin. Zum Glück habe ich es vertragen. Ich fühle ich aber schlechter und nicht besser und das ist auch klar, da der erhöhte Stoffwechsel, viel ATP und Cortisol verbraucht und genau davon hatte ich noch nie genug, daher die lebenslange Energielosigkeit und chronische Atemprobleme etc.. Wenn ich das nicht alles schon vor Beginn der Thyroxinmedikation gewusst hätte, wäre ich jetzt ratlos was zu tun ist. TSH normal, Luftröhre wieder frei, aber feeling noch schlechter, Asthma zurückgekehrt etc..

Durch die Wechseljahre und die NNschwäche wurden kaum noch Sexualhormone produziert, was den TSH massiv ansteigen ließ. Bei einem TSH von >75 und einem extremen Kropf blieb mir keine Wahl, die SD musste gestoppt werden, auch auf die Gefahr hin, dass die NN die erhöhte Stoffwechseltätigkeit nicht packt.

Obwohl ich keine Ahnung von NNschwäche hatte, habe ich schon jahrelang meine NN geschont durch allergieangepasste Diät, kein Zucker, kein Gluten, kein Alkohol, parfümfreie Produkte, Stressvermeidung so gut es geht etc..

Das hat auch eine Weile Verbesserung gebracht, vor allem die Glutenfreiheit. Nebenbei habe ich noch entgiftet seit 8 Jahren, aber auch das hat nicht gereicht. Mir fehlen massiv Vitalstoffe, vor allem Vitamine und Aminosäuren, ich vertrage sie aber nicht einmal in Reinform von Reinhildis Apo, also ohne Zusatzstoffe.
Ich versuche jetzt mit Progesteron den Cortisolspiegel anzuheben und wenn das nicht reicht, muss noch Hydrocortisol und NNextrakt dazu, damit ich die seit Jahren leeren Speicher auffüllen kann und die NN sich erholt.

Doch dazu bräuchte ich auch einen Doc, der sich auskennt. Bisher bekomme ich meine Prog.rezepte von der Hausärztin, aber ich glaube nicht, dass sie mir auch Hydrocortisol aufschreibt und den NNExtraktkram. Die schickt mich dann eher in die Klinik wegen des Asthmas, damit ich dort eingestellt werde. Das hat sie mit meinem Sohn vor drei Jahren auch gemacht.

Eine Aussage aus dem Forum, die ich im letzten Beitrag erwähnt, dass Prog.creme nur wenige Stunden nach dem Cremen im Speichel nachweisbar sei, kann meines Erachtens nicht stimmen. So weit ich weiß ist es ja gerade der Vorteil des Speicheltests, dass angezeigt wird was in den Zellen ist und nicht was im Blut herumschwirrt.

Bis dann
Claudia
 
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