Themenstarter
- Beitritt
- 10.01.04
- Beiträge
- 73.830
www.sueddeutsche.de/gesundheit/artikel/287/153891/Der Terror der Gesundesser
Wahrscheinlich müsste man die Ernährungswissenschaften abschaffen und die Menschen endlich in Ruhe essen lassen, worauf sie Lust haben. Denn die permanenten Empfehlungen, sich gesünder zu ernähren, machen die Menschen womöglich nur noch kränker.
....
"So lange man keine Beweise dafür hat, dass etwas schädlich oder nützlich ist, besteht der beste Ernährungsratschlag darin, keine Ernährungsratschläge zu befolgen." ....
Tatsächlich sind Ernährungsempfehlungen oft widersprüchlich. Auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird etwa dazu geraten, viel Obst und Gemüse zu essen, wie es etwa die "5 am Tag"-Kampagne propagiert. "Für konkrete Zufuhrempfehlungen oder Bedarfsangaben fehlen derzeit noch die wissenschaftlichen Grundlagen", ist jedoch ein paar Zeilen weiter zu lesen.
2005 hatten Ernährungsforscher eingestehen müssen, dass der behauptete Schutz vor manchen Krebserkrankungen durch Obst und Gemüse nicht so ausgeprägt sei, wie zuvor behauptet wurde. Es zeigte sich, dass Menschen die mehr Obst und Gemüse aßen, sich auch gesundheitsbewusster verhielten, sodass der Einfluss der Ernährung kaum abgeschätzt werden konnte.
Im November 2007 wurde bekannt, dass auch das "Idealgewicht" aus medizinischer Sicht Unsinn ist. Wer geringes bis mittleres Übergewicht auf die Waage bringt, lebt am längsten und gesündesten.
"Die Ernährungswissenschaften sind in einer bemitleidenswerten Lage", sagt Gerd Antes vom Deutschen Cochrane-Zentrum in Freiburg, das die Qualität wissenschaftlicher Untersuchungen bewertet. "Studien in diesem Bereich sind von vielen unbekannten oder kaum messbaren Einflüssen abhängig. Deswegen gibt es immer wieder völlig widersprüchliche Ergebnisse in der Ernährungsforschung."
Dieser Artikel widerspiegelt die verschiedenen Diskussionen hier im Forum über Ernährung.
Gruss,
Uta