Eine Idee zum Aufbau eines menschenwürdigen Lebensmodells

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Hallo,:)

wenn man sich so umschaut in der sozialen Welt und in der Arbeitswelt, dann fallen einem mehrere Punkte ins Auge:

1. Kriminalität wegen zu wenig Einkommens nimmt zu. Beispiel Züge: Schaffner werden angegriffen, weil immer weniger Menschen sich eine Fahrkarte leisten können. Jeder Vierte hat bereits unter handgreiflichen Übergriffen zu leiden gehabt. Grund: Sozial schwache Personen können sich ein normales Leben nicht mehr leisten.

2. Alkohol und Drogen nehmen unter Jugendlichen und älteren Menschen zu. Grund: keine Perspektive. Altersarmut.

3. Der Handel versklavt die Menschen. Unter menschenunwürdigen Bedingungen in Billiglohnländern, wird für den Westen Kleidung hergestellt und Rohstoffe geliefert.

4. Trotz Arbeit, kein vernünftiges Auskommen. Männer und Frauen müssen beide Vollzeit arbeiten gehen. Kinder bleiben, auch wenn es nicht überall gerne gehört wird, oftmals auf der Strecke, weil sie keinen richtigen Ansprechpartner mehr haben und die Eltern oftmals abends zu müde sind usw.

5. Drogen, Alkoholprobleme und Gewalt sind die Folge eines Gefälles zwischen Arm und Reich und mangelnder sozialer Kompetenz.

6. Staatspleite. Länder wie Griechenland, in denen die Wirtschaftsstruktur zusammengebrochen ist, haben Probleme überhaupt zu überleben, vor allem die unteren Bevölkerungsschichten.

7. Marktwirtschaft, die nur auf Profit aus ist, gibt immer mehr in die Hände einzelner Großunternehmen, so das kleinere nicht mehr überleben können.

8. Billig, Billig ist die Devise. Das was für uns überlebenswichtig ist, wie Nahrungsmittel usw. wird auf Masse ausgerichtet und auf billig. Die Bauern haben hier kaum mehr Spielraum, die Massentierhaltung boomt.

9. Der Umgang mit den Medien wird mehr und mehr zum Problem. Ein großer Teil der Jugendlichen ist bereits süchtig. Sie verlieren ihre soziale Kompetenz und sind für das Arbeitsleben kaum geeignet.


Meiner Meinung nach hat das ganze System, wie wir es jetzt haben, gründlich versagt.

Ich habe mir ein Lösungsmodell ausgedacht, vielleicht ist es naiv, ich weiß es nicht, aber es ist eine Idee. Und ich bin gespannt was ihr dazu sagt.

1. Die Marktwirtschaft und das Geldsystem wie wir es jetzt haben wird abgeschafft.

2. Jeder Stadt druckt soviel Geld, wie er für die Anzahl seiner Bürger braucht, damit jeder ein bedingungsloses Grundeinkommen hat, mit dem man überleben kann und mit dem man auch gesund Leben kann.

3. Jeder Arbeitgeber bekommt soviel Geld vom Staat zugeteilt,[/B] dass er seine Arbeiter und Arbeiterinnen gut entlohnen kann.

3. Im Grunde genommen funktioniert der Mensch nach dem Belohnungssystem. Arbeiten die nicht gerne gemacht werden, wie Straßenarbeit, wie Kanalarbeiten usw. sollten richtig gut bezahlt werden.

4. In der Schule sollte soziale Kompenz zu einem Hauptfach werden, neben dem vernünftigen Umgang mit den modernen Medien. Außerdem sollte es ein Fach zur gesunden Lebenführung geben in Sachen Ernährung usw.

5.Wenn es Freude macht arbeiten zu gehen, weil man ein festes Gehalt ohnehin hat, dann kann man die Arbeiten auf viel mehr Menschen verteilen. Anstelle eines Zwölfstundentages, wären es dann vielleicht nur acht Stunden und die übrigen vier macht ein anderer. Überall wären auch Halbtagsjobs zu bekommen, so das Familien wieder ein Familienleben haben. Und ich bin der Meinung, wenn der Druck wegfällt und wieder Kreativität gefragt ist, dann wird es viel mehr Menschen geben, die auch wieder gerne arbeiten gehen und die sich in ihrer Freizeit auch weiterbilden wollen.


6. Konzerne sollten mehr überprüft werden, welche Produkte sie auf den Markt bringen und unter welchen Bedingungen. Hier sollte Gesundheit vorgehen und nicht gutes Aussehen, Billig und Profit. In Ländern wie China, Indien usw. sollten die gleichen Regeln gelten, so das der Handel fair ist und keine Ausbeutung.

7. Die Gesundheit der Menschen sollte oberste Priorität haben bei der Ausstattung von Büros und Wohnungen. Hier sollte genügend Geld dem Staat zur Verfügung stehen.

8. Ärzte usw. sollten eine ganzheitliche Ausbildung machen, neben der Medizinischen. Alle sozialen Berufe sollten anständig entlohnt werden.


USW.

Da fällt einem sicher noch mehr ein. Mich wundert es nicht, dass unter den heutigen Voraussetzungen, sich auf der einen Seite einiges verbessert, wenn man das nötige Geld hat und auf der anderen Seite die Menschen auf der Strecke bleiben. Dann heißt es, das Leben ist ein Kampf und wenn man sich umschaut, dann ist es auch so.


Grüsse von Juliette
 
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Hallo Juliette,

ein ideales Modell. Es wäre schön, wenn wenigstens Teile davon verwirklicht werden könnten.

Eine Frage habe ich:

Du schreibst, daß Alkohol, Drogen, Kriminalität, Pleiten usw. zunehmen.
Im Vergleich zu welchen Zeiten siehst Du das so?
Sicher, wir in Deutschland haben viele Jahre ruhige und relativ wohlhabende Zeiten hinter uns. Dazu noch Zeiten ohne Krieg.
Dennoch: es gab z.B. in den 20iger Jahren des 20. Jahrhunderts auch Zeiten, in denen die gleichen Probleme wie heute auftraten und zwar aus den gleichen Gründen.
Wenn man an die Zeiten der Prohibition in den USA denkt, dann war das dort auch eine sehr schwierige Zeit mit vielen Problemen .
...

Grüsse,
Oregano
 
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Hallo Oregano,:)

danke für deine Rückmeldung.

Du schreibst, daß Alkohol, Drogen, Kriminalität, Pleiten usw. zunehmen.
Im Vergleich zu welchen Zeiten siehst Du das so?

Ich nehme da den Vergleich zu den letzten Jahren. Also einen Zeitraum von ungefähr zehn Jahren. Das es schon einmal so war, dass habe ich jetzt nicht in einen richtigen Zusammenhang gebracht in meinem Text. Deshalb, danke für deine Anmerkung.

Beispielsweise ist es an Karneval in unserer Stadt zu Ausschreitungen gekommen wie noch niemals zuvor, gerade was Alkohol und Kriminalität angeht. Die Zugschaffner haben auch erst seit ein paar Jahren das Problem, vorher nur vereinzelt. Was die unterbezahlte Arbeit angeht, der weltweite Handel und die Medien, so ist das ein Problem der Neuzeit. In den siebziger Jahren gab es Vollbeschäftigung.

In der Vergangenheit gab es aber genau solche Krisen wie heute und anscheinend wiederholt es sich und man hat noch nichts daraus gelernt. Darauf wollte ich verstärkt hinweisen.:)

Grüsse von Juliette
 
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Liebe Juliette,

ich finde es eine gute Idee, sich mal Gedanken darüber zu machen, wie wir uns die Welt im großen und im kleinen idealerweise vorstellen. Deine Einfälle dazu gefallen mir. Ich denk auch noch mal drüber nach, wie ich es mir vorstellen könnte. Im Moment fällt mir das etwas schwer, aber ich schreibe ganz sicher noch was dazu.

Ich hoffe, es kommen noch mehr Ideen auch von vielen hier im Forum, denn es ist sehr wichtig, dass wir zumindestens in Gedanken eine Welt kreieren, in der wir leben können.

Liebe Grüße:):)
LieberTee
 
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Ich stimme dir zu. So wie es jetzt ist, sollte es nicht weitergehen!

Auch bei den Vorschlägen stimme ich dir im Großen und ganzen zu. Ein bisschen Feinschliff wäre sicher von Nöten. Zum Beispiel bei den Arbeitgebern. Wenn jetzt große Konzerne auch noch den Lohn für die Mitarbeiter bezahlt bekommen, mehrt sich nur deren Gewinn ;)
 
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Fein das ihr euch beteiligt.:)

Aus Gedanken kann etwas entstehen, wenn viele mitmachen und es auch wollen.

Ich bin gespannt LieberTee

@Cherry

ja, Feinschliff bräuchte das Ganze. Es ist sozusagen ein Grundgerüst. Konzerne bräuchten genaue Vorgaben, denke ich und Einschränkungen. Vieles würde sich aber von selbst erledigen, wenn die Gesundheit an erster Stelle steht, anstatt Hauptsache auf den Markt werfen und Gewinn machen.
Ihr größtes Argument ist, und damit auch ihr größter Druck, den sie auf die Regierung ausüben, das wegfallen von Arbeitsplätzen. Das wäre, nach dem obigen Model, aber nicht mehr gegeben und somit hätte die Regierung auch mehr Luft.

Vor kurzem habe ich gelesen, dass Horst Seehofer gesagt haben soll, dass der Druck der Lobby zur groß für die Regierung ist.

Frontal21: Heißt das denn, dass die Lobby wirklich so stark war dann - die Pharma-Lobby gegen die Politik - und Sie quasi dann da zurückziehen mussten?

Horst Seehofer: Ja, das ist so. Seit 30 Jahren bis zur Stunde, dass sinnvolle strukturelle Veränderungen auch im Sinne von mehr sozialer Marktwirtschaft in deutschen Gesundheitswesen nicht möglich sind wegen des Widerstandes der Lobby-Verbände.

www.diagnose-funk.org/politik/lobbyismus/der-druck-der-pharma-lobby-war-zu-gro.php

Grüsse von Juliette
 
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Auch ich stimme Dir zu. Wenn sich nichts ändert, geht unsere Welt immer mehr den Bach hinunter.

Eine Möglichkeit wäre für den Verbraucher: tatsächlich nur noch solche Waren zu kaufen, die man wirklich braucht - sich also von der Beeiflussung der Werbung völlig frei zu machen. Dabei dann auf Qualität, Reinheit, Haltbarkeit, Uweltverträglichkeit, ohne Schadstoffe usw. zu achten. Produkte, die diese Kriterien nicht erfüllen - auch in der Medizin - nicht mehr verwenden/anschaffen.

Geschähe dies wirklich Flächendeckend, würde sich der Produktionsbereich umstellen MÜSSEN und die Produktion von "Schrott" einstellen, einfach weil sie ihn nicht mehr verkaufen könnte. Über diese Schiene würde sich dann auch bei den Unternehmen, in der Politik und am Arbeitsmarkt vieles ändern.

Ein heute fast übliches Beispiel: "Sohnemann, 8 Jahre jung, erklärt den Papa für rückständig, weil dieser das neueste iPod nicht hat! Das müsse man doch haben!"

Oder der Markenartikel-Wahn: sind die Lederwaren nicht von "XXX", das Teashirt nicht von "YYY" taugen sie nichts, wobei unberücksichtigt bleibt, daß die gleiche oder gar bessere Qualität eines "namenlosen" Herstellers vielfach angeboten wird und das zum halben Preis. Aber Sohnemann/Töchterlein will unbedingt den Markenartikel haben, weil die anderen in der Schule den auch haben.

Kinder, die schon von klein auf zu diesem Denken erzogen werden, sorgen dafür, daß dieser Wahnsinnskonsum weiter fort besteht und wir in der Misere stecken bleiben.

Gruß,
Clematis23
 
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Deine Argumente sind gut Clematis,:)

Voraussetzung dafür wäre, dass ein neues Bewusstsein entstehen kann, dass diese Bereiche mit einbezieht. Deshalb auch in meinem Model, die neuen Unterrichtsfächer.

Solange aber die Menschen glauben, sie könnten sich mit irgendwelchen Artikeln verschönern oder nach außen mehr darstellen, weil es Markennamen sind oder weil ein Star dahintersteckt, mit dem man sich identifiziert, ist es nicht so einfach. Auch das Konsumverhalten, über die Lebensmittel ist ein Bereich, indem einfach, ohne Nachzudenken zugegriffen wird und in der schnelllebigen Zeit ist das auch vielen recht. Das hast du gut gesagt.

Um das Bewusstsein zu verändern, müsste es der breiten Masse verständlich gemacht werden. Es ändert sich nur etwas, wenn es auch verstanden wird, wenn die eine Seite als richtig und die andere als falsch angesehen wird, weil sie ungesund ist, krank macht, oder halt einfach nicht das ist, was sie verspricht zu sein.

Bei sich selbst anfangen ist gut. Es anderen weiterzugeben, wenn sie danach fragen auch. Aber den meisten ist es egal, bis es ihnen mit dem Alten vielleicht nicht mehr so gut geht. Dann kann sich etwas ändern oder man reitet sich noch mehr rein.

Aber es kann sich etwas tun, wenn es, wie in einem Schneeballsystem weitergegeben wird und wenn es auch umsetzbar gemacht wird für alle. Da heißt es dann, steter Tropfen höhlt den Stein. Und je mehr Menschen mitmachen, desto mehr ist es dann die Regel, anstelle der Ausnahme, was vielen die Entscheidung dann leichter macht.

Grüsse von Juliette
 
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Um das Bewusstsein zu verändern, müsste es der breiten Masse verständlich gemacht werden. Es ändert sich nur etwas, wenn es auch verstanden wird, wenn die eine Seite als richtig und die andere als falsch angesehen wird, weil sie ungesund ist, krank macht, oder halt einfach nicht das ist, was sie verspricht zu sein.

Hallo Juliette,

das ist leider das grundlegende Problem. Wie heißt doch noch dieses schöne, oft zitierte, aber dann doch nie in die Tag umgesetzte Wort?
UMDENKEN (oder die liegende Acht)!

So mancher fährt dieses Zeichen auf seinem 200 PS Gefährt spazieren. :rolleyes:

Gruß,
Clematis23
 
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Hallo ihr Lieben!

ich freue mich, dass in diesem Thread über Ideen zu einem lebenswerten Sein gedankliche Gestalt annehmen.

An erster Stelle würde für mich auch die Gesundheit stehen. Das würde bedeuten, alle Produktion von gesundheitsgefährdenden Produkten müßte eingestellt werden. Was würde das in der Realität aber bedeuten? Könnten wir dann noch vor unseren geliebten PC's und Notebooks sitzen und hier fleißig schreiben? Lässt sich das Rad in jeder Hinsicht so radikal zurückdrehen? Eine Möglichkeit wäre sicher, die Risiken erst einmal ganz weit herunterzuschrauben. Da gibt es ja durchaus Ideen: Glasfaserkabel statt Ausbau der Funknetze..., wobei es Gegenwehr der Funknetzbetreiber gibt und die Bevölkerung dem manchmal sogar auf den Leim zu gehen droht, siehe https://web.archive.org/web/2013020...politik-int/angst-vorm-ersten-dominostein.php. Es sind wohl immer einige Vorreiter, die genau hinschauen und mutig die Initiative ergreifen. Ich bin dankbar dafür!

Also geht es wohl wieder um das Bewusstsein, dass es zu wecken gilt. Dem steht die Angst entgegen: Angst, die eigene Bequemlichkeit zu verlieren, Angst, dem Abgrund ins Auge zu schauen. Ich erinnere mich noch gut, als es die Debatten um die Gefährdung durch Asbest gab. In der eigenen Familie wurde gerade ein Haus damit "umhüllt" und die "Schaffenden" wollten keine noch so vernünftigen Argumente hören, denn es bedrohte ihr Weltbild der materiellen und physischen Sicherheit. Solange diese Angst besteht, hat die Industrie leichtes Spiel.

Der zweite Punkt, der mir wichtig ist, wäre das soziale Miteinander. Verhaltensauffälligkeiten und Aggression nehmen schon in den Kindergärten und Schulen zu. Wie wäre es, als ein Fach Meditation einzuführen?
Time to Breathe (youtube.com/watch?v=236TJQVfU6s)
Leider ist das Video in englischer Sprache. Ich habe keines mit deutschen Untertiteln gefunden. Ob man es nun Vipassana oder Zazen (gibts das für Kinder?) oder Kontemplation nennt, ist vielleicht egal. Wichtig ist, dass das Bewusstsein für die Einheit allen Lebendigen erfahrbar ist, Achtung voreinander, Mitgefühl und Interesse füreinander - im Grunde ist Kindern dies noch zu eigen. Wie schlimm ist es, dass unsere Kinder ihr wahres Wesen heute schon immer früher verlieren müssen, um sich an eine lebenszerstörende Umwelt anzupassen.

https://web.archive.org/web/20120816104647/http://www.efb-berlin.de:80/download/richter_25-11-99.pdf hieß es in der Zeit, als ich noch Jugendliche war. Diese Ziel ist nicht erreicht worden, es steht immer noch aus. Was muss im Schulsystem verändert werden?
upIDgBYRheK-NVU2DOuz0Tl72eJkfbmt4t8yenImKBVaiQDB_Rd1H6kmuBWtceBJ
Gibt es Schul- und Lernmodelle, die auch in diesem lebensfeindlichem System erfolgreich sind? Monessouripädagogik, Waldorfpädagogik bieten auch heute schon Alternativen, allerdings nur für Menschen, die dafür bezahlen wollen oder können. Wie müsste das "ganz normale" Schulsystem aussehen, so dass sowohl Schüler als auch Lehrer sich wohlfühlen und miteinander lernen Spaß macht? Denn eigentlich macht ja Lernen Spaß!

Gehe ich zurück in meine eigene Kinderzeit fällt mir ein: das fliegende Klassenzimmer: "der Unterricht wird zum Lokaltermin"
3384289720.jpg
Wie ist das Leben in anderen Ländern, anderen Kulturen? Was verbindet uns eigentlich?
kinderarbeit-210.jpg
Welche Träume teilen wir über die Grenzen der Hautfarben und Kulturen hinaus? Ist des nicht spannend, auch verschieden zu sein?

So erst mal Schluss für jetzt. Mir ist aufgefallen, dass ich leider wieder eher in die Kritik verfallen bin, als dahin, positive Vorschläge zu machen. Es ist nicht so einfach, wie ich dachte. Kritisieren ist leider leichter. Aber das wird schon. Ich bin sicher. Ich hoffe, dieser Thread bleibt lebendig!

Lieber Gruß:):)
LieberTee
 
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Hallo zusammen,

wollte Euch kurz meine Sympathie für alles hier bereits Geschriebene ausdrücken :kiss:

Mir sind viele Gedanken nicht neu, da ich mich seit längerem mit dem Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" (BGE) und neuerdings auch mit Regionalgeld befasse und wir hier vor Ort ein Regionalgeld planen, das evtl. sogar mit einem BGE (in Regionalwährung) kombiniert werden soll.

Für allgemeine Infos lest z.B.

Bedingungsloses Grundeinkommen - Forum Grundeinkommen
Grundeinkommen | Download (der bekannte Film von Daniel Häni und Enno Schmidt)
https://www.youtube.com/watch?v=wZWPK81oYec (Kurzfilm)

Regiogeld e.V.: Regiogeld e.V.
Der Lindentaler Startseite

Wie Ihr hier auch richtig schreibt, kann man eine Bewusstseinsveränderung (und die ist nötig für diese Projekte) weder erzwingen noch über's Knie brechen. Man müsste sich also Gedanken machen, wie ein Übergang aussehen könnte, was auch schon verschiedene Leute gemacht haben. Auch gibt es noch andere erwägenswerte Vorstellungen als das BGE. So ein "Übergang" wäre auch ein vorsichtiger Praxistest mit Korrekturmöglichkeiten.

Auch ein aus meiner Sicht essentieller Gedanke, der hier schon geäußert wurde, ist, dass es mit Konsum, wachsenden Abfallbergen und anderen Umweltproblemen so nicht weiter geht. Diese sind letztlich Folge der Wachstumsökonomie.

Ich war kürzlich auf einer Vortrags-/Diskussionsveranstaltung über Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie. Referenten waren:

Prof. Dr. Niko Paech, Uni Oldenburg, Produktion und Umwelt
Dr. Thomas Köhler, geschäftsführendes Vorstandsmitglied Transition Town Hannover e.V., Kultursoziologe beim Eduard Pestel Institut

Es war hochspannend, aber auch stofflich so dicht gedrängt, dass ich nur einen Bruchteil der Gedanken danach in Notizen fassen konnte. Ich gebe hier einiges davon wieder - vielleicht regt es Euch ja zu weiteren Ideen an :)

Das Ende der "Wachstumsparty" naht wohl unausweichlich, wie Klimawandel, Schuldenkrisen, Ressourcenverknappung zeigen. Befunde der Glücksforschung weisen auch in diese Richtung, denn "immer mehr Konsum" bedeutet wie es scheint keineswegs "immer mehr Glück".

Als ein "Pionier des Wandels" wurde die aus England kommende Transition Town Bewegung genannt mit ihrer Suche nach gemeinsamen, ressourcenschonenderen Lebensweisen. Diese Bewegung versucht, die oft diffusen und vereinzelten Ambitionen für eine Welt, die nicht auf Wachstum basiert, aufzugreifen und als wirksamer Initiativ-Akteur vor Ort zu etablieren und zu stärken.

Der "Wachstumszwang" ist nach Aussage von Paech nicht nur eine Ausrede, sondern es gibt ihn tatsächlich, (u.a. ?) durch die weitgehende Arbeitsteilung unserer Gesellschaft. Und alle Nachhaltigkeitsmodelle, die auf weiteres, wenn auch "anderes", Wachstum setzen (z.B. unsere sog. Energiewende, die auch noch einen hohen Landschaftsverbrauch) hat, sind in seinen Augen nicht sinnvoll bzw. auf Dauer nicht möglich. Auch der sog. Green New Deal ist hier wohl kritisch zu hinterfragen und zumindest als alleiniges Konzept nicht ausreichend.

Es sei keine Frage mehr, ob es zum Kollaps kommt, nur noch wann... Er sagte allerdings (zur Belustigung vieler Zuhörer), wir könnten das dann wenigstens "fröhlich" tun und nannte Bücher, die direkt Lust darauf machen würden.

Z.B. dies, das ich auch kurz in der Hand hatte während der Veranstaltung:
Bücher von Amazon
ISBN: 3861508826


Im Rahmen der Lösungsvorschläge wurden von beiden Referenten immer wieder die Worte "Suffizienz" und "Subsistenz" genannt.

[ Suffizienz (von lat. sufficere – ausreichen) steht in der Ökologie für das Bemühen um einen möglichst geringen Rohstoff- und Energieverbrauch... siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Suffizienz_(Ökologie)), der Artikel erscheint mir interessant... es geht z.B. um Bindung des Wohlstandsverständnisses an materielle Güter, das Spannungsfeld zwischen Glück und Verzicht... Niko Paech wird bei den Quellen genannt.

Die Subsistenz (spätlat. subsistentia "Bestand haben") – eigentlich: Selbständigkeit, Durch-sich – bezeichnet ein philosophisches Konzept, bei dem sich das Bestehende aus sich selbst erhält... siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Subsistenz. Auch hier taucht Niko Paech unter den Quellen auf, die Quelle ist sogar online lesbar. ]

Zu Paech gibt es auch einen Wikipedia-Artikel, dort steht u.a. (Hervorhebung von mir):
Paech bezeichnet als Postwachstumsökonomie ein Wirtschaftssystem, das zur Versorgung des menschlichen Bedarfs nicht auf Wirtschaftswachstum angewiesen ist, sondern sich durch Wachstumsrücknahme auszeichnet. (...) Er sieht die Notwendigkeit für eine solche Wirtschaftsordnung in der gescheiterten Entkopplung der Umweltschäden und des Rohstoffverbrauchs von der Wertschöpfung (das finde ich eine äußerst relevante Feststellung, Anm. Kate), eines nicht weiter durch Konsum oder Einkommen zu steigernden Wohlbefindens auf Basis der Glücksforschung und der ökonomischen Grenzen, wie des globalen Ölfördermaximums
Dort gibt es auch weitere kostenlose Literatur-Downloads.

Paech stellte ein in Stufen gegliedertes Wirtschaftsmodell dar, das beim Einzelnen (und dessen Befähigung - man könne durchaus viele Dinge wieder lernen, wie z.B. Reparieren von Gegenständen) ansetzt, über Nachbarschaftshilfe, Tauschringe, regionale zusätzliche Wertschöpfungsketten (Regionalgeld) bis zur globalen Wirtschaft reicht (die er für unverzichtbar hält).

Also ein sinnvolles Miteinander von Wertschöpfungsketten verschiedenster Länge, wobei wir eben - im Gegensatz zu dem, was heute Realität ist - die kurzen Ketten (bis zur Länge Null) erst wieder lernen müssen. Kinder hätten heute nur noch die Fähigkeit, Geld auszugeben, manch ein Hartz4-Empfänger könne kein Fahrrad reparieren, Menschen würden ihre Freiheit und ihre Persönlichkeit zunehmend über Konsum definieren (ich habe leider die Orginal-Formulierung nicht mehr parat).

Dabei solle gleichzeitig die Erwerbsarbeit allgemein auf 20 Stunden pro Woche beschränkt werden - ohne Lohnausgleich - so dass es durch die gerechtere Aufteilung der Arbeit zu einer gewissen Angleichung der sozialen Verhältnisse käme. Hier kam Kritik von einem Zuhörer, dass dies nur bei gleichen Löhnen funktioniere, was der Referent teilweise bejahte: man könne ja bei den oberen Lohngruppen anfangen mit der Arbeitszeitreduzierung und das Ganze sei sowieso nur mit langsamen Übergängen zu realisieren.

Auf eine Zuschauerfrage hin, was die Referenten vom BGE hielten, antwortete Paech in etwa: Es sei zu unklar, was dieser "Persilschein" insgesamt bewirken würde, ob dann Konsumwünsche/Bedarf und Produktion überhaupt noch zum Ausgleich kämen (Hervorhebung von mir). Er sei zwar auch für ein "Bürgergeld", d.h. ein Mindesteinkommen, aber für eines mit gewissen Bedingungen, die die Verantwortung des Einzelnen widerspiegeln. Diese stelle er sich aber anders vor als heute bei Hartz4, nämlich so, dass jeder Einzelne individuell gefragt würde, was er denn zu bieten hätte und machen wolle. Als Beispiel nannte er auch so etwas wie Ambitionen im zwischenmenschlichen Bereich (also soziale Tätigkeiten, die heute oftmals ehrenamtlich gemacht werden). Er stelle sich regionale "Pools" vor, wo gesammelt werden könnte, welchen Bedarf es in welchem Bereich gäbe, so dass Angebot und Nachfrage zusammen kommen könnten. Menschen, die nichts tun könnten (Alter, Krankheit) sollten selbstverständlich auch versorgt werden.

Schaut zu den beiden Referenten auch mal auf Youtube, von Niko Paech zumindest gibt es da einiges.

Zur Transition Town-Bewegung gibt es einen Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Transition_Town

Ich wünsch' Euch was :wave:
Kate
 
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Hallo LieberTee und Kate,:)

vielen Dank für eure Anregungen. Ich habe euch beiden auch geschrieben und dann habe ich den Link von Amazon aufgerufen und mein Text war weg.

Jetzt also in Kürze, sorry.

@LieberTee

ich konnte bei dir keine Kritik finden, sondern nur Anregungen. Ich stimme da mit dir überein, was deine Bedenken angeht. Ich denke zurückdrehen kann man das Zeitalter nicht, wäre auch gar nicht gut, aber recourcenorientiert und menschenwürdig sollte es sein und es sollte so sein, dass sich jeder individuell in einer Gemeinschaft entfalten kann.

@Kate,

schön, dass du zu uns gestoßen bist. Ich habe mir alles angesehen. Gefallen hat mir das Regionalgeld, die Tauschbörse, die wir mit unseren Nachbarn jetzt schon haben, bei selten zu nutzenden Gegenständen. Was ich etwas anzweifle, ist, die Zwanzig-Stunden-Arbeit ohne Gehalt. Ich bin der Meinung, dass der Mensch nach dem Belohnungsprinzip funktioniert und dass er sich auch individuelle Dinge kaufen möchte, wie Kleidung usw. Aber ich bin ja noch nicht ganz durch, vielleicht hat er eine gute Lösung auf seinen Seiten anzubieten, die ich mir gelegentlich ansehen werde. Man könnte ja auch selbst schneidern. :kraft:

Grüsse von Juliette
 
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Ich habe euch beiden auch geschrieben und dann habe ich den Link von Amazon aufgerufen und mein Text war weg.
Hallo Juliette, das ist mir auch schon oft passiert und jedes mal nehme ich mir wieder vor, meinen Text auf Word zu schreiben und dann hier herein zu kopieren, aber dann ist mir das doch wieder zu umständlich.

Man könnte ja auch selbst schneidern. :kraft:
Das würde meine Fähigkeiten bei weitem überschreiten:)))

Ansonsten habe ich noch mal darüber nachgedacht, dass es ja schon so viele gute Ansätze gab, siehe https://web.archive.org/web/20120816104647/http://www.efb-berlin.de:80/download/richter_25-11-99.pdf, die Hoffnung machten und jede Generation versucht es aufs Neue. Aktuell ist für mich hier und heute am ehesten die Occopy-Bewegung und alles, was daran hängt. BGE gehört für mich dazu und alle Bewegungen und Tendenzen zu mehr Demokratie, Selbstorganisation, Selbstverantwortung, Frieden in sich selbst schaffen, andere Kommunikationsstrukturen entwickeln (z.B. Gewaltfreie Kommunikation). Im Grunde jede Basisbewegung, die noch nicht institutionalisiert ist in Parteien und anderen etablierten "Vereinen". Das scheint immer der Tod der Bewegung zu sein. Irgendwann wird es dann dekadant oder wird "vermarktet" (siehe die ausufernde Esoterikbewegung) oder wird unterdrückt, weil es die ach so gut funktionierende Ordnung stört.

Trotzdem bleiben manche "Werte" bestehen, sie scheinen nicht kaputtzukriegen. Nur sie umzusetzen ist schwer. Ich frage mich, war es immer schon so, dass es gute Ideen schwer hatten oder ist das neu. Wird es immer schwieriger, je voller der Planet wird, je knapper die Bodenschätze und der Boden?

Gerade entdeckte ich ein Magazin Wir - Menschen im Wandel :: Strategie, wobei ich mir wieder die Frage stelle, handelt es sich einfach nur um Vermarktung oder kann so ein Magazin etwas bewirken?

Lieber Gruß
LieberTee
 
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Ich bin der Meinung, dass der Mensch nach dem Belohnungsprinzip funktioniert und dass er sich auch individuelle Dinge kaufen möchte, wie Kleidung usw. Aber ich bin ja noch nicht ganz durch, vielleicht hat er eine gute Lösung auf seinen Seiten anzubieten, die ich mir gelegentlich ansehen werde. Man könnte ja auch selbst schneidern. :kraft:

Hallo Juliette,

in unserer Gesellschaft funktonieren wohl die Meisten belohnungsorientiert im Sinne, je mehr ich arbeite oder je höher der Ausbildungsstand, desto mehr Geld will ich dafür haben. Ich gehe aber davon aus, daß dies anerzogen ist. Wieso ist eigentlich ein Tischler, der sein Fach gründlichst beherrscht und schönste Mobelstücke und anderes aus Holz erschafft weniger Wert als ein Akademiker und das ganz unabhängig davon, ob letzterer eine Niete ist?

Schaut man sich kleine Kinder an: sie sind neugierig bis zum geht nicht mehr, alle Eltern kennen das, jeder Antwort folgt ein weiteres "warum?" Die Kinder tun das nicht, weil sie eine Belohnung erwarten. Sie wollen alles wissen... In Schulen (nicht den Exerzierplätzen, die wir Schulen nennen) wie Waldorf, Montessori, können Kinder von klein auf ihre Lernziele selbst bestimmen bzw. mit bestimmen, ebenso wie ihren Lern-Rhytmus. Das führt zu einer sehr vielseitigen Informationsverarbeitungen, die in alle Richtungen geht. Vieles kann später beruflich verwendet werden oder künstlerisch oder privat oder...

Spinnt man dies weiter und bietet den Jugendlichen schon ab einem frühen Zeitpunkt die Möglichkeit sich in mehreren Richtungen, je nach Interesse, weiter zu bilden, könnten sie gleich für mehrere Tätigkeiten qualifiziert sein. Grundlage MUSS sein, sie bilden sich auf den Gebieten weiter für die sie sich interessieren - denn NUR dann haben sie Spaß am lernen. Und da wo lernen Freude macht, wird ihnen keine Aufgabe zu schwer, zu mühselig sein, denn DAS wollen sie unbedingt wissen und meistern.

Diese vielseitige Begabung oder Interesse wird in unseren Schulen von Beginn an blockiert. Das Lernen wird in ein rigides Korsett gepackt und selbst an den Unis wird eine abseits der Professorenmeinung geschriebene Diplom- oder Doktorarbeit mies bewertet, da kann die Argumentation noch so treffend sein. Nur wenige Lehrende sind willens oder in der Lage gegensätzliche Meinungen von ihren Schülern/Studenten zu honorieren.

Wenn das Interesse und die Begabung (nicht Noten, Curriculum, Lehrplan) für das Lernen maßgebend sind, dürften wir uns wundern, wie viele "Wunderkinder" sich da entwickeln! Sie sind kreativ! Für Fließbandarbeit wird es dann keine Bewerber mehr geben, die wohl unmenschlichste Arbeitsmethode überhaupt!

Wenn wir also später lauter Erwachsene haben, die einen Beruf gemäß Neigung ausüben, dann produzieren sie gerne, was immer da gebraucht wird. Der eine mag wunderschöne Holzarbeiten herstellen, der nächste malt Häuser kunstvoll an, ein anderer bastelt lieber mit Elektronik und produziert Raketenantriebe für Passagierflüge usw. usf. Die Vielfalt würde in jedem Falle erhalten bleiben und noch übertroffen werden.

Was immer da hergestellt wird, könnte man dann in ein Warenhaus tragen. Das geschieht OHNE Bezahlung. Andere Arbeiten z.B. Hausrenovierung werden ebenfalls kostenlos gemacht. Der Hauseigentümer trägt mit seiner Spezialität wiederum einen Dienst, Ware bei, die andere benötigen. Im Warenhaus kann sich jeder das, was er braucht, oder besonders schön findet, einfach mitnehmen. Hat er sich an einem Gemälde satt gesehen, bringt er es zurück und holt sich ein anderes, ebenso Möbel usw. Ohne, daß hier eine "eherne Pflicht" bestünde, tun alle irgend etwas, was auch der Allgemeinheit zugute kommt, woran sie aber auch Freude haben. Deshalb wird auch niemand ganze LKW-Ladungen aus dem Warenhaus abschleppen - denn er weiß ja, er bekommt es auch noch in einem Monat, einem Jahr - wofür also horten?

Jeder bestimmt dabei selbst wie viele Stunden er arbeiten will bzw. stimmt sich mit seinen Kollegen ab. Arbeitgeber in unserem Sinne gibt es nicht, doch wird es Verantwortliche für die Organisation von Gemeinschaftsarbeiten geben oder ein besonders hoch Qualifizierter leitet andere an. Es ist aber immer Teamarbeit - jeder hat das gleiche Mitspracherecht. Titel gibt es keine - jeder wird als Mensch und in seinem Fach respektiert, egal welches das ist. Kinder und Jugendliche können sich solchen Teams anschließen, wenn sie an deren Arbeit und Können interessiert sind.

Dies ist sehr kurz gefaßt, der Gedankenstrang eines Science Fiction Romans, den ich vor langer Zeit gelesen habe und spielt auf einer anderen Welt. Als die "Erdlinge" nach vielen Jahren dort ankommen, wollen sie diese völlig freie Gesellschaft nicht akzeptieren und Militär einführen. Sie laufen in Massen ins Warenhaus und nehmen alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist. Sie wollen Chefs und Geld einführen usw. Die Eingesessenen schauen gelassen zu, führen ihr eigenes Leben einfach weiter, ignorieren die "Erdlinge" und kümmern sich erst um sie als diese Gewalt androhen. Die stellen dann fest, daß diese Gesellschaft, die so "primitv" aussieht, in vielen Bereichen, nicht zuletzt der Waffentechnik, den Erdlingen weit überlegen ist...

Damals hat mich dieses Buch fasziniert und diese Gesellschaftform wäre sehr schön. Die vielen Details im Buch machen deutlich, daß es auch so geht: ohne Geld, ohne starre Organisationen, ohne Zwänge. Und das basiert im Grunde genommen darauf, daß jeder genau das tun darf, was ihn am meisten und brennendsten interessiert.

Kein Kind müßte sich schon mit 12 entscheiden, ob Gymnasium oder "nur" Realschule; kein Numerus clausus; keine Berufswahl weil es da gerade Jobs gibt; kein Nein zu einer Berufswahl, die dem Arbeitsamt, der Politik nicht paßt; keine Berufswahl weil man da mehr verdient und der andere, den man ausüben möchte, brotlos ist; kein Wettlauf um Lehrstellen usw. usf.

Und welch wundervolle kreative Kleidung käme da zustande, alles Unikate aus edlen Stoffen. Nicht mehr die Hersteller bestimmen, was wir anziehen, sondern der tatsächliche Bedarf bzw. gemäß Kundenwunsch gefertigt!

Utopisch? Sicher! Aber auch möglich... Man male sich nur mal aus, es würde sich weltweit niemand mehr für Fließbandarbeit hergeben?

Gruß,
Clematis23
 
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Hallo Clematis,:)

das ist ein sehr interessanter Ansatz. Ich frage mich jedoch, wie dass dann mit dem Essen funktionieren soll und wer dann Lust hat, irgendwelche Drecksarbeiten zu machen, wie Kanalarbeiten. Ich glaube, da widmet man sich doch lieber schöneren Dingen, als den Exkrementen anderer Personen. Ich finde das gerade solche Arbeiten sehr gut entlohnt werden sollten, im Gegensatz zu heute, wo alles was für uns lebensnotwendig ist billig sein muss und der "sogenannte" ausgedachte Luxus so teuer ist.
Ich habe heute gelesen, dass jedes 6 Kind in Armut lebt. Das finde ich ist eine hohe Zahl.

Belohnungsprinzip meine ich nicht so starr ausgelegt, wie man das jetzt kennt. Meine eher Geld als reines Tauschmittel, also nicht als Spekulation, Prestige usw. Könnte wahrscheinlich auch nur funktionieren, wenn es so gehandhabt wird, wie ich es in meinem ersten Model vorgeschlagen habe, was mir immer noch gut gefällt.
Aber es ließe sich mit deinem Model gut verbinden, denn jeder hätte mehr Freizeit und könnte sich hier kreativ einbringen, wie es seinen Talenten entspricht.

Was, wie ich finde, auch ein Thema ist, ist der Umgang mit Tieren. Ich sehe es in meinem Umfeld. Da werden sich Tiere angeschafft und dann ist es irgendwann nur noch eine Last. Es werden sich nur selten Gedanken gemacht, wie lange so ein Tier lebt, wie lange man für es sorgen muss, was es im Monat kostet und ob man ihm artgerecht überhaupt das geben kann, was es braucht. Manche halten sich auch aus tierliebe so viele Tiere, dass sie völlig verwahrlosen und nicht mehr Herr der Lage sind. Hauptsache die Tiere leben, egal wie. Jeder der sich ein Tier anschaffen will, sollte vorher Kurse besuchen können in denen Aufklärung angeboten wird, Hundeschulen sollten Pflicht sein.

Grüsse von Juliette
 
Eine Idee zum Aufbau eines menschenwürdigen Lebensmodels

Ich frage mich jedoch, wie dass dann mit dem Essen funktionieren soll und wer dann Lust hat, irgendwelche Drecksarbeiten zu machen, wie Kanalarbeiten. Ich glaube, da widmet man sich doch lieber schöneren Dingen, als den Exkrementen anderer Personen.

Hallo Juliette,

zunächst einmal würde bei dem Modell jeder seinen eigenen Dreck wegmachen, so wie Schneeschippen bei uns. Die Drecksarbeiten könnten, da hier die Betonung auf Teamarbeit liegt, reihum vergeben werden. Jeder hätte in so einer Umgebung Verständnis dafür, daß sie selbst auch an die Reihe kommen. Im übrigen sind Kanalarbeiten ebenfalls Arbeiten, die Fachwissen erfordern.


Ich finde das gerade solche Arbeiten sehr gut entlohnt werden sollten, im Gegensatz zu heute, wo alles was für uns lebensnotwendig ist billig sein muss und der "sogenannte" ausgedachte Luxus so teuer ist.
Ich habe heute gelesen, dass jedes 6 Kind in Armut lebt. Das finde ich ist eine hohe Zahl.

In einer Geldgesellschaft stimmt das. Soviel mir in Erinnerung - vor über 10 Jahren wurden die Müllmänner, als städtische Angestellte in Bremen, sogar sehr gut bezahlt. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht.

Geld an sich als reines Tauschmittel, wie ursprünglich erdacht, war ja gar nicht so schlecht. Wenn ich eine Kuh kaufen will, der Verkäufer meine zwei Ziegen im Gegenzug aber nicht haben will... Dann hilft Geld. Leider ist es inzwischen nicht nur zu einem Statussymbol geworden, sondern dient auch allen möglichen Leuten dazu ihre Macht zu mißbrauchen, weil andere ebenso scharf darauf sind. Entfällt das Luxusgetue und der Mißbrauch, dann brauchen auch keine Kinder mehr zu hungern, denn es ist genug für alle da, nur die Verteilung klappt nicht, weil die Spekulanten die Nahrungsmittel horten, sie am Markt künstlich knapp halten und wenn die Preise dann gestiegen sind, verkaufen sie zu Wucherpreisen, die sich viele nicht leisten können.

Belohnungsprinzip meine ich nicht so starr ausgelegt, wie man das jetzt kennt. Meine eher Geld als reines Tauschmittel, also nicht als Spekulation, Prestige usw. Könnte wahrscheinlich auch nur funktionieren, wenn es so gehandhabt wird, wie ich es in meinem ersten Model vorgeschlagen habe, was mir immer noch gut gefällt. Aber es ließe sich mit deinem Model gut verbinden, denn jeder hätte mehr Freizeit und könnte sich hier kreativ einbringen, wie es seinen Talenten entspricht.

So wie Du das meinst habe ich das auch verstanden. Doch wer garantiert, daß es bei diesem Tauschhandel bleibt und nicht wieder jede Menge Leute anfangen dieses Tauschgeld zu horten? Ich glaube nicht, daß wir aus dem Teufelskreis wirklich heraus kommen, so lange Geld in irgendeiner Form im Umlauf ist. Zumindest nicht so lange die Menschen weiterhin so gierig sind und sich keine Gedanken darüber machen, was sie damit anrichten.

Was, wie ich finde, auch ein Thema ist, ist der Umgang mit Tieren. Ich sehe es in meinem Umfeld. Da werden sich Tiere angeschafft und dann ist es irgendwann nur noch eine Last. Es werden sich nur selten Gedanken gemacht, wie lange so ein Tier lebt, wie lange man für es sorgen muss, was es im Monat kostet und ob man ihm artgerecht überhaupt das geben kann, was es braucht. Manche halten sich auch aus tierliebe so viele Tiere, dass sie völlig verwahrlosen und nicht mehr Herr der Lage sind. Hauptsache die Tiere leben, egal wie. Jeder der sich ein Tier anschaffen will, sollte vorher Kurse besuchen können in denen Aufklärung angeboten wird, Hundeschulen sollten Pflicht sein.

Da stimme ich Dir größtenteils zu. Allerdings finde ich, daß nicht NOCH EIN Gesetz her sollte, um Hundeschulen zur Pflicht zu machen. Mit Gesetzen ist gerade Deutschland der Vorreiter weltweit - wir haben die umfangreichste Gesetzessammlung überhaupt. Bald sind wir so weit, daß wir bei Merkel anrufen müssen und um Genehmigung bitten müssen auf Toilette gehen zu dürfen. Die Menschen sollten von klein auf dazu erzogen werden, Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen (nicht nur innerhalb der Familie), statt wie heute die Ellenbogentechnik zu erlernen. Wird das Miteinander in allen Lebenslagen, auch in Bezug auf Tiere geübt und respektiert, könnten wir die halbe Gesetzessammlung der Müllabfuhr anvertrauten. "Tue niemandem an, was Du nicht willst, daß man Dir antue". Das ist eigentlich alles, was wir brauchen.

Wenn z.B. ein Hundebesitzer zwei Rottweiler in einer Spielstraße mit kleinen Kindern, unangeleint trainiert, um sie scharf zu machen (wie ich das mal erlebte), dann gefährdet er die Kinder. Dagegen gibt es genug Gesetze. Als ich ihn darauf ansprach, daß er die Kinder gefährdet, schnauzte er nur, das ginge mich nichts an. Seine Hunde sperrte er auf den Balkon aus, wo sie dann Tag und Nacht bellten. Da hilft nur: Hunde wegnehmen, aber weil die Tiere gesund und gut genährt waren behielt er sie. Komische Gesetze! Noch mehr davon bringen letztlich nichts.

Gruß,
Clematis23
 
Eine Idee zum Aufbau eines menschenwürdigen Lebensmodels

Hallo Juliette,

das tut mir leid mit dem weggeflutschten Beitrag. Nachdem mir das eine zeitlang auch öfter passierte (teilweise auch wegen eigener Computerprobleme - mein Notebook schaltete sich ab und zu plötzlich wegen Überhitzung ab), mache ich Zwischenspeicherungen, auch wenn dann noch mehrfach geändert werden muss (und unter dem Beitrag der Änderungsvermerkt steht).

Was ich etwas anzweifle, ist, die Zwanzig-Stunden-Arbeit ohne Gehalt.
Nicht ohne Gehalt, sondern ohne Lohnausgleich!

Es wurde ein durchdachtes mehrstufiges Modell vergestellt:
Paech stellte ein in Stufen gegliedertes Wirtschaftsmodell dar, das beim Einzelnen (und dessen Befähigung - man könne durchaus viele Dinge wieder lernen, wie z.B. Reparieren von Gegenständen) ansetzt, über Nachbarschaftshilfe, Tauschringe, regionale zusätzliche Wertschöpfungsketten (Regionalgeld) bis zur globalen Wirtschaft reicht (die er für unverzichtbar hält).

Also ein sinnvolles Miteinander von Wertschöpfungsketten verschiedenster Länge, wobei wir eben - im Gegensatz zu dem, was heute Realität ist - die kurzen Ketten (bis zur Länge Null) erst wieder lernen müssen. Kinder hätten heute nur noch die Fähigkeit, Geld auszugeben, manch ein Hartz4-Empfänger könne kein Fahrrad reparieren, Menschen würden ihre Freiheit und ihre Persönlichkeit zunehmend über Konsum definieren (ich habe leider die Orginal-Formulierung nicht mehr parat).

Dabei solle gleichzeitig die Erwerbsarbeit allgemein auf 20 Stunden pro Woche beschränkt werden - ohne Lohnausgleich - so dass es durch die gerechtere Aufteilung der Arbeit zu einer gewissen Angleichung der sozialen Verhältnisse käme.

... und genau das fand ich bestechend :cool: Keine (reinen) Träumer, sondern Menschen, die auf dem Boden der Realität stehen und in punkto Wirtschaft gut ausgebildet sind. Dass z.B. der "Wachstumszwang" tatsächlich existiert und nicht nur Ausrede ist... da wäre ich trotz BWL im Nebenfach (bis zum Vordiplom) nie und nimmer drauf gekommen. Diesen sehe ich aber im Zentrum des Problems (siehe oben) und uns Menschen längst als Sklaven des darauf basierenden Wirkschaftssystems, das noch dazu weltweit vernetzt ist.

Und in diesem Modell könnte man eben auf einen Teil (in diesem Modell etwa die Hälfte) seines bisherigen Lohnes verzichten, weil man dann auch die entsprechende Zeit zur Verfügung hätte, einen Teil seiner Bedürfnisse anders zu befriedigen (z.B. selbst zu lernen, Repapaturen durchzuführen, Tauschbörsen, Regiogeld u.a. - hier kann man durchaus kreativ werden; ich werde demnächst versuchen, ein Möbelstück selbst zu bauen und eine Waschbeckenarmatur zu reparieren :cool::eek:)).

Gut und realistisch finde ich übrigens auch, dass die Referenten nicht davon ausgingen, dass man nun alles im Nachbarschaftsbereich erledigen kann (und die gesamte Globalisierung "zurückschrauben"), sondern dass auch globale Wirtschaft ihren Platz behalten sollte.

Ich möchte nochmal betonen für wie wichtig ich durchdachte Übergänge halte, die eben gleichzeitig als Testphase und Realitätskontrolle(!) dienen und Korrekturen ermöglichen. Unsere Welt sieht nicht zufällig so aus, wie sie heute aussieht, oder weil irgendwelche "bösen" Menschen "da oben" das so gemacht haben, sondern das waren wir, die das so gestaltet haben. Es scheint also in irgendeiner Weise schon ein gewisses Abbild unserer "Natur" zu sein (das man nicht gegen diese nachhaltig ändern kann).

Leider gibt es aber in Folge inzwischen auch "Zwänge" (s.o.) und Automatismen, die außer Kontrolle gerieten. Und genau da ist für mich einer der zentralen Ansatzpunkte. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist: Was wollen wir eigentlich, wie wollen wir leben? Ich habe den Eindruck, dass es ganz schwierig geworden ist vor lauter "Zwängen", sich darüber überhaupt noch klar zu werden. (In diesem Zusammenhang finde ich als ein Mosaiksteinchen die weiter oben geäußerte - und teilweise auch schon umgesetzte - Idee schon mal nicht verkehrt, in der Schule irgendwelche ideologie-freien Meditationstechniken zu üben mit den Kindern.)

Ich bin der Meinung, dass der Mensch nach dem Belohnungsprinzip funktioniert und dass er sich auch individuelle Dinge kaufen möchte, wie Kleidung usw.
Wenn Du das eng (materiell) sehen würdest, dürftest Du nicht für's BGE sein. Dies basiert ja gerade auf einem Menschenbild, das beinhaltet, dass Menschen auch "für sich" (um sich zu verwirklichen, zu entwickeln, nützlich zu sein) arbeiten wollen. Eine schöne Story, die mir ein in diesem Bereich aktiver Bekannter erzählt hat: Ein älterer Berliner Straßenkehrer, befragt, ob er seinen Job aufgeben würde, wenn sein Auskommen gesichert wäre durch ein BGE: "Aber Jung'... was glaubst Du denn, wie es hier dann aussehen würde!" :) Götz Werner erzählt immer wieder, fast alle Befragten würden ähnlich antworten. Nur von "den Anderen" würden sie immer denken, dass die sich dann auf's Sofa legen.

Genau dieses Menschenbild halte ich aber für den Knackpunkt dabei, ob ein BGE wirklich tragfähig wäre bzw. funktionieren würde *). Dies würde erst der Praxistest zeigen. Da aber sicherlich keiner ein totales Chaos und den Zusammenbruch ganzer Wirtschaftzweige möchte, eben die langsamen Übergänge. Eine existierende Idee dazu ist, mit den jetzigen Rentnern und/oder den Kindern, die ab jetzt geboren werden, anzufangen.

*) Auf diesen Punkt wurde auch hier abgezielt:
Auf eine Zuschauerfrage hin, was die Referenten vom BGE hielten, antwortete Paech in etwa: Es sei zu unklar, was dieser "Persilschein" insgesamt bewirken würde, ob dann Konsumwünsche/Bedarf und Produktion überhaupt noch zum Ausgleich kämen (Hervorhebung von mir).
... und ich halte das für eine sehr relevante Überlegung.

Übrigens sind auch schon mehrere Regionalgelder gefloppt... was wiederum zeigt, dass diese Dinge keine Selbstgänger sind. Bewusstsein verändert sich wohl eher langsam und nur, wenn "es" möchte ;)

Grüße :)
Kate
 
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Hallo an alle,:)

@Lieber Tee

Da stimme ich dir in allen Punkten zu. Dein zuletzt genannter Link ist vom Inhalt her finde ich ein guter Anfang, weil es versucht alles mit einzubeziehen, unter anderem die Frage, wie wir denn jetzt leben wollen. Zurück geht nicht, aber sich das Beste aus dem heruszuholen was wir bisher erreicht haben, das halte ich für wichtig. In der Steinzeit will sicher keiner mehr leben und auch die Medien sind wichtig, wenn denn irgendwann mal ein Ende in Sicht ist und die Recourcen vernünftig genutzt werden.

@Clemantis und Kate

Stimmt ihr habt natürlich recht es geht nur über das Bewusstsein und das geht auch nur langsam. Im Grunde meinte ich genau das. Das Wort Gesetz ist da am falschen Platz, es sollte eher die Möglichkeit vorhanden sein, die man durch entsprechende Verantwortung, die man sich und anderen Lebewesen gegenüber hat, auch gerne wahrnimmt. Da halte ich wieder die Schule für die richtige Anlaufstelle in der man solche verantwortungsbewussten Lebensführungen lernt. Wenn daraus dann Eltern heranwachsen, die diese Werte an die folgende Generation weitergeben, dann gehört es zum normalen Denken dazu und es wird zu Selbstverständlichkeit.

Übergangsmodelle können gut sein, aber wie man in der Schweiz sieht, wurde hier das BGE nicht angenommen. Aber vom Tisch ist es auch noch nicht. Außerdem müsste sich neben dem Grundeinkommen auch auf dem Wohnungsmarkt etwas verändern. Wohnungen sind in vielen Städten so teuer, dass sie ein solches Einkommen verschlingen würden.

https://www.grundeinkommen.de/

Je nachdem, wie es sich aber weiterentwickelt kann es sein, dass man auch schnell handeln muss, wenn es zu einer Art Kollaps kommt und das Bankensystem zusammenbricht. Wenn man dann wieder das gleiche macht, wie Generationen vorher, wird sich nichts ändern. Ich glaube aber, dass die Menschen inzwischen soweit sind, dass sie für Neues offener werden.

Grüsse von Juliette
 
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Eine Idee zum Aufbau eines menschenwürdigen Lebensmodels

Hallo LieberTee

Ich habe hier gerade ein interessantes Video entdeckt, als ich bei Deinen Links weitersurfte, liebe Kate.

Transition Town Witzenhausen | evidero
Feines Video :)

Es hat mich auch erinnert an etwas, das ich noch sagen wollte.

Oben schrieb jemand (hab jetzt keine Zeit nochmal nachzulesen) sinngemäß, dass das Regionalgeld sich wegen der menschlichen Neigung zum Horten mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der Zeit wieder vom reinen Tauschmittel wegbewegen würde.

Hier gibt es aber Mechanismen, die dies verhindern sollen:

  1. Da es keine Verzinsung gibt, lohnt sich Horten nicht und es entsteht ein Anreiz, es schnell im regionalen Wirtschaftskreislauf weiterzugeben. Das bindet Kaufkraft an die Region, die regionale Realwirtschaft und regionale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt. Mithilfe der zusätzlichen Liquiditätsquelle können in der Region ungenutzte Ressourcen mobilisiert werden, bislang ungedeckter Bedarf gedeckt werden, soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe (Kontakte, evtl. zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten) und ökologisches Wirtschaften werden unterstützt. Geldspekulationen sind nicht möglich und Finanzkrisen daher ausgeschlossen.
  2. Vielfach wird beim Regionalgeld auch ein sogenannter Umlaufimpuls erhoben. Dies ist eine zeitgebundene Gebühr (ein Gutschein verliert z.B. alle drei Monate 2% seines Wertes), die jeweils bei Fälligkeit eines Gutscheins erhoben wird. Dieser „Negativzins“ soll sichern, dass das Regionalgeld im Umlauf bleibt.
Liebe Grüße
Kate
 
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