Dinge loslassen, die mich runterziehen

Hallo Manuela0607,:)

das klingt gut mit dem Ausmisten. Mache ich auch regelmäßig mit der Abstellkammer und dem Keller. Und obwohl ich mich davor immer etwas davor ziehe bin ich hinterher überrascht wie gut mir das tut.

Ich wünsche dir viel Kraft für die belastende Situation. Was ich von dir gelesen habe klingt nach viel Mut und Stärke.:)

Herzliche Grüsse von Juliette
 
wundermittel
Hallo Juliette,

persönliche Dinge auszumisten, besonders, wenn sie mit lieben Menschen bzw. Familienmitgliedern zu tun haben, ist für mich extrem schwierig:eek:). Wo kannst Du die Grenze ziehen?
Ich weiss zwar, dass "Ballast abwerfen" eine erleichterne Tätigkeit (im Nachhinein) sein kann, jedoch ist der Schritt dahin beschwerlich:schock:...

Liebe Grüsse,
uma
 
Nur mal so angedacht: Manche Leute räumen ständig ihre Wohnung um, haben einen perfekt aufgeräumten Keller usw. Nur: sie räumen ständig um, weil sie eigentlich innen drin aufräumen möchten, das aber aus welchen Gründen auch immer nicht tun (können). Wie heißt es doch so schön: wie innen so außen, wie außen so innen...

Wenn ich einen Anfall in Räum-Wut bekomme, dann frage ich mich immer, was wohl in mir drinnen geräumt werden sollte. Manchmal finde ich den Grund, manchmal nicht. Aber es schadet bestimmt nicht, da wachsam-achtsam zu sein.

Gruss,
Uta
 
naturheilkunde
Hallo Uma,:)

das war bei mir auch so. ;) Ich konnte mich kaum von etwas trennen, das mir irgendjemand mal geschenkt hatte usw. Selbst bei Grußkarten hatte ich Schwierigkeiten. Als wir dann umgezogen sind und ich im Keller, trotz eingeräumtem Haus, noch Umzugskartons stehen hatte, mit allerlei Ballast, da habe ich kurzen Prozess gemacht.
Und seitdem klappts. Ich sag mir einfach so und jetzt bitte nicht lachen: Alle Gegenstände, Erinnerungsstücke haben eigentlich nichts mit meiner Verbindung zu der Person zu tun. In meinem innern schätze ich sie wert, aber diese toten Gegenstände haben nichts damit zu tun. Manchmal hat man ja Dinge wo man gar nicht weiß wohin, oder sie passen nicht zum eigenen Geschmack. Seitdem ich das so sehe trenne ich mich von vielem, bis auf wenige Ausnahmen versteht sich. :D

Grüsse von Juliette
 
Hallo Uta,:)

das ist ein interessanter Gedanke. Ich glaube auch das er viel mit der inneren Einstellung zu tun hat, dieses Räumen.
Es gibt Leute, das konnte ich schon mehrmals beobachten, die sind überhaupt nicht sentimental. Die haben ein ultra aufgeräumtes Haus und sie schmeißen einfach alles weg was jetzt nicht gerade passt. Und komischwerweise ist auch deren Charakter so. Sie sind auch sehr aufgeräumt, genauso wie das Umfeld was sie pflegen.;)
Und dann gibts da andere. Die sammln immer eine Weile, so cirka ein halbes Jahr oder ein Jahr lang und dann sortieren sie aus was nicht mehr passt.
Charakterlich sind diese Menschen etwas geduldiger als die erstgenannten und bei ihnen ist es auch aufgeräumt, aber nicht steril.

Grüsse von Juliette
 
Ich kenne auch Leute, die immer gleich alles entsorgen, von dem sie glauben, daß sie es nicht mehr benötigen. Allerdings "entsorgen" sie auch problematische Situationen, indem sie sich Diskussionen entziehen und finden, daß es nicht lohnt, über "olle Kamellen" zu diskutieren. Vorbei sei vorbei!

Gleichzeitig sammeln solche Leute dann alte Sachen wie Uhren, Sessel, Möbel....

Diese Leute wirken sehr "matter of fact", aber sie lassen auch kaum jemand in sich reinschauen. Dort mag es anders aussehen, aber wie genau,d as wissen diese Leute selbst meistens am wenigsten.

Gruss,
Uta
 
Hallo,

wir (meine bessere Hälfte und ich) haben losgelassen:

Unsere Tageszeitung (die zur SZ-Verlagsgruppe gehört) vor etwa fünf Jahren. Es stand nichts Weltbewegendes darin und die Lokalnachrichten aus der Stadt, in der wir zur Zeit noch wohnen (nicht leben!) interessieren uns nicht.

Unseren Fernseher, ebenfalls vor fünf Jahren. Er ging kaputt, wir ließen ihn nicht reparieren und stellten nach zwei, drei Wochen fest, daß wir keinen brauchen.

Einen Teil unserer Kleidung. Einmal im Jahr werden die Schränke durchgeforstet und Kleidung, die wir lange nicht angezogen haben, wird entsorgt.

Was wir in Kürze loslassen werden:

Die Stadt, in der wir wohnen. Wir haben uns dort nie wohlgefühlt.


Ich selbst habe losgelassen:

Etwa 500 Dias von einer Kanada-Exkursion während meines Studiums. Anlaß war, daß ich mich ein paar Monate später sehr über den Prof. ärgerte, der sie durchgeführt hatte. Ich war so wütend, daß ich bis auf zwei Dias vom "Indian Summer" alle vernichtete. Ich habe mich selten mehr erleichtert gefühlt und bedauere dies bis heute keine einzige Sekunde.

Meinen "besten Freund", der mir einmal zur Antwort gab: "SO habe ich mir das nicht vorgestellt!" Ich kannte ihn zwar seit der Schulzeit und wir haben regelmäßig etwas zusammen unternommen, aber diese Antwort ließ mich zweifeln, ob er wirklich ein Freund war.

Ich hoffe, daß alle diese "Übungen im Loslassen" es mir erleichtern werden, das loszulassen, was vielen Menschen sehr schwer fällt: Das Leben. Einfach gehen, wenn es soweit ist ...

Liebe Grüße

Jürgen
 
Hallo Jürgen,

Ich hoffe, daß alle diese "Übungen im Loslassen" es mir erleichtern werden, das loszulassen, was vielen Menschen sehr schwer fällt: Das Leben. Einfach gehen, wenn es soweit ist ...

Diesen Gedanken finde ich nachdenkenswert. Es ist sicher richtig, daß Gegenstände und Menschen uns am Leben festhalten mögen. Und ich glaube auch, daß viele Menschen zu Sammlern werden, um das Leben mit ihnen wichtigen Gegenständen vollzustellen.

Was mir an dem Gedanken nicht so gefällt ist: ich finde es , solange das Leben dauert, wichtig, es zu leben (und das jeder eben auf seine Art). Der Tod kommt sowieso, und wenn mir das klar ist, dann werde ich hoffentlich dann auch "grüss Gott" zu ihm sagen können und nicht versuchen müssen, mit ihm zu schnapseln und Karten zu spielen wie der Brandner Kasper...

Grüsse,
Uta
 
naturheilkunde
Hallo,

wenn man erst einmal an einem Punkt war, an dem man wirklich ganz ganz unten war, dann bewertet man die Dinge im Leben plötzlich mit Sicherheit auch ganz ganz anders. Man hört dann einfach auf mit dem Festhalten, weil andere Dinge wichtig werden.

Ernsthaft "runterziehen" können uns eigentlich doch nur eine schwere Krankheit und der Tod, denn man kommt in dieser Situation dem Erdboden ungewollt tatsächlich ein gewaltiges Stück näher. Im wahrsten Sinne des Wortes wird man "runter gezogen".

Eigene Gedanken und Äußerungen anderer Menschen können natürlich auch destabilisieren und letztlich runterziehen - aber wohl nur von dem Podest, auf das wir uns selbst gestellt haben, oder auf das wir von anderen irgendwann einmal gestellt wurden.

Viele Grüße
Anne
 
Hallo Jürgen,



Diesen Gedanken finde ich nachdenkenswert. Es ist sicher richtig, daß Gegenstände und Menschen uns am Leben festhalten mögen. Und ich glaube auch, daß viele Menschen zu Sammlern werden, um das Leben mit ihnen wichtigen Gegenständen vollzustellen.

Hallo Uta,

zwei solche Menschen kennen meine Frau und ich. Sie sind sehr gute Lehrmeister für uns, wie wir es nicht machen sollen.

Was mir an dem Gedanken nicht so gefällt ist: ich finde es , solange das Leben dauert, wichtig, es zu leben (und das jeder eben auf seine Art). Der Tod kommt sowieso, und wenn mir das klar ist, dann werde ich hoffentlich dann auch "grüss Gott" zu ihm sagen können und nicht versuchen müssen, mit ihm zu schnapseln und Karten zu spielen wie der Brandner Kasper...

Ja, das Leben zu leben ist sehr wichtig. Aber manchmal ist das gar nicht so leicht!

Wenn es einmal soweit ist, möchte ich allerdings, so wie Du, dem Tod "grüss Gott" sagen können oder vielleicht sogar "ich freue mich, daß Du gekommen bist, um mich zu begleiten". Voll bejahend auf die letzte Reise in dieser Inkarnation zu gehen anstatt aus Resignation.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Ernsthaft "runterziehen" können uns eigentlich doch nur eine schwere Krankheit und der Tod, denn man kommt in dieser Situation dem Erdboden ungewollt tatsächlich ein gewaltiges Stück näher. Im wahrsten Sinne des Wortes wird man "runter gezogen".

Hallo Anne,

zieht uns eine schwere Krankheit wirklich runter? Erhebt sie uns nicht vielmehr, indem sie uns klar macht, was im Leben wirklich wichtig ist?

Und der Tod? Ich weiß nicht, ob er uns hinunter zieht, aber ich glaube, es ist eher das Gegenteil der Fall. Ich stelle es mir sehr schön vor, nicht mehr an diese Erdenschwere gebunden zu sein.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Hallo Jürgen,

deine Antwort ist absolut kein Widerspruch zu meiner Aussage. Je näher wir der Dunkelheit kommen, umso intensiver ist die Suche nach dem Licht. Das liegt wohl in der Natur der Dinge. Man darf nur nicht den Boden unter den Füssen verlieren...

Viele Grüße
Anne B.
 
Hier wird das Thema "loslassen" mit Musik behandelt:

Vielleicht sind Sie schon einmal in einem Hafen gestanden
und haben die Boote beobachtet, wenn sie ablegen.

Da gibt es einen spannenden Augenblick,
in dem das Tau am Ufer aus seiner Befestigung gelöst und an Bord geholt wird.
Dann kann das Boot ablegen und sein neues Ziel anfahren.

So ähnlich ist es, wenn wir uns von alten negativen Erfahrungen befreien.

Wir lassen sozusagen das alte Tau los, das uns in unseren negativen Gefühlen festhält.

Das Ufer können wir zunächst noch eine Zeitlang sehen,
dann können wir uns immer noch daran erinnern - aber wir sind frei und können nach vorne schauen.

Wie Sie sich von alten quälenden Erinnerungen befreien können,
erfahren Sie in dem Video <Loslassen lernen>.
https://www.palverlag.de/adventskalender-online/2013/9.html

Grüsse,
Oregano
 
naturheilkunde
Hallo Oregano

Das Bild finde ich sensationell und es passt super gut zu mir, weil ich ja auch von Wasser-Motorsport angezogen bin und mich da in schweren Zeiten sehr zu Hause fand. Auch diese Symbolik zeigt auf, warum das so war.

Gruss, Marcel
 
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