Diffuse Brustschmerzen links - Von Rücken, Magen oder Psyche?

Themenstarter
Beitritt
07.05.14
Beiträge
1
Hallo,

ich hab seit Jahren immer wieder diffuse Brustschmerzen auf der linken Seite. Ein Lokalisierung ist nicht wirklich möglich, die Schmerzen würde ich eher als brennend und ziehend, nicht unbedingt als stechend beschreiben. Beim erstmaligen Auftreten dachte ich zunächst an einen Herzinfarkt. Ich bekam natürlich eine Panikattacke und dachte, das war es. Das Herz wurde danach dann gründlich untersucht, Blut abgenommen, Lungenfunktionstest, alles in Ordnung. Da ich in dieser Zeit auch wg. Depressionen in psychotherapeutischer Behandlung war, bekamen diese Beschwerden schnell den Stempel Somatisierte Depression.

So weit, so gut, nur wollten die Schmerzen nicht weggehen. Es gab immer wieder Phasen, in denen ich absolut schmerzfrei war, und Phasen in denen ich unter fiesen Brustschmerzen litt. Das war absolut unabhängig vom Stress, von der Jahreszeit, vom Wetter oder auch von Depressiven Phasen.

Mit der Zeit kamen dann Rückenprobleme hinzu, vorzugsweise im Nacken/Schulter Bereich und im Bereich der Lendenwirbelsäule. Weniger Schmerzen, sondern eher Kribbel und Taubheitsgefühle. MRT von Halswirbelsäule wurde gemacht, von der BWS bisher noch nicht, aber in meiner Brustwirbelsäule waren einige Wirbel verrutscht, die der Orthopäde dann eingerenkt. Die Vermutung war dann plötzlich, dass die Brustschmerzen durch blockierte Brustwirbel zu Stande kommen. Manuelle Therapie und Sport linderten die Beschwerden dann allerdings nur bedingt.

Im letzten Herbst hatte ich dann die Schnauze voll und bin dann zu einer Ostheopathin gegangen. Diese entdeckte dann extrem schmerzhafte Druckpunkte zwischen den Rippen. Die Druckpunkte schmerzen aber grundsätzlich, also egal ob ich den brennenden Brustschmerz gerade habe oder nicht. Jedenfalls empfahl mir meine Ostheoathin ein Schmerztagebuch zu führen. Okay, für jemanden der unter Panikattacken leidet, kein einfaches Unternehmen, zumal ich in der Zeit nach der Ostheopathie auch beschwerdenfrei war.

Nun sind die Schmerzen aber in gewohnter Stärker wieder da :eek: Aber ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Rückenproblemen und Brustschmerzen. Viel mehr hab ich den Verdacht, dass es irgendwie mit der Verdauung zusammenhängen muss.

Die Schmerzen treten immer morgens und manchmal abends auf. Tagsüber bin ich größtenteils beschwerdenfrei. Ich war viermal im Fitnesstudio in letzter Zeit, zweimal absolut problemlos, zweimal sehr starke Brustschmerzen 2 Stunden nach dem Studio. Der Unterschied war, an den Abenden wo ich keine Schmerzen hatte, habe ich nach dem Sport auch nichts gegessen. An den Abenden wo die Schmerzen kamen habe ich eine Stunde zuvor richtig viel gegessen (Pizza bzw. Lassagne) und das sehr spät. (21:00 Uhr).

Die Brustschmerzen inklusive Beklemmungsgefühle treten scheinbar tatsächlich immer nach dem Essen auf. Meistens so 10-15 Minuten später, manchmal kann es auch eine Stunde sein, bis es losgeht, dann aber richtig. In der Regel verschwinden die Schmerzen dann nach 2 Stunden von alleine wieder. Dabei spielt es keine Rolle, was ich esse. Ich kann zweimal genau das gleiche essen, an einem Abend habe ich die Probleme, am anderen nicht. Die Schmerzen verschwinden schneller wenn ich durch Aufstoßen oder Würgen die Luft aus dem Magen rauslasse. Auch habe ich das Gefühl, dass ein Spaziergang mit dem Hund nach dem Abendessen eher gut tut, als unmittelbar nach dem Essen direkt auf die Coutch zu liegen, und den Rechner anzumachen.

Ich leide auch gelegentich unter Herzstolpern, die extrem von meiner Körperhaltung (nicht Belastung) abhängig sind. Bücke ich mich nach vorne, fängt es an zu stolpern. Schlafe ich auf der rechten Seite, wache ich nach 10 Minuten wieder auf, weil mein Herz stolpert. Wenn ich links liege, passiert gar nix. Wenn ich auf dem Liege-Fahrrad Hometrainer fahre, stolpert mein Herz, ändere ich die Sitzposition nur um 1-2 cm, hört es auf.

Seit die Beschwerden jetzt vor 3 Wochen wieder angefangen habe, leide ich unter Blähungen, mein Bauch brummt feucht und fröhlich den ganzen Tag vor sich hin. Richtigen Stuhlgang habe ich im Moment gar nicht, meistens kommt Luft heraus, fühlt sich eher nach Verstopfung an, oder halt ab und zu ein bißchen Durchfall. Ebrechen muss ich nicht, Würgereiz ist aber da, den ich oft selbst herbeiführe, nur um die Luft irgendwie entweichen zu lassen. Ich lasse hier als Auslöser sogar Stress gelten, es war sehr stressig, die letzten Wochen.

Vor 2 Wochen kam dann auch noch Sodbrennen und wahrscheinlich eines Gastritis hinzu, sehr starke, lokalisierbare Schmerzen beim Schlucken hinter dem Brustbein. Dagegen habe ich PPI bekommen, dauerte eine Woche bis es gewirkt hat, machen mich sehr müde, aber seit 2 Tagen ist das Sodbrennen zumindest weg und ich kann auch wieder schlucken. Die diffusen Brustschmerzen sind leider immer noch da. Morgens vom Aufstehen bis 2 Stunden nach dem Frühstück und manchmal eben abends nach dem Abendessen.

Ich habe leider erst im August einen Termin für eine Magenspiegelung bekommen, nächste Woche einen Termin beim Neurologen, aber ich glaub da brauch ich nicht mehr hin. Für mich als Laie sieht das so aus, als würde der aufgeblähte Magen das Zwerchfell nach Oben drücken.

Was ich mich aber Frage ist, wieso das halt immer wieder mal passiert und dann 3-4 Wochen anhält und dann urplötzlich wieder verschwindet und ich monatelang keine Beschwerden haben ? Und kann der Magen so auf das Zwerchfell drücken, dass es sich tatsächlich anfühlt wie ein Herzinfarkt ? Kann man davon tatsächlich Panikattacken bekommen ?

Ich versuche im Moment durch Ernährungsumstellung die Blähungen halbwegs in den Griff zu kriegen und dann werde ich sehen, was mit den diffusen Brustschmerzen passiert. Wahrscheinlich würde endlich eine vernünftige Diagnose reichen, um diese Panikattacken dann loszukriegen.
 
Versuch auch mal Basica (aus der Drogerie) gegen die Blähungen, vielleicht hilft dir das ein wenig.

Grundsätzlich scheidet für mich ein Zusammenhang zwischen Rücken und Brust nicht aus, nur weil die Verdauung noch scheinbar mit reinspielt. Am Ende des Tages hängt das alles zusammen, wenn am Rücken was schief läuft und das in die Brust ausstrahlt und dort Dinge verschiebt, kann als Resultat dein Magen verschoben werden. Osteopathen, das weiß ich, schieben den Magen dann gerne wieder an die richtige Stelle ;)

Ich hab jetzt mal ne ganz doofe Frage: Wenn du das Problem durch Osteopathie in den Griff bekommen hattest, warum gehst du da nicht wieder hin?

Außerdem würde es vielleicht helfen zu wissen, was du für Sport machst. Heimtrainier, Fitnessstudio...? Kraftsport oder eher Ausdauer? Sonst noch was?
 
Oben