Die Banerji-Protokolle: Homöopathie, vor allem bei Krebs (?)

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Ich möchte hier mal eine Diskussion zu den sogenannten Banerji-Protokollen starten.

Wer ist Banerji? Und was hat das mit den "Protokollen" auf sich?

"Der Mediziner Prasanta Banerji hat in seiner Prasanta Banerji Homeopathic Research Foundation (PBHRF) seit 1990 mehr als 30.000 Krebspatienten allein mit den Mitteln der Homöopathie behandelt.

Seinen Angaben zufolge gab es dabei bei rund 20 Prozent der Patienten eine vollständige Heilung – ganz ohne Chemotherapie oder Bestrahlung und die damit verbundenen schweren Nebenwirkungen. Bei weiteren gut 20 Prozent der Patienten verhindert die homöopathische Behandlung das Fortschreiten der Krankheit. Die Erfolgsquote der Banerji-Behandlung ist damit mit der einer konventionellen Therapie vergleichbar.

Skeptiker denken bei solchen Ergebnissen fast reflexartig: „Na, die werden dann auch keinen Krebs gehabt haben.“ Aber auch weitere Kliniken in Indien erzielen ähnliche Erfolge mit rein homöopathischen Methoden."
Zitat aus: https://www.yamedo.de/blog/homoeopathie-gegen-krebs-2012/

Diese Therapie Protokolle erregten viel Aufmerksamkeit auch in den USA:

... In einem Land wie den USA, wo sogar in einigen Bundesstaaten die Homöopathie als Quacksalberei bisher verboten war, hat das Nationale Krebsinstitut der FDA damit begonnen, die Erlaubnis für Vergleichsstudien zur Therapie von Brustkrebs mittels Homöopathie versus Chemotherapie zu erteilen (...). Diese radikale Änderung der Einstellung gegenüber der Homöopathie folgt dem erfolgreich erbrachten Nachweis der Dr. Banerji aus Indien, dass Krebs nicht nur erfolgreich mit Homöopathie behandelt werden kann, sondern sogar eine vollständige Wiederherstellung des betroffenen Organes möglich ist, sprich, eine vollständige Heilung erzielt werden kann (...)!
Besonders z. B. bei Gehirntumoren wurde dies sichtbar (...). Das hat unter anderem in Deutschland dazu geführt, dass die Uni Hamburg mit Geldern der „Deutschen Krebshilfe®“ eine Studie zum Thema herausgebracht hat, mit dem Wunsch, die über 40% Patienten, die solche ("alternativen") Methoden bevorzugen, doch bitte in Zukunft "besser zu beraten"… (...)

Die "Banerji Protokolle"

Eine standardisierte Therapie dieser Art, bekannt als „Banerji Protokolle“, wird zur Zeit auf der ganzen Welt täglich bei Abertausenden von Patienten durchgeführt (siehe Beispiele unter Zitat 3). Die Datenflut ist enorm, und die bisherige Auswertung spricht von mindestens gleichwertigen Ergebnissen im Vergleich zur konventionellen Therapie.

- Die Methode ist leicht erlernbar.
- Die Anwendung steht in keinerlei Widerspruch zu anderen gleichzeitig stattfindenden Behandlungen.
- Die Behandlung ist für jeden Patienten bezahlbar.
- Der Behandlungserfolg tritt erstaunlich rasch auf: nach unserer Erfahrung dauert es 3 bis 6 Monate, bis man verbindliche Prognosen zu Erfolg oder Misserfolg geben kann.
- Die Behandlung erfordert keine speziellen Eingriffe, keine teuren Kontrollen (Blutanalyse reicht), und verursacht keine Nebenwirkungen oder bleibende Schäden beim Patienten.
...
Quelle: krebsrevolution.de/artzteuheilpraktiker.html

WeitererGrundsatzartikel:

... Nachruf Dr.Banerji (1932-2018) ...
Nachruf Dr. Banerji

Das klingt alles sehr interessant, trifft aber auch auf Widerspruch und Widersprüche:
... Zusammenfassung: Die in den Banerji Protokollen festgelegten Therapien sind entgegen der Behauptung auf der Webseite nicht vom NCI anerkannt worden. Die angeregten Forschungsaktivitäten sind nicht erfolgt
...
Zunächst fehlt jedwede Information zu den Eingangsdaten, auf die sich die Ergebnisse beziehen. Generell gibt es keinen Hinweis auf die soziologischen und medizinischen Gegebenheiten der in die Statistik eingeflossenen Patienten. Lebensalter, genereller körperlicher Zustand, Krebsstadium, Krankengeschichte und Vorbehandlung etc., nichts von alledem wird angegeben.

Viel wichtiger noch, es fehlt jedwede Angabe darüber, wie die Diagnose zustande gekommen ist. Wie erinnerlich, befindet sich die Klinik in einer sehr armen Gegend Kalkuttas, rund ein Drittel aller Patienten können für die ärztlichen Leistungen überhaupt nicht bezahlen.
...
In [10] wird beschrieben, man habe nur die Patienten in die Auswertung einbezogen, die mindestens eine der 6 Monate oder länger nach der Behandlung erfolgenden Nachuntersuchungen wahrgenommen hätten. Die Hälfte bis 2/3 der Patienten würden nicht an den Nachuntersuchungen teilnehmen.
...
Was ist, wenn die besagten 2/3 der Patienten nicht erschienen wären, weil sie innerhalb der ersten 6 Monate verstorben sind? Dies ist nicht unwahrscheinlich. In Deutschland versterben bei Hirntumoren innerhalb des ersten Jahres nach der Erstdiagnose rund 50 % der Patienten.
...
Fazit:

Die angeblichen Erfolge der Therapie nach den Banerji-Protokollen basieren alleine auf den recht schwammigen Angaben der Erfinder dieses Vorgehens. Sie sind aus nicht nachvollziehbaren Gründen der Fachwelt bisher noch nicht in angemessener Form zur Diskussion gestellt worden. Damit fehlt jede Möglichkeit, diese Ergebnisse zu prüfen. Der prestigeheischende Internetauftritt kann über diese Schwachstellen der Argumentation nicht hinwegtäuschen. Der wissenschaftliche Anstrich scheint alleine der Werbung zu dienen, die womöglich dazu geführt hat, dass Vater und Sohn Banerji an recht vielen Tagungen und Schulungen als Vortragende teilgenommen haben. Wer allerdings auch nur die Anfangsgründe einer wissenschaftlichen Vorgehensweise kennt, durchschaut dieses Vorgehen aber sehr rasch. ...
Quelle: beweisaufnahme-homoeopathie.de/?s=Banerji

Grüsse,
Oregano
 
Die Frage dazu ist: sind diese Erfolge wahr, sind sie nachweisbar, gibt es genaue Aufzeichnungen, die sie belegen? Sind Studien vergleichbar?
Oder haben die "Gegenargumentler" Recht, wenn sie sagen, daß das alles eher unwahr ist?

Vermutlich wird dieser Thread eher ein Austausch der eigenen Gedanken werden; denn obige Fragen lassen sich, nach meiner Sichtung diverser Seiten, nicht beantworten; jedenfalls noch nicht.

Wäre schön, wenn später mal Licht ins Dunkle fällt, falls die Erfolge tatsächlich nachweisbar sind und diese Informationen nach und nach bei uns durchsickern.

Bis dato scheint es in dieser Richtung kaum Material zu geben - oder halt nicht im Netz so leicht auffindbar.

Persönlich fällt mir bei seinem Nachruf auf:

Dort sollte er fast 60 Jahre lang tätig sein, bis zu 1300 Patienten am Tag sehen, und die Arbeit seiner Vorfahren, die Entwicklung der "Banerji Protokolle™" weltweit berühmt machen.
Daher frage ich mich, wie kann man bis zu 1300 Patienten täglich "abwickeln" nach dem Hahnemannschen Ganzheitsprinzip?
Für eine Anamnese werden Minimum 30 Minuten veranschlagt und das ist meines Erachtens eher zu wenig als zuviel.
Also wie ist das möglich?

Und zwar Soo: - und um diese Patienten nun auch alle behandeln zu können, hat er für jeden Menschen egal ob robust, sensibel, gutes/schlechtes Immunsystem allen die gleichen Globulis verabreicht. :confused:

Ist doch eigentlich super - mann - was würde in Europa ein Arzt mit dieser Vorgehensweise bei so einem Patientendurchlauf verdienen?
Und dann noch alle Wunder - heilen.

Dann besuche ich doch lieber einen Kurs in Wundern; soll angeblich auch bei richtiger Anwendung Wunder - heilen.
Laut Witz habe ich hier jetzt die richtige Schleife geformt:D
Es gibt auch ein Buch kostenfrei in der Bücherei zu leihen

https://www.greuthof.de/details.php...reihe=Reihe%20%BBEin%20Kurs%20in%20Wundern%AB


Dort werden keine Globuli sondern Liebe in die Hände gegebenen; könnte genauso wirken.:idee:

Sorry, Oregano, dieser Beitrag ist ein wenig sarkastisch und Du weißt ich bin pro Homöopathie. Das ist mir allerdings etwas zu suspekt. . .

Was ja aber nichts heißen soll, vielleicht wurden auch viele Menschen geheilt, jedoch hat das nicht mehr viel mit Hahnemann zu tun; auf den man sich in Indien beruft.

Liebe Grüße von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir uns erinnern, so haben 2 australische Onkologen 2004 in ihrem Land öffentlich über den Unsinn der Chemotherapie referiert. Was davon ist wirklich hier angekommen? Selbst wenn in der Bildzeitung eine der Studien zur Chemo veröffentlicht wird, die festgestellt hat, dass mit Chemo die Metastasen prima das Wachsen anfangen, oder wenn Studien veröffentlicht wurden, dass ca. 25% der Patienten an den Chemotherapeutika stirbt, ist bei uns alles beim Alten.
Und auch bei der GBE ist klar zu ersehen, es gibt mehr Krebs und weniger Heilung.

Ich wäre ausserordentlich überrascht, wenn dein Eingangsbeitrag sich als wahr, im Sinne der Etablierung von Homöopathie, herausstellen würde.

Ist es doch schon so weit gekommen, dass die Absenkung diverser Grenzwerte, die ursächlich in der Tatsache begründet ist, früher und damit mehr verordnen zu können und noch mehr Geld mit Patienten verdienen zu können (wobei diese Absicht bereits einer Meldung auf einer Börsenseite aus 2003 zu entnehmen war), nun selbst hier in Beiträgen soweit missinterpretiert wird, dass manche User denken, dies wäre zum Nutzen der Patienten geschehen. Tut mir leid, aber das halte ich für :))).

Nein. Die werden sich mit Sicherheit nicht freiwillig den Schinken vom Brot, äh, die Milliarden vom Umsatz nehmen lassen. Jedenfalls nicht, so lange sie nicht was Besseres gefunden haben.

Aber die Protokolle, die ich gefunden habe, die poste ich gerne hier:
https://www.ralf-kollinger.de/asset...anerji Protokolle PBH Research Foundation.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein toller Protokoll-Fund, nichtderpapa ! Vielen Dank :).

Grüsse,
Oregano
 
Einerseits und andererseits.:)))
Einerseits ist es unstrittig so, dass die positiven Studien zu den Banerji-Protokollen von Banerji himself zu sein scheinen.
Andererseits ist es unstrittig so, dass die positiven Studien zu Pharmaprodukten von den jeweiligen Pharmafirmen stammen.

Was wohl eher nicht passieren wird, ist , dass Pharma für die Homöopathiefreunde die Wirksamkeit homöopathischer Mittel untersuchen wird und damit die eigenen allopathischen Mittel abwertet oder dass Banerji und Co. die Unwirksamkeit oder Schädlichkeit von allopathischen Mitteln untersuchen werden.

Aber es gibt natürlich etliche Studien zu homöopathischen Mitteln und ihrer Wirksamkeit.
Eine Seite zur Homöopathischen Behandlung und Krebs mit der Aufführung von Studien, die sich schon mal ganz interessant anhören, habe ich z.B. hier gefunden: Is Homeopathy an Effective Cancer Treatment? - The Homeopathic College
 
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