Der süchtige Kick und HIT

Beim "Entswitchen" geht es zwar u.a. um die Vorbereitung bzw. Aufrechterhaltung der Testfähigkeit beim kinesiologischen Muskeltest, aber ich mußte dabei auch an das Thread-Thema hier denken.

Ich denke, es lohnt, sich diese Übungen anzuschauen und einzuprägen und sie dann anzuwenden, wenn die Sucht gerade anfängt, einem zu packen:

youtube.com/watch?v=fXQqvMjKeec - 402 - Dr. Manfred Doepp über 3 Übungen zum entswitchen
(Auf youtube gibt es noch mehr Videos zu diesem Thema).

Grüsse,
Oregano
 
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Beim "Entswitchen" geht es zwar u.a. um die Vorbereitung bzw. Aufrechterhaltung der Testfähigkeit beim kinesiologischen Muskeltest, aber ich mußte dabei auch an das Thread-Thema hier denken.

Danke Oregano, sehr interessanter Ansatz, stimme dem "vom Bauch" her sofort zu. Ausprobieren!!! Hoffe auf viele Rückmeldungen.
LG
 
Hallo
Dass es Ärzte gibt, vielleicht sogar viele, die sich nicht ausreichend informiert haben und auf ihrem alten Wissen aus ihrer Studienzheit hängen bleiben, ist leider ein Fakt. Aber es sind nicht alle gleich. Wenn man einige persönliche negative Erfahrungen gemacht hat, dann neigt man dazu, dass man meint, alle sind so. Aber ich stimme schon zu, dass leider meistens die Symptome behandelt werden und nicht wirklich die Ursachen.

Nach meiner Erfahrung mit Menschen, die an Depressionen leiden, können sowohl körperliche Ursachen vorliegen, aber auch seelische. Wie ich schon vorher schrieb, sollte man sich besser nach dem "sowohl - als auch" ausrichten. Leider tendieren viele Menschen dazu, nur in der Ausschließlichkeit zu denken, also im "entweder - oder". Wenn sie einmal bestimmte Erfahrungen gemacht haben, dann meinen sie, dass dies immer so sein muss. Das trifft auf solche zu, die meinen alles hätte immer nur seelische Ursachen, aber ebenso auch auf solche Menschen, die meinen alles würde sich nur rein körperlich erklären lassen. Und dann wir in ganz unnötiger Weise gestritten. Oder man kann sich nicht verstehen, weil jeder von einer anderen Sichtweise her kommt.

Dass Depressionen sehr viele und unterschiedliche Ursachen haben können, ist längst kein Geheimnis mehr. Beispielsweise können auch sexuelle Probleme handfeste Depressionen auslösen. Ich habe Berichte darüber gelesen, dass bis zu 30 % der Depressionen im Zusammenhang mit sexuellen Problemen auftauchen. Kann leider im Moment die Quelle dazu nicht angeben.
Ärzte machen es sich leider auch oft nur zu leicht. Ein Mittel zu verschreiben ist eine schnelle Angelegenheit. Oder den Patienten zum Psychiater schicken ist für den Arzt ebenfalls eine bequeme Lösung. Ich glaube, dass darin das wahre Problem liegt. Und seit der Gesundheitsreform werden die Ärzte auch andere bezahlt als früher. Was zur Folge hat, dass sie sich gar nicht mehr die nötige Zeit nehmen können. Das jedenfalls hat mir mein Schwiegersohn erklärt, der Arzt ist. Was in Deutschland genau von seiten der Krankenkassen geändert wurde, weiss ich nicht so genau. Jedenfalls geht den Ärzten längst nicht mehr so gut wie früher. Sie müssen mit einer Pauschale pro Patient auskommen und wenn die Zeit erschöpft ist, dann haben sie Pech gehabt. Kein Wunder, wenn sie sich dann nicht mehr die nötige Zeit nehmen.

Das war jetzt zwar eine gewaltige Abweichung vom Thema, aber ich meine, diese moderne Entwicklung im Gesundheitswesen gehört auch in ein Forum hinein und sollte mal angesprochen werden.

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo Werner,

Nach meiner Erfahrung mit Menschen, die an Depressionen leiden, können sowohl körperliche Ursachen vorliegen, aber auch seelische. Wie ich schon vorher schrieb, sollte man sich besser nach dem "sowohl - als auch" ausrichten. Leider tendieren viele Menschen dazu, nur in der Ausschließlichkeit zu denken, also im "entweder - oder". Wenn sie einmal bestimmte Erfahrungen gemacht haben, dann meinen sie, dass dies immer so sein muss. Das trifft auf solche zu, die meinen alles hätte immer nur seelische Ursachen, aber ebenso auch auf solche Menschen, die meinen alles würde sich nur rein körperlich erklären lassen. Und dann wir in ganz unnötiger Weise gestritten.

Ich nehme ein paar Sätze geraus :
---Nach meiner Erfahrung mit Menschen, die an Depressionen leiden

Frage : wie viele kennst Du ?

---können sowohl körperliche Ursachen vorliegen, aber auch seelische.

Die "Seele" ist ein Teil des Körpers. Wenn es dort Störungen der Chemie gibt ....ist es eine körperliche Sache . Es sind Ungleichgewichte und Mangelzustände bei den "Zutaten" . Serotoninmangel....., Tryptophanmangel usw....

----Leider tendieren viele Menschen dazu, nur in der Ausschließlichkeit zu denken.

Antwort: Es gibt nur einen Körperstoffwechsel, das ist ein komplexes Zusammenspiel ....Die Ursachen für das Entgleisen können verschieden sein.

Dass Depressionen sehr viele und unterschiedliche Ursachen haben können, ist längst kein Geheimnis mehr. Beispielsweise können auch sexuelle Probleme handfeste Depressionen auslösen. Ich habe Berichte darüber gelesen, dass bis zu 30 % der Depressionen im Zusammenhang mit sexuellen Problemen auftauchen.

Alles was Stress macht , kann den Körperstoffwechsel aus der Bahn werfen.Die "Depressiven" die ich kenne , sind oft unter Leistungsdruck, haben oft prekäre Lebensumstände und sind Fehlernährt. Wenn Sie dann noch Probleme mit dem Partner haben.....wie soll der Körper da funktionieren.....

Der Körper-Stress ist ein komplexes Problem.....egal welcher Art der Stress ist ...ob rein Physisch durch Allergien, genetische Fehler , zu wenig Nahrung ...usw.... z.B. oder rein Psychisch durch Druck am Arbeitsplatz , Partnerprobleme , Geldmangel, lebensbedrohende Erfahrungen...u.a........die Regulationsprozesse im Körper sind gleich.
Und dann kommt unsere üppige "Mangelernährung" hinzu.

Und dann die Medis....die die "Seele" retten sollen und damit den Körper endgültig aus dem Lot bringen.....

Ärzte machen es sich leider auch oft nur zu leicht. Ein Mittel zu verschreiben ist eine schnelle Angelegenheit. Oder den Patienten zum Psychiater schicken ist für den Arzt ebenfalls eine bequeme Lösung. Ich glaube, dass darin das wahre Problem liegt.

Da sind wir doch einer Meinung....Ärzte sind auch nur Menschen....und die Wartezimmer voll, genug zu verdienen.....

LG K.
 
Hallo , wenn hier die Sucht / der Kick ..als Folge von Depressionen und nötiger Belohnung betrachtet wird....muss man auch hier dazu schreiben.
 
Hallo,
mir fiel noch eine Übung ein, um das Gehirn zu synchronisieren, das passt zum switchen:

Im Stehen: Aufrecht. Beine kreuzen und Sohlen ganz dicht nebeneinander, aber gekreuzt. Die Unterarme kreuzen und so gekreuzt die Finger verschränken.
Langsam die Arme über Kopf bringen und gaaanz durchstrecken. Sicheren Stand
fühlen und dann ALLE Muskeln, von Fuss bis Hand, bewusst ANSPANNEN und solange es angenehm ist die Spannung halten....

PS: Kinder machen die "Switch" Übungen unbewusst und ohne dass man sie ihnen zeigt mit grossem Vergnügen...

LG
 
Hallo Federl....diese Übungen sind auch Bestandteil der Behandlung beim Osteopathen, oder CRanio- Therapeuten.
Meine Physiotherapeutin macht so etwas immer....

Eine Übung zum " Schaffen eine klaren Kopfes" besonders bei Druck im Kopf, auf den Ohren: ganz zart an der Mitte der Ohrmuscheln anfassen und leicht ziehen ....Vorsicht, man zieht an den Hirnhäuten ....nicht zu oft und zu doll. Es macht den Kopf frei....

LG K.
 
Hallöle! :)



Ich denke, es lohnt, sich diese Übungen anzuschauen und einzuprägen und
sie dann anzuwenden, wenn die Sucht gerade anfängt, einem zu packen:

Bin kein Hitter, aber was Doepp da zeigte, habe ich mehrfach angewandt.
Und ich bin erstaunt: Es hat sich positiv ausgewirkt, was Suchtdruck (Rauchen/Kaffee/Inet)
anbelangt, es hat erfrischt und die Nacht (der Schlaf) war erstaunlich gut. Werde weitermachen!






LGB
 
Hallo Oregano, du hast sicher Recht, das Thema Depression wäre sicher besser in einem anderen Thread aufgehoben. Da jedoch nun KK meint, es gehört auch hierher, will ich so kurz wie möglich auf ihre Fragen antworten.

Hallo KK

1. Wie viele Menschen kenne ich, die an Depression leiden?
Ich kann sie nicht mehr zählen.
Ich war 25 Jahre in der reha-Arbeit beschäftigt, davon 11 Jahre als Leiter einer großen Reha-Instituion. Da ging es unzählige Male auch um Depressionen. Nicht nur bei den Rehalititanten, sondern auch bei den Angehörigen. Diese muss man immer auch mit berücksichtigen. Das gehört zur Arbeit dazu. Ich kann mir somit schon erlauben, einen gewissen Eiblick zu haben.

2- Die Seele ist ein Teil des Körpers.
Nun ja, das ist Ansichtssache. Man sollte auch in diesem Falle besser von Psyche sprechen. Ist zwar eigentlich auch Seele, aber der Begriff Seele hat auch noch religiöse Bedeutung und das ist was Anderes.
Die Psyche ist nicht ein Teil des Körpers (so wie Hände oder Bauch etc.), sondern eine typische polare Entsprechung. So gesehen gehören Körper und Psyche zusammen, aber es ist nicht so, dass eines ein Teil vom anderen ist. Siehe Polarität hier: Polarität (Philosophie)

3. Zitat: Antwort: Es gibt nur einen Körperstoffwechsel, das ist ein komplexes Zusammenspiel ....Die Ursachen für das Entgleisen können verschieden sein.

Natürlich gibt es nur einen Stoffwechsel. Jedoch ausser dem Stoffwechsel spielen noch unendlich viele Faktoren ein Rolle, wie wir uns fühlen, verhalten, reagieren etc. Solche Faktoren sind: Erziehung, Umweltprägungen, Freunde, alle möglilchen Erlebnisse, Erfolg oder Misserfolg und und und..... All das prägt und form die Psyche. Vererbung spielt natürlich auch mit herein, ebens auch, was wir essen, wie wir leben, welche Partner wir haben.......
Der Aspekt des Stoffwechsels ist somit nur einer von vielen. Das meinte ich doch, wenn ich davon schrieb, dass wir nicht im "Entweder - Oder" denken sollen, sondern im "Sowohl - als auch". Nämlich: Der Stoffwechsel kann SOWOHL dies oder jenes beeinflussen, jedoch AUCH noch viele andere Dinge, siehe oben.

Schöne Grüße
Werner
 
Ja Felis, Buchse ist eine Unterhose - oder eine Unnerbux, a Underbüchsle,...:D

In der Wissenschaft ahben sie rausgefunden, dass Traumata vererbbar sind, in die Gene eingreifen udn Diese unwiderruflich verändern. Dazu gabs ein sehr informatives Video, finde es leider auf die Schnelle nicht. Ich kann mir das jedenfalls auch gut bei Depressionen vorstellen. Das zeigt, wie stark die Psyche eigentlich Teil des Körpers ist. Sonst würden sie sich nicht so enorm gegenseitig beeinflussen können.

Bei Depressionen bin ich auch süchtig nach dem Kick. Oder wenns mir eben anderweitig schlecht geht (Stress,...). Ob das das Histamin ist, nach dem ich süchtig bin, oder das nur Zufall, ich vermag es nicht zu sagen.

lg, laudanum
 
Ausprobieren!!! Hoffe auf viele Rückmeldungen.
LG

Hallo federl !
Also, ich muss sagen, es wirkt bei mir entspannend und es macht ruhiger.
Klärend.
Manchmal reagiere ich nach Aufregungen paradox, gerade mit Kaffee,
den sollte ich dann meiden, aber gerade dann...:rolleyes:
Inwieweit da Histamin u.a. beteiligt ist, lasse ich offen.
Fakt ist, dass dann Kaffee unangenehme Zustände verstärkt, und ich
ihn oftmals trotzdem getrunken habe.
Oder geradezu eine Gier danach habe.
Die Übungen drosseln das, auf angenehme Art.
Ich musste es aber mehrfach machen.
Im Video sagt er aber auch, der Doc - man muss sich dann überwinden das zu tun,
denn das süchtige :eek: Gehirn, will eben den süchtigen Weg nehmen.
Nun, ich weiss nicht ob ich Kaffeesüchtig bin.
Aber wie das Switchen sich anfühlt, weiss ich.


Laudanum :) Danke für deine Erklärung noch , du weisst schon.Nun muss Bodo nicht mit mir ins Off Topic gehen :D

Liebe Grüße von Felis
 
Hallo Werner,

Danke für die Antwort auf die Fragen...

wenn ich unkorrekt von "Seele" und "Psyche" schrieb, entschuldige....ich bin auf Deine THesen eingegangen:

Nach meiner Erfahrung mit Menschen, die an Depressionen leiden, können sowohl körperliche Ursachen vorliegen, aber auch seelische.

Daraus habe ich dann "Körper" und "Seele" gemacht.....

LG K.
 
Aha, Kullerkugel, verstehe. Auf diese Weise kommen dann Missverständnisse auf, weil jeder doch wieder was anderes versteht. Aber was kann man schon machen, ist alles menschlich!

Zur Frage mit der Sucht (auch Kaffee rechne ich dazu) glaube ich nicht, dass dies unbedingt immer mit HIT zusammenhängt. Wer zur Sucht neigt, der tut das auch ohne HiT. Und wer nicht zu Suchten neigt (oder anfällig ist), der tut es auch nicht, wenn er HIT hat.
Die Suchtanfälligkeit kann auch sehr unterschiedliche Grade haben. Bei manchen ist diese Anfälligkeit so gering, dass sie noch unter Kontrolle gehalten wird. Aber die Gefahr ist sehr, sehr groß, dass man nachgiebt und dann kommt man in große Schwierigkeiten. Wenn jemand merkt, dass hier auch nur kleine Tendenzen vorhanden sind, so möchte ich sehr eindringlich davor warnen, das nicht zu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen. Wer mal in einer Sucht gefangen ist, der kommt oft nicht mehr los. Ich habe viele sehr tragische Fälle kennen gelernt. Es tut weh, diese Menschen leiden zu sehen. Und man kann ihnen kaum helfen.
Auch die Sucht nach Zucker darf man nicht zu leichtfertig abtun. Sie ist gefährlich. Meine Schwester hat Diabetes, aber sie kann es nicht lassen, doch immer wieder ziemlich gewaltig über die Stränge zu schlagen. Sie kann es einfach nicht. Und sie leidet und leidet und wird in Zukunft immer mehr leiden müssen. Und sie weiss es und kann ihre Sucht nicht ablegen. Das ist grausam, so etwas mit ansehen zu müssen.

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo,
das ist alles sehr interessant mit dem Zusammenhang HI und Sucht.

Man befindet sich in einem Teufelskreis und da ich immer empfindlicher werde was HI betrifft, kann ich davon nur ein Lied singen !

Ich bin, wie auch KK, bereits bei der Ursachenforschung auf die Nebennieren gekommen, denn es ist fast immer ein Rattenschwanz der da ensteht. Was sonst noch alles in Mitleidenschaft gerät will ich erst garnicht wissen.

Wenn ich schon sogut wie nichts mehr essen kann/darf, dann ist doch klar, dass ich Depressionen bekomme, früher habe ich so gerne und alles gegessen !!!
Ich habe für mein Leben gerne gekocht, jetzt koche ich sogut wie nicht mehr :-((
Was auch? -es schmeckt alles nicht was raus kommt :-((.

Den Zusammenhang mit Seratonin kannte ich noch garnicht, ist aber ja auch ein Teufelskreis, denn alle Nahrungsmittel die da dem HI vorgreifen könnten um die Rezeptoren zu besetzen sind HI Lebensmittel.
Also was macht man hier am besten? -nur die Übungen die dann den Körper selbst dazu anregen Seratonin zu produzieren?
VlG
 
Hallo srico

Ich möchte dir ein wenig Mut machen. Vor zwei Jahren ging es mir extrem schlecht. Ich wäre damals nicht in der Lage gewesen, hier zu schreiben. Ich hatte ständig Bauchschmerzen, konnte nur 3-4 Stunden schlafen, war den ganzen Tag müde, Kopfschmerzen, Schwindel. Aber das alles war nicht das Schlimmste.
Viel schlimmer war, dass ich nicht mehr richtig denken konnte. Ich vergass alles, war vor 10-15 Minuten geschehen war. Ich ging vors Haus und wusste nicht, was ich hier wollte. Ich hatte keinen Antrieb mehr irgend etwas zu tun, konnte selbst das nicht mehr tun, was mir sonst wirklich Freude macht. Depressionen waren in dieser Situation eine Selbstverständlichkeit.

Ob die Depressionen kommen, weil man so wenig essen darf, oder ob sie eine Folge der HIT sind, wird man vielleicht nicht immer trennen können. Ich glaube jedoch, dass es vorrangig die HIT ist und zwar die chronische Form. Wenn man dann ein Mensch ist, der besonders viel auf gutes Essen legt, dann kann das natürlich noch dazu kommen. Aber es ist sicher nicht die einzige oder die Hauptursache. Wie ich schon in einem vorigen Posting schrieb, können Depressione sowohl körperliche Ursachen (also HIT), aber auch seelische Ursachen haben. Das Verlangen nach gutem Essen wäre dann eine solche seelische Ursache. Wenn dann beides zusammen kommt, dann wirds natürlich schon hart!

Ich möchte dir Mut machen, dass es schneller besser werden kann als du meinst. Bei mir kam die Besserung jedenfalls sehr schnell, als ich wusste, woran es lag. Solange man nichts von HIT weiss, kann man auch nichts dagegen tun. In wenigen Wochen waren dann die schlimmsten Depressionen weg, ich konnte wieder normal denken, wieder Auto fahren und war wieder ein Mensch, der am Leben teilhaben konnte.
Allerding - und das ist nun das Entscheidende - muss man schon sehr strikt sein mit der Diät. Wirklich alles weglassen, was Histamin enthält. Aber - besonders bei der chronischen Form - auch die Liberatoren. Die werden oft ein wenig übersehen. Aber ausgerechnet diese sind für die Depressionen besonders verantwortlich.
Im Fall von Schokolade wird dies besonders deutlich. Und hier kommt das zum Tragen, wie ich soeben schon sagte über die Verknüpfung von seelischen und körperlichen Befindlichkeiten. Denn Schokolade ist ja ein typischer Tröster. Wenn es uns schlecht geht, dann suchen wir Trost in Schokolade (kann natürlich auch was anderes sein, dass für uns besonders gut ist). Aber gerade dieser vermeintliche Tröster macht uns krank. Da hilft nur eines: Den Teufelskreis ganz bewusst durchbrechen und NICHT auf einen Tröster zurückgreifen. Das Wissen um diese Zusammenhänge ist natürlich Voraussetzung, dass man überhaupt erst weiss, woran das alles liegt und was man nicht tun darf. Um der Versuchung widerstehen zu können, muss man freilich stark sein. Aber wenn es uns immer schlechter geht, dann ist es sicher leichter, sich zusammen zu nehmen. Nur darf man dann nicht gleich wieder rückfällig werden, wenn es mal eine Weile gut gegangen ist.
Ich kann für mich erst jetzt, nach 2 Jahren sagen, dass ich meine Probleme doch ziemlich gut im Griff habe. Man muss also schon viel Geduld haben. Wenn man jedoch weiss, dass sich diese Geduld auszahlt, dann wird es doch sicherlich schaffen.

Ich möchte sehr dringend davor warnen, dass man rückfällig wird. Wenn es einem wieder gut geht und man meint, alles essen zu können, so kann alles wieder von vorne anfangen. Ich glaube, dass wir immer ein wenig aufpassen sollten, auch wenn es uns wieder gut geht. Ich versuche im Moment, wie weit ich gehen kann ohne mir Probleme einzuhandeln. Meine bisherige Erfahrung ist, dass ich in ganz kleinen Mengen schon mal was essen kann, das Histamin enthält oder ein Liberator ist. Zum Beispiel mal eine halbe Banane. Aber dann nicht gleichzeititg oder bald darauf auch noch eine Tomate. Oder eine Orange etc. Oder Schokolade, was auch immer es ist. Alles nur im Kleinen. Aber glaube mir, das Leben wird schon wesentlich leichter, wenn man nicht immerzu denken muss: Ich werde nie mehr eine Banane essen können. Denn jetzt denke ich: Ich kann mich zwar nicht an Bananen satt essen, aber eine halbe Banane pro Woche ist ja auch schon was. Und ich kann dir versichern, dass diese halbe Banane pro Woche ganz besonders köstlich schmeckt! Hätte ich sie jeden Tag, würde ich sie kaum schätzen. So kann man aus einer negativen Sache ganz gut eine positive Erfahrung machen.

ich wünsche dir, dass du auch dort hin kommst und Freude am Leben hast.

Natürlich ist nicht jeder Mensch gleich. Ich will nicht ausschliessen, dass es auch Fälle von totaler Heilung geben kann. Trotzdem würde ich auch dann immer noch ein wenig vorsichtig sein und auf eine gewisse Diät achten. Und immer beobachten, wie man reagiert. Letztendlich muss das jeder selbst entscheiden. Und insbesodnere muss man sich sehr gut und ehrlich selbst beobachten, auf die kleinsten Anzeichen achten und dann notfalls sofort die Bremse ziehen.
Liebe Grüße
Werner
 
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Hallo Fremder,
ich freue mich sehr für dich und einen Erfolg, dass es dir besser geht und du positiv in die Zukunft sehen kannst.

Bei mir ist das leider nicht so, wie ich schrieb, habe ich den Eindruck, dass es bei mir eher schlimmer wird und ich immer weniger vertrage um so mehr ich aufpasse und meide. Natürlich sind ein paar Dinge dafür besser geworden, ich übergebe mich nicht mehr soviel, weil ich jetzt aufpasse was ich essen, aber dafür kommen soviele andere Sachen dazu.

Dazu kommt, dass meine Kopfhautschmerzen, welche ich schon seit Jahren habe und sich durch HIT verschlimmert, aber auch durch das Pille absetzen. Dies sind solche Sachen, die Depressionen noch mehr fördern.

VlG
 
Hallo Werner, hallo scrico,

das Thema Histaminose und Serotoninmangel und die daraus resultierenden Konsequenzen (u.a. Depressionen) scheint mir sehr individuell und komplex zu sein.

Habe daraufhin auch schon gegoogled und unter anderem das hier gefunden:

Ist ein akuter Mangel vorhanden, müssen die Serotoninspeicher über ein bis zwei Monate wieder neu aufgefüllt werden. Dies gelingt erfahrungsgemäß am besten mit einer Tagesdosis von bis zu drei Gramm HTP-5-Hydroxy-Tryptophan plus 0,3 Gramm Tyrosin/Phenylalanin. Besonders bei depressiven, aggressiven und neurotischen Patienten fördert es die innere Zufriedenheit, lindert Angstphobien und dämpft.

Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen: Histaminose und Serotoninmangel: Häufige Auslöser für Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien | Suite101.de Histaminose und Serotoninmangel: Häufige Auslöser für Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien | Suite101.de



Nun habe ich die Erfahrung gemacht, dass Tryptophan oder auch Tyrosin oder auch HTP5 durch die Bildung von Serotonin (biogenes Amin) nach und nach massiv meinen Histaminspiegel in die Höhe treibt.

Verstehe nicht, dass der erwähnte Patient mit Histaminose durch die Steigerung des Serotonins diese Auswirkungen nicht spürte.:confused:

Daran sieht man schon, wie komplex dieses Thema ist und kein Beispiel dem anderen gleicht.

Ich merke eben auch diese Heißhunger-Attacken, weil mein Körper Serotonin haben muss (es sind ausschließlich Serotonin Heißhunger-Attacken bei mir) und das nur durch diese Diät, lieber Werner, sich für mich nichts reguliert.

Gebe ich dem Serotonin Hunger nach, habe ich u.a. quälende unruhige Beine und eine Urticaria in der Nacht, psychisch geht es mir jedoch wesentlich besser.

Entweder entscheide ich mich für das eine oder das andere, bis dato. Eine ganzheitliche regulierende Lösung wird von mir angestrebt, lande jedoch immer in Sackgassen.

Lieben Gruß und herzliche Grüße auch nach Neuseeland
Kayen
 
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