Also ich habe heute eine leichte Seifenlösung mit Kernseife (Hirschseife) probiert. Es hat gut geklappt, war schnell entleerend. Keine Krämpfe oder Nachwirkungen. Milder als ein Kaffeeinlauf.
Was mich irritiert, viele hier lieben den Einlauf und das seit Jahrzehnten. Manche täglich. Es gibt aber genausoviele Gegner. "Wäscht die Darmbakterien aus und somit auch das Immunsystem, schädigt die Darmflora"
Für mich ist die Lösung erstmal eine erleichternde. Wie lange ich das noch weitermache weiß ich nicht, aber es geht mir mit Einlauf deutlich besser als ohne. Ob es eine langfristige, nachhaltige Lösung ist, weiß ich nicht.
Ja, die Bedenken wegen angeblicher Schädigung der Darmflora hört man immer mal wieder, aber ich habe noch von keiner ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Studie gehört oder gelesen, die das bestätigt. Solche Studien sind teuer, und wer sollte dafür Geld geben? Klistierbälle und Irrigatoren sind Nischenprodukte, die keine Profite abwerfen wie der Markt für Abführmittel, wo die Pharmahersteller richtig gut verdienen. Hier lohnt es sich, Geld dafür auszugeben, dass irgendein Professor bescheinigt, dass man das Mittel xy ohne Dauerschäden lebenslang einnehmen kann.
Fast alle "bunten Zeitschriften" sind voll mit Werbung für Abführmittel, oft auch - unanständigerweise - im redaktionellen Teil. Klistiere sind ibäh, selbst wenn sie als Miniklistiere angeboten werden. Die Werbung dafür wurde praktisch eingestellt. Und ich vermute, wenn heute eine Medizinredaktion den Einlauf als preiswerte und natürliche Alternative zu Abführmitteln vorstellte, würde bald das Anzeigengeschäft einbrechen. Und als "wissenschaftliche Begleitmusik" würde dann irgendein Arzt zitiert mit Bedenken wegen einer Schädigung der Darmflora. Hier geht es nicht um Fakten, sondern um ein Geschäft mit etwa der Hälfte unserer Bevölkerung, die laut Umfragen Probleme mit Verstopfung hat.
Sehen wir es mal anders: da Klistiere und Einläufe bis in die 70er Jahre "normal" waren, haben viele der Menschen, die heute ein hohes Alter erreichen, in ihrem Leben gelegentlich oder häufiger Klistiere und Einläufe bekommen. Das hat ihnen offenbar nicht geschadet. Dr. Harvey Kellog, der nebenbei vor 100 Jahren die Cornflakes erfand, hat bis ins sehr hohe Alter selbst regelmäßig große Einläufe gemacht, wie er sie auch in seinem berühmten Sanatorium seinen Patienten verordnete.
Und hat man schon einmal davon gehört, dass regelmäßiges Zähneputzen der Bakterienbesiedlung in der Mundhöhle schadet, obwohl es von der Natur ganz sicher niemals vorgesehen war?
Also: wem Einläufe helfen, wer keine Angst davor und keinen Widerwillen dagegen hat, wem sie sogar angenehm sind, wer auch keine schädliche Wirkung bei sich feststellt, wer Wert auf eine rasche berechenbare Wirkung ohne unkalkulierbare Wartezeiten legt, sollte dabei bleiben. Das Restrisiko ist aller Wahrscheinlichkeit nach geringer als bei Pharmaprodukten.