Depression (v. lat.: deprimere = „niederdrücken“), bezeichnet einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit der episodisch oder andauernd auftreten kann. Sie wird zu den affektiven Störungen gezählt. Verwendet werden auch Begriffe wie depressive Episode oder rezidivierende depressive Störung.
Die Krankheit Depression (depressive Episode nach ICD-10) ist charakterisiert durch die Symptomverbindung von
* Antriebshemmung, zu der auch eine Denkhemmung gehört,
* Stimmungseinengung,
* innere Unruhe
* Schlafstörungen. Diese Schlafstörungen sind Ausdruck eines gestörten 24-Stundenrhythmus. Häufig geht es dem Kranken in den frühen Morgenstunden so schlecht, dass er nicht mehr weiter schlafen kann. Liegt diese Form des gestörten chronobiologischen Rhythmus vor, fühlt sich der Patient am späten Nachmittag und Abend jeweils besser, bis dann einige Stunden nach Mitternacht die depressive Symptomatik in voller Stärke wieder einsetzt.
Weniger beweisende, aber häufige Symptome sind das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, Schuldgefühle, Müdigkeit, verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit, sinnloses Gedankenkreisen (Grübelzwang). Regelmäßig ist das Denken verlangsamt (Denkhemmung). Reizbarkeit besteht oft und Ängstlichkeit. Negative Gedanken und Eindrücke werden überbewertet und positive Aspekte nicht wahrgenommen beziehungsweise für zufällig gehalten. Das Gefühlsleben ist eingeengt, das sexuelle Interesse vermindert oder erloschen (Libidoverlust). Bei einer schweren depressiven Episode kann der Erkrankte in seinem Antrieb so gehemmt sein, dass er nicht mehr einfachste Tätigkeiten, wie Einkaufen oder Abwaschen, verrichten kann. Bereits das morgendliche Aufstehen bereitet dann Probleme (Morgentief). Bei einer seltenen Krankheitsvariante verhält es sich umgekehrt: Es tritt ein sogenanntes „Abendtief“ auf, d. h. die Symptome verstärken sich gegen Abend und das Einschlafen ist erschwert oder erst gegen Morgen möglich (Tagesschwankung).
Depressive Erkrankungen gehen mit körperlichen Symptomen einher, sogenannten Vitalstörungen, wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme („Kummerspeck“), häufig auch mit Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust.
Während einer depressiven Episode ist die Infektionsanfälligkeit erhöht.
Je nach Schwere einer Depression kann sie mit latenter oder akuter Suizidalität einhergehen. Es wird vermutet, dass der größte Teil der jährlich zirka 12.000 Suizide in Deutschland auf Depressionen zurückzuführen ist.