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Reizdarm-Syndrom (RDS) - Onmeda: Medizin & GesundheitDas Reizdarm-Syndrom (RDS) ist eine sehr häufige Erkrankung des Verdauungstrakts.
Es umfasst eine Reihe unterschiedlicher, immer wiederkehrender Beschwerden, die über lange Zeit in ähnlicher Form auftreten. Zu diesen zählen mitunter krampfartige Bauchschmerzen, Druckgefühl im Unterbauch, Völlegefühl, Stuhlunregelmäßigkeiten und Blähungen. Nachts treten die Symptome äußerst selten auf.
Ursache der Symptome können Verdauungsstörungen sein – oft ist der Nahrungstransport im Dickdarm (Kolon) gestört. Die Bezeichnung Reizkolon trägt dem Rechnung. Aber auch der gesamte Verdauungstrakt inklusive Dünndarm und Magen kann betroffen sein.
Viele Menschen, die an einem Reizdarm-Syndrom leiden, verspüren die unangenehmen und oft lästigen Beschwerden nur gelegentlich oder in besonderen Situationen (etwa bei oder nach Stress und Ärger). Einige Menschen mit Reizdarm-Syndrom haben allerdings ständig Symptome. Viele Betroffene fühlen sich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt.
Die genauen Ursachen des Reizdarm-Syndroms sind bisher unbekannt. Die Behandlung richtet sich daher im Allgemeinen nach den individuellen Beschwerden – eine gezielte Therapie, welche die Ursache beseitigt, gibt es nicht.
Häufig vermuten die Betroffenen eine schwere Erkrankung hinter ihrem Reizdarm. Doch die Beschwerden des Reizdarm-Syndroms sind zwar unangenehm, in aller Regel aber harmlos. Mit einfachen Maßnahmen wie ausgewogener Ernährung und Entspannungstraining lassen sich die verschiedenen Symptome häufig lindern.
Jetzt ist es einem Team der TU München (Lehrstuhl für Humanbiologie) gelungen nachzuweisen, daß offenbar Mikro-Entzündungen in der Schleimhaut eine Sensibilisierung des Darm-Nervensystems auslösen und damit Ursache für das Reizdarm-Syndrom sind.
Mit ultraschnellen optischen Meßverfahren konnten die Forscher nachweisen, daß Botenstoffe von Mastzellen und enterochromaffinen Zellen die Nervenzellen im Darm direkt aktivieren. Diese Überempfindlichekeit des Darm-Nervensystems bringt die Kommunikation zwischen Darmschleimhaut und -nevensystem durcheinander, so Projektleiter Prof. Schemann.
"Die irritierte Darmschleimhaut setzt nun vermehrt neuroaktive Körpersubstanzen frei wie Serotonin, Histamin und Proeasen. Dieser körpereigene Cocktail könnte also die eigentliche Ursache der unangenehmen Reizdarm-Beschwerden sein.
Die Humanbiologen der TU München verfolgen diese Spur weiter und untersuchen, inwieweit die Nerven-Sensibilisierung mit der Schwere der Krankheitssymptome korreliert. In Zusammenarbeit mit Kollegen aus Amsterdam konnten sei bereits die klinische Relevanz ihrer Ergebnisse untermauern: Reizdarm-Symptome verbesserten sich nach Behandlung mit einem Antihistaminikum, dessen immunstabilisierende Wirkung von der Behandlung allergischer Reaktionen wie z.B. Heuschnupfen bekannt ist.
Die TUM-Forscher haben bereits vielen Reizdarm-Patienten Erleichterung insofern verschafft als klar geworden ist, daß das chronische Leiden körperliche Ursachen hat und nicht etwas "eingebildet" ist.
Quelle: natur-heilkunde journal Dez. 2010, S. 35.
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Dazu passt auch diese Seite:
Reizdarm Syndrom - Organursache und Therapie erforscht!
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Hier ist zwar nicht von einer Histaminintoleranz die Rede. Doch ich finde, daß der Gedanke naheliegt, daß diese "Mikroentzündungen in der Schleimhaut" nicht direkt durch Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln und auch Medikamenten hervorgerufen werden?!
Gruss,
Oregano