Das Fundament meiner Beziehung wackelt ohne dass ich davon wu
Hallo Arishi und alle anderen
Ich muss mal Einiges klar stellen, was ich meinem Posting von vorgestern geschrieben habe. Denn ich sehe nun, dass einige meiner Aussagen total missverstanden wurden.
Ich meinte nicht, dass eine Frau nicht ihre Kinder alleine erziehen KANN. Viele Frauen erziehen heute ihre Kinder alleine, also beweisen sie, dass sie es können. Aber das Können betrifft nur die technische Seite, nicht die emotionale.
In meinem Posting habe ich an die finanzielle Seite gar nicht gedacht, denn diese Probleme (falls sie überhaupt auftauchen) kann man leichter lösen als die emontionalen.
Meine Bedenken betrafen somit nicht die finanzielle Seite oder berufliche Gründe oder das reine Können. Das war nicht das, was ich meinte. Obwohl man die finanzielle Seite schon auch betrachten sollte, denn es kann, wie ja Arishi selbst schrieb, sehr eng werden, wenn man alleine ist. Berufliche Gründe spielen natürlich auch mit hinein. Und dann sollte geklärt werden, wie man sich die praktische Seite des Lebens und der Kindererziehung ohne Partner vorstellt. Die alleinerziehende Mutter wird ja kaum arbeiten können, wenn sie noch ein Kleinkind hat. Und nun kommen wir zu dem Problemkreis, den ich eigentlich ansprechen wollte.
Es geht mir also um die seelische Entwicklung der Kinder. Ich halte es für sehr schade, wenn die Mutter das Kind nicht selbst betreuen kann. Ein Krippe oder ein Kindergarten kann noch so gut sein, es ist nicht die Mutter. Nur die Mutter (oder auch der Vater kannn es sein anstelle der Mutter, weil er eine persönliche Bindung hat - oder auch Großeltern) sollte das Kind betreuen, besonders in den ersten Lebensjahren. Ein Kindergarten ist dann eine zusätzliche Möglichkeit, aber kein vollkommener Ersatz für die Mutter oder eine feste Bezugsperson. Die persönliche Bindung ist also wichtig und das ist niemals in ausreichender Weise in öffentlichen Einrichtungen möglich, auch wenn sie noch so gut sind.
Es geht auch nicht darum, dass die Kinder etwas "lernen". Das können sie auch in öffentlichen Einrichtungen. Aber darum geht es nicht, denn der Mensch besteht nicht nur aus intellektuellem Können. Leider wird das in unserer heutigen Zeit zu stark betont und überbewertet. Der Intellekt hat mit der seelischen Entwicklung überhautp nichts zu tun.
Ein Vater könnte die "Mutterrolle" natürlich auch übernehmen, wenn er dazu geeignet ist und es will. Aber das kann man eigentlich lernen, sofern man das lernen will. Der Idealfall ist jedoch, wenn Vater UND Mutter zusammen die Kinder erziehen. Denn nur dann kann das Kind die Fülle des Lebens erlernen und erfassen.
Es gibt heute viele wissenschaftliche Untersuchungen über die Rolle des Vaters und man kommt immer mehr zu der Einsicht, dass der Vater eine sehr wichtige Rolle bei der Erziehung spielt. Leider ist dies noch nicht allen Menschen bekannt und insbesodnere sollten auch die jungen Männer entsprechend aufgeklärt werden, damit sie sich auf die Vaterrolle einstellen können und sich notwendige Informationen holen können. Leider traut man den Väter gar nicht zu, dass sie diese wichtige Funktion übernehem. Selbst die Partnerinnen sind oft skeptisch, ob der Vater das alles auch tun kann. Mit dieser Skepsis wird jedoch jeder Mann eher abgeschreckt als ermutigt, sich dem Vatersein ganz zu widmen. Jedoch sehe ich heute immer mehr Väter, die sehr, sehr gut mit ihren Kindern umgehen können, auch schon im Babyalter.
All diese Dinge möchte ich dir, Arishi, ans Herz legen. Dein Partner hat von all diesen Dingen wahrscheinlich keine Ahnung. Es wurde ja schon von Anderen angesprochen, ob er möglicherweise aus einer Kultur kommt, die hier ohnehin ganz anders denkt. Ich denke hier insbesondere an islamische Kulturen, bei denen die Trennung von Männern und Frauen extrem stark ist. Auch südeuropäische Länder haben andere Vorstellungen als wir. All diese Dinge können bei euren Problemen eine große Rolle spielen.
Und selbst wenn man aus weit entfernten Orten in Deutschland groß geworden ist, so sind Unterschiede in der Mentalität kaum zu übersehen. Ich habe das selbst an mir erlebt. Meine Frau ist aus Norddeutschland und ich aus Bayern. Die Unterschiede sind recht beträchtlich. Da gab es Anfangs auch einige Missverständnisse. Aber dies kann man mit der Zeit schon beseitigen, wenn man sich diese Dinge bewusst macht.
Wenn nun eine Frau meint, sie könne ihr Kind alleine ohne Vater ebenso gut erziehen wie mit Vater, dann irrt sie. Leider ist diese Meinung heute sehr weit verbreitet. Frauen meinen heute, sie könnten alles tun. Aber alels tun kan NIEMAND, weder Männer, nolch Frauen. Wir alle sind nicht perfekt und niemand kann alles.
Die alleinerziehende Frau nimmt dem Kind die Möglichkeit, sich mit dem männlichen Teil der Welt zu befassen, die männliche Energie kennen zu lernen und auch zu lernen, dass Männer liebe und nette und fürsorgliche Menschen sind. Dies sind ganz wichtige Lernprozesse und Erfahrungswerte.
Es geht nicht ums Geld, es geht nicht darum, dass eine Frau etwas "nicht kann". Es geht jedoch darum, dass ein Kind die gesamte Welt erfassen und sie kennen lernen muss, nicht nur den weiblichen Teil der Welt. Die ersten Jahre eines Kindes sind so prägend wie nichts mehr weiter im späteren Leben. Was hier versäumt wird, kann sehr schlecht später nachgeholt werden.
Wir gehören zusammen. Männer und Frauen müssen zusammen arbeiten. Nur dann sind wir wirklich stark und erfahren die Fülle des Lebens und können dies an die Kinder weiter geben. Mütter meinen oft, dass sie etwas von ihrer Liebe und ihrem Einfluss einbüssen, wenn der Vater mitbeteiligt wird. Aber das ist vollkommen falsch. Richtig ist, dass nur noch etwas dazu kommt und niemand niemand der Mutter etwas weg!
Nun muss ich noch etwas sagen zum Kinderwunsch ganz allgemein. Klar, er kann sehr mächtig sein. Aber er kann auch egoistische Züge haben. Man will Kinder "haben". Aber niemand kann ein Kind besitzen. Es ist niemals unser Eigentum. Wir können dafür sorgen und es erziehen - und das ist eine schöne, eine noble, eine überaus wichtige Aufgabe, die wichtigste Aufgabe, die ein Mensch überhaupt haben kann. Aber wir können es nicht besitzen!
Ferner sollten wir mal darüber nachdenken, dass wir unser ganzes Leben gar nicht mit unseren Kindern teilen werden. Wir werden sie vielleicht 18-20 Jahre bei uns haben, aber schon Jahre früher fangen sie an, sich von uns weg zu entwickeln. Und dann werden sie sogar ausziehen, heiraten oder in eine andere Stadt ziehen oder sogar in ein anderes Land und wir sehen sie vielleicht nur noch einmal im Jahr oder noch weniger.
Ein Partner jedoch kann unser ganzes Leben teilen. Er wird noch mit uns zusammen sein, wenn wir alt und klapprig geworden sind. 50 Jahre vielleicht oder noch mehr können wir beisammen sein und uns jeden Tag Freude schenken. Da ich nun selbst alt geworden bin, weiss ich nun besonders gut, welcher Segen es ist, jemanden zu haben, der unser bester Freund ist, auf den wir uns immer und unter allen Umständen verlassen könnnen, der uns immer hilft, selbstlos und mit Leibe. Und der uns versteht. Schon aus dem Grund, weil man so lange beisammen ist! Mit jedem Jahr kann man sich besser verstehen lernen. Das macht das Leben schön, selbst wenn wir nicht mehr jung sind - oder garde dann ganz besonders.
Deshalb ist nichts wichtiger im Leben als an einer wirklich guten Partnerschaft zu arbeiten. Die Partnerschaft für den Kinderwunsch zu opfern wird man einmal bereuen, darüber bin ich ganz sicher. Man hat etwas weggegeben, das man wahrscheinlich später nicht mehr bekommen kann.
Leider gibt es heute nicht mehr viele gute Partnerschaften. Aber warum wohl?
ich meine, es liegt zum großen Teil daran, dass wir den Wert und die Schönheit einer Partnerschaft und einer echten Liebe nicht mehr erkennen. Und warum erkennen wir das nicht mehr?
Meine Antwort ist: Weil wir zu egoistisch geworden sind. Wir denken nur an uns. Und das verhindert jede echte Liebe, jede echte und aufrichtige Partnerschaft, die auf das Teilen und auf das Verstehen aufgebaut ist.
Ich hoffe, dass ich nun nicht schon wieder missverstanden werde. Manche Dinge sind leider in unserer Gesellschaft vollkommen verloren gegangen, Deshalb fehlt oft das Verständnis für ganz elementare Dinge. Wir denken heute zu viel mit dem Kopf und das Gefühl und das Verstehen und das intuitive Wissen ist Mangelware geworden. Deshalb wird auch immer gleich das Materielle gesehen (das Geld könnte nicht reichen und so weiter). Aber die Welt besteht nicht nur aus Materialismus. Nur meinen wir das heute und das ist sehr schade! Denn wir leben dann nur in der halben Welt. Von der zweiten Hälfte sehen und wissen wir nichts!