Das eigene Ich finden

Ich war noch kein Jahr alt, als mein Vater im Krieg geblieben ist. Ich war ein Wunschkind.

Weißt du, was du da so mit-erlebt hast mit deiner Mutter zusammen?
Das war ja vielleicht nicht nur ein 'Kinderspiel' in dieser Zeit, auch wenn du vieles nicht bewusst erlebt haben wirst.
 
Vor Freunden hat mich meine Mutter immer gewarnt. - Ich wollte auch keine. Brauchte sie nicht.

Bist du sicher, dass die Reihenfolge so ist, imo?
Oder hast du das vielleicht schon immer von deiner Mutter so gehört, dass du später meintest, es gehört zu dir?
Hast du eine Vorstellung, warum deine Mutter vor Freunden gewarnt hat?
Meinte sie damit auch andere Mädchen, also Freundinnen?
Ich gehe mal davon aus, dass sie selber dann auch keine Freunde und Freundinnen hatte - war das ihre Heimat in München?
Oder seid ihr als Familie dort 'gelandet' nach dem Krieg?
 
Ich glaub, ich möcht einfach nicht fasten.... da stellt sich alles in mir quer..... ich möcht auch nicht mit anderen Menschen zusammen sein und irgendwas gemeinsam machen. Weder wandern, noch Gymnastik, noch schwimmen, noch essen...... Allein der Gedanke daran macht mich ganz wuschig.

Nachdem ich nicht verreise ist das Thema Fastenklinik eh vom Tisch.

Zu den Freunden - natürlich hab ich das aus meiner Kindheit mitgenommen, so wie alles, was mir meine Mutter mitgegeben hat. Ich hatte aber als Erwachsene nie das Bedürfnis nach Freunden. Menschen kennen ja, innige Verbindung, Liebe eher nein, Eben nur die Menschen, die mir wirklich nah sind. --- Ich kenne z.B. niemenden aus meinem Bekanntenkreis, den ich ernsthaft betrauern würde. Es würde mich eher erstaunen, erschrecken aber nicht wirklich in der Seele berühren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich nicht verreise ist das Thema Fastenklinik eh vom Tisch.

Das ist schon klar, imo, hast du mal versucht, erst Mittags das erste Mal zu essen?
Und am Morgen nur zu trinken? Vielleicht bestimmte Tees? Kräutertees?
Oder ist dir das auch zu sanft? Brauchst du was Härteres aus der Droge-rie? :whistle:
 
.... und nach dem ersten Tee am Morgen dann so eine dynamische Meditation, als Frühstücksmeditation sozusagen, ich kenne das nicht praktisch.
Und danach eine Runde durch den Garten - sagtest du was von Garten?
 
Meine Ärztin hat mir zu autogenem Training geraten. Ich hab einen Kurs belegt und am ersten Abend ist folgendes passiert:
Der Raum war dämmrig, wir waren 6 Teilnehmer. Die Leiterin hat sanft und ruhig erklärt worum es geht..... da hat sich mein Herzschlag erhöht, aber wie!

Dazu nochmal, imo, war das wirklich schon v o r der eigentlichen Übung, als die Ärztin das noch erklärte?
Oder habt ihr da schon gelegen?
Ich würde sagen, da scheint in dir ja etwas 'getriggert' zu werden, körperlich sehr deutlich.
Ist es die Stimme, die sanft und ruhig ist?
Oder der Raum? Der dämmrige Raum?
Merkst du das vielleicht schon nur durch Vorstellung und Erinnerung daran?
So wie du sagtest, dass es dich schon nervös macht, an Innere Einkehr zu denken?

Jeder wurde gefragt, was er so macht, wenn er Stille und Ruhe braucht. Da war von Waldspaziergängen die Rede, von Blick in den Abendhimmel, vom Fischen.... ich hab gemeint daß ich nichts dergleichen mache, drum bin ich ja hier.
Wir sollten uns hinlegen..... das ging gar nicht. Mein Puls stieg ins unendliche.
Ich durfte sitzen bleiben.
Dann gabs ein paar Stichworte die in die Ruhe führen sollten....... vor meinen Augen spielten sich wüste Szenen ab.
Kleine wilde Männchen - Kopffüssler mit weit auf gerissenen Mäulern tobten in mir.... nach der Befragung wie es den Teilnehmern erging wurde ich völlig verständnislos angeschaut.
Niemand war so in Aufruhr.

Das ist ja ziemlich drastisch, imo, nach sanfter und ruhiger Stimme im dämmrigen Raum (erhöhter Herzschlag),
jetzt also hinlegen und dein Puls steigt ins unendliche.
Spontaner Gedanke: Panik, innere Panik.
Und dann bei Worten, die in die Ruhe führen sollten, für dich im Sitzen,
toben wüste, wilde Szenen und Gestalten in dir mit weit aufgerissenen Mäulern!

Mannomann! War dein Puls da auch noch so beschleunigt, oder schon weniger?
War das Horror für dich? Auch schon wie Albtraum?
Oder kam das erst später, in der Nacht .....

Beim nachhauseweg hab ich mich beruhigt und entspannt, aber die Nacht..... ich hatte Albträume die in sexuellen Exzessen mündeten, die mit Körperausscheidungen - Kot - zu tun hatten...... bei der Folgesitzung hab ich mich sehr zurück genommen, ich wollte diese Erlebnisse nicht mehr.
Den Kurs hab ich auf Anraten der Ärztin abgebrochen "dann ist das wohl nichts für sie"....

Hatte sie denn keine Idee, was ansonsten was für dich sein könnte?

Ich dachte an eine Bekannte, die sehr spät erst erfahren hatte, dass sie als Kleinstkind 2x im Krankenhaus war, und wenigstens einmal wurde sie dabei zum Röntgen 'fixiert', weil sie (als Kleinstkind, wie gesagt) unruhig war, da war nichtmal ihre Mutter mit dabei.
Später, schon mit 40 und älter, hatte sie mal Probleme, in einem bestimmten Hotelzimmer zu bleiben, ich glaube die Größe des Zimmers wirkte da als Trigger.
Und sie hatte schon als Jugendliche gespürt, dass sowas wie BDSM sie anzog (ich hoffe mal, ich sage das so einigermaßen richtig), und konnte das in einer Therapie für sich sehr genau mit der Fixierung im Krankenhaus verbinden.
Bis dahin wusste sie, wie gesagt, gar nichts von dieser Krankenhausgeschichte, das hat ihr dann die Mutter erst erzählt. - Auch als ein Beispiel für so etwas.

Hast du eine Idee, ob du mit deiner Mutter in írgendeiner Paniksituation warst?
In der Kriegszeit?
Oder auch mit beiden Eltern, wenn der Vater noch lebte?
Vielleicht in einem dämmrigen Raum, in einem Keller.....ich bin kein Psychologe, und das könnte auch plötzlich triggern, so wie der Gedanke an Innere Einkehr.
Hat nie jemand mal mit dir solche Gedanken und Gefühle und Situationen durchgespielt?
Natürlich nicht als Spiel, sondern um der Sache vielleicht auf den Grund zu kommen, warum du auf Ruhe mit innerer Aufruhr, Panik und Horrorbildern reagierst!?
 
Hast du eine Idee, ob du mit deiner Mutter in írgendeiner Paniksituation warst?
Hallo 6imo5,

bei dieser Frage fällt mir spontant ein, daß im Krieg ja oft auch nachts Fliegeralarm war und dann alle einschl. Säugling in den Keller mußten. Das wäre z.B. so eine Paniksituation gewesen..

Aber selbst wenn man nun Situationen heraus finden kann, die früh schon sehr einprägsam und furcherregend waren: es ist meiner Meinung nach möglich, diesen alten eingeprägten Stress auch wieder zu aufzulösen und dann wirklich aufzulösen.

U.a.durch lösungsorientierte Techniken.


Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fühl mich bedrängt. Zu Ruhe und innerer Einkehr gedrängt, die mir unangenehm ist.

Da ist sofort wieder das schlechte Gewissen da "wir sagen dir doch wirs geht, du machst es ja nicht, da musst du dich nicht wundern...." versteht Ihr?

Ich habe meiner Lebtag lang die Empfehlungen anderer Menschen befolgt.

Jetzt bin ich auf der Suche nach mir selber ----- das kann ich nur alleine.

Ich hab so viel von mir erzählt und damit wohl auch Schubladen geöffnet - die werd ich jetzt in Ruhe sortieren.

Viele gute Denkanstösse möcht ich jetzt nicht mit dem gefühlten Druck zerstören. Versteht Ihr?

Ich zieh mich jetzt eine Weile zurück - schau mir sicher nach und nach Empfehlungen an, aber erst, wenn ich dazu in der Lage bin.

Wie gesagt, ich bin Euch sehr dankbar, daß ich mich Euch öffnen durfte, aber nun brauch ich eine Pause um die Dinge zu verarbeiten.

Bis irgendwann - bald - ich werde sehen.....
imo
 
... nun brauch ich eine Pause um die Dinge zu verarbeiten.

Das ist ja auch nur richtig und gut, imo, und auch wichtig,
ich kann nur nicht nachvollziehen, dass hier zuletzt zu "Ruhe und innerer Einkehr" gedrängt worden wäre.
Ob nun dynamische Meditation, die letzten Links von Oregano, oder morgens vielleicht nur (Tees) trinken - da sehe ich erstmal nichts von innerer Einkehr unbedingt. Und auch kein Drängen. Es sind Ideen und Anregungen, ich will gar nicht Vor-schläge sagen - aber ich weiß, das eigene innere Gefühl kann aus manchem auch ganz anderes machen, als es gedacht war.
 
Danke für den Erfahrungsbericht!

Kann es sein, wenn man als Einzelkind aufwächst, dass man dann den sozialen Umgang nicht in der gleichen Lockerheit erlernt, wie ein Kind mit Geschwistern?
Somit will man immer alles richtig machen, um nicht anzuecken. Gleichzeitig ist es aber auch immer etwas anstrengender, die Lage zu erfassen, so dass man sich nur ungern in größeren Gruppen aufhält.

Diesen Aspekt kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich habe für mich das Gefühl, dass ich bestimmte Routinen nie gelernt habe, und auch zu dünnhäutig bin.

Das ist sehr schade, da es dadurch in jeder größeren Gruppe, die nicht besonders gut durchorganisiert ist, zu Problemen kommen kann. Mit den vielen, meist unbekannten Charakteren bin ich oft einfach überfordert und dann reagiere ich gestresst, was andere dann abstoßend finden - meine ich jedenfalls. Denn bei jeder solcher Situation muss ich auch noch unangenehme Konsequenzen ertragen wie Bemerkungen "man hätte eine negative Ausstrahlung" , Freundschafsabbruch oder Kündigung etc.

Daher ist für mich die Lösung, intensive Zeiten mit Leuten eher kurz zu halten.

Alles Gute
Earl Grey
 
Während ich dir schreibe, 6imo5, ist mir bewusst geworden, dass ich mich nie gefragt habe wer ich bin und ich mich auch nie neu erfinden wollte, ich habe es fließen lassen und meine Erfahrungen gemacht und bin daran gereift. Es war eine "unbewusste Reise" zu meinem Ich.
Liebe Wildaster,

bei mir ist es auch so, dass mein "Ich" je nachdem, wo ich grad stehe, ganz unterschiedlich reagiert. Und bis jetzt ist alles gut ausgegangen und habe mir vom Erlebten immer auch vieles mitgenommen.

Jetzt sind die Kinder erwachsen geworden. Die Jahre, wo die Kinder klein bzw. jugendlich waren, war ich ja krank und es schmerzt schon noch, was ich alles versäumt habe an Elternabenden, Ausflügen und Urlauben, weil ich das Haus ein paar Jahre nicht verlassen konnte. Die letzten Jahre habe ich hier noch einiges nachholen können, aber es ging jetzt recht schnell und die Kinder sind jetzt mit ihren Freunden unterwegs, nicht mehr mit uns.

Jetzt meldet sich mein "Ich" wieder und ich muss es wieder ausfüllen. Ist ein bisschen ein Lernprozess und braucht bestimmt Zeit!

Liebe Grüße und Euch allen einen schönen Tag!

Eva :)
 
Bin ich jetzt bereit mich wirklich kennen zu lernen, mich neu zu erfinden?
Im Moment hab ich das Gefühl auf etwas zu warten ...... aber ich weiss nicht worauf.
. . .
Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, dann werd ich mich gefunden haben..... ich werde es spüren. Ob sich wirklich dann etwas an und in und mit mir verändert..... das wird sich zeigen, denk ich....
Bei allem, was Ihr so schreibt, auf mein Leben eingeht, stell ich fest..... ich bin mir selbst mein ärgster Feind.

Nach 1 Jahr ..... wartest du noch auf etwas Unbestimmtes, imo, oder hast du dein Ich gefunden - dich selbst neu erfunden?

"Liebet eure Feinde" kann man ja auch für sich selber so sehen!

Grüße - Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute Frage - ich weiss es nicht.

Mein Kampfgeist wird schwächer, ich hab das Gefühl, daß ich ganz sachliche Alltagsfragen habe, die sonst niemand stellt, das irritiert mich.
Ich fürchte irgendwie zu verschlampen. Ich nehm mich selber, Haus, Garten, Familie nicht mehr so aktiv wahr.

Manchmal fühl ich mich wie ein Elefant, der sich zum sterben hin legt.

Nicht falsch verstehen. das sind keine depressiven Gedanken, es ist mehr eine Selbstbeobachtung.

Interessant ist, daß ich grad heute so eine Aktivität in mir spüre, die ich spannend finde, die mir nur nicht wieder entgleiten soll.

Und da kam Deine Nachricht...... vielleicht hab ich heut Abend was zu erzählen... ;-)
 
Im Moment sind es z.B. Fragen, die mit der Gesundheit zusammenhängen.
Wenn ich feststelle, daß bei mir ein Mittel in einer Weise wirkt, die ich in keiner Beschreibung finden kann..... und niemand hat ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich und erklärt mir dann, das kann nicht sein. Weshalb? Hat nur jemand noch nicht über ähnliche Erfahrungen gesprochen? Hat nur jemand keinen Zusammenhang zu solch einem Mittel hergestellt?
Aber es geht um unterschiedlichste Dinge. Auch um Fragen die so in der Öffentlichkeit breit getreten werden, wie zuletzt diese ganze Corona Aktion oder aktuell das Klima. Von diesem unsäglichen Krieg ganz zu schweigen.

Ich geh so gerne den Dingen auf den Grund. Ich möcht mögliche Zusammenhänge erkunden, erfahren - das ist nicht möglich. Vor allem, wenn es um theoretische Möglichkeiten geht, über die man nachdenken kann oder soll oder sogar muss.....

Ich gewinne immer mehr den Eindruck der Oberflächlichkeit der Menschen. In so vielen Bereichen. Es werden keine Möglichkeiten in Betracht gezogen. Es wird nicht hinterfragt, es werden keine neuen Wege beschritten, die möglicherweise in eine Sackgasse führen, aber die man doch gehen kann.....

Ich suche seit Ewigkeiten nach einer Diskussionsgruppe, die Gedanken zulässt und nicht gleich abwimmelt. Die eigene Gedanken aus dem eingefahrenen Lot schubst und neue Erkenntnisse zulässt, egal ob man die dann übernimmt oder auf dem eigenen Level stehen bleibt.

Das führt dazu, daß ich verschlampe. Daß sich so ein Gefühl von Sinnlosigkeit einschleicht und das ist nicht das, was ich als mein Ich bezeichne, sondern das ist kein guter Weg....
 
Wenn ich feststelle, daß bei mir ein Mittel in einer Weise wirkt, die ich in keiner Beschreibung finden kann..... und niemand hat ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich und erklärt mir dann, das kann nicht sein. Weshalb? Hat nur jemand noch nicht über ähnliche Erfahrungen gesprochen? Hat nur jemand keinen Zusammenhang zu solch einem Mittel hergestellt?

Hatte ich mal mit einem Antiallergikum, das im allgemeinen eher müde machend wirkte, ein älteres Mittel, das das als Nebenwirkung hatte - für mich aber eher wachmachend wirkte, bei bestehender "chronischer Müdigkeit / Erschöpfung". Als sogenannte "paradoxe Wirkung / Reaktion". Für mich war es ja okay, da es mir geholfen hat, aus der Müdigkeit / Erschöpfung etwas aufzutauchen.

Erinnert mich gerade aber auch an das, was du vom Autogenen Training hier erzähltest, wobei dein Körper, dein Inneres ja überhaupt nicht entspannt / entspannend reagierte. Warum auch immer.

Ich geh so gerne den Dingen auf den Grund. Ich möcht mögliche Zusammenhänge erkunden, erfahren - das ist nicht möglich. Vor allem, wenn es um theoretische Möglichkeiten geht, über die man nachdenken kann oder soll oder sogar muss.....

Das ist natürlich manchmal leichter gesagt als getan. Oder die Frage, w i e macht man das am besten in welchen Fällen, in welchen Situationen? Das ist ja nicht immer gleich.
Und da hilft vielleicht auch nicht immer n u r nachdenken und darüber sprechen. Bei mir zum Beispiel in einer Imaginativen Therapie, einer Form von Psychotherapie, die u.a. auch mit Imaginationen, also mit inneren Bildern arbeitet, die je nachdem spontan in einem aufkommen.
Das ist dann anders als Erinnerungen oder Vorstellungen von etwas. Da kommen bestenfalls klare, deutliche Bilder in einem auf, die man gerade sich nicht vorgestellt hat, und an die man so vorher gar nicht gedacht hat.
Habe ich erlebt. Das waren dann zum Teil wirkliche Antworten auf Fragen. Antworten mit inneren Bildern / Imaginationen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ja nun inzwischen 79. Und ich schlage mich mit diesen Dingen ja schon seit Ewigkeiten rum.
Die Hintergründe sind wechselnd,
Manchmal ist ein Thema halt besonders aktuell - dann ruht das wieder, aber es bleibt eigentlich meist unbefriedigend irgendwo im Hinterkopf.

Ich tu mich ein bissl schwer mit Imaginationen, weil ich sofort hinterfrage.
Simples Beispiel, die Imagination des schlanken Körpers, die ich eigentlich permanent mittrage, die mich aber vor jedem Spiegel eines Besseren belehrt.
Daraus schliesse ich - Imaginationen helfen im praktischen Alltag nicht weiter. Sie geben auch keine Hilfestellung, das Bild zu erreichen, das man vor Augen hat.

Das Autogene Training war so ein schreckliches Erlebnis, daß ich mir gar nicht vorstellen mag, was diese Bilder, die ich erlebt hab, bedeuten. Ich kenne auch diese Bilder von Gesichtern, selten Objekten, kurz vor dem Einschlafen. Aber es scheint ganz normal zu sein, daß man in dieser Phase eben etwas "sieht".

Und da spielt wieder die Suche nach dem Ich eine Rolle. Mich anzunehmen "wie ich bin" fällt mir schwer. Weil ich mir selber nicht genüge. Weil ich mich eben noch nicht wirklich gefunden habe. Weil ich mich selber aus den Lebensereignissen, dem Durcheinander des Lebens noch nicht herausgefiltert hab.
Ich geh schon einen Weg ---- der ist aber noch nicht gerade....

Ich wurde auch ein paarmal in Tiefenentspannung versetzt - von unterschiedlichen Heilpraktikern. Erstaunlich ist, daß sich die Erlebnisse, oft mit Jahren dazwischen, wie eine Fortsetzung zeigten. Ich fand und finde das sehr spannend, aber im Hier und Jetzt nicht unbedingt hilfreich.

Daß Du mich grad jetzt an das Thema erinnert hast --- das passt aktuell recht gut.....
 
Ich tu mich ein bissl schwer mit Imaginationen, weil ich sofort hinterfrage.
Simples Beispiel, die Imagination des schlanken Körpers, die ich eigentlich permanent mittrage, die mich aber vor jedem Spiegel eines Besseren belehrt.
Daraus schliesse ich - Imaginationen helfen im praktischen Alltag nicht weiter. Sie geben auch keine Hilfestellung, das Bild zu erreichen, das man vor Augen hat.

Bei dem, was ich erlebt habe in einer Imaginativen (Trauma-) Therapie, ging es nicht darum, sich aktiv etwas vorzustellen, was man vielleicht gerne (so) hätte - im Leben oder z.B. für den eigenen Körper. Es ging darum, dass im Inneren selbständig, unbewusst Bilder aufkamen, eher wie ein Tagtraum(-bild), das einem je nachdem etwas sagte zu einer Frage, die vorher gestellt wurde. Bilder, Imaginationen, die auch deutlicher, klarer, kräftiger sind als Vorstellungen, Ideen oder Erinnerungen an etwas. Das merkt man dann, wenn man sowas sieht vor dem inneren Auge, könnte man sagen.
 
Oben