Hallo alle
Die Frage, was ist verträglich für wen und warum sind die ReaktionPatienten diesbezüglich so verschieden, ist wohl noch lange nicht geklärt.
Es ist eine Tatsache, dass Hefe und Sauerteig viel Histamin enthalten.Sie stehen neben Rotwein ganz oben an der Liste. Dies ist somit keine Frage. Die Frage wäre allerdings: Warum vertragen einige Leute, die HIT haben, einige Histamine besser als andere? Und daraus resultiert eigentlich die wichtigere Frage: Gibt es vielleicht sogar verschiedene Arten von Histamin?
Und wenn man nun noch ein Stück weiter geht, dann kann man sogar in Frage stellen, ob es HIT überhaupt gibt oder sind das alles ganz andere, noch unbekannte Reaktionen?
Ja, diese Frage dürften jetzt viele auf die Palme bringen. Aber ich meine das nicht provokativ, sondern ganz ehrlich. Das ganze Histamin-Thema ist noch lange nicht ausreichend erforscht. Was wir heute für sicher halten, kann morgen oder nächstes Jahr schon umgeworfen werden. Es ist eine Tatsache, dass Histamin ein sehr umfangreiches Thema ist, zudem ein recht kompliziertes und alles auch schwer zu überprüfen, auch mit modernsten wissenschaftlichen Mitteln!
Was wir als Laien tun können, ist lediglich, unsere Erfahrungen auszutauschen. Und zu respektieren, dass wir verschiedene Erfahrungen haben. Da geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um weitere Forschung. Jeder einzelne Patient kann auf diese Weise tatsächlich zur weiteren Forschung beitragen. Vorwürfe zu machen oder gar "belehren", was nun richtig oder falsch ist, führt zu nichts und hindert das weitere Erforschen.
Nun zur Frage des Sauerteigs: Ich kann nicht einmal einen Bissen von Sauerteigbrot essen. und Hefebrot ebenso wenig. Aus meiner Sicht ist somit Sauerteig und Hefe tatsächlich eines der schlimmsten Nahrungsmittel. Warum Andere das essen können, wäre eine sehr interessante Frage und wahrlich wert, darüber weiter nachzudenken und weiterhin Erfahrungen auszutauschen. Denn nur so kommen wir weiter. Es könnte z.B. sein, dass es verschiedene Arten von Sauerteig gibt (das könnte nicht nur sein, sondern das ist eine Tatsache). Wir haben selbst viele Jahre mit Sauerteig gearbeitet und viele Versuche gemacht. Man kann etwas Weizen beim Ansatz mit beimischen oder auch Gerste. Das ergibt immer andere Sauerteigarten. Oder die Temperatur spielt eine sehr große Rolle. Wenn der Ansatz bei hohen Temperaturen wächst (ab ca. 30°), dann geht nicht nur der Vorgang schneller, sondern der Sauerteig ist auch viel milder. Vielleicht ist dann das Histamin weniger? All diese Dinge können einen Ausschlag bezüglich Histamin geben. Und bei Hefe ist es ähnlich. Trockenhefe ist für mich das wahre Gift. Etwas verträglicher (aber immer noch nicht gut) ist die Frischhefe. Also auch hier gibt es Unterschiede.
Diese Thematik betrifft eigentlich nicht nur Hefe und Sauerteig, sondern wirklich alles. Zum Beispiel auch Obst. Haben verschiedene Sorten von Pflaumen verschiedene Histamin oder ist die Menge von Histamin verschieden. Oder die verschiedene Weizenarten etc.... Wenn man nur eine Weizensorte testet, dann sagt das wahrscheinlich über andere Sorten überhaupt nichts aus. Diese Beispiele könnten wirklich fast unendlich ausgedehnt werden. Auch die Art der landwirtschaftlichen Methode (konventionell oder bio ) spielen sicher eine große Rolle. Vielleicht sogar das Klime, wie schnell eine Frucht gewachsen ist, ob der Sommer feucht oder trocken war. Ja, wirklich unendlich viele Möglichkeiten könnten den Histamingehalt beeinflussen.
Vielleicht will einer der Moderatoren dieses Posting verschieben bzw. einen eigenen Thread über dieses Thema aufmachen? Denn das Thema geht ja nun weit über das Brot hinaus.
Schöne Grüße
Werner