Ich betrachte das Problem aus der Seite der Kinder, als Erbin meiner Eltern und Schwiegereltern, und als Erblasserin, denn meine Kinder werden innerhalb der kommenden 10-15 Jahren mit Sicherheit mit dem Problem konfrontiert. Mein Vater hatte, nachdem seine zweite Frau gestorben war, seinen Haushalt bewusst nach Überflüssigem durchforstet, so dass in den 7 Zimmern und zwei Kellerräumen nur noch das war, was für ihn sinnvoll war. Da jedes von uns vier Kindern schon einen eigenen Haushalt mit Kindern hatte, holte sich jeder, was er selbst noch brauchen und unterbringen konnte. Damals, 1990, kamen viele Übersiedler aus Ostdeutschland und Aussiedler aus der ehemaligen UDSSR, die sich bei uns ansiedelten. Sie nahmen dankbar Möbel an, wenn sie aus den Übergangswohnheimen eine eigene Wohnung bezogen. Emotional belegte Gegenstände gab es nicht so viele, da die zweite Frau meines Vaters einen Stil pflegte, der dem unserer Mutter nicht entsprach. Die Krippenfiguren, die meine Mutter selbst gestaltet hatte, überließen wir gern dem Bruder, der 4 Kinder hatte. Wir wissen, dass sie dort ist und in Ehren gehalten wird. Ich hatte längst meine eigene gemacht.
Wo steckt eigentlich unsere @Wildaster? Ich vermisse Dich und Deine wunderbaren Fotos und bestimmt nicht nur ich. Ist alles i.O. bei Dir? Lieben
www.symptome.ch
Nun leben wir zu zweit in einem großen Haus mit 7 Zimmern und einem Wintergarten. Ich sehe mit Sorge auf das, was sich in 50 Ehejahren zuzüglich zweier beerbten Elternhäuser angesammelt hat. Alte Chippendale-Möbel der Schwiegereltern, ein großes Genre-Ölgemälde ca. 1,50x1m, ein großes Buffet, ein riesiger Bücherschrank usw. brauchen Platz. Meine Tochter in den USA möchte sie sicher nicht über den Teich holen. Mein Sohn hat ein Reihenhaus mit 4 kleinen Zimmern.
Die alten Möbel sind schön, haben aber Gebrauchsspuren und müssten teuer restauriert werden. Auch sind sie für heutige Wohnungen zu groß. Das Klavier ist ca, 90-100 Jahre alt, und der Filzbelag der Hämmer müsste erneuert werden. Man könnte bei der Firma Schiedmayer nachfragen, ob sie Interesse hat. Und dann die vielen Bücher!!! Und es kommen immer noch neue dazu!
Ich bin zu dem Schluss gekommen, die Sorgen, was mit dem vielen Zeug passiert, den beiden Kindern zu überlassen. Sie mögen behalten, was ihnen wichtig ist. Es ist immer noch besser, als nur Schulden zu erben. Ich nehme an, dass sie sich friedlich einigen und nicht streiten, so wie es mit mir und meinen Geschwistern war, zumal sie beide gut situiert sind. Das große Gemälde „L‘heure du café chez la Beguine“ wird wohl im Feriensitz meines französischen Schwiegersohns, einer alten Papiermühle mit vielen Zimmern und vielen alten Möbeln in Westfrankreich landen. Dort hat es noch Platz über dem Kamin.
Ich werde noch einige Sperrmüllabfuhren bestellen müssen. Aber den Rest überlasse ich meinen Kindern.
Sollte ich alleine übrigbleiben, wäre das Aussortieren mein Problem. Ich würde bestimmt nicht in dem großen Haus allein bleiben, es sei denn, ich nähme eine Migranten-Familie auf, die mir bei einigen Arbeiten helfen könnte. Jedenfalls wäre es eine enorme Aufgabe für mich, und ich weiß nicht, ob ich ihr dann noch gewachsen bin.