Verzeihen oder nicht Verzeihen?

Shy

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09.01.12
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Hallo

Eigentlich ziehe ich es vor *zu verzeihen* und Dinge dann ruhen zu lassen. Es ist für einen selber, schätze ich, einfach das Beste. Nur zur Zeit überkommen mich gewisse Gefühle und ein wenig Hass vermischt mit Traurigkeit und dann Selbstmitleid und weitere Gefühle.

Es geht hier um 2 Personen und damit ihr wisst wieso ich ein Problem habe es zu verzeihen was passiert ist (und ich deswegen auch keinen Schritt weiter komme) erkläre ich Euch kurz.

Mein leiblicher Vater dachte immer ich sei nicht seine richtige Tochter und deswegen war ich sozusagen immer eine Art *fremdes Kind* für ihn und manchmal auch, glaube ich, hat er mich gehasst, weil er nicht wusste, ob meine Mutter fremd gegangen ist. Ich habe schnell im Kindesalter verstanden was Gerecht und Ungerecht ist. Er war soweit nett, aber manchmal hatte er seine Ausraster wo er mich geschüttelt hat oder getreten. Irgendwann fing ich zu stottern und Nachts bin ich mit Atemnot aufgewacht.
Viele Dinge die ich als Kind nicht akzeptieren konnte waren: Schlagen, Jemanden fertig machen, Auslachen, Kein Zusammenhalt und voreingenommene Haltung.


Meine Eltern sind nicht mehr klar gekommen und irgendwann wollte meine Mutter ein bisschen Urlaub machen und da sie nie absehen konnte, was passieren würde wenn sie mich alleine lässt mit meinem Vater, hat sie mich mitgenommen.

Im Urlaub habe ich dann mitbekommen, dass meine Mutter etwas mit einem anderen Mann hat und so wurde ich dann bei der Heimkehr zum Zwischeninformant ^^ ich musste ihren Neuen zwischendurch von der Telefonzelle aus anrufen und berichten was bei uns zu Hause so los ist, meine Mutter plante mit uns Kindern abzuhauen.
Mein Vater war bedingt durch seine Arbeit früh aus dem Haus und kam erst spät wieder. Samstags und Sonntags haben wir immer zusammen gefrühstrückt.
Eines Tages als mein Vater zur Arbeit gegangen war, sind wir dann abgehauen. Meine Mutter hat einen Brief hinterlassen und den Ehering.

Mir tat das vor allem weh, weil ich meine Lehrerin sehr mochte und auch wie die Schule aufgebaut war.
Riesen Spielplatz, wir sind immer in den Schulgarten, es gab einen riesen Schulbus mit Büchern den ich toll fand, meine Lehrerin war auch immer sehr toll und nett zu mir (zumindest das was ich in Erinnerung habe) das ich mich nie verabschieden konnte tat mir schon weh.

Wir Kinder waren dann 2 Wochen bei Bekannten und meine Mutter versuchte mit ihrem neuen Mann eine Wohnung und alles zu organisieren.
Wir sind vom Osten in den Westen gezogen. Und dann war es soweit, wir sind in die neue Wohnung. Alles neu, neuer Mann, neue Umstände mit den alten vermischt, es war komisch, aber wir haben versucht mit der Situation umzugehen. Sie sagte immer: Er sei anders und es würde besser werden.

Ich fragte mich immer was mein Vater wohl macht und wie er auf den Brief reagiert hat.

In der Wohnung im Osten haben wir jeden Tag eine gute Mahlzeit bekommen, alles frisch gekocht und plötzlich gab es Tütensuppe und trockene Brote.

Ein paar Tage später wollte meine Mutter plötzlich, dass ich mit ihrem neuen Mann baden gehe :S um die Situation zu lockern oder so. Ich glaub sie war überfordert.
Ich weiß auch nicht wieso ich nicht nein gesagt habe. Ich wollt die Situation nicht schlimmer machen glaub ich (ich war 10).
Als ich dann ins Badezimmer gekommen war sagte sie mir
Mittendrin, dass mein Vater Tot ist und das ich mich freuen soll, und dann war ich auch schon in der nächsten Situation, mit einem völlig fremden Mann in einer Badewanne. Mir wurde gesagt mein Vater ist tot und ich soll mich freuen und nun saß ich in einer Badewanne mit einem fremden Mann... die ganze Situation war bescheuert.

Es kamen immer mehr Situationen... Wir standen in einer völligen Armut, hatten nichts zu essen, kein Geld und ihr neuer Mann ging auch nicht Arbeiten. (Mein leiblicher Vater hatte eine gut bezahlte Arbeit.)
Und dann kam es dass er (der neue Mann) mir einfach immer für Kleinigkeiten ''Hausarrest'' gegeben hat, ich hatte zuvor nie Hausarrest und meine Mutter hat immer gesagt, dass wir liebe Kinder waren. Kleinigkeiten treten mal auf, völlig normal. Und dann fing er an zu schlagen! Zu Demütigung! Schlimmer als es zu Hause der Fall war.

Er schlug einfach immer volle Karacho zu und konnte einen gut fertig machen. Er sagte, dass ich Dumm sei, nichts in der ''Birne'' habe, Türken Kinder und sonstiges. Einfach so bei jeder Kleinigkeit!

Er fing an uns Geschwister aufzuhetzen. Dem einen hat er dies gegeben, dem anderen nichts, seinem Favoriten hat er dies getan und den anderen hat er stehen lassen.
(So etwas hat mein Vater nie gemacht, zumindest nicht so heftig, sonst könnte ich mich daran erinnern.
Ich weiß noch als mein Bruder mal Geld klaute, kam mein Vater und hat richtig gemerkt. Am Ende sagte er keiner in seinem Haus soll klauen und dann gab er uns 5 Mark.)

Die Familie von dem neuen Mann ist auch ziemlich Asozial. Keiner von den arbeitet richtig. Und dann fingen die an schlecht über uns Kinder zu reden und dass ihr Bruder ja der große Retter sei.

Das ging dann eine ganze Zeit so und nebenbei sind wir von der einen Wohnung in die andere und immer wieder in eine neue Stadt. Alle 2 Jahre mal ein Umzug! Und nie ist er arbeiten gegangen und hat aber einen auf dicke Hose gemacht und beibringen konnte er niemanden was. Hat immer von Hollywood und so geredet^^ Das einzige was man von ihm gehört hat war: Wir müssen zum Amt. Wir müssen Einkaufen

Es gab immer mehr Psychoterror und auch meiner Mutter fing damit an:
Ich musste immer alleine essen in der Küche während die Familie im Esszimmer war, die Küche wurde abgeschlossen wenn ich mal etwas zu spät kam, wenn meine Mutter kochte hat sie mir nie Bescheid gesagt, Geld gab es nie so dass sogar meine Freunde immer für mich bezahlt haben (peinlich), ich wurde Beleidigt als Missgeburt und Zwitter von weil ich die Haare abgeschnitten hatte (Aus Rebellion), An Weihnachten gab es ein Geschenk für mich welches ich im Flur (fernab der Weihnachtsfeier die meine Familie machte) abholen konnte. Als ich mich darüber Aufgeregt habe kam der Mann von ihr und hat mir so eine gescheuert dass ich auf den Boden fiel und dann sagte ich: MACH Das NOCHMAL! Ich weiß auch nicht wieso ich das gesagt habe, wenn ich von der Schule oder sonst wo nach Hause kam musste ich immer feststellen dass jemand in mein Zimmer einbricht und jedes mal fehlten persönliche Dinge, der Mann von ihr hat behauptet ich würde draußen rum erzählen nichts zu essen zu bekommen (was ich noch nie gesagt habe), ich durfte nie im Wohnzimmer sitzen (ich glaube meine Mutter hat sich geekelt), ich durfte nie duschen und musste in dem dreckigen Wasser meiner Geschwister baden.
Ich hab mich immer aufgeregt und manchmal kam auch so etwas wie, was ist das hier für ein beschissenes Leben. Es war einfach nicht verständlich für mich wieso man nicht duschen gehen durfte oder im dreckigen Wasser baden soll, wieso man für eine Zahnbürste betteln muss und solche Dinge, wenn ich mich mit meinen Geschwistern verstanden habe wurde ich sofort auf mein Zimmer geschickt, keiner durfte bei mir rein und ich durfte auch in kein Zimmer, mein Bruder kam immer heimlich wenn er wusste das es mir nicht gut geht,.

Irgendwann bin ich, weil ich zu Hause sowieso ausgeschlossen wurde von jeglichem Zusammenleben, immer dann nach Hause gekommen wann ich wollte. Und dieses Verhalten hat meine Mutter dazu gebracht das Jugendamt einzuschalten.
Irgendwann saß Morgens eine Mitarbeiterin des Jugendamtes in unserem Wohnzimmer weil meine Mutter überlegte mich ins Heim zu geben und alle 3 Erwachsenen sprudelten auf mich ein und ich war so aufgebracht von dieser voreingenommen Haltung dieser Frau, die die Familienumstände nicht kennt und bin in Tränen ausgebrochen und habe nur gesagt: Machen sie einen Termin für das Heim.

Diese Zeit war für mich schlimmer als alles andere was ich bisher erlebt habe.

Irgendwann bin ich dann ins Heim gekommen und ich muss sagen: Das war die Beste Zeit. Da gab es Dinge die ich mir immer gewünscht habe. Ich durfte Verantwortung in die Hand nehmen, man hat mir vertraut, wir haben in Gruppen gekocht, jeder hatte seine Aufgaben. Leider habe ich das nicht lange durchgehalten und bin wieder zur Rebellin geworden :( ich bin nicht mehr zur Schule gegangen und habe keine Verantwortung für mein Leben übernommen.

Als ich auszog wurde es besser zwischen mir und meiner Mutter, aber ich frage mich mittlerweile wieso soll ich so einem Menschen solche Dinge verzeihen.
Ich mach die beiden für meine Störung verantwortlich, die ich heute habe. Und ich will eigentlich das es weg geht. Und ich frage mich, ist es besser diese ganzen Dinge zu verzeihen?

Ich weiß es nicht.

Mich hat niemand um Verzeihung gebeten, doch ich Frage mich, ob ich meine Familie vergessen soll.
Manchmal nervt es meine Mutter, dass ich an Weihnachten nicht bei der Familie bin. Aber es gibt ja auch andere Dinge mich extremst stören und wenn ich will mir das irgendwie nicht anschauen!
Die Schule von den Kindern wird extremst vernachlässigt und da ich weiß, was mir gefehlt hat, finde ich es doppelt so schlimm, wenn sie nach dieser ganzen Zeit nicht begriffen hat wie wichtig die Schule ist und Familiärer zusammenhalt. Ich überlege ob ich meiner Familie aus dem Weg gehen soll.

Ich versuche immer wieder den Kontakt auf zu bauen und motiviere meine Schwestern dass sie was tolles sind und schlau. Die eine Schwester macht jetzt sogar ihr Abi weil ich sie dazu ermutigt habe und sie hat letztens eine 2 geschrieben in Deutsch, weil ich ihr geholfen habe.
Aber von ihr selber kommt nichts. Sie fragt nicht mal wie es mir geht.
Ich hab ihr auch geholfen bei Behördenangelegenheiten dass sie ihr Geld bekommt wie Kindergeld und so was, da kam nicht mal ein Danke. Und mittlerweile nervt es echt.
Und viele andere Dinge nerven mich auch wo ich mich frage: Wieso tust du dir an.... oder habe ich vielleicht zu viele Erwartungen? Was meint ihr denn?
 
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Hallo Shy,

eine lange, schlimme Geschichte.

Was ich Dir vor allem wünsche: daß Du es langsam schaffst, möglichst selbständig da zu sein, möglichst mit einigen wenigen guten Freundinnen, von und mit denen Du was lernen kannst, was Dich wirklich interessiert und Dir nützlich sein kann. Du wirst ja vermutlich auch irgendwelche Ideen über Deine zukünftige Berufstätigkeit haben.

Vielleicht findest Du auch einen zugewandten Erwachsenen, der Dich auf wichtige, weiterführende Lebensmöglichkeiten und Chancen hinweisen kann. Jemand mit dem Du reden kannst, der auf Dich eingeht und zu dem Du vertrauen entwickeln kannst.

"Verzeihen", "vergessen"? Ich denke, Du hast andere Probleme, andere Aufgaben. von Deiner Familie hast Du sowieso nichts zu erwarten. (Und willentlich kann man auch nicht vergessen. Besser, Du wendest Dich neuen,
anderen Lebensmöglichkeiten zu.

Und sei guten Mutes.

Ich wünsch Dir viel Spürsinn für das, was für Dich gut ist. Und viel Glück.

Windpferd
 
Liebe Shy,

es hat mich alles sehr berührt.
Weiterhelfen und Dir sagen, was Du tun sollst, das kann ich
nicht. Es ist kostbarer, das für Dich selber herauszufinden.

Was bedeutet Verzeihen wirklich?
Was bedeutet Nichtverzeihen wirklich.
Was bedeutet, es zu können und es nicht zu tun oder zu wollen.

Es ist einzig und alleine Dein kostbarer Lebensweg, der vor Dir liegt.
Und Du trägst die Verantwortung und triffst die Entscheidungen.

Es gibt viel Bücher, Infos im Internet etc. zu diesen sehr kostbaren
Lebensthemen. Hast Du schon mal daran gedacht, Dich mehr und
intensiver damit auseinanderzusetzen, was es für für eine
Seele bedeutet, wenn sie verzeiht und wenn sie nicht verzeiht.
Was macht es mit den Wunden und was mit den Narben, die
bleiben. Und Narben können jederzeit wieder aufreißen und sind
dann wieder eine Wunde oder Wunden... die heilen wollen und
vor allem auch, die gesehen werden wollen.

Ich wünsche Dir auf Deinem Lebensweg von ganzem Herzen alles
Liebe, Vertrauen, Geduld, Zufriedenheit, Hoffnung, Glaube,
Zuversicht und Kraft.
Ich bin ganz sicher, daß Du Deinen Weg weiter gehen wirst nach Deinen eigenen Möglichkeiten, nach Deinen Talenten und Fähigkeiten, die Du
in Dir trägst.
Du bist einmalig und so wertvoll. Und es gibt Dich nur ein einziges Mal
auf dieser Welt. Und so unendlich kostbar bist Du. Und so liebevoll.

Du erzählst, daß es Dir in dem Heim so gut ging. Wie wäre es, wenn Du
dort mit ihnen redest, über das, was Dich bewegt. Vielleicht könnten sie Dir
weiterhelfen auf Deinem Lebensweg.

Du hast soviel Kraft und Mut in Dir.

liebe Grüße :wave::wave:
flower4O
 
Liebe Sly,

deine Geschichte ist wirklich sehr traurig und schlimm.
Ich schließe mich den Worten von Windpferd und Flower40 an.

Du solltest dich nicht so intensiv mit der Frage beschäftigen- Verzeihen oder nicht verzeihen?

Es geht um dich,um dein Leben.
Entwickle dich wie Windpferd sagt,mit all den Möglichkeiten die dir zur Verfügung stehen zu einer selbstbewussten ,selbständigen und glücklichen jungen Frau.

Wenn du in dir gefestigt bist ,dein Leben lebst,wirst du die Antworten auf deine Frage finden.

Mein ältester Bruder war ein Kriegskind,erlebte mit unserer Mutti schlimme Jahre und kannte unseren Vati nicht,er war dann auch noch lange in Gefangenschaft.

Als mein Vati zurùckkam war da ein für ihn fremder Junge und sie fanden nie zusammen und es passierten in dieser Zeit schlimme Sachen in unserer Familie.
Wir Geschwister hielten immer zusammen.

Dann flüchtete mein Bruder in den Westen und wir hatten jahrzehntelang keinen Kontakt.
Mein Bruder gründete eine Familie und fand so seinen Frieden und arbeitete für sich alles auf.

Dann entstand wieder ein Kontakt und wir besuchten uns regelmäßig.
Seine schlimmen Erlebnisse hat er nie vergessen aber er hat es geschafft ,damit umzugehen und schloss irgendwann mit der Vergangenheit ab und fand zurück.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen ein zufriedenes und glückliches Leben.

Liebe Grüße von Wildaster
 
Warum sollte man Dinge verzeihen, die unverzeihlich sind? Zu dem Punkt zu kommen, sich mit dem Vorgefallenen zu versöhnen, um nicht mehr darunter zu leiden, halte ich persönlich für ausreichend.

Wenn es dich belastet, und davon gehe ich fest aus, dann empfehle ich dir eine Gesprächstherapie. Da kannst Du alles rauslassen, ein gutes Stück weit verarbeiten und dich so ein Stück weit von dem Geschehenen befreien.

Ich würde wohl auf Distanz zu dieser Familie gehen, so wie ich auf Distanz zu meiner Familie gegangen bin.

Was ist das nur für eine Mutter, die dich nicht beschützt und nur im benutzten Badewasser der Familie baden hat lassen? Nein. Man kann sich seine Mutter/Eltern als Kind nicht aussuchen. Aber als Erwachsener, ob man sich mit solchen Menschen weiter konfrontieren will.
 
Grüß Dich, Shy!
Das tut mir sehr leid, dass Du schon soviel schlechte Erfahrungen mit genau den Menschen gemacht hast, die Dir eigentlich am Nächsten stehen (sollten). Aber Menschen sind einfach wie sie sind und das betrifft leider genauso die engsten Familienmitglieder. Selbst wenn Blut angeblich dicker als Wasser ist, muss man sich sehr gut überlegen, ob man von der eigenen Familie immer wieder verletzt und enttäuscht werden will. So wie Du das machst ist es schon okay. Immer wieder mal Kontakt suchen und das Beste draus machen wollen, auch wenn das in Deinem Fall sehr einseitig zu sein scheint. Bitte leite Deinen eigenen Wert nicht von ihren Reaktionen ab. Du bist ein ganz toller Mensch!
Ich fürchte, Du musst einfach akzeptieren, dass Du anders bist als sie. Sozial denkend, mitfühlend und dem Leben trotz dem allem sehr positiv eingestellt. Das spüren sie wohl auch und sind vielleicht sogar neidisch darauf. Vielleicht kommt auch nur deshalb kein Danke von ihnen.
Bezüglich Deinem Vater. Wieso hat er eigentlich nie einen Gen-Test machen lassen? Dann wäre doch alles geklärt gewesen? Und ich will nicht hetzen, aber weisst Du eigentlich sicher, dass er überhaupt tot ist und Deine Mutter das nicht nur einfach behauptet hat?
Wie auch immer, lass Dich nicht von Deinem Weg abbringen. Es gibt so viele Menschen, denen man wirklich vertrauen kann, die sich wirklich um einen sorgen und zu einem stehen - und dabei ist es völlig egal, ob sie mit Dir verwandt sind oder nicht. Im Geiste und dem Gefühl mit Sicherheit.
Jeder macht es eben für sich so gut wie er kann. Und Du hast auf jeden Fall einen besseren Weg eingeschlagen als Deine Familie.
Hör einfach nach innen, nach was Dir ist. Entscheidungen werden von Deinem Körper getroffen, nicht dem Verstand. Stell Dir eine Situation vor und horche nach innen wie Dein Körper reagiert. Mit Sehnsucht, Ablehnung, Angst usw., dann weisst Du, was Du am Besten für Dich tun sollst.
Ob du verzeihen kannst oder willst (müssen tust Du nicht) wird somit auch einfach passieren - oder auch nicht.
Lass Dich jedenfalls nicht aufhalten von ihnen, das ist das Wichtigste, Du kannst so viel geben an andere Menschen, die das auch wertschätzen und an Dich zurückgeben.
Andere würden einfach hassen, das tust Du nicht. Das finde ich großartig!

In diesem Sinne wünsche ich Dir nur das Beste, gute Erfahrungen und liebe Menschen an Deiner Seite.

Sanar
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Shy,
Deine Fragestellung ist für mich das Fundament.

Verzeihen, oder nicht Verzeihen?

Hat das Verzeihen können etwas zu tun damit, Verstehen zu können?

Was hat das nicht Verzeihen können zu tun, mit einem nicht verstehen können?

Was sind die Voraussetzungen, um Verzeihen zu können?

Hat das Verzeihen können etwas zu tun, mit der eigenen inneren Freiheit?

Was ist die innere Freiheit und woraus wird eine solche genährt?

Verzeihen zu können steht immer im Zusammenhang, mit der eigenen Freiheit des Verstehns.

Je näher Du Dir selbst kommst im Verständniss, von all dem, was Du selbst bist, um so weniger wird sich die Frage nach dem Verzeihen stellen.

Freiheit im Verstehen des eigenen selbstes, ist die Grundbasis dafür, verstehen zu können und damit, Verzeihen zu können.

Herzliche Grüße

Niemand
 
In diesen Erlebnissen haben sich 3 bestimmte Menschen in meiner Erinnerung eingebrannt. Meine Tante, Lehrerin und groß Cousine.

Ich hab mir vorgenommen diesen 3 Menschen zu sagen wie sehr sie mir in dieser Zeit geholfen haben. Das ist doch in Ordnung, oder?

Gerade in einem Gespräch hat mich mein Bruder extremst verunsichert :/ er meint ich soll endlich aufhören von der Vergangenheit zu sprechen und im Jetzt und Hier leben.

Ist es irgendwie komisch, dass ich zum Beispiel meiner Lehrerin, die ich seit einer ganzen Weile nicht mehr gesehen habe zu kontaktieren und ihr zu sagen dass ich sie toll als Lehrerin? Ich weiß nicht warum, aber ich kann sie bis heute nicht vergessen... Sie hat mir mal ein plüsch Pferdchen geschenkt und gesagt ich soll es stets bei mir tragen... und ich denke irgendwie sie wußte was bei mir zu Hause los war... und ich hab irgendwie das Bedürfnis mit ihr mal zu reden :/ ... ist das komisch?
 
abgesehen davon hat mir mein Partner geraten eventuell das Gespräch mit meiner Mutter zu suchen. Ich weiß schon was sie sagen wird.

Vielleicht würde mir das mehr helfen? Mein Gefühl sagt mir es wäre gut. Aber irgendwie ist mir das peinlich
 
Hallo Shy!
Ich denke, dass es diese drei Menschen freut, wenn du Ihnen sagst, dass sie für Dich selbst in gewissen Lebenssituationen sehr wichtig waren. Dankbarkeit auch nach längerer Zeit zu zeigen ist doch für alle wertvoll!
Wenn Dir deine Lehrerin mit dieser Bemerkung ein Plüschtier schenkt, dann wollte sie vermutlich auch, dass Du sie gut und Dir wohlwollend gegenüber in Erinnerung behältst. Und dir damit sagen wollte, dass es in der Welt überall Halt gibt.

Was Deine Mutter betrifft ist es für mich schwieriger. Wenn sie zum Beispiel Angst hat, dass du ihr in dem Gespräch Vorwürfe machst, die sie nicht hören will oder wenn das Gespräch nicht so positiv verläuft wie Du das eigentlich wolltest. Was würde sie denn sagen
? Das ist für mich schwerer vorherzusehen, obwohl ich alle vier Menschen nicht kenne.
Aber wenn es Dir ein Bedürfnis ist, warum nicht? Dann hast Du es zumindest versucht und nur das zählt!
LG
Sanar
 
ich finde ,man soll menschen so akzeptieren ,wie sie sind und so konsequenzen ziehen .
meine mutter hat viel scheiß gebaut ! jetzt ist sie 75 .
in diesem alter bringt sie es fertig ihrer enkelin ,natürlich nicht direkt , ihre krebserkrankungen ,vergangene, als ausgedacht zu unterstellen (der rest der familie folgt dann ihrer meinung)
ich habe dann die krankenberichte besorgt und tatsächlich ,es war die wahrheit .
meine mutter meinte beim lesen , nun aus eigenschutz , es gäbe auch gutartigen krebs :)

vielleicht hatte mein langjähriger freund einfach recht ,es gibt einfach jede menge menschlichen schrott ! ich weiß es nicht !
etwas emotionalles von solchen menschen erwarten , als quelle für lebensenergie ,ist selbstmord .
ich mag sie , aber emotionall ist sie schrott ,so ,wie narzisstische mütter halt sind !

das mit der badewanne und all das andere zeugs -um gottes willen !!

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
abgesehen davon hat mir mein Partner geraten eventuell das Gespräch mit meiner Mutter zu suchen. Ich weiß schon was sie sagen wird.

Vielleicht würde mir das mehr helfen? Mein Gefühl sagt mir es wäre gut. Aber irgendwie ist mir das peinlich
Die Frage, die sich mir dabei stellt:
Was erwartest Du dir davon?
 
Von meiner Mutter und von dem Gespräch erwarte ich nichts. Sie weiß eigentlich wie ich zu dem Thema stehe, mein Partner hat mir nur vorgeschlagen, um die Sache endgültig ruhen zu lassen wäre es vielleicht besser wenn ich mal mit ihr darüber rede.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Mutter einfach ein Problem mit mir hat und ich hab auch eines mit ihr.
Auch heute ist es so, wenn ich meinen Geschwistern etwas beibringen möchte, mit ihnen lerne, ihnen Mut zuspreche und Tipps gebe, schaut sie mich extremst gehässig an. Sie selber übernimmt diesen Part ja nicht bei meinen Geschwistern und auch wenn ich nicht die Mutter bin und es somit nicht meine Aufgabe ist, habe ich dennoch das Gefühl es übernehmen zu müssen. Mir wäre natürlich lieber, wenn es die Eltern machen, aber da kommt nichts. Meine Schwester hat auch mir auch gesagt, dass sie manchmal das Gefühl hat sie wird nicht geliebt.

Meine Mutter ist wohl einfach so. Oder ihr fehlt selber etwas.
 
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