Raumzeit
07.07.2011
Herzens(t)räume
Mein Herz ist nicht so klein, beengt,
Dass da kein Platz wär, dich gedrängt.
Mein Herz ist groß, vielleicht zuviel,
War schnell bereit für fremdes Ziel,
Ist schnell bereit für fremdes Leid,
für fremde Sorgen hat es Zeit.
Mein Herz hat Platz für viele Lieben
Nur mich selbst schein ich zu schieben
Von einem Ort zum andren hin
Als macht die Zeit für mich nicht Sinn.
Es ist ein Fortschritt, dass erst jetzt
Ein Teil von mir sich durch nun setzt.
Der Teil, der aus mir selber kam,
Das Wunder, das den Anfang nahm,
Das langsam sich das Leben nimmt
In beide Hände und bestimmt,
Es kommt der Tag, ich seh es klar,
Da wird sein Traum vom Leben wahr:
Ganz selbst bestimmt und doch geborgen
Wird dies von mir dann für sich sorgen,
So dass die Hand, die ich da gebe
Nicht oft gebraucht wird und es strebe
Sein Sinn nach Unabhängigkeit,
Der nährt den Keim, es braucht nur Zeit.
An erster Stelle, noch nicht lang,
Steht dies von mir, ist dieser Drang
Nach Sorge für ein Stück aus mir,
Drum ist’s ein Schritt zu mir im Hier
Und Jetzt - und dieser Raum
Nimmt Platz, doch ist an seinem Saum
Ein großer Saal, der nicht benützt,
Weil das mich schützte und noch schützt.
Es schützte mich, dass niemand nahm,
Was offen lag, naiv und zahm.
Dass keiner mich dabei nicht meint,
Und dass mein inn'res Kind nicht weint.
Ich selber nehm mir meinen Raum -
Es ist noch Platz für jeden Traum!
Geschäftliches ist hier verfehlt,
Nur was geliebt, hat Platz und zählt.
Und was im andren Herzen auch
Den Raum mir gibt, so ist es Brauch.
Ich will ja öffnen dieses Tor,
Steh ich doch selber nur davor.
Hab Angst, mich wieder zu verlieren
Mit fremden Federn mich zu zieren.
Ich öffne, wenn ich selber dann
Mein Herz erobert haben kann.
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