Und wie viele sind sogar körperlich wie auch Psychisch abhängig von Cannabis?
Ich kenne keinen, den ich als körperlich abhängig, im Sinne der körperlichen Abhängigkeit wie bei Heroin oder Alk, bezeichnen würde.
Wie steht es denn um deine Erfahrung?
Ich würde sagen, mehr als genug.
Und ich habe noch nie davon gehört, dass man bei Cannabis auch nur annähernd die körperlichen Symptome hat, die mein jüngerer Bruder bei seinen regelmäßigen kalten Entzügen von Heroin hatte. Der hat Heroin nur gesnifft, aber das hat schon gereicht und den kalten Entzug in über 25 Jahren wirklich zig-Mal zelebriert.
Wenn er das Gefühl hatte, er schafft es nicht alleine, ist er für ein paar Tage in den Entzug. Kam aber eher selten vor und war die Ausnahme.
Denn der Spinner

war stolz darauf, dass er so oft kalt entzogen und damit die Droge vermeintlich dominiert hat. Er nannte das Dummheiten machen. Ich sehe es allerdings so, dass das Erleben unter Heroin eine immense körperliche und psychische Abhängigkeit verursacht, die ihn trotz Überwindung der körperlichen Symptome immer wieder dazu gebracht hat, das Gefühl erneut erleben zu müssen.
Wenn er kalt entzogen hat, dann hieß das Tage lang Schmerzen, Kotzen, Schweißausbrüche. Leiden wie ein Tier.
Sowas habe ich von Cannabis noch nie gehört. Höchstens von vorübergehender erhöhter Reizbarkeit, wenn man nach längerem Konsum aufhört. Aber nicht Mal das ist bei jedem der Fall.
Mein anderer Bruder hängt seit über 25 Jahren an der Nadel. Seine Frau war auch drauf.

Sie war schon monatelang bei uns, weil ich sie einfach mitgenommen hatte und wir haben ihr geholfen.
Und ja ich kenne auch einige Langzeit-Cannabiskonsumenten, die fest im Job sind, ohne jemals irgendwelche psychischen Probleme bekommen zu haben. Es soll auch Anzugträger unter den Langzeit-Kiffern geben.
Wenn man die beiden Konsumenten vergleicht, dann sieht man es einem langjährigen Junkie sofort und sehr genau an, dass er Heroinabhängig ist, denn der körperliche Verfall ist überdeutlich.
Einem Langzeitcannabiskonsumenten, der verantwortlich mit Cannabis umgeht und sich nie ständig bis Oberkante Unterlippe zudröhnen würde, sondern das Zeug wegen dem höheren THC höchstens mit Tabak noch weiter streckt, wird man dagegen nichts anmerken, wenn er nicht gerade was geraucht hat und man es am Blick sieht.
Daher kann ich deine Eindrücke so nicht bestätigen und denke, Du weißt nur nicht wirklich, was Heroin bedeutet.

Das ist mit Cannabis wirklich nicht vergleichbar.
Auch wenn ich jetzt geschlagen werde- Solange kein Psychose auftritt, was bei Erwachsenen sehr selten ist, finde ich Cannabis nach wie vor harmloser als eine Alkoholabhängigkeit, denn meine Erfahrungen mit Alkoholikern sind weitaus krasser. Auch die körperliche Abhängigkeit und der Entzug sind in keinster Weise vergleichbar.
Das die Wirkung von Cannabis im Falle einer drogeninduzierten Psychose eine andere ist, ist klar. Aber auch da ist mir von körperlichen Entzugssymptomen, die mit Heroin vergleichbar wären, nichts bekannt.
Daher sehe ich die Jugend der Konsumenten und eine Veranlagung zur Psychose im Vordergrund einer durch Cannabis induzierten Psychose.
Insgesamt gesehen soll die Anzahl der Psychosen nämlich nicht gestiegen sein.
Die Annahme, dass Cannabiskonsum Psychosen verursacht, schlussfolgern auch Martin Frisher und sein Team in ihrem Fachartikel, könne durch Bevölkerungsdaten jedenfalls nicht bestätigt werden. Sie geben zu bedenken, dass in früheren Studien häufig nicht klar herausgearbeitet wurde, in welche Richtung der ursächliche Zusammenhang zwischen Cannabis und Psychose zu verstehen sei. Denn es gäbe ebenso Hinweise darauf, dass Patientinnen und Patienten, bei denen eine Psychose ausgebrochen ist, im Nachhinein in erhöhtem Maße zu psychoaktiven Substanzen greifen.
Im Übrigen habe ich gerade festgellt, dass ich in einem anderen Thread mal was dazu geschrieben hatte.
https://www.symptome.ch/threads/psychose.49483/page-4#post-400645