Burnout / CFS / Psychosomatik / ???

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06.10.19
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Hallo liebe Forengemeinde,

seit dem Jahr 2014 plagen mich ständig gesundheitliche Probleme. Aktuell sind die Hauptsymptome:

- Benommenheit / Benommenheitsschwindel
- teilweise sehr starke Erschöpfung
- kaum bis geringe kognitive Belastbarkeit
- Innere Unruhe
- Phasen mit sehr starken Kopfschmerzen

Hinzu kommen noch nicht weiter erwähnenswerte Begleitsymptome.

Ich muss feststellen, dass ich seit dem Jahr 2014 nicht annähernd so belastbar bin wie vorher. ich schätze meine mentale und physische Belastbarkeit ist im Vergleich um über 50 % eingeschränkt / geschrumpft.

Bis zum Jahr 2014 habe ich als Bauingenieur überwiegend Baustellen in einem sehr großen Einzugsgebiet in Mitteldeutschland betreut. Parallel habe ich als ambitionierter Hobbysportler für Wettkämpfe wie ein Profisportler trainiert. Schlaf und Regeneration habe ich Monate und Jahre sehr vernachlässigt. Schließlich hat mir der eigene Körper deutlich meine Grenzen gezeigt. Mehrere Signale habe ich vorher nicht deuten können bzw. wollen. Es kam der totale körperliche und mentale Zusammenbruch.

Ende 2015 hatte ich mich endlich einigermaßen erholt und ich konnte wieder meine (etwas modifizierte) Arbeit aufnehmen. Die Hauptsymptome verschwanden nicht, waren jedoch deutlich schwächer und erträglicher.

Im Jahr 2018 hatte ich leider erneut einen Zusammenbruch. Obwohl ich deutlich pfleglicher und sorgsamer mit mir umgegangen bin. Die Hauptsymptome waren deutlich stärker und kaum bis gar nicht erträglich. Aktuell plane ich wieder im November 2019 meine Arbeit wieder aufzunehmen.

Ich bin etwas überfragt, was die Ursache / Ursachen sein könnte / könnten für meine gesundheitlichen Probleme. Ich habe - wie viele User, Einiges abklären lassen und probiert.

Ich frage mich generell: Was ist das?

Burnout? Ich fühle mich nicht in dem Sinne ausgebrannt und verspüre auch keine Abneigung gegenüber meiner Arbeit. Im Gegenteil ich liebe meinen Beruf.

CFS? Meine geringe kognitive Belastbarkeit ist ein großes Problem. Generell passen viele CFS Kriterien zu mir. Stutzig macht mich aber, dass ich dennoch Sport machen kann - sogar ziemlich oft in der Woche. Ich verspüre eine sehr starke Erschöpfung danach, aber ich erlebe keinen CFS - typischen Crash.

Psychosomatische Störung? Ich habe über ein Jahr mit einer Psychologin zusammen Gesprächstherapie gemacht. Eine seelische Ursachen haben wir nicht gefunden. Schließlich habe ich danach auch eine sechs-wöchige psychosomatische Rehabilitation gemacht, jedoch ohne Erfolg.

Gibt es Leute hier die mit ähnlichen Probleme zu kämpfen haben? Was habt ihr für Hausmittelchen und Tricks, die euch das Leben etwas erleichtern?

Aktuell bin ich auf der Sache nach einer Art „Erste Hilfe“ falls meine Symptome wieder so unerträglich werden, dass mein Körper wieder kurz vor dem Shutdown ist.

Ich hoffe auf einen angeregten Austausch.

Danke fürs Lesen!
 
Moin,

Dein Beitrag ist ja schon ein paar Tage alt und es gab bisher keine Antwort - vielleicht guckst Du aber trotzdem nochmal rein.

Dass es aus der Ferne schwierig ist, etwas konkretes zu sagen, weißt Du vermutlich schon durch das Stöbern hier im Forum. Letztendlich kann es vieles sein, das Deine Beschwerden auslöst. Da Deine Beschreibungen mich aber ein wenig an meine eigene Geschichte erinnern, dachte ich, ich lasse mal ein paar Sätze hier.

Vorab - bei mir hat sich das alles nach einigen Jahren und unzähligen erfolglosen Arztbesuchen als Mastzellerkrankung herausgestellt.

Erkrankungen aus diesem Bereich kennzeichnet, dass sie tatsächlich "von Kopf bis Fuß" für Probleme sorgen können - physisch, psychisch, neurologisch etc. usw. Mir wurde vor einigen Jahren tatsächlich beim Sport bewusst, dass etwas bei mir nicht stimmt - ich war in der Zeit vermutlich deutlich fitter als der Durchschnittsbürger und habe 5-7 Mal in der Woche Sport getrieben. Plötzlich ging das einfach nicht mehr - ich musste zwischendurch nach wenigen Minuten abbrechen oder war nach einer Stunde so erschöpft, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Aber - mittlerweile weiß ich, dass das eben nicht der Anfang war. Im Prinzip hatte ich (bin jetzt Mitte 40) schon mehr oder weniger mein ganzes Leben lang winzig kleine Symptome, die mich heute darauf schließen lassen, dass ich das Ganze vermutlich schon immer habe. Damit will ich nur sagen, dass auch Deine kleinen Problemchen, die Du als zu vernachlässigend bezeichnest, durchaus ein Puzzlesteinchen des großen Ganzen sein können.

Meine Symptompalette ist mittlerweile so breit gefächert, dass es viel zu weit führen würde, hier alles aufzuzählen. Vieles davon sind Kleinigkeiten oder Dinge, die sehr selten auftreten und deshalb kaum ins Gewicht fallen - aber sie gehören eben dazu. Erschöpfung und geminderte Leistungsfähigkeit gehören definitiv dazu. Auch die kognitiven Einschränkungen, von denen Du sprichst, kenne ich nur zu gut. Manchmal ist es nur tageweise so, dass ich mich fühle, als wäre ich nur eine leere Hülle... ich bin dann einfach überhaupt nicht aufnahmefähig, kann mir nichts merken / bin vergesslich und muss immer und überall aufpassen, dass mir die Augen nicht zufallen - irgendwie rauscht das Leben dann einfach nur so an mir vorbei. 2018 hatte ich so eine Phase mal über Monate - angefangen mit den ersten heißen Tagen im Mai und endend dann irgendwann im Herbst.

Ach... als ich vor... puh... ungefähr 20 Jahren das erste Mal ein längeres Tief hatte, gingen die Vermutungen der Ärzte tatsächlich auch in Richtung Burnout bzw. Erschöpfungssyndrom, weil der Auslöser offensichtlich eine Überlastung durch den Job war. (Stress kann bei Erkrankungen aus dem Bereich ein großer Trigger sein) Und letztendlich sind Mastzellpatienten nicht selten eben aufgrund der Erschöpfungssymptomatik, die in Richtung CFS tendiert, dauerhaft erwerbsgemindert.

Vielleicht magst Du Dich mal in die Thematik der Mastzellerkrankungen einlesen - eventuell findest Du Dich da ja auch wieder. Tipps und Hausmittelchen gibt's leider nicht - derartige Erkrankungen sind relativ schwierig zu behandeln und es gibt keine "Alles-ist-wieder-gut-Pille". Gibt ein paar wirklich gute Seiten dazu im Netz - einfach mal nach "Mastzellaktivierung" googeln!

Alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rocky,

seit dem Jahr 2014 plagen mich ständig gesundheitliche Probleme
Gab es in 2013/2014 irgendwelche Ereignisse, die Einfluß auf Deine Gesundheit gehabt haben könnten wie
- Umzug, Krankheiten, Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, Impfungen, Auslandsreisen, Wohnungsrenovierung, Zahnbehandlungen (was wurde gemacht) ..... - ?

Grüsse,
Oregano
 
Moin,

Dein Beitrag ist ja schon ein paar Tage alt und es gab bisher keine Antwort - vielleicht guckst Du aber trotzdem nochmal rein.

Vielleicht magst Du Dich mal in die Thematik der Mastzellerkrankungen einlesen - eventuell findest Du Dich da ja auch wieder. Tipps und Hausmittelchen gibt's leider nicht - derartige Erkrankungen sind relativ schwierig zu behandeln und es gibt keine "Alles-ist-wieder-gut-Pille". Gibt ein paar wirklich gute Seiten dazu im Netz - einfach mal nach "Mastzellaktivierung" googeln!

Alles Gute!

Danke für deine ausführliche Antwort! Ich werde mich dazu belesen.
 
Hallo Rocky-

CFS ist - nach Kuklisnki - die schwerste Form einer erworbenen Mitochondriopatie.
Dass bei Dir nicht alle Kriterien dafür passen, deutet eher auf eine weniger ausgepräge Form hin.

Hatest Du mal Probleme mit Deiner Halswirbelsäule? Einen Unfall oder einen Schlag bekommen?

Ein HWS kann verstärkt Nitrostress verursachen. Aus der Kombination von Nitrostress und Sauerstoffradikalen (Bsp. durch Training) kann Peroxynitrit entstehen, welches noch mehr Schaden anrichten kann.
Quelle: https://naturheilzentrum-breidenbach.de/nitrosativer-stress/

Um Sauerstoffradikale zu bekämpfen hat der Körper verschiedene Hilfsmittel - bei den Mitochondrien sind das u.a. SOD-2-Enzyme. Bei etwa 30% funktioniert dieses SOD-2-Enzym nicht korrekt und Sauerstoffradikale können mehr Schaden anrichten, wenn auch noch andere Mikronährstoffe fehlen.

Nitrostress verbraucht auch viel B12 im Körper, was schlussendlich zu B12-Mangelsymptomen führt.

Alles Gute
 
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