Brauchen starke Menschen keine Hilfe????
Hallo zusammen,
Danke für Eure Beiträge,
es geht mir nicht um die praktischen Dinge des Alltags. Das habe ich in meiner Ehe auch alles alleine gestemmt. Kinder, Job, Haushalt usw. sind nicht das Problem. Wer schön, wenn man diese Dinge zusammen macht, aber dies bin ich gewöhnt. Schlimm waren in den letzten zwei Jahren und auch noch am Ende unserer Ehe, die Geschütze, die mein Mann aufgefahren hat. Am Anfang hatte ich auch richtig Angst vor ihm. Das schlimmste denke ich, haben wir jetzt aber hinter uns. Er haßt mich abgrundtief und wird nie wieder mit mir reden. Die Kinder wollte er mit ganz bösen Lügen zu sich bekommen. Sie bleiben bei mir. Mit meinem Sohn habe ich eine ziemlich heiße Zeit hinter mir. Er war vollkommen durch den Wind. Nun müssen wir "nur noch" die finanziellen Dinge regeln.
Ich habe in meinem Umfeld auch genug Menschen, mit denen ich mich austauschen kann. Alle vier Wochen nehme ich die Dienste eines Familientherapeuthen in Anspruch. Diese Gespräche tun mir sehr gut.
Ich bin niemand, der sein Herz auf der Zunge trägt, aber auch da habe ich gelernt, mich mehr zu öffnen.
Um praktische Hilfe, kann ich wirklich schlecht bitten, aber wie gesagt, dass ist nicht das wirkliche Problem.
Mir tut weh, das die Menschen, die mir besonders nah stehen, nicht bereit sind, mir zu helfen. Irgendwie sind sie damit überfordert. Ich habe es gelernt, immer alles anzupacken und durchzuziehen und bloß nicht aufzugeben.
Mein Mann hat jahrelang seine Unzufriedenheit, seine schlechte Laune, seine Wut usw. auf seinen Job geschoben und immer gesagt, bald wird alles besser. Aber dies passierte nicht. Da half auch nicht, dass ich ihm alles abnahm und vom Hals hielt. Es war irgendwann selbstverständlich. Als ich begriffen habe, dass ich nicht für sein Glück verantwortlich bin und drum bat, dass sich was ändert, damit wir endlich als Paar und auch als Familie glücklich werden, schaltete er auf stur. Nach 1,5 Jahren hin und her verließ ich ihn.
Heute hasst er mich. Nun hat er endlich einen Verantwortlichen. Dieser Hass tut mir weh. Ich wünsche ihm alles Gute.
Ich habe ja auch geschrieben, dass ich vor kurzem eine Beziehung beendet habe. Ich habe diesen Mann sehr lieb und ich vermisse ihn auch sehr. Aber diese Beziehung, die keine war, hat mich sehr belastet.
Ich habe ihn während meiner Ehe kennengelernt. Es war ein reiner Telefonkontakt. Ich hatte ihn kontaktiert, da ich gesundheitliche Probleme hatte. Ich habe bei ihm Eigenschaften entdeckt, die ich in meiner Ehe immer vermisst habe. Deshalb versuchte ich auch, mit meinem Mann zu reden. Aber der Schuss ging halt nach hinten los...Wie gesagt, nach 1,5 Jahren schaffte ich es zu gehen...
Ich traf mich mit diesem Mann. Wir kamen uns näher. Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich bei einem Menschen geborgen. Aber leider ließ er sich von Anfang an nicht wirklich auf Beziehung ein. Oft konnte ich ihn telefonisch nicht erreichen, da das Telefon abgestellt war, er antwortete auf mails Tage später. Die Wochenenden verbrachte ich meistens allein mit meinen Kindern. Die Abende in der Woche sowieso. Wenn ich Urlaub hatte, war er grundsätzlich krank. An Feiertagen war ich auch fast immer allein mit aber auch ohne meine Kinder, da sie beim Vater waren. An Tagen wo ich nicht arbeiten musste und meine Kinder in der Schule waren, fuhr ich, wenn ich Zeit hatte zu ihm. Alles war zu seinen Bedingungen. Wenn wir eingeladen waren, kam er fast nie mit, manchmal wenn er mitkam, dann rief er kurz vorher an. Meine Freunde, Bekannte und Familie konnten dieses Verhalten überhaupt nicht verstehen und fragten mich, warum ich mir das schon wieder antun würde. Es hätte sich doch nichts geändert, ich würde wieder alles alleine machen. Oft fragte ich gar nicht mehr, ob er mitkommt, weil ich keine Absage hören wollte. Mein Freund begründete sein Nichterscheinen immer mit seinem Gesundheitszustand. Er sagte, wenn es mir nicht reicht, müsste ich die Konsequenzen draus ziehen. Ich blieb. Wir hatten deshalb oft Streit. Was mir auch immer besonders weh tat, war, dass er immer betonte, wie schlecht es ihm geht, aber stundenlang vor seinem PC sitzen und schreiben konnte. Einen Teil dieser Zeit hätte ich mir gewünscht. Er meinte, es würde sich was ändern, aber es änderte sich nichts. Er verfiel immer wieder in seine Muster. Meine Ansprüche was Zweisamkeit betrifft, sind nicht besonders hoch. Mir reicht ein gemütlicher Fernsehabend oder gute Gespräche auf dem Balkon oder auf der Couch oder…
Irgendwann forderte ich, dass wir uns zumindest von Samstag auf Sonntag sehen, egal wie es ihm geht. Ich war sehr froh darüber, dass wir diese Absprache hatten, es gab mir ein Stück Sicherheit. Es funktionierte 3 mal. Als ich samstags zum 4.mal zu ihm kam, sagte er mir, er müsse ins Bett. Ich rastete ziemlich aus und schrie ihn an. Dieses Verhalten hatte mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Er sagte mir, dass er keine festen Zusagen machen könnte und wollte. Ich ging.
Eine Woche später fuhr ich noch mal zu ihm. Er sagte mir wieder, dass er seine Ruhe bräuchte und wollte und nicht wüsste, wann sein Zustand und ob er überhaupt mal besser werden würde. Ich müsste Verständnis haben oder gehen, er könnte mir nicht helfen oder mir zusagen, ob und wann man sich sieht. Immer wieder die gleichen Schleifen. Ich dürfte jederzeit vorbeikommen. Ich erklärte (auch bereits zum wiederholten Male), dass es mir auch nicht gut ginge, dass ich mit zwei Kindern nun mal planen müsste und das gewisse Dinge Grundvoraussetzungen für eine Partnerschaft wären, dass man sich sieht und auch was plant und für den anderen da ist, wenn man ihn oder er einen braucht. Er meinte wieder, er könnte mir nicht helfen. Ich habe ihn drum gebeten, dass wir zumindest versuchen, unsere Wochenendabsprache wieder aufleben zu lassen. Er blockte alles ab. Am nächsten Tag habe ich die Beziehung beendet.
Meine Kinder waren durch sein Verhalten auch oft enttäuscht. Sie mochten ihn, aber ständig musste ich ihnen sagen, dass er leider nicht kommt oder mitkommt. Sie wunderten sich auch darüber, dass er mir nie half, besonders dann, wenn es mir schlecht ging. Man hat einen schweren Stand bei seinen Kindern, wenn von außen niemand hilft und niemand die Mutter ernst nimmt, warum sollten die Kinder von der Mutter dann nicht auch ein reines Funktionieren erwarten. Vor allen Dingen haben sie es von klein auf gelernt.
Mir tut es leid, dass es so gekommen ist. Aber ich denke, dieser Zustand hätte noch ein paar Jahre angehalten. Ich wäre hingefahren, hätte angerufen….und er hätte mich immer wieder vertröstet. Bei meinem Mann habe ich es Jahre lang gemacht, meine Mutter macht es immer noch bei meinem Vater. Ich habe es gut gelernt. Mein Vater war auch immer krank und von uns (meinem Bruder und mir) wurde Verständnis erwartet. Mein Vater konnte allerdings auch immer Dinge leisten, die ihm wichtig waren.
Ich hätte mir aber gewünscht, dass mein Exfreund und ich es schaffen, einen Weg zu finden. Ich weiß auch, dass er mich wirklich lieb hat und mir mit seinem Verhalten nicht wehtun wollte.
Mein Exfreund ist ein sehr wunderbarer, liebenswürdiger, zärtlicher, verständnisvoller, gefühlvoller….Mensch. Ich habe bei ihm das erste Mal in meinem Leben das Gefühl von Geborgenheit kennen gelernt und erlebt. Mit das wichtigste Gefühl im Leben. Wir hatten uns immer sehr viel zu sagen und ich war gerne mit ihm zusammen. Nur leider war das nicht oft. Ich vermisse ihn sehr.
Liebe Grüße ichschaumalrein