Borreliose-Impfung: Forschung

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Impfstoffe sind oft Proteine. Meist werden sie mit großem Aufwand in Bakterien oder Zellkulturen hergestellt. Dass sie sich prinzipiell auch in gentechnisch veränderten Pflanzen produzieren lassen, ist für Forscher nicht neu. "Allerdings lieferten die bislang getesteten Pflanzen viel zu geringe Mengen", sagt Apotheker Heribert Warzecha, der am Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie der Uni Würzburg bei Professor Martin Müller forscht.

Anders sieht es nun bei dem Impfstoff gegen die Borreliose aus. Der besteht aus einem Protein (OspA), das auf der Oberfläche der krankheitserregenden Bakterien vorkommt und mit Fettsäure-Ketten bestückt ist. Warzecha hat den Bauplan für das Protein - in Form von DNA - bei Tabakpflanzen in die Chloroplasten integriert. Das sind winzige grüne Partikel in den Zellen. Sie besitzen eigenes Erbgut und sind vor allem für die Photosynthese zuständig.

Diese kleinen Fabriken produzieren jetzt nicht nur wie geplant das Protein, sondern versehen es auch gleich noch mit den nötigen Fettsäuren - das ist immens wichtig, weil das Protein nur dann als Impfstoff wirkt. "Bislang war es gängige Lehrmeinung, dass ausschließlich Bakterien diese ganz spezielle Veränderung eines Proteins erledigen können", sagt Warzecha. Doch offensichtlich sind auch Chloroplasten dazu in der Lage.

Die Würzburger Tabakpflanzen sind außerdem besonders produktiv. Das liegt daran, dass die Konstruktionsanleitung für den Impfstoff nicht wie üblich in den Zellkern, sondern in die Chloroplasten eingebaut wurde - und davon enthält jede grüne Pflanzenzelle rund hundert Stück. Warzecha hatte den Bauplan für den Borreliose-Impfstoff zunächst auch in den Zellkern integriert, und das Ergebnis war gleich Null.

Die Forscher extrahierten den Impfstoff dann aus den Tabakpflanzen und schickten ihn in gereinigter Form zum Team von Professor Markus Simon nach Freiburg. Dort wurde der Stoff Mäusen injiziert. Deren Immunsystem sprang darauf hin so effektiv an, dass die Tiere vor der Borreliose geschützt wären. Dabei wirkte der Impfstoff aus den nikotinhaltigen Gewächsen fast genau so gut wie derjenige, der sich in Bakterienkulturen produzieren lässt.

Als nächstes steht das Feintuning an:...
https://www.uni-wuerzburg.de/presse/mitteilungen/p06-002w.html

Uta
 
?? Das klingt mir etwas komisch....
Wie will ich denn gegen Bakterien Impfen?
Das ginge quasi nur als Passiv-Impfung und dann wäre es ja wieder ähnlich wie ein gespritztes Antibiotikum etc.
Kling mir wiedermal ei bissal nach Augenwischerei. Allein im letzten Jahr habe ich 2 mal von einer Impfung gegen Aids und 3 mal gegen Krebs gehört... nix! Alles nur Enten! :mad:
Und dass das Immunsystem Borreliose abwehren kann, da bin ich mir sehr sicher... aber das mit einer Impfung zu machen ist wiederum Blödsinn, weil die Wirkung extrem schnell nachlassen würde. Man müsste quasi jeden Tag zum Impfen! Und eine Impfung, die das Immunsystem stärkt... naja, sagen wir mal es wäre die erste ;)

Grüßle :wave:
 
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