Liebe Uta
Dein Beitrag und Zitat vom 01.06.2006 (siehe unten) hat mich beeindruckt. Soeben wurde das Blut eines Familienmitglieds in zwei Labors parallel auf verschiedene (bei weitem nicht alle) durch Zecken übertragbare bakterielle Erreger getestet (dies nach einer nun schon sehr, sehr langen Leidensgeschichte). Die Ergebnisse (auch des WB) sind nicht klar. Und es wurden nicht alle möglichen Erreger angesehen.
Offensichtlich bestehen ja häufig Co-Infektionen mit verschiedenen Erregern parallel. Aber Borreliose zeigt in drei und nicht 5 noch 8 kilo Dalton Striemen an.
Ein zu den Ergebnissen angefragter CH-Spezialist findet: keinesfalls!, was er auch schon vor einem Jahr telefonisch sagte (er muss nicht konsultiert werden, es ist mit allergrösster Wahrscheinlichkeit keine Borreliose), weil primär keine Gelenk- oder Muskelbeschwerden bestehen/bestanden, sondern neben vielen weiteren Symptomen vor allem enorme Magendarmprobleme, Halsbeschwerden, sehr grosse Erschöpftheit, ja, und noch viele mehr also etc. etc.
Eine weitere, zu den Labor-Resultaten angefragte, CH-Borreliose-Spezialistin fand: ja, auf jeden Fall Ernst nehmen. Sie hat einen Behandlungsvorschlag mit Zithromax (3 x 3 Wochen an jeweils 5 von 7 Tagen, nach der 3. und 6. Woche aufschreiben der Veränderungen, nach der 6. Woche Zugabe von Ritalin, dann nur noch Ritalin) vorgeschlagen. Weshalb Ritalin? Hab dies nirgends finden können.
Nun ist es so, dass ich dachte, es ist besser die Tests nochmals zu wiederholen und nicht ins Blaue einfach mal mit einer Antibiotika-Therapie zu beginnen ohne ganz klar zu sehen, welche Erreger denn wirklich genau angegangen werden (wobei ich die Idee einer Behandlung grundsätzlich begrüsse, weil ich denke die Chance ist da; jedoch finde, dass einfach schon noch eingegrenzt werden muss und vielleicht die Bereitschaft im Notfall - wie bei ILADS auch zitiert - ein weiteres, anders wirkendes Antibiotikum einzusetzen auch da sein müsste. Was ich nicht versteheh ist Ritalin, das habe ich nirgends als Medikament gegen durch Zecken übertragene Krankheiten gesehen. Habe gedacht Ritalin werde zur Behandlung von ADS, einer von Geburt an bestehenden Krankheit mit Konzentrationsproblemen eingesetzt?
Dann dachte ich immer Antibiotika werde in 'einem Zug' ohne Pausen eingenommen: auch hier eine Frage meinerseits. Einfach weshalb.
Nun, nachdem ich nachgefragt habe, antwortet die Spezialistin nicht. Die Hausärztin will nicht mehr behandeln. Sie meint, man fragt nicht, sondern tut einfach was gesagt wird. Ich bin da anderer Meinung.
Die erkrankte Person ist bei einer klaren Diagnose sehr gerne zur Behandlung bereit, aber nur bei einer klaren Diagnose.
Kennt jemand von Euch gute Borreliose Spezialisten und Labors in der Schweiz oder in Deutschland (oder gibt es in der Schweiz einfach nur 2 Aertze, die sich stark mit Borreliose befassen)?
Bin für jeden Hinweis dankbar.
umalin
Hier ein umgezogener Link von mungg (1.6.06):
www.zecken-borreliose.de/diagnose.pdf
Und sein Text gleich dazu:
Hier ein umgezogener Link von mungg (1.6.06):
www.zecken-borreliose.de/diagnose.pdf
Und sein Text gleich dazu:
Zitat:
Ich war auch bei dem Spezialisten Zürich. Auch bei mir war der Bluttest positiv. Auch bei mir hat er nach 4 Wochen einen erneuten Bluttest mit demselben Ergebnis durchgeführt. Auch bei mir hat er gesagt, dass ich nicht an Borrliose erkrankt wäre. Ein Jahr später wurde von einer anderen Ärztin eine Hautprobe und Blut mit PCR (Polymerase-Chain-Reaktion) untersucht. Beide Untersuchungsergebnisse waren POSITIV.
Wie geht das? Die Bluttests (Serologien) weisen Antikörper gegen Borrelien nach. Die Antikörper werden vom Immunsystem gebildet, wenn es Kontakt mit dem Erreger hat, es werden also nicht direkt Borrelien nachgewiesen, sondern Antikörper gegen Borrelien. Wann immer der Mensch mit einem Erreger Kontakt hat, bildet das Immunsystem Antikörper, die auch noch eine Weile nachzuweisen sind, wenn die Infektion schon bekämpft ist. Man spricht dann von einer Seronarbe. Es ist nicht möglich, anhand einer serologischen Verlaufskontrolle eine Borrelienaktivität zu bestätigen oder auszuschliessen. Da ist der Spezialist einem grossen Irrtum unterlegen. Borrelien besitzen sogar die Fähigkeit, sich vor dem Immunsystem zu verstecken und dann werden gar keine Antikörper mehr gebildet, obwohl du trotzdem Borrelien beherbergst (Dies hat der Spezialist an einem Vortrag dieses Jahr öffentlich selbst bestätigt). Die PCR weist Erbgut der Bakterien nach, ist also ein direkter Erregernachweis und macht Sinn, wenn Gelenk- oder Hautentzündungen vorliegen. Ein negatives PCR-Ergebnis schliesst eine Borreliose nicht aus, weil es möglich ist, dass in der Probe keine Borrelien oder deren Bestandteile enthalten sind.
Dass du heftig auf Antibiotika reagiert hast, kann mit einem Pilz zusammenhängen. Es könnte aber sich aber auch um eine Herxheimer-Reaktion gehandelt haben. Diese kann beim massenhaften Absterben von Borrelien auftreten. Ich kann dir nur empfehlen, dich in die Problematik der Diagnose und Therapie der Borreliose ein bisschen einzulesen, damit diese Krankheit nicht jahrelang verschleppt wird. Es könnte sein, dass du an Borreliose leidest. Es könnte auch sein, dass es nicht so ist. Deine Körperwahrnehmung zusammen mit den Informationen sollte dir die Richtung weisen. Allerdings wird es vermutlich für dich genauso schwer wie für mich werden, einen Arzt zu überzeugen, weitere Diagnosemittel einzusetzen, wenn besagter Spezialist die Borreliose bereits ausgeschlossen hat. Einen Arzt kann ich dir nicht empfehlen. Meine Spezialistin ist bis über beide Ohren überlastet. Diese zwei haben wir in der Schweiz, dann ist Sense. Ein gewaltiges Manko, wenn man bedenkt, dass jährlich ca. 3000 Menschen an Borreliose erkranken.
In nachfolgendem Link findest du Infos zum diagnostischen Dillemma der Borreliose. Auf derselben Seite hat es noch viele andere nützliche Informationen. www.zecken-borreliose.de/diagnose.pdf
LG, Mungg
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