Bipolare Störung 2 , Ultra Rapid Cycling

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05.09.10
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Hallo Ihr Lieben! Bei mir wurde vor etwa 1,5 Jahren nach langen Test und einer 3-monatigen Therapie die Diagnose "Bipolare Affektive Störung mit Hypomanischen Episoden". Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon eine 20-jährige Leidensgeschichte hinter mir- dauernd hatte ich schlimme depressive Episoden, bekam Antidepressiva und diverse Therapien. Gekennzeichnet war mein Leben auch durch immer wiederkehrende "fixen Idden" - z.B. musste ich unbedingt ein Soziologiestudium beginnen, obwohl ich Mutter von 2 sehr kleinen Kindern war und bereits ein Studium und eine Ausbildung absolviert hatte. Während dem Studium bin ich natürlich unter dem Druck psychisch zusammengebrochen. Als ich 20 Jahre alt war, war ich wegen Depressionen und "Kaufsucht" 3 Monate in stationärer Behandlung. Heute weiß ich, dass ich nicht kaufsüchtig bin, sondern dass die Kaufattacken (kein ZWANG zum Kaufen...) Ausdruck meiner Bipolaren Störung sind. Dadurch, dass ich ein "Ultra Rapid Rycler" bin (d.h. dass sich meine hypomanischen und depressiven Phasen tageweise ablösen), ist eine medikamentöse Behandlung schwierig. Ich bekomme Lamotrigin zum stabilisieren, bin aber der Meinung, dass das Medikament meine hypomanischen Phasen verstärkt und vermehrt. Aber immerhin bin ich froh, dass ich nach all den Jahren endlich eine Erklärung für meine Probleme habe! Mittlerweile habe ich mein Leben auch auf Grund auf geändert- ich habe meinen Job aufgegeben und mich selbständig gemacht. Ich arbeite mit spirituellen Themen, Massagen und Klangschalen. Ich meditiere und achte auf einen Ausgleich in meinem Leben. So habe ich gelernt mein Leben mit dieser Krankheit besser zu bewältigen. Es gibt weiterhin schwere Zeiten, in denen ich aber auf meine Familie und Freunde zählen kann, die mich unterstützen. Und vor allem meine neue Arbeit füllt mich aus. Das macht mich stolz und zuversichtlich.
Jeder von Euch, der von der gleichen Krankheit betroffen ist, kann sich jederzeit gerne an mich wenden. Ich habe genau wie Ihr viel durchgemacht und herausgefunden, dass ein wirkliches "Verständnis" nur da sein kann, wenn man das selbst mitgemacht hat. Die anderen hören einem zwar zu, versuchen Tips und Hilfe zu geben- was wunderbar ist- aber wirklich nachempfinden können sie es logischerweise nicht.
Deshalb: schreibt mir, wenn es Euch genauso geht!!!
Bis dann- alles Liebe,
Anja
:wave:
 
Hallo Anja,

ich finde es schön, daß Du Austausch und Hilfe anbietest. Du sagst es:
dass ein wirkliches "Verständnis" nur da sein kann, wenn man das selbst mitgemacht hat...

Alles Gute und Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano!
Ich helfe gerne, da ich weiß, wie beschwerlich der Weg bis zur richtigen Diagnose der Krankheit sein kann.
Und wie gesagt- ich meine mit dem fehlendem "Verständnis" natürlich nicht, dass "nicht Betroffene" nicht mitreden dürfen. Die meisten meiner Freunde sind sehr aufgeschlossen, wollen mehr über die Krankheit wissen und geben mir Feedback, wenn Sie denken, dass ich in eine Richtung "ausschwenke" (d.h. in Depression oder Hypomanie). Sie können nur die extremen Gefühle, die ich empfinde, logischerweise nicht nachempfinden. Wenn ich z.B. einen "Putzanfall" bekomme und bis zur völligen Erschöpfung (und ohne ein wirkliches Ende zu finden) sauber mache, bekomme ich Aussagen wie "Ach, so einen Putzfimmel-Tag hatte ich auch schon- das ist nicht schlimm!". Das ist lieb gemeint, aber nachempfinden, wie es sich wirklich anfühlt, kann nur ein direkt Betroffener.
Aber ich bin natürlich trotzdem sehr dankbar für den Beistand meiner Freunde- es hilft enorm, wenn man ein Umfeld hat, dass einen auffängt!
Liebe Grüße
Anja
 
Der Thread ist zwar schon älter... Ich habe vor wenigen Tagen auch di bipolare Störung als Diagnose bekommen, auch Rapid Cycling, bei mir sind es auch sehr schnelle Wechsel, manchmal Tageweise, manchmal aber sogar stündlich... Es geht immer um den "Motivierten Erfolggeprägten Lebensweg" mit all seinen positiven EIgenschaften und Besitz von Gütern, der klare Gedanke das Leben meistern zu können und dann eben um den "Anderen Weg, des Rückzugs, dem Wunsch des einfachen Leben`s" mit weniger Arbeit, weniger Stress, mehr Zeit, mehr Luft... Zwischen diesesn zwei Wegen switsche ich ununterbrochen, ein Gefühl von schwerem Verlust und Gewinn, der einem das Leben total vermiesst...
 
Hallo,

ich bin neu hier - wahrscheinlich, weil ich nach Erklärungen für meine Erkrankung suche.
Im Mai 2012 wurde bei mir eine bipolar affektive Störung während einer sehr schweren Manie diagnostiziert. Davor war ich ein halbes Jahr schwer depressiv - wohl eine Belastungsdepression im Sinne eines Burn-Outs. Bis Juli letzten Jahres war ich von meiner Manie gefangen, danach von Juli bis Oktober stark depressiv. Seit November bin ich nun im Rapid Cycling, meine Stimmung schwankt exakt im aktuell 12-Tages-Rhythmus! Zwölf Tage bin ich schwer depressiv und dann wieder zwölf Tage hypomanisch. Mein Problem sind die depressiven Phasen, die für mich extrem schwierig auszuhalten sind.

Hat jemand hier Erfahrung mit Rapid Cycling? Wie kann man den Bann durchbrechen und Stabilität erlangen? Welche Medikamente sind erprobt?

Ich selbst nehme brav meine Medikamente (Quilonorm, Abilify, Cipralex), gehe regelmäßig zur Psychotherapie und in eine Selbsthilfegruppe und achte auf tägliche Bewegung in der frischen Luft!

Liebe Grüße, Bianca
 
Ultra Rapid Cycling - Forum

meine Stimmung schwankt exakt im aktuell 12-Tages-Rhythmus! Zwölf Tage bin ich schwer depressiv und dann wieder zwölf Tage hypomanisch.

nur so ein Gedanke:
12 Tage sind genau ein Viertel des Zyklus'.
Kann es sein, dass da Hormonschwankungen (Progesteron, Östrogen) eine Rolle spielen?
 
Ultra Rapid Cycling - Forum

nur so ein Gedanke:
12 Tage sind genau ein Viertel des Zyklus'.
Kann es sein, dass da Hormonschwankungen (Progesteron, Östrogen) eine Rolle spielen?

12 Tage sind nicht ein Viertel (14 Tage wäre die Hälfte) eines regelrechten Menstruationszyklus! Aber du hast von dem abgesehen völlig recht. Ich hab selbst schon überlegt, dass es wohl mit den Hormonen und dem Zyklus zusammenhängen könnte, wobei mir der Rhythmus unklar ist, vor allem da mein Zyklus auch völlig unregelmäßig ist! Ich bin eh schon am überlegen, ob ich mal meinen Gynäkologen frage ...
 
Bei Ultra-Rapid-Cycling sind eigentlich zwei Medikamente angesagt: Valproat oder Seroquel. Ersteres ist genauso verträglich wie Lamotrigin, fängt aber auch die Hypomanie mit ab! Ich kann mir eigentlich nicht klären warum Du das nicht bekommen hast, sondern das Lamotrigin. Seroquel ist schon ein stärkeres Medikament, wirkt aber auch ganz gut bei dieser Krankheit. Allerdings ist das nicht so nebenwirkungsarm wie Valproat (guck mal bei Sanego nach den NW).
 
Ich selbst nehme brav meine Medikamente (Quilonorm, Abilify, Cipralex), gehe regelmäßig zur Psychotherapie und in eine Selbsthilfegruppe und achte auf tägliche Bewegung in der frischen Luft!
Abilify ist eines der wenigen NL die anregend wirken können und Cipralex kann auch so wirken. Das kann bei nem Rapidcycler beides ne brisante Sache sein da es Manien verstärken kann.
 
Hallo Steveone,
deinen Eintrag könnte ich geschrieben haben.
Auch bei mir verlaufen die Wechsel oft stündlich. Es überwiegt zwar der Wunsch eines einfachen Lebens (vielleicht nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, daß ich 61 und Pensionist bin und somit der materialistisch-erfolggeprägte Lebensweg naturgemäß nicht mehr im Vordergrund steht), doch der Traum vom Lottogewinn ist hie und da auch noch vorhanden. Obwohl ich mir sicher bin, den Großteil des gewonnenen Vermögens zu teilen, insbesondere im Tierschutz, wo ich mir vorstellen könnte, Auffangstationen für verwaiste Wildtiere, Pflegestationen für verletzte Wildtiere und Gnadenhöfe für Tiere aller Art einzurichten. Aber auch Mensch, Natur und Umwelt würden ihren Teil davon abkriegen.
 
Auch bei mir verlaufen die Wechsel oft stündlich. ..., doch der Traum vom Lottogewinn ist hie und da auch noch vorhanden. Obwohl ich mir sicher bin, den Großteil des gewonnenen Vermögens zu teilen, ...
Dass Du so schnelle Wechsel hast, und Lottogewinn- und Altruismus-Phantasien hast zeigt, dass Du nicht richtig behandelt bist; das sind alles Kranheitssysmptome. Bei solchen Ultra-Ultra-Rapid-Cyclern hilft oft Valproat; ist viel verträglicher als ein Neuroleptikum.
 
hi leute

ich bin neu hier und hab auch ultra rapid cycling..
ich nehme st 8 jahren lithiofor, es ging 6 jahre lang gut. nun habe ich st 2 jahren krasse depriphasen. kann das sein dass lithium irgendwann nicht mehr wirkt? der spiegel ist gut und mir gehts schlecht.. : (
hat jemand ne idee was man da tun kann. suche dringend einen guten arzt in züri..
bitte helft mir!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ,

mir wurde auch eine bipolare Störung diagnostiziert . Unter anderem versuchte man Behandlung mit Lithium , Valporat , Seroquel und anderen Dingen !

Letztlich kam dann etwas anderes raus . Mikronährstoffdefizite ! Unter anderem schwerster Zinkmangel !Es lag definitiv keine psychische Erkrankung vor !

Andere mir gestellte falsche Diagnosen : Borderline , ADHS, Depression, Essstörung .

Gruß !
 
letztendlich ja !
ich nehme allerdings ein umfangreiches mikronährstoffprogramm und habe an der ernährung gearbeitet !
Gruß !
 
Zwischen diesesn zwei Wegen switsche ich ununterbrochen, ein Gefühl von schwerem Verlust und Gewinn, der einem das Leben total vermiesst...

Ich habe selber auch schon Erfahrungen damit gemacht.
Es ist auch für den Partner unheimlich schwer damit um zu gehen. Denn am Morgen ist noch alles Gut doch sobald die Erinnerung an eine bestimmt Sache kommt, ausgelöst durch einen Satz wie, "ach ja, heute wollten wir ja auch noch..."
Und schon ist die Stimmung dahin. Der Partner wird ärgerlich mürrisch, will nicht reden ist genervt. Gleichzeitig, hat er das Gefühl nichts zu erreichen.

Dabei ist alles halb so schlimm. Wenn die Arbeit dann unter Umständen getan ist, geht es auch wieder. Der andere Partner konnte dadurch diese Gefühlsachterbahn nicht nachvollziehen und bezieht das Problem oft auf sich. Was dann zu Minderwertigkeitskomplexen und schweren Problemen in der Beziehung führen kann. Es ist ja nicht mehr möglich Probleme einfach so an zu sprechen. Manisch depressive Menschen lassen ihren Frust auch oft ungewollt am Partner oder Umfeld aus. Für alle die mit lesen und sich oder ihre Partnerschaft wieder erkennen, kann ich nur empfehlen sich zu informieren, auch gerne hier. Fragen zu stellen und dann vielleicht gemeinsam mit der Familie zu intervenieren und den Betroffenen durchaus auch zu einer Therapeutischen Maßnahme zu raten. Denn oft kann man durch einfache Dinge diese Stimmungswechsel unterbinden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo liebe Anja...
Finde ich toll das du anderen helfen willst!
Ich bin selber gerade bei verschiedenen Tests bei Ärzten, um eine klare Diagnose zu stellen, aber wie es aussieht bin ich auch Bipolar 2. Blöd, dass man erst so spät dein Problem erkannt hat. Hast du von Antidepressiva auch so schnell gecycelt? Von Cipralex gings bei mir Tage oder Wochen und mit Zoloft nun innerhalb von Stunden.
Hast du irgendwelche Tipps gegen die schlechten Phasen? Ich meditiere oft und treibe viel Sport. Trotzdem leide ich im Moment viel an den Dep. Phasen und habe nichtmal Lust in den geplanten Urlaub zu fahren. Kommt bei dir durch die schnellen Wechsel auch Angst dazu?

Ganz liebe Grüsse

Isabelle Block
 
hallo Isabelle ,

herzlich willkommen im symptome.ch :wave:

leider muss ich dir mitteilen das anja `s letzte aktivität am 11.09.10 war .

fg ory
 
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