Hallo zusammen und v.a. lieber Markus,
grumpf

, ich habe mich eben "schnell" durch alles gekämpft, was Du geschrieben hast. Weniges habe ich nur überflogen. Die Beiträge der anderen habe ich nicht alle gelesen.
Ich möchte nun auch inhaltlich meine Meinung dazu abgeben. Dabei besteht immer die Gefahr, dass man eigene Erfahrung, selbst Gelerntes vorschnell auf andere überträgt. Dessen bin ich mir bewusst und ich denke, dass deswegen die Gefahr kleiner ist.
Kurz zu mir, weil das auch eine Bedeutung spielt für Deine Einschätzung meines Postings. Ich bin eher ein logisch denkender Mensch, habe in Studium und Ausbildung einiges Psychologisches auch in der Praxis mitbekommen, bin aber kein Psycho.
- Deine Symptome machen einen recht diffusen Eindruck, aber es gibt Krankheiten, die ein sehr diffuses Symptombild haben können.
- Pyschisch gesehen machst Du einen sehr erregten Eindruck. Du schreibst von Schlafproblemen, nicht wirklich abspannen zu können, von Albträumen, Herzrasen, Angst. .. Deswegen würde ich versuchen, wieder "runter zu kommen". Nicht immer an die Krankheit denken, auch was anderes machen, mal was richtig schönes machen. Versuche einen klaren Kopf zu bekommen, weil Du gut denken können musst, um das Problem anzugehen. Wenn Du einen guten Psychotherapeuten findest, zu dem Du vertrauen hast und der nicht körperlich (noch) nicht Diagnostiziertes ohne Grund auf die Psyche überträgt, kann das ein sehr guter Weg sein:darüber reden können, eine neue Sicht kennen lernen und ev. Entspannungstechniken einüben.
Nebenbei gesagt: Ich habe nirgendwo gelesen, dass Du größere Konflikte hättest. Du schreibst oft von Deiner Freundin, die zu Dir steht und Dir hiflt, von Deiner Mutter, die sich Sorgen macht und Tipps gibt. Ich finde, die Psyche muss dich gar nicht beunruhigen.
- Den m.E. wichtigsten Tipp, den ich Dir geben möchte, ist nach Dr. Kuklinski und dem HWS-Problem zu recherchieren. In dem bereits von vielen genannten Buch "Das HWS-Trauma" stehen viele Deiner Symptome (Albträume, Ängste, Schwäche, Unruhe, vielleicht sogar der Blutdruck) drin. Ob alles daher kommen kann, weiß ich nicht. Das haben hier schon ganz viele geschrieben. Gehe dem - richtig ! - nach. In Deinen Beiträgen 100, 118, 168, 202 schreibst Du selbst davon: Sogar eine Notärztin hat gemeint, dass (manch)es davon kommen kann. Du hast oft davon geschrieben. Deine Mutter meinte dies und sprach den alten Unfall, wo du 10 m runtergekugelt bist, an. Du hast von deiner Vermutung geschrieben, dass damit (!!!) Deine Schlafprobleme angefangen haben. In Beitrag 275 schreibst Du von einer HWS-Angiograhie mit neg. Befund. Recherchier hier im Forum nach Dr. Volle und Dr. Schaumberger und Du sieht, wie problematisch ein aussagefähiger HWS-Befund ist. Darüber schreibt Kuklinski in dem Buch ausführlich. fibi hat es irgendwo geschrieben : "Das Zauberwort heißt Röntgen nach Sandberg!" Im entsprechenden Thread findest Du, dass Dr. Schaumberger (HWS-Spezialist) der Auffassung ist, dass Röntgen nach Sandberg ein falsch pos. Ergebnis haben kann. Lies die Kuklinski-Passage und lass das machen, geht auf Krankenkasse wahrscheinlich. Dann das Ergebnis einem absoluten Experten geben (wer käme in Frage? Vielleicht wirklich nur Schaumberger,Volle,Kuklinski). Du findest in Kuklinskis Buch wenige Blutuntersuchungen, die man schnell und gar nicht so teuer machen kann. Hier wäre vielleicht der Laktat-Pyrruvat-Test am geschicktesten. Dann weißt Du schon recht genau, ob da wirkliche Probleme bestehen.
- Ich würde nicht alles zugleich angehen. Das kannst Du nicht schaffen. Lieber Schritt für Schritt. Fang aber mit Wichtigem und Wahrscheinlichem an. Hattest Du nicht geschrieben , dass Du in der PKV bist. Dann vielleicht gleich bei Dr. Volle / Rieden an rufen und abklären, ob ein Funktions-MRT der HWS auf PKV geht. Volle ist wissenschaftlich eben kein Außenseiter, viele sehr renommierte Veröffentlichungen (so im Standardlehrbuch für Neurologen, New York Academy of Science)
Ist das Laktat-Pyrruvat-Verhältnis und Funktionsröntgen nach Sandberg okay. Kein dancing dens diagnostiziert von einem der weiß, was ein dancing dens ist, ist das HWS-Problem wahrscheinlich ausgeschlossen und dann geht es mit ganzer Kraft an die weiteren hier geposteten diag. Möglichkeiten anderer Erkrankungen.
- Du kämpfst gegen Candida. Dabei hat Dein Arzt gemeint, dass es nicht behandlungsbedürftig ist. Die Meinungen zu Candida gehen sehr weit auseinander. Ich halte die Meinung besagter SHG in Belin in diesem Bereich für sehr gut. Diese SHG ist spezialisiert auf Candida und Schimmelpilze und deren immunologische Interaktion. Mir hat die Gruppe sehr geholfen. Nystatin soll nach Fr.Schröder erhebliche neg. Folgen haben können. Frage Fr. Schr. nach den Eingeständnissen der Firma. Außerdem hast Du eine Schimmelpilzproblematik (pos. Allergiebefund). Dann bist Du bei der Gruppe nach meiner Erfahrung eh gut aufgehoben, wobei Fr. Schröder die Schimmelpilze wohl für ein bisschen zu viel verantwortlich macht. Candida haben viele leicht verstärkt und das macht nach schulmedizinischer Konsensmeinung nichts. Mal ein seltenes Lob auf die Schulmedizin. Die Medi-Hersteller haben es also noch nicht geschafft, schon wieder eine Krankheit zu definieren. Nach der SHG in Berlin ist Candida Teil der körpereigenen Immunsabwehr, die man in bestimmten Problemfällen braucht. (Bei extrem erhöhten Candidawerten könnte das anders aussehen. Die hattest Du aber nicht, oder?)
- Ob damit alle Symptome abgedeckt sind, weiß ich nicht. Dass Besagte abzuklären und zu verbessern wird eh einige Kraft und Mühe kosten. Bei all dem würde ich - so schwer es wirklich fällt, versuchen, ruhig zu bleiben und nicht in Panikstimmung oder -attacken reinzukommen.
Stell Dir doch mal vor, wie es wäre, wenn Du konkrete Diagnosen bekommst, eine klare Erkrankung, man weiß dann, was man machen (zB vom Essen oder Bewegungsabläufen um die HWS zu schonen; Nackenkissen, damit nachts nichts abgeklemmt wird und man deshalb Panik bekommt oder vielleicht auch was völlig anderes), auf was man sich einstellen kann. Das gibt doch schon mal etwas mehr Sicherheit, vielleicht sogar ein bisschen Gelassenheit. Und dann kann man das Leben auch wieder deutlich mehr genießen, zum Beispiel mit Deiner Freundin. Wie sieht's im Freundeskreis aus? Wäre es vielleicht schön, da mal was richtig Schönes gemeinsam zu machen?
Du brauchst auch nicht so stark auf deine Körperreaktionen zu achten. Notiere Dir doch, wann s Dir schlechter (auch Blutdruck; Zuckerwert ...) geht, nach bestimmen Essen vielleicht, nach best. Bewegungen, in best. Räumen / Autos.... Notieren, das Heft dann weglegen und versuchen das normale Leben leben, so gut's momentan unter diesen Umständen eben geht
Liebe Grüße und gute Nacht
Karolus
P.S. Noch ein Test (ist wissenschaftlich untermauert): Du stellt dich in die Mitte eine etwas größeren Raumes. Deine Freundin guckt zu. Du streckst beide Arme im 90-Grad -Winkel zur Seite, machst die Augen zu und läufst
1 min auf der Stelle, die Augen bleiben zu. Dabei "stapfst" Du, die Knie müssen richtig hoch gehoben werden, gut 90-Grad-Winkel der Knie. Aufgabe ist es, auf der Stelle zu treten. Deine Freundin schaut zu, und dann schreibt ihr hier, wie es Dir ging und was passiert ist. Sonst gibt's keine Postings mehr von Karolus.

Ist übrigens ein aktueller Test, ob Du ein US-Kampffliegerpilot werden könntest. Na, ich bin gespannt

. Und die Arme schön gestreckt lassen, die Füße richtig hochheben und bitte schön nicht zu lahm :greis: Wenn die Arme schwer werden oder die Knie nicht mehr richtig hochkommen, dann meckert Deine Freundin verbal und dann strengst Du dich eben ein bisschen mehr an. Deine Freundin sagt Dir, wenn die 1 Min vorbei ist, und dann darfst Du die Augen aufmachen.
Der Test ist völlig ernst gemeint. Natürlich nur machen, wenn keine Gefahr besteht, dass Du zusammenklappst oder dass mit dem Blutdruck was passiert.