Auch nach AB-Behandlung immer noch Borreliose aktiv?

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18.09.14
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Hallo Zusammen

Ich hatte als Kind einen Zeckenbiss, dies wurde damals nicht weiter beachtet und der Arzt hat ihn entfernt. Etwa 10 Jahre später bekam ich massive Gelenksergüsse, welche mehrmals punktiert werden mussten. Sie waren manchmal so heftig, dass ich keine Jeans mehr über mein Knie brachte und mit Stöcken unterwegs war. Ich hatte teilweise höllische Schmerzen. Schlussendlich wurde ich dann von meinem neuen HA zu einer Spezialistin überwiesen, diese diagnostizierte Borreliose. Diese behandelte ich mit Antibiotika (für ca. 2 Monate). Dann hatte ich für längere Zeit Ruhe. Nur manchmal verspürte ich noch leichte Schmerzen bei Belastung oder wenn ich dann das Knie bzw. Bein nicht strecken konnte (zb. im Auto).

Nun ist diese Behandlung schon 5 Jahre her... Seit circa zwei Wochen schmerzt mein Knie wieder ziemlich stark und ist auch leicht geschwollen. Ich habe mühe mit Treppen steigen und das Bein kann ich höchstens zwei Minuten angewinkelt haben, dann wird es höllisch schmerzhaft und ich muss entweder aufstehen oder es irgendwo hin strecken.

Wieso ist das nun immer noch so? Ist das ein Folgeschaden meiner damaligen Borreliose oder sind die immer noch aktiv in meinem Knie?

Wäre um jeden Tip dankbar.

Merci
 
Wieso ist das nun immer noch so? Ist das ein Folgeschaden meiner damaligen Borreliose oder sind die immer noch aktiv in meinem Knie?
Ob Folgeschaden oder noch aktiv oder gar erneute Infektion, kann mit den heute zur Verfügung stehenden Diagnostika nicht beantwortet werden. Antikörpertests (gängige Diagnostik) können nicht zwischen aktiver und früher durchgemachten Borreliose unterscheiden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Tests nicht standardisiert sind und zig Testkits in zig Labors angeboten werden, über deren Zuverlässigkeit nichts ausgesagt werden kann. Bezüglich Folgeschäden gibt es gar keine kommerziell erhältliche Tests.

Da du ein geschwollenes Knie hast, würde ich an deiner Stelle die diagnostische Chance der PCR nutzen. Die PCR weist Erbgut (DNA/DNS) der Erreger nach. Die PCR würde ich aus Gelenkflüssigkeit UND wenn möglich Gelenkhaut machen lassen. Ein negatives Ergebnis schliesst eine aktive Borreliose nicht aus (30-50% falsch negative Ergebnisse bei Proben aus Gelenkflüssigkeit, resp. Gelenkhaut). Ein positives Ergebnis wäre praktisch beweisend.
Hier eine allgemeine Erklärung zur PCR:
Polymerase-Kettenreaktion
Die PCR sollte nur von erfahrenen Labors durchgeführt werden. In welchem Land lebst du? Ausserdem: Nicht in allen Ländern ist PCR Kassenleistung. Also vorher schlau machen.

In 5 Jahren kann vieles passieren. Deshalb muss unbedingt auch an andere mögliche Krankheiten, insbesondere Rheuma und andere Infektionen, die zu Arthritis führen können, gedacht werden, sofern eine aktive Borreliose nicht eindeutig mittels Direktnachweis (PCR, Kultur) bewiesen werden kann.

Kann keine andere Krankheit nachgewiesen werden, würde ich an deiner Stelle eine Borreliose-Therapie nachdrücklich einfordern. Dies allerdings nicht nach geltender Lehrmeinung sondern nur nach den Leitlinien der DBG und/oder ILADS. Wenn das ein Wiederaufflackern der alten Geschichte ist, dann ist es besser, lang und hoch dosiert zu behandeln.

LG, Mungg
 
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