Mein Arzt scheint diesen Patientenknigge schon zu kennen. Diese 10 Punkte erfüllt er leicht. Wenn ich mich trotzdem manchmal nicht sonderlich gut aufgehoben fühle, liegt das u.a. sicher daran, daß man sich heutzutage über das Internet über alles mögliche blendend informieren kann. Die Zeit dazu fehlt dem Arzt wahrscheinlich, so daß er sich doch glatt auf sein Wissen aus Studium, Praxis, Fachzeitschriften, Erfahrung, Werbung und Rückmeldungen verlassen muss.
Ein schwieriger Faktor ist wirklich die Zeit für die Patienten, die gesetzlich versichert sind. - So sagt mein Arzt immer, daß er nur dadurch auch für die gesetzl. Versicherten genügend Zeit hat, daß er auch genügend Privatpatienten hat. Das Zweiklassensystem ist zwar meiner Ansicht nach mies, aber aus dieser Sicht betrachtet muß man ihm direkt dankbar sein.
Vielleicht sollte man auch mal einen Patienten-Knigge herausgeben, in dem steht, daß die Patienten dem Arzt gegenüber auch manche Regeln beachten könnten, um ihn bei Laune zu halten: ihn mal fragen, wie es ihm geht, ihm das Gefühl geben, daß er auch Mensch/Mann/Frau ist, sich bedanken, wenn etwas geholfen hat, eine neue Einrichtung in der Praxis loben usw. usw.
Das sind zwar "sachfremde" Gedanken, aber ich bin überzeugt davon, daß sie ihren Teil dazu beitragen, daß der Arzt sich gerne Zeit nimmt für diesen Patienten. Das ist auch keine Schleimerei sondern der Ausdruck der Wertschätzung.
Uta