Artikel zu Zecken und Großstadt (taz.de)

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26.02.12
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Hier ein Artikel zum Auftreten von Zecken in Großstädten und deren Potential u.a. die Lyme-Borreliose zu übertragen:

Parasiten: Blutsauger mögen die Großstadt - taz.de

Hier ein Auszug aus dem Artikel:

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Doch was viele unterschätzen: Auch in der Stadt ist der Mensch nicht vor Zeckenbissen gefeit. Die Blutsauger lauerten ebenso in Parks und Hinterhöfen, sagen die Parasitologen Dania Richter von der Technischen Universität Braunschweig und Franz-Rainer Matuschka von der Universität Potsdam.

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„Wir bieten den Zecken in den Städten nicht nur geeignete Lebensräume“, sagt Richter. „Sondern auch die passenden Wirtstiere.“ Mäuse, Ratten, Vögel, Füchse und Igel sind bei der Zecke äußerst beliebt – und Katzen. Gerade wenn Katzen im Haus gehalten werden, könne von ihnen „eine erhebliche Gefahr“ ausgehen, sagt Matuschka. Sie hätten engen Kontakt zu Menschen und schliefen oft sogar bei diesen im Bett. „Besonders gefährlich ist, dass von den Katzen abgeputzte Zecken den Menschen innerhalb weniger Stunden mit Borrelien-Erregern infizieren können, während das normalerweise ein bis zwei Tage dauert.“



Der Grund: Die Borrelien in der Zecke müssen sich erst aktivieren. „Das passiert, wenn Blut den Mitteldarm der Zecke erreicht“, erklärt Richter. Dann könnten die Borrelien über den Speichel der Zecke in den Menschen gelangen. Das dauere mindestens einen Tag. Wenn aber eine Katze eine bereits aktivierte Zecke abputzt, dann kann diese ihren potenziellen nächsten Wirt – den Menschen – sofort mit Borrelien infizieren. „Anders als nach einem Spaziergang bleibt dann kaum Zeit, die Parasiten rechtzeitig zu entfernen“, sagt Matuschka.


Sieben verschiedene Borrelienarten gibt es in Deutschland, fünf davon machen laut Richter den Menschen krank. Ob eine Zecke mit einer krank machenden Art infiziert ist, hänge davon ab, ob das vorher befallene Wirtstier den Erreger unterstützt oder nicht. Zum Beispiel sei auf Weiden das Risiko, sich mit Lyme-Borreliose zu infizieren, geringer, weil Wiederkäuer den Erreger nicht unterstützen. Mitunter kann die Gefahr, sich in der Stadt anzustecken, also sogar höher sein als auf dem Land.

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Das mit der schnelleren Übertragung durch Katzen war mir bisher nicht bekannt.

Grüße

hitti
 
aha, jetzt genügt es also nicht mehr die Wälder und Wiesen zu dämonisieren, nein auch die Grossstadt muss herhalten.
Sehr interessant wie diese Tiere plötzlich ihre Gewohnheiten verändern
 
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