Die meisten klinischen Studien zu diesem Thema sind schlecht! Die besseren Studien (damit meine ich "doppelblind, Randomisiert, Placebokontrolliert, Multizentrisch") kommen zu dem Ergebnis, daß Amalgam unbedenklich sei.
Hi Moritz.
Wobei hier wieder das Problem besteht,aus welchem Ursprung,die Kontrollgruppen denn aufgebaut sind. Besteht eine amalagamfreie Gruppe aus Probanden,ohne Füllungen? Besteht eine Gruppe aus Probanden mit weniger als 4 Füllungen? Besteht eine Gruppe aus Probanden mit keinen Amalgamfüllungen, wobei hier die Quecksilberbelastung der Mutter einkalkuliert wurde und ausgefallene oder restaurierte Zähne berücksichtigt sind? Wie definiert sich Amalgamfrei? Was also bedeutet Verumgabe,bei einer mögl. Doppelblindstudie, genau? Bedeutet Amalgamfrei auch gleichzeitig und automatisch Quecksilberfrei? Wurde das Prinzip der Entgiftung berücksichtigt? Wie wurden die Amalgamfüllungen entnommen? Wie lange dauerte die temporäre Kompenente?
Ich sehe auch Schwierigkeiten,in der Berücksichtigung der Komplexität der gestellten Anforderungen.
Wie möchtest du beispielsweise eine doppelblinde, randomisierte Studie durchführen,um den Verdacht der Alzheimer Verursachung zu belegen? Diese müsste schon an der Zeitkomponente scheitern. Im Grunde,sehe ich dies auch nicht als notwendig an. Es wurde auch niemals an einer Studie dieser Anforderung belegt,dass Rauchen Lungenkrebs auslösen kann. Es existiert schlicht keine doppelblinde,randomisierte Studie diesbezüglich. Dennoch würde ich eine mögliche Schädlichkeit nicht bezweifeln,denn die Hinweise (Studien) sind erdrückend. Hier sind in Vitro,sowie in Vivo Hinweise zulässig und ausreichend.
Warum aber diese Divergenz der Ansprüche?
Ich gebe durchaus zu,dass eine Schädlichkeit nicht bewiesen ist,sage aber auch klar,dass dies für mich gar nicht nötig ist. Ich gehe sogar soweit,zu behaupten,dass ein Beweis gar nicht erbracht werden kann,denn viele Folgen sind oder können Langzeitfolgen sein,die sich über einen lebenslangen Zeitraum erstrecken und beispielsweise erst im Jahre 75 des Amalgameinbaus ausbrechen können. Eine Finanzierung dieses Studienzeitraumes wäre nicht möglich und auch die ethische Seite ist zu betrachten.
Wie möchtest du von einer komplett,quecksilberfreien Kontrollgruppe ausgehen bzw. die Belastungsabnahme bei Verumgabe begleiten? Blut,sowie Urinwerte korrelieren nicht mit den Belastungen in den Organen.
Eine komplette Entgiftung aus dem Gehirn,kann beispielsweise über 100 Jahre andauern. Eine Korrelation mit Beschwerden und deren Abnahme ist anzunehmen. Auch eine subjektive zeitliche Verschlechterung bei Expositionsstop ist anzunehmen,kann andauern und wurde beschrieben.
Ich sehe hier durchaus Problematiken,die ich nicht automatisch hinnehmen kann,weswegen ich eine Klassifizierung erst einmal nicht anstreben möchte.
Welche Studien führst du genau für deine Beispiele an und welche sind es ,die du kritisierst und als schlecht bezeichnest? Was genau kritisierst du?
Ich gebe weiterhin zu bedenken,dass auch mögliche Metastudien nicht unbedingt unkritisch zu sehen wären. Ich erinnere beispielsweise an die Garbage in-Garbage Out Problematik. Auch der mögliche Publikationsbias ist sicherlich zu erwähnen. Was sollte eine Metastudie also beweisen,was nicht angegriffen werden könnte? Ich finde, hier kommt es zu einer Verschiebung der Prioritäten. Es kann nicht Aufgabe sein, einen Beweis für die Schädlichkeit einzufordern, um ein Verbot zu forcieren. Alleine die nicht falsifizierbare und falsifizierte Möglichkeit sollte ausreichend sein,um dies zu tun. Hier bin ich also tatsächlich näher an Ländern,wie Schweden,Dänemark und Norwegen,denn an der Position der BRD. Deine Schlussfolgerung kann ich also durchaus teilen,jedoch nicht,wie diese umgesetzt wird.
Wir sollten auch nicht nur der wissenschaftlichen Studienseite verfallen,sondern auch die Fallbeispiele betrachten.
Ich danke dir für deine Perspektive,Moritz.
Ich hoffe,du bleibst uns in der Diskussion erhalten.