Ich lese hier von Anfang an mit und wünsche mir,dass wir Alle immer weiter nachfragen,diskutieren und offen für die Probleme unserer Kinder bleiben.
Dieses Thema ist sehr komplex und hat mir viele graue Haare beschert und ich schreibe spontan,denn ich hatte heute in der Schule ein Erlebnis mit einem ADHS Kind,was mich zu Tränen rührte.
Seit über 30 Jahren arbeite ich an einer Förderschule und tagtäglich auch mit Kindern und ihre Diagnose ADHS und es werden immer mehr.
Der eingestellte Link von dir Oregano,

ist sehr interessant und man spricht dort von 3-5% betroffener Kinder und Jugendliche,aber ich glaube,es sind gefühlte ...Prozente mehr und es erschreckt mich.
Liebe Fauna

beim Lesen deiner Beiträge musste ich immer nicken,denn ich sehe es auch wie du,denn wir arbeiten ja beide mit Kindern und sehen auch die Praxis.
Ein Jeder von uns hat schon viel darüber gehört ,gelesen oder kann über eigene Erfahrungen berichten und es ist wichtig,dass man sich darüber austauscht,immer und immer wieder.
Denn gerade diese Kinder und ihre Eltern und auch wir Pädagogen brauchen Unterstützung und Hilfe .
Hier spreche ich von Aufklärung ,Therapieangeboten,günstige Rahmenbedingungen u.v.m und nicht,dass man es hinnimmt und unter den Teppich kehrt.
Kinder mit einer ADHS leiden unter Unaufmerksamkeit ,gesteigerte Impulsivität und Überaktivität.Es tritt nicht immer zusammen auf und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Für das Kind selbst und für seine Umgebung eine tägliche Herausforderung .
Leider kann dann oft nur noch Ritalin o.ä.helfen,dass das Kind ohne große Zwischenfälle am täglichen Leben teilnehmen kann.
Oft sind diese Kinder stark aggressiv verletzen sich selbst und andere und werden dadurch ausgegrenzt,ein Teufelskreis beginnt.
Aber ich empfinde auch,dass man viel zu schnell das Medikament verschreibt und ich bin auch nicht der Meinung,das ein Kind mit Lernschwierigkeiten ,ein Zappelfilip oder ein sehr freches Kind Medikamente braucht.
Alle diese Kinder wollen einfach nur geliebt und verstanden werden mit anderen Möglichkeiten,die uns aber nicht zur Verfügung stehen und mich verzweifeln lassen.Es ist einfach,immer alles auf die Schule zu schieben,aber die Kinder kommen mit diesen Auffälligkeiten zu uns und glaubt mir,wir geben unser Bestes.
Wenn Ritalin verschrieben wird,habe ich Bauchschmerzen sehe ich doch die Vor-und Nachteile.
Noch vor drei Jahren bekamen wir von den Ärzten einen Fragebogen mitgeschickt und man schrieb dann seine Beobachtungen auf.
Ich hatte schon lange kein Fragebogen mehr.Wenn ich jetzt Eltern meine Beobachtungen mitteile, bekommen sie entweder keinen Termin so schnell oder es liegt kein Interesse vor.
Da gibt es Tabletten die nehmen die Kinder früh und mittags oder eine Tablette die wirkt bis nachmittags.
Oft sind die Kinder in der ersten Stunden nicht ansprechbar,haben blaue Lippen und was bei ALLEN gleich ist,sie haben vormittags keinen Hunger,auf nichts Appetit und essen oft erst in der Schule das Erste.
Heute kommt ein kleiner Junge 8 Jahre früh zur 1. Stunde herzhaft weinend zu mir gelaufen ,klammert sich fest und sagt,er hat heute früh vergessen seine Tablette zu nehmen und er möchte doch lieb sein,ob ich ihn schnell nach Hause fahren kann,ich hab doch ein Auto.
Das tut weh und dann weiß ich,warum ich immer noch sehr gern auf Arbeit gehe, Kinder vertrauen uns.
Lasst uns weiter alles hinterfragen und darüber diskutieren,denn es geht um unsere Kinder und mir ist es egal,ob es nun ADHS gibt oder nicht,diese Kinder und brauchen uns!
Liebe Grüße von Wildaster