Neurodermitis – (k)eine unheilbare Erkrankung

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Es gibt viele Möglichkeiten, der Neurodermitis zu entgegnen:
Der Wundermittel und der Geschäftemacher gibt es genug. Bananenschalenextrakte, Eidechsenkot, Teebaumöl, Mineralstoffkombinationen, Vitaminpräparate, Öl von Wunderbäumen und exotischen Pflanzen, Wundersalben, Spritzen und was sonst noch auf dem Markt grassiert.

Nicht zu vergessen Cortison-haltige Präparate, die schon bei den Jüngsten zum Einsatz kommen. Nicht bedenkend, dass es Nebenwirkungen gibt, die ein zukünftiges Leben zur Hölle werden lassen.

Die Schulmedizin bezeichnet diese Erkrankung als unheilbar. Wer etwas als unheilbar bezeichnet, kann es mit Sicherheit nicht behandeln. Ich bezeichne die Erkrankung nach dreißig Jahren und über 3000 Behandlungen garantiert nicht als unheilbar !

Aber lesen sie selbst, wenn sie bereit sind, etwas Vernünftiges gegen diese Erkrankung zu tun:

Ursachen nicht mit Symptomen verwechseln

Wer Neurodermitis für eine Hautkrankheit hält, die mit landläufig verordneten Medikamenten wie etwa Cortison-Präparaten zu bekämpfen sei, aber den Ursachen der Symptome keine Bedeutung beimisst, kommt durch unausbleibliche Misserfolge zwangsläufig zu der irrigen Auffassung, das Leiden sei nicht zu bändigen und man müsse halt mit den Beschwernissen leben.

Leider wird diese Meinung, die dem Patienten kaum Hoffnung lässt, in weiten Kreisen der Schulmedizin auch heute noch vertreten. Dies obwohl längst bekannt ist, dass verantwortungsbewusste Naturheilkundige über die Schwedler-Vollmer-Methode, alternative Diagnose- und Behandlungsverfahren entwickelt und Tausenden aus dem Teufelskreis dieses Leidens heraus helfen konnten.

Das Problem beginnt mit der Fehleinschätzung der Erkrankung und endet bei der richtigen Einstellung des Betroffenen zu seiner Erkrankung.

Da der Neurodermitiker auf Grund der angeborenen Empfindlichkeit seine Abwehrkräfte unbewusst stark strapaziert, ist sein Immunsystem meist vorgeschwächt. Alltägliche Bagatell-Infekte, mit denen der Gesunde in der Regel mühelos fertig wird, ohne sie überhaupt zu bemerken, machen dem Neurodermitiker oft schwer zu schaffen. Wenn er seine Haut durch Kratzen an juckenden Ekzemen verletzt, kommt es leicht zu eitrigen Entzündungen, die nur schwer abheilen, nicht selten superinfiziert werden und die Betroffenen so entstellen, daß sie dadurch ihr Selbstvertrauen verlieren und seelischen Schaden nehmen.

So gesehen, kann eine Fehldiagnose, die Neurodermitis als Hautleiden einstuft und folglich danach falsch behandelt, durchaus als Mit-Ursache für die Zustände gelten, unter denen der Patient in fortgeschrittenen Stadien seiner Krankheit zu leiden hat. Hier sind iatrogene Einflüsse (= ärztliche Kunstfehler) leider nicht selten.

Doktor mit DiagnoseViele Namen – eine Erkrankung

Der Name ”Neurodermitis” wurde um die Jahrhundertwende 19./20. Jh. , als diese Krankheit noch kaum bekannt war, von dem französischen Arzt Brocq in die ärztliche Fachsprache eingeführt.

Ziemlich ungenau deuten die aus dem Altgriechischen (neuron) und Latein (derma und – itis) entnommenen Wortelemente, für ”neuron” = Nerv,” derma = Haut und Endung „itis“ . Nimmt man alles zusammen, kommt man auf eine Hautentzündung mit nervlicher Beteiligung.

Diese nahezu laienhaft oberflächliche Bezeichnung für ein Leiden, das sich heute in vielfältigen Ausprägungen darstellt, hat dazu geführt, dass im Lauf der Jahrzehnte fachlich präzisere Namen auftauchten, je nachdem, welchen Eindruck Ärzte oder Therapeuten von den Krankheitsbildern gewannen, denen sie gegenüberstanden. Die Erscheinungen wurden gut beobachtet, zum Leidwesen der Betroffenen aber an der nicht erkannten Ursache vorbeitherapiert.

Im Gegensatz zu den möglichen Ursachen fand man genügend zusätzliche Bezeichnungen für die verschiedensten Erscheinungsformen: Zum Beispiel ”disseminata” für Hautausschläge, die sich im Zustand fortschreitender Ausbreitung befinden und ”generalisata” für solche, die bereits den ganzen Körper bedecken.

”Neurodermitis constitutionalis” bezeichnet die Veranlagung zu Neurodermitis. Schwächere Symptome führten bei nicht genau abgegrenzten Hautveränderungen zu der Bezeichnung ”diffusa”, und Formen, die dem Anschein nach auf Überempfindlichkeit der Patienten beruhen, wurden als ”Neurodermitis atopica” eingestuft.

Manchmal wird es bevorzugt, die Symptome nach Ekzemformen aufzugliedern. Demnach lauten die Diagnosen auf ”Flexural-Ekzem”, wo nur Armbeugen und Kniekehlen befallen sind. Nicht selten wird die Krankheit als ”anlagenbedingt” bezeichnet und dann heißt es ”Konstitutionelles Ekzem”. Gelegentlich wird auch die Bezeichnung ”Prurigo-Ekzem” verwandt, wenn die Haut mit stark juckenden Knötchen übersät ist.

vier Ursachen von KrankheitAuslöser einer multifaktoriellen Erkrankung wie im Falle der Neurodermitis

Die Neurodermitis wird auch endogenes Ekzem genannt und diese Bezeichnung trifft die Problematik wesentlich genauer.
( e.E.= Hauterscheinung deren Ursache von Innen heraus kommt)

Unbekannt sind zunächst die aus dem Körperinnern wirkenden Einflüsse, wie allergische Reaktionen, die die Erscheinungsform der Neurodermitis auslösen können. Auf der anderen Seite neigt der Neurodermitiker in unterschiedlichen Graden dazu, auf psychische Faktoren wie Stress, ähnlich zu reagieren, wie z.B. auf Fehler in der Ernährung.

Das kann natürlich auch auf eine gutgemeinte, aber trotzdem fehlerhafte Erziehung (Überbemutterung) zurückzuführen sein, klären kann das nur jeder selbst, vielleicht auch mittels Hilfe eines außenstehenden Therapeuten. Auch im Erwachsenenalter gibt es genügend Konflikte, in denen eine Juckreizattacke zwar nicht zur Lösung, aber häufig zur Verdrängung des ungelösten Problems führt.

Aber auch ganz alltägliche Dinge können als Trigger (Auslöser) fungieren:
Nahrungsmittel und Getränke, Bestandteile der Atemluft, bestimmte Medikamente, Impfungen, Artikel des täglichen Gebrauchs, Reinigungsmittel, Kosmetika und Schmuckgegenstände, Zimmerpflanzen, Haustiere; Zahnplomben aber auch Dämpfe von Lösungsmitteln, die entweder von Berufs wegen oder nur gelegentlich eingeatmet werden, ja sogar das alltägliche Leitungswasser aus Metallröhren wie Kupfer oder in alten Häusern noch aus Blei können Neurodermitis auslösen.

Jeder der hier genannten Sammelbegriffe umfasst eine mehr oder minder überschaubare Zahl von Substanzen, aus deren Vielfalt ermittelt werden muss, welche davon im Einzelfall die Symptome der Krankheit entfachen.
Aus dieser Erkenntnis ergibt sich die überragende Bedeutung einer sorgfältigen Anamnese und zugleich die Sinnlosigkeit des Verdrängens von Symptomen, womit zwar der Juckreiz vorübergehend gelindert, aber die dahinterstehende Krankheit weder vertrieben noch geheilt werden kann.

Aus dieser Erkenntnis ergibt sich die überragende Bedeutung einer sorgfältigen Nachforschung und Überprüfung. Manchmal ist die Lösung einfach, meistens aber komplizierter als man denkt.

Da hilft auch nicht der allzu einfache Griff zu vermeintlich einfachen Problemlösern wie zum Beispiel cortisonhaltige Präparate, die nur für wirkliche Notfälle gedacht sind, und mehr schaden als nutzen, wenn sie nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft zum Einsatz gelangen.

Wechsel der LebensumständeBehandlung von Neurodermitis

Bei einer Behandlung der Neurodermitis kommt man in fast allen Fällen nicht ohne eine entsprechende Umstellung der Lebensgewohnheiten zu einem dauerhaften, zufriedenstellenden Ergebnis.

Eine Behandlung der Neurodermitis bedeutet vor allem: rigorose Umstellung der Lebensgewohnheiten, Ernährung und psychischen Grundeinstellungen.

Leider werden wir uns noch öfters mit Unerklärlichem abfinden müssen, denn manche Faktoren, die am neurodermitischen Geschehen entweder ursächlich beteiligt sind oder heilsame Wirkungen entfalten, entziehen sich ”wissenschaftlich exakten” Nachweismethoden.

Um es einfacher auszudrücken: Jeder Patient reagiert anders. Was bei einem den neurodermitischen Schub auslöst, wird vom anderen anstandslos vertragen, und was sich in einem Fall als heilsam erweist, kann in anderen Fällen wirkungslos bleiben. Wir sehen die Tatsachen, aber erklärbar sind sie vielfach nicht.

Die Veränderung der Ernährung aber ist meistens genauso unumgänglich, wie auch eine in Fragestellung der eigenen psychischen Grundeinstellung. Damit ist das „Ja-sagen“ zum Leben und das Überprüfen der eigenen Identität und des Umfeldes gemeint. Denn die Psyche ist bei der Neurodermitis genauso ein zentraler Punkt, wie der Abbau der Zufuhr von Giften, wie denen aus Nahrung und Umwelt.

Man kann nicht alles vollkommen reduzieren, aber Vieles, und das genügt in der Regel schon zu einem symptomfreien Leben.

Gäbe es ein Wundermittel, dann gäbe es keine Neurodermitis mehr. Da geht kein Weg dran vorbei und es hilft auch keine Augenwischerei. Meist sind die Probleme eines Betroffenen tiefgreifender Natur. Unerklärlich, wie viele andere Dinge auch und dann ist die Hilfe eines Therapeuten und arbeiten an sich selbst unumgänglich.

 

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Joachim Bernd Vollmer

- Naturwissenschaftler und Heilpraktiker mit über 30 jähriger Erfahrung.
- Buchautor, Fachartikelautor, Referent

Bis zu einem schweren Unfall behandelte er in eigener Praxis erfolgreich Patienten, die als unheilbar oder “therapieresistent” bezeichnet wurden.
Bekannt geworden ist er durch die von ihm weiterentwickelte Neurodermitistherapie (Schwedler – Vollmer Methode) Anfang der achtziger Jahre.

Ein Kommentar in “Neurodermitis – (k)eine unheilbare Erkrankung

Glueckchen Januar 20, 2014
M.E. überwiegt die psychische Komponente. Meine Söhne haben die N. von Kindheit an. Ich habe niemals derartiges gehabt, auch keinerlei Hautprobleme. Jetzt, ich bin nun 67, ist erstmals Neurodermitis aufgetreten, ist aber nach 4 Wochen wieder weg. Aber es kam vor einem Jahrund jetzt erneut noch eine komplizierte Hautentzündung an den Beinen dazu (bis hin zur Wundrose), ausgehend vom rechten Fuß, der vor 25 Jahren eine recht schwere Schnittverletzung durch eine Kreissäge erlitten hat. Dieser Unfall stand im Zusammenhang mit einem massiven Eheproblem. Seit 2007 beginne ich, über diese Eheproblematik nachzudenken, mit meiner Frau zu reden, aber ergebnislos. Seit Ende 2009 habe ich sehr intensiv auf die ganze Problematik geschaut, dann kam es immer wieder zu kleinen Unfällen. Eine Ärztin dann mal zu mir: Sie müssen mal wieder Lebensfreude in Ihr Leben bringen!, empfahl mir Psychotherapeuten. Gespräche mit meiner Frau brachten nichts, und Ende 2012 entzündete sich das linke Bein, hätte fast abgenommen werden müssen!! -Dann im Verlauf von 2013 -ich bezeichnete meinen Familienstand inzwischen als "resigniert"- ging es am rechten Fuß los, und in den Ellenbogen innen war beginnende Neurodermitis zu entdecken. Nun ist aber alles wieder am Abklingen.

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