Hoher Blutdruck gilt in der Schulmedizin als einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Arteriosklerose, die langsam, aber stetig die Blutgefässe verengt und so zum Auslöser von Schlaganfällen und Herzinfarkten wird. Die Bemühungen der konventionellen Medizin gelten daher dem Senken des erhöhten Blutdrucks mithilfe diverser „Blutdrucksenker“.
Ein Milliardenmarkt
Mit der Behandlung von Hochdruckerkrankungen und dem gleichermassen verteufelten Cholesterin verdient die Pharmaindustrie Milliarden. Sollten wegen allfälliger Nebenwirkungen dieser Therapien die Umsätze rückläufig werden, wird der Grenzwert neu festgelegt und schon generiert man ein grösseres Heer an behandlungsbedürftigen „Patienten“ – ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Als ich Medizin studierte, galt ein Blutdruck von 100 plus Lebensalter als normal, beim Cholesterinwert galt 200 plus Lebensalter (Nachzulesen in allen Lehrbüchern der inneren Medizin). Inzwischen liegt der Normbereich bei 120/ 80- völlig unabhängig vom Alter, beim Cholesterin gilt 200 – bei Risikofaktoren noch weniger.
Es sei die Frage erlaubt, ob diese „Laborkosmetik“ auch wirklich gesündere Patienten hervorbringt – oder ob nicht doch wichtige Faktoren unberücksichtigt bleiben.
So vermisse ich in der Diskussion um den erhöhten Blutdruck Fragen wie:
- Warum haben nicht alle älteren Menschen einen hohen Blutdruck?
- Warum gibt es Herzinfarkte ohne Bluthochdruck?
- Warum sterben Menschen am Schlaganfall, obwohl sie komplett normale Cholesterinwerte haben?
Kurzum, warum sind die Krankheitsverläufe so unterschiedlich? Welche „defensiven“ Kräfte könnten hier am Werk sein? Und falls es sie gibt, wie kann man selbst sie stärken?
Seit 30 Jahren, seit ich überhaupt ärztlich tätig bin, beschäftigen mich diese Fragen und ich suche nach Antworten.
Als junge Hausärztin konnte ich mich dem medizinischen „Mainstream“ noch nicht entziehen und habe brav Betablocker, ACE- Hemmer oder sonstige allopathischen Substanzen verordnet. Schon bald wurde ich allerdings nachdenklich, als meine Patienten klagten, ihre Libido und Potenz leide und sie fühlten sich depressiver durch die Medikation, oder sie hätten einen ständigen Reizhusten oder immer ein gerötetes Gesicht – bekanntermassen die häufigsten Nebenwirkungen der genannten Substanzen.
Die Antwort der Naturheilkunde?
Aufgrund meiner naturheilkundlichen Zusatzausbildung gelang es immer wieder, die Bluthochdruckpatienten naturheilkundlich mit Rauwolfia- Präparaten, mit Weissdorn oder Strophantusmitteln zu behandeln. Zusätzlich verordnete ich eine moderate Ernährung mit viel Gemüse, Salaten und Obst, versuchte meine Patienten vom Rauchen wegzubringen und sie zu mehr Bewegung zu animieren.
Viele Kollegen werden mir zustimmen, dass dies dem Anspruch an „Ganzheitliche Behandlung“ schon näher kommt, dabei aber ein mühsames Geschäft sein kann.
Natürlich umfasste meine Beratung auch Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, geführte Meditationen und Fastenkuren – bei manchen Patienten höchst erfolgreich, bei anderen Menschen weniger oder gar nicht effektvoll.
Schliesslich erkannte ich, dass der Blutdruck- genauso wie alle anderen vegetativen Reaktionen, überwiegend unbewusst gesteuert wird. Die Höhe des Blutdrucks hat viel damit zu tun, wie sehr wir in unserem Leben „unter Druck“ stehen.
Wie viele belastende Ereignisse gibt es in unserem Umfeld? —und vor allem: Wie reagieren wir im Innen auf diese Belastungen?
Energetische Blockaden lokalisieren
Seit 12 Jahren arbeite ich mit der PSE (Positive Selbst Entfaltung durch Psychosomatische Energetik) und beziehe alle unbewussten Blockaden in mein Behandlungsschema mit ein, mehr sogar: Sie stehen ganz am Anfang meiner Bemühungen.
Bevor ich also jemandem etwas über Ernährung und Bewegung erzähle (immer noch die beiden Säulen, auf denen unsere Gesundheit ruht), suche ich als allererstes die energetischen Blockaden und inneren Boykotteure und gebe meinen Patienten für ein bis zwei Jahre Gesamtbehandlungszeit „Hausaufgaben“, um diese zu entmachten.
Es mag manchen Menschen zunächst so vorkommen, als sei eine Therapie, die je nach Fall so lange dauert, fast nicht machbar. Wenn wir uns jedoch Reifungsprozesse in der Natur anschauen, beklagt sich auch niemand, dass die Äpfel im Frühjahr blühen, jedoch erst im Herbst reif sind. Es braucht wie so oft also Geduld und „nur keinen Stress“.
Wie sieht mein Behandlungskonzept konkret aus?
Ausstieg aus den drei Stressreflexen
Dazu muss ich zunächst die Stressreflexe nach Sellye erwähnen.
Hans Sellye hat gefunden, dass wir seit Jahrtausenden darauf geprägt sind, bei Gefahr automatisch auf drei Arten reflektorisch zu reagieren:
- Mit Kampf
- Mit Flucht
- Mit Totstellreflex
Wann immer wir uns bedroht fühlen, wird in der Nebenniere das Stresshormon Adrenalin gebildet und mit dem Blut in unseren Körper geschickt.
Dieses versetzt uns in eine gesteigerte Wachheit, vertieft unsere Atmung und steigert die Durchblutung der Muskeln – damit wir rennen oder kämpfen könnten. Gleichzeitig wird die Verdauung gedrosselt und die Hauttemperatur verringert – der Körper zentralisiert und besinnt sich nur aufs Überleben.
Dieser Reflex war äusserst sinnvoll, um bei Bedrohung durch Mammuts oder Säbelzahntiger als Menschheit zu überleben, weil wir damals rasch und ohne nachzudenken auf Notfälle reagieren konnten.
Unser moderner Alltag erzeugt bei vielen Menschen Aufregung, Stress, Angst, Anspannung oder Beklemmung. Viele fühlen sich überfordert, fürchten sich vor Burn- Out, dem Verlust des Arbeitsplatzes, sind Opfer von „immer schneller, immer mehr, pausenloser Einsatz“.
Wenn die Anforderungen an den Menschen und seine Bewältigungsmechanismen nicht mehr zusammenpassen, entsteht in uns ein Gefühl der Gefahr – und bereits dieses Gefühl führt (ohne dass eine reale Bedrohung vorliegt!!) dazu, dass in uns das Kampf- oder Fluchtprogramm abläuft.
So verwundert es mich auch nicht, dass wir bei Hochdruckpatienten in der Blutuntersuchung oft völlig überhöhte Werte für das Stresshormon Adrenalin, aber auch hohe Cortisolwerte finden. Dieser unnatürliche und dauerhafte Überschuss an Stresshormonen belastet das Immunsystem. Somit gibt es dadurch mehr Allergien, mehr Infekte oder Entzündungen. Der innere „Dauerstress“ kann auch häufiger zu Diabetes führen- dies sei am Rande erwähnt.
Wenn wir also den hohen Blutdruck wirklich sinnvoll behandeln wollen, müssen wir es schaffen, aus den Stressreflexen auszusteigen und in den bewussten „Kompetenzmodus“ des Gehirns zu kommen.
Die Stress-Trigger der Neuzeit
Was sorgt denn innerlich immer wieder für das Gefühl von Gefahr? Nach meiner Erfahrung sind es alte Erfahrungen, die wir in unserem Zellgedächtnis abgespeichert haben. Diese Erfahrungen entsprechen seelischen Verletzungen oder Traumata. Was immer wir früher nicht sinnvoll verarbeiten konnten, wirkt in uns weiter und belastet unsere beiden Stress- Etagen im Körper, die Nebenniere und die Hirnanhangsdrüse.
In der PSE finde ich beim Abfragen des Körpers dann beispielsweise die Themen:
- ich fühle mich innerlich immer aufgedreht und nervös
- ich habe allen Stress und alle Angst im Körper gespeichert
- ich muss immer funktionieren und darf mir keine Schwächen erlauben, ich muss Supermann oder Superfrau spielen
- ich wage es nicht, meinen eigenen Weg zu gehen, stattdessen muss ich mich immer anpassen
- ich trau mich nicht, andere um Hilfe zu bitten, weil ich nicht weiss, wer es gut mit mir meint
- ich überfordere mich ständig und gönne mir kaum Pausen
- ich bin im Kopf ständig am „Rattern“, mein Gehirn kann kaum abschalten
- ich bin ständig angespannt und wachsam, mich zu entspannen gelingt mir kaum
- ich fühle mich immer unbehaglich, ein gutes Körpergefühl ist mir fremd.
Wenn wir uns diese Liste anschauen, passt sie nicht nur für Patienten mit hohem Blutdruck, sondern auch für Menschen, die unter Burn- Out oder anderen Stress- Krankheiten leiden.
Das Ziel meiner Behandlung ist es nun, diese unbewussten Prägungen bewusst zu machen und durch sinnvollere, gesündere Sätze zu ersetzen. Spezielle homöopathische Mischungen helfen, diese „Zellerinnerungen“ zu löschen. Komplett wird eine Behandlung zur Positiven Selbstentfaltung aber erst dann, wenn der Patient die neuen Erkenntnisse auch lebt und immer wieder trainiert.
Meine Patienten bekommen dazu folgende Anleitungen:
- Beobachten Sie die Situation im Aussen – wir müssen nicht auf alles sofort reagieren und wir müssen uns auch nicht über alles aufregen. Wir dürfen zuvor erst einmal wahrnehmen, ob das, was uns zuvor immer Stress gemacht hat – und dann hohen Blutdruck, überhaupt etwas ist, was uns angeht. Falls es nicht um uns geht (wir uns also völlig unnötig aufregen) oder falls wir nicht die Machtmittel zur Veränderung einer unangenehmen Situation haben, empfiehlt es sich, dieser Situation auch keine Energie mehr zu geben – ihr also die Aufmerksamkeit zu entziehen. Man kann das auch „Achtsamkeitsübungen“ nennen.
- Falls es um mich geht und falls ich auch die Machtmittel habe, etwas zu tun oder etwas zu unterlassen, um an der Situation aussen etwas zu verändern, kann ich nach dieser „Beobachtungsphase“ nun eine gezielte Aktion anschliessen- nicht mehr reflexhaft, sondern bewusst und kompetent. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass mein Machtmittel immer am Ende meines Armes endet. Das bedeutet, dass ich niemals die Macht habe, andere Menschen zu verändern oder zu etwas zu bewegen—dies kann ich immer nur bei mir selbst tun!
- Nach der Aktion ist es ganz wesentlich, auszuatmen. Viele Menschen, die sich gestresst oder angespannt fühlen, atmen nur noch ein und halten dann die Luft an—oder sie atmen viel zu schnell, in einem unnatürlichen Atemrhythmus, der den Blutdruck ansteigen lässt. Ausatmen entstresst und wirkt Blutdruck senkend. Es ist eine interessante Anmerkung, dass fast alle Meditationstechniken auch Atemübungen benutzen- vielleicht auch deshalb, weil die Atmung sowohl unbewusste als auch bewusste Anteile haben kann. Den aufgeregten Atem zu beruhigen und auf 6 – 8 Atemzüge pro Minute zu senken, führt zur Entspannung des vegetativen Nervensystems – und bringt den Menschen mehr zur Ruhe. Die Ausatmung sollte dabei immer länger als die Einatmung sein.
- Bewusst zu entspannen ist der letzte Teil der „Hausaufgaben“, wobei ich meinen Patienten nicht vorschreibe, wie und womit sie zu entspannen hätten. Stattdessen frage ich sie, welche Methoden sie bisher in ihrem Leben verwendet haben, um „herunterzukommen“. Die Methode muss immer zum Menschen passen, sonst betreibt er sie nicht gerne- und nicht auf Dauer. So geht der eine joggen, der zweite schwimmt, der dritte liest ein Buch, der vierte hört Musik und zündet sich eine Kerze an, der fünfte legt sich aufs Bett und meditiert, der sechste redet sich allen Stress mit einem Freund von der Seele, der siebte krault seinen Hund (oder seinen Kater), der achte löst Sudokus oder Kreuzworträtsel, der neunte geht tanzen, die Möglichkeiten sind endlos. Wichtig ist nur, dass das, was man zur Entspannung macht, der eigenen Seele sinnvoll vorkommt und Freude auslöst. Wann immer wir Freude spüren, produziert unser Körper das Wohlfühlhormon Serotonin. Das wiederum ist in der Lage, den Blutdruck zu senken !!)
Ich erlebe in vielen Fällen, dass meine Patienten, die zuvor an hohem Blutdruck litten, mehr in ihre innere Mitte kommen. Sie werden sich ihrer alten Prägungen bewusster und lernen nach und nach, für sich gesündere und sinnvollere Regeln aufzustellen. Sie sagen dann: „Ich habe begriffen, dass ich arbeite, um zu leben- ich lebe nicht mehr, um zu arbeiten“.
Bluthochdruck als Alarmsignal verschwindet
So lernen sie dann auch ihre jeweils gültigen „Lösungssätze“ schätzen, die z.B. lauten:
- Ich vertraue der Weisheit meines Körpers, in der ich sicher aufgehoben bin – oder:
- Ich lerne, mit allen Drachen Freundschaft zu schliessen und lache entspannt über sie
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Informationen zum Thema „gesunde Lebensführung, gesunde Ernährung und Bewegung“ nach ein bis zwei Jahren PSE- Behandlung fast nicht mehr nötig sind. Nach dieser Zeit haben meine Patienten so viel an Bewusstheit hinzugewonnen, dass sie fast von selbst jene Verhaltensweisen ablegen, die zuvor die Krankheit „Bluthochdruck“ unterhalten haben.
Wenn ich lerne, auf die Signale meines Körpers und meiner Seele zu hören und wenn ich alle unbewussten Stolpersteine aus dem Weg räume und mich selbst in meinen Denk- und Fühlmustern transformiere, dann braucht es das Symptom Bluthochdruck als „Alarmsignal“ nicht mehr und der ehemals erhöhte Blutdruck darf sich normalisieren.
Als logische Konsequenz dieses inneren Umwandlungsprozesses werden nach und nach immer weniger allopathische Medikamente benötigt –viele Patienten kommen mit einer Mini- Dosis einer Substanz aus, wo sie zuvor drei und mehr verschiedene Medikamente benötigten. Dies ist auch unter Kostengründen eine äusserst positive Entwicklung.
Fazit: Ich kann allen Menschen, die an erhöhtem Blutdruck leiden, nur empfehlen, zuversichtlich darauf zu vertrauen, dass unser Körper nur zu gerne in Richtung „Blaupause von Gesundheit“ reguliert, wenn man ihm liebevoll dabei hilft, energetische Blockaden aus dem Weg zu räumen. Die PSE ist für mich dabei einer der leicht gangbaren Wege.
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