Fühlen Sie sich im Frühjahr wie eine Krokuszwiebel, auf der ein Stein liegt? Schwer und schlapp, statt aufblühend und frisch?
Vom Winterschlaf zur Frühjahrsmüdigkeit
Was genau passiert bei der „Frühjahrsmüdigkeit“? Warum scheint nur die Natur um uns herum zu erwachen, während so mancher aus dem Gähnen nicht mehr herauskommt?
Kurz gesagt: unser Organismus hat Anlaufschwierigkeiten nach dem wohlig-trägen Winter-Stoffwechsel. In den Wintermonaten überbrückt schlafregulierendes Melatonin die lange Dunkelphase im Sinne eines sinnvollen Energie-Spar-Modus.
Geht hingegen im Frühjahr die Sonne früher auf, spüren wir tagsüber noch das Nachwirken dieses Schlafhormons und sind müde. Der Gegenspieler, das vitalisierend-stimulierende Serotonin wird erst bei noch mehr und steiler stehender Sonne produziert.
Der noch wintermüde Kreislauf schafft es nicht, die Blutgefäße adäquat zwischen aprilwetterhafter Morgenkälte, mittäglicher Sonnenwärme und wieder abendlicher Kälte hin und her zu wechseln.
Wussten Sie, dass bei mehr als der Hälfte der Bevölkerung die Frühjahrsmüdigkeit zu deutlichen Einbußen bei Lebensqualität und Leistungen führt?
Dennoch befasst sich damit weder das renommierteste Medizinlexikon noch die universitäre „Schulmedizin“. Die Ganzheitsmedizin hingegen hat wirksame Tipps aus der Schatztruhe der Natur.
Zauberformel: Solarpower
Es geht so einfach und ist Balsam für Leib und Seele: Bewusstes Erfreuen an Sonnenlicht und Bewegung, Farben und Vitaminen! Medizinischer ausgedrückt: Kurbeln Sie die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin wirkungsvoll an mit zehn Minuten Tageslicht-Tanken nach dem Mittagessen. Dann steht die Sonne am steilsten und schenkt am meisten Sonnenlicht – das ist Heliotherapie pur.
Oxygenieren – mit jedem Atemzug
Noch mehr Power tanken Sie, wenn Sie das Sonnenbad mit einem strammen Spaziergang verknüpfen. Das vertieft zusätzlich Ihre Atmung, was wiederum verbrauchte Luft aus den Tiefen Ihrer Lungen austauscht gegen frischen Sauerstoff.
Aquafit auf dem stillen Örtchen
Einen weiteren Kreislaufkick weiß Wasserpfarrer Kneipp mit Balneotherapie: einfach bei jedem Toilettengang einen kräftigen Strahl eiskalten Wassers über die Innenseite der Unterarme brausen lassen. Dieser kleine Kälteschock direkt auf die Blutgefäße beschleunigt den Blutfluss – das wirkt auf den Blutdruck wie ein Peitschen-Schnalzen beim Kutschpferd.
Die Organe wachrubbeln
Wer vor morgendlichem Wechsel- oder Kaltduschen zurückschreckt, kann das körpereigene Regulationssystem mit zwei Minuten Trockenbürstenmassage anregen. Kreisen Sie dazu von außen nach innen, von den Fingerspitzen und Zehen zum Herzen mit einem kochbaren Sisalhandschuh. Die so gesteigerte Hautdurchblutung weckt über Nerven-Reflexbahnen die inneren Organe.
Duft und Farbe zum Aufblühen
Nach der Trockenbürstenmassage bringt eine zitronenduftige Körperlotion aus der Aromatherapie und frische Farben aus dem Kleiderschrank alle Sinne zum Aufblühen.
Vitamine schlemmen
In Sachen Ernährung empfehlen schon Hildegard von Bingen oder Paracelsus: „Eure Nahrungsmittel seien auch Eure Heilmittel“. Mit frischen Salaten, gekeimten Sprossen, Obst und zartem, jungen Gemüse füllen Sie die Vitaminspeicher auf – köstlicher als mit Vitamintabletten.
Klösterliche Bitterkraft und süße „Sünde“
Natürliche Bitterstoffe z. B. aus Wermut und Enzian, schon empfohlen von Hildegard von Bingen, gibt es fertig getrocknet und sinnvoll komponiert in Bitterpulvern. Sie regen den Stoffwechsel an, ebenso entschlackende Kräutertees. Und gute Nachricht auch für Naschkatzen (und -Kater!) : Dunkle Schokolade macht munter und glücklich. Bei so viel Genuss für alle Sinne blühen die Frühlingsgefühle auf wie ein Krokus beim ersten Sonnenstrahl.
Einen wunderschönen Frühling wünscht Ihnen Ihre Dr. med. Susanne Bihlmaier, bald mit mehr Infos über neue Schlemm-Power.