Was denkt Ihr über Rohkost?

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Hallo !
Ich befinde mich gerade in der Übergangsphase von Mischkost zu 100% Rohkost.
Mir fällt ers immer leichter roh zu Essen....manchmal gibt es "Rückfälle", die mir allerdings nicht gut bekommen...

Welches Verhältnis habt Ihr zur Rohkost ?
Seid Ihr Rohköstler ???
Habt Ihrs mal versucht gehabt ? Woran seid Ihr gescheitert ?
Was assoziiert Ihr mit roher Ernährung...?

L.G. GeorgeT

P.S. Hatte das Thema in "religiöser" Hinsicht bereits in einem anderen Thread angesprochen.
Mich interessieren hier aber eher Eure praktischen Erfahrungen...
 
Was denkt Ihr über Rohkost...???

Mein Rohkostanteil liegt bei etwa 60%. Ich habe nicht vor, ihn zu steigern. Kartoffeln müssen aus Gründen der Verträglichkeit gedünstet werden. Und auch wenn ich öfters gekeimte Körner zu mir nehme, ganz auf (Vollkorn)Brot möchte ich auch nicht verzichten. Hin und wieder Fisch ist mir gebraten lieber als roh.
Ich möchte keine prinzipielle Philosophie daraus machen und bin bis jetzt mit der Methode sehr gut gefahren.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo GeorgeT,

ich denke, es kommt darauf an, was genau man darunter versteht, und wie man es betreibt. Ein hoher Rohkostanteil in der Ernährung ist sicherlich eine sehr gute Sache.
100 % Rohkost könnte ich mir nicht vorstellen, ich finde das wird dann schwierig mit dem Protein, Fisch mag ich z.B. auch ab und an ganz gerne gekocht, überhaupt wäre mir das zu eingeschränkt.

Dazu gibt es eine ganz interessante Studie:

Die Gießener Rohkoststudie wurde von 1996 bis 1998 vom Fachbereich Ernährungswissenschaft der Universität Gießen unter Leitung von Claus Leitzmann durchgeführt. Ihr Ziel war es, die verschiedenen Richtungen der Rohkost in Deutschland zu erfassen sowie das Ernährungsverhalten und den Gesundheitsstatus von Rohköstlern zu untersuchen. Die Studienteilnehmer waren zwischen 25 und 64 Jahre alt und ernährten sich zu mindestens 70 Prozent von Rohkost. Sie mussten Nichtraucher sein und sich seit mehr als 14 Monaten in dieser Weise ernähren. In der Hauptphase gab es noch über 700 Teilnehmer, vollständige Datensätze lagen zum Schluss von 201 Personen vor. 63 davon ernährten sich fast ausschließlich von Rohkost, 73 zu über 80 Prozent. 57 Personen waren Veganer, 88 Vegetarier, 56 so genannte omnivore Rohköstler, die auch (ungekochtes) Fleisch und Fisch verzehren. Die Nährstoffversorgung wurde durch Blutuntersuchungen ermittelt.

Wesentliche Ergebnisse der Studie: 57 Prozent der Studienteilnehmer hatten Untergewicht, nur ein Prozent Übergewicht. Innerhalb von vier Jahren hatten die Männer im Schnitt fast zehn Kilogramm Gewicht verloren, die Frauen etwa zwölf Kilo, und zwar unabhängig vom Ausgangsgewicht. Etwa ein Drittel der Frauen unter 45 Jahren hatte keine Menstruation mehr, litt also unter Amenorrhoe. Das ist ein Symptom von Unterernährung. Die Zufuhr der Vitamine A, C, E, B1, B6, Folsäure, Betacarotin, Selen und Antioxidantien war überoptimal, lag also über den empfohlenen Richtwerten. Bei Calcium, Zink, Iod, Vitamin D und Vitamin B12 wurde ein deutlicher Mangel festgestellt. Die Magnesiumzufuhr über die Nahrung war ausreichend, trotzdem lagen die Blutwerte unter den Richtwerten. Das zugeführte Magnesium wird bei Rohköstlern demnach nicht optimal vom Körper aufgenommen. Außerdem war die Zufuhr an Eisen nicht ausreichend, so dass 43 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen an Anämie litten. Sie wurde um so häufiger festgestellt, je länger ein Studienteilnehmer bereits Rohköstler war.
Rohkost - Wikipedia

Viele Grüße

Summertime
 
Was denkt Ihr über Rohkost...???

Hallo GeorgeT,

ich habe nicht vor, mich künftig auschließlich von Rohkost zu ernähren. Da aber ein paar Pfunde runter sollen und ich die letzten Monate eine ziemlich chaotische Ernährung hatte (da spiegelten sich die vielen Veränderungen, die mein Leben insgesamt in der Zeit erfahren hat), fing ich vor zwei Wochen mit folgender Strategie an:

fast vollständig auf Teigwaren verzichten, zu 90 Prozent heimisches Gemüse der Saison und möglichst viel Rohkost. Wenig Milchprodukte. Und dann einfach mal schauen was passiert und wie es mir damit geht.

Praktisch sieht das so aus: morgens koche ich einen Topf Naturreis, Hirse oder Kartoffeln.

Der erste Hunger wird aber mit Roggenknäcke, Magerquark und Kräutersalz gestillt (lecker!).

Bevor ich dann zur Arbeit fahre, gibt es eine Runde Raspeln: frische Karotten, Rote Bete, Sellerie, Apfel oder Birne. Aus Lein- oder Rapsöl mit Zitronensaft, Zwiebeln und Kräutern (Knoblauch nur wenn ich nicht den ganzen Tag unter Leuten bin) mache ich eine leckere Marinade und dann wird aus den Zutaten zusammen mit dem Vorgekochten (als Kohlehydratspender) ein herzhafter knackiger Salat gemischt. Je nach Laune kommen eingelegte Oliven, frische kleingeschnittene Champignons, Sonnenblumenkerne, Tofustückchen oder ähnliches mit rein. Das wird eingedost und mitgenommen, schmeckt den ganzen Tag über frisch - so hab ich immer was greifbar, wenn unterwegs der Hunger kommt.

Es ist also immer was Gekochtes dabei, aber ich koche mein Gemüse derzeit nicht mehr. Was ich roh nicht mag, wird weggelassen. Gerade eben gab es frischen Spinat als Salat, und ich finde ihn so wesentlich leckerer und verdaulicher als erhitzt, selbst wenn man ihn nur in der Pfanne "zusammenfallen" lässt (das Wort sagt ja eigentlich schon alles ...)

Die Wirkung dieser Maßnahme:
1. Innerhalb von zwei Wochen habe ich bis jetzt ca. 3 Kilo abgenommen.

2. Es gab keine Umstellungsprobleme, wie man sie oft bei Fastenkuren hat: Kopfschmerzen, Schwächephasen oder ähnliches. Im Gegenteil habe ich von Tag zu Tag mehr Kraft.

3. Blähungen und andere Verdauungsprobleme waren von einem auf den anderen Tag verschwunden.

4. Ich friere sehr leicht und war deshalb skeptisch, ob mir das rohe, kalte Essen nicht rasch unangenehm wird. Aber Überraschung: die Heizung steht jetzt nur noch auf 2, 18-19 Grad reichen mir meistens aus (normalerweise hab ich noch bei 21 Grad kalte Füße und dicke Pullis an).

5. Die Rohkost erlebe ich als so nahrhaft und kräftigend, dass mir tatsächlich die Lust auf gekochtes Gemüse komplett vergangen ist. Einen Wirsing hatte ich noch da, den liebe ich sehr so leicht knackig gedünstet, aber selbst den hätte ich zuletzt fast lieber roh gegessen (hab's probiert und ein Blättchen angeknabbert, da merkt man richtig wie der vor Vitamin C strotzt).

6. Ich esse ein Schälchen Salat und bin stundenlang pappsatt. Dadurch haben sich die Tagesportionen automatisch halbiert. Kein Heißhunger mehr auf Schokolade oder Käse.

7. Binnen weniger Tage hatte ich in der letzten Woche eine unglaubliche sportliche Leistungssteigerung, die sogar an den Muskeln fühl- und sichtbar ist. Das ist mir wirklich noch nie vorher passiert.

8. Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit sind zur Zeit sehr stabil, die Laune auch, und zwar die gute :klatschen .

9. Rückblickend sind meine Erfahrungen aber auch:
Wenn ich Rohkost gut vertrage, ist das ein Zeichen dafür, dass gerade keine akuten Entgiftungsschübe laufen. Sobald der Darm durch Ausleitung gestresst ist, also mein Organismus richtig was zu verschaffen hat, die Leber rotiert etc., werde ich mit Rohkost zum Heißluftballon, am schlimmsten wirken dabei rohe Zwiebeln. Dann brauch ich Pasta, Pizza, Gemüsepfannen, Aufläufe mit Ei und Sahne, auch mal ein gutes Stück Fleisch oder Fisch, um überhaupt Kräfte zu mobilisieren. In diesen Zeiten nehme ich davon aber auch kaum zu. Wahrscheinlich weil der Darm so gestresst ist, aber eben nicht vom Essen.

Deshalb und weil ich schon seit Jahren sensibilisiert bin für meine Ernährung, werde ich nichts zum Prinzip erheben und mich "nur noch so" oder "niemals mehr mit" ernähren, sondern wach bleiben für die Bedürfnisse und Reaktionen meines Körpers, und die sind veränderlich wie alles im Leben.

Gruß
mezzadiva
 
Ich hatte ursprünglich auch vor, dieses Jahr auf 100 % Rohkost zu wechseln, bin aber nicht mehr 100 % überzeugt von der Sache ;)
Bin also am Ausprobieren, was mir gut tut. Ich denke, sie kann sehr hilfreich sein, man kann gleichzeitig aber auch viel falsch machen, wie mit jeder extremen Ernährungsform. Es ist wie bei jeder Ernährung: zuviel und zu wenig ist nie gut.

Was mir persönlich zu denken gibt, sind Deine angesprochenen "Rückfälle". Wenn man einmal 100 % roh isst, kann man nicht ohne zu büßen wieder Kochkost essen, man wird außerdem viel sensibler gegenüber Umwelteinflüssen. Ich bin mir nicht sicher, ob uns die KOchkost nicht auch ein bißchen schützt und vielleicht doch einen Sinn hat?
Kein Tier der Welt kocht, schon klar. Aber wir unterscheiden uns ja auch von Tieren. Vielleicht konnten wir unser Gehirn stärker entwickeln weil wir nicht den ganzen Tag Nahrung suchen mussten, sondern durch Gekochtes konzentrierte Nahrung aufnehmen konnten?
Dennoch merke ich natürlich auch positive Veränderungen im Bereich gesundheit durch Rohkost und die vielen Rohköstler, die sich nicht mehr vorstellen können Gekochtes zu essen, werden ja sicher auch ihre Gründe haben.
Ich denke mal, viel rohes Obst und Gemüse ist nie verkehrt, die Frage ist, was isst man dazu?
Bei den Rohköstlern gibt es ja viele verschiedene Gruppierungen. Fruktarismus z.B. halte ich für sehr schädlich. Die Lehren von David Wolfe hingegen klingen sehr sinnvoll und machbar.
Ich habe mich jedenfalls noch nicht festgelegt mit meiner Meinung zu dem Thema.

PS: Die Gießener Rohkoststudie halte ich absolut nicht für aussagekräftig zu dem Thema. Aber ich gehört, dass eine neue und bessere Studie in Planung ist.
 
Also, erastmal danke für´s Feedback...
Ich denke, viele, die auf Rohkost umstellen, lassen manche Nahrungsmittel dann komplett weg, daher wohl auch die Mangelerscheinungen...
Ich bin Anhänger von David Wolfe, ich denke, der Mann weiß sehr genau, worauf man achten muss...
Mich hat "Die Sonnen-Diät" weiter gebracht, weil ich jetzt erst den Wert von Gräsern und Blättern verstanden habe.
Das mir die Rückfälle zur Kochkost nicht gut bekommen, halte ich eigentlich für ein sehr gutes Zeichen...ich verdanke dem reichlichen verzehr von Sennesblättern und Cassiafrüchten wohl auch die Tatsache, das mir das Erwärmte tatsächlich kaum fehlt.
Rohkost vitalisiert mich, und ich würde übrigens jedem in der Übergangsphase ein gutes Enzympräparat empfehlen...
Mein momentanes gefühl ist, das für mich körperlich und geistig eine völlig neue Phase begonnen hat...auf einem höheren Niveau...
mal sehen, wie´s weitergeht, bin abe5r eigentlich optimistisch, das ich "dranbleibe"...
Bis bald...
GeorgeT
 
Hallo Carrie !
Bitte erkläre mir doch mal folgenden Satz :

"Vielleicht konnten wir unser Gehirn stärker entwickeln weil wir nicht den ganzen Tag Nahrung suchen mussten, sondern durch Gekochtes konzentrierte Nahrung aufnehmen konnten?"

Danke...
GeorgeT
 
Ach, und noch was...
Habe zwei Jahre lang meinen Körper gründlichst entgiftet...möglicherweise ist der Übergang zur Rohkost viel sanfter, wenn man "Entgiftungskrisen" vorwegnimmt...was meint Ihr ?
GeorgeT
 
Hallo GeorgeT,

Seid Ihr Rohköstler ???
Nein.


Habt Ihrs mal versucht gehabt ? Woran seid Ihr gescheitert ?
Ja, vor einigen Jahren habe ich mich an Rohkost gewagt, bis auf bei Fisch und Fleisch. Geschmacklich fand ich´s lecker nur die Verdauung hat gestreikt. Damals kamen jede Menge Allergien und Unverträglichkeiten zum Vorschein - von einem Tag auf den anderen. Bin dann wieder auf Kochkost umgestiegen, was für mich um ein Vielfaches verträglicher war und noch ist.


Was assoziiert Ihr mit roher Ernährung...?
Bei dem Gedanken 100% ROH zu essen, wird mir ehrlich gesagt schlecht :schock:. Wenn es anderen schmeckt bzw. auch gut tut, warum nicht !

Grüße,
Nova
 
Braucht es nicht von allem Guten etwas?

Wenn man dadurch, dass man auf Rohkost fixiert ist soweit sensibel wird, dass die Bandbreite in der der Organismus seine Selbstheilungskraft aufrecht erhalten kann, verlässt - bitte, wozu soll diese Einschränkung dann gut sein?

Nicht nur gart das Tier seine Nahrung nicht, es hat auch nicht dasselbe Lustempfinden. Und dass Kochen und Lust zusammen gehen, das hat vielleicht das eine oder andere Mitglied dieses Forums irgendwann mal schon entdeckt.

Ist das Ziel der Wahl seiner Ernährung, möglichst sensibel zu werden? Das mag passend sein, wenn man sich ihrer bedienen will um hohe spirituelle Ziele zu erreichen. Nur lebt man dann eben auch in einem ganz anderen Kontext, bspw. in einem Kloster, Ashram, einer einsamen Alphütte oder in seiner Einsiedelei, in Einfachheit, Kontemplation und Konzentration, und nicht in der Zerstreuung und der Reizüberflutung unserer modernen Welt.

Im Alltag, denke ich, ist zu viel Sensibilität wohl eher Krankeitsstiftend als der Gesundheit förderlich.

Ich für mich halte es so, dass ich auf meinen Bauch höre, worauf mein Organismus Lust hat. Das ist mal dies, mal das, abwechslungsreich. Essentiell ist doch zur passenden Zeit die passene Nahrung zu sich zu nehmen. Das kann wohl aus der Sparte Rohkost sein, mal aber auch aus einer ganz anderen Sparte.

Wenn es stimmt, dass Geist über der Materie steht, wozu also sich beim Essen der Materie unterordnen wollen? Wer ist hier eigentlich der Chef???:greis:
 
Hallo,

jeder sollte die ernährung wählen, bei der derjenige körperlich + seelisch das größte wohlbefinden empfindet.

jedenfalls wirkt "reine rohkost" stark entgiftend und kann als reine heilnahrung angesehen werden. mit reine rohkost meine ich: allein gegessen, da darf kein getreide, fleisch o. a. bei. um die volle entgiftungswirkung zu erreichen.

speziell rohe nüsse (ohne salz), "rohes" obst und angekeimtes getreide ist so entgiftend, dass sie kränkere, belastetere menschen mit ihrer einsetzenden entgiftungswirkung,
stark überfordern kann!!
das verkaftet dann der darm, leber oder niere o.ä. nicht und der jenige hat reaktionen...

ist man aber "vorbereitetet" durch entgiftung, so wie du es gemacht hast, George,
wirst du diese "Heilnahrung" wahrscheinlich gut vertragen. :)

LG Tina
 
PS: Die Gießener Rohkoststudie halte ich absolut nicht für aussagekräftig zu dem Thema. Aber ich gehört, dass eine neue und bessere Studie in Planung ist.

Warum nicht?
Sie ist vielleicht nicht optimal, aber einige Daten z.B. diese

Etwa ein Drittel der Frauen unter 45 Jahren hatte keine Menstruation mehr, litt also unter Amenorrhoe. Das ist ein Symptom von Unterernährung.
...43 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen an Anämie litten. Sie wurde um so häufiger festgestellt, je länger ein Studienteilnehmer bereits Rohköstler war.

finde ich wirklich alarmierend. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das dem Bevölkerungsdurchschnitt entspricht.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß das von der doch recht einseitigen Ernährung kommt.

Eine bessere Studie ist natürlich trotzdem wünschenswert.

Viele Grüße

Summertime
 
@ summertime
Ich weiß nicht, ob Du die ganze Studie mal gelesen hast, ich hab sie mir mal ausgeliehen.
Erstmal war die Anzahl der Teilnehmer sehr dürftig, um daraus allgemeinfolgernde Aussagen zu schließen.
Dann ernährten sich nicht alle Teilnehmer gleich, einige vegan, einige vegetarisch, einige omnivor. Einige waren 75 % roh, einige mehr, andere 100 %. Wie soll man sowas vergleichen?
Dann ernährten sich viele von ihnen von hauptsächlich Obst. Dass das schief geht, hätte ich auch voraussagen können.
Wie gesagt, es gibt solche und solche Rohköstler. Von einer Studie, die nur einen kleinen Teil der Rohköstlergemeinde untersucht hat, hat man keine allgemeine Aussage über alle Rohköstler schließen. Mich würde mal eine Studie über die Rohköstler, die sich nach David Wolfe ernähren, odert über Urköstler, die auch viel Wildgrün in ihrer Ernährung haben, interessieren.
Wie George schon sagt, wird das Grünzeug in der Nahrung gerne mal vergessen bei Rohkost.

@ Phil
Es ist nicht so, dass der Körper seine Bandbreite der Selbstheilung verlässt, wie Du es ausdrückst, im gegenteil. Durch die Rohkost kommt es ja erst zur Selbstheilung. Ich meinte damit nur, dass man empfindlicher gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen wird, weil der Darm nicht mehr von einer dicken Schlackenschicht überzogen ist, sondern endlich mal sauber ist - dadurch aber anfälliger ist für die "Gifte" der KOchkost oder Medikamente etc.
David Wolfe hat z.B. einen Pass bei sich, dass er im Falle eines Unfalls keine Bluttransfusionen oder Medikamente erhalten möchte.
Deshalb weiß ich nicht, inwieweit eine reine Rohkost in unserer heutigen verschmutzten Umwelt oder allgemein dem Stadtleben praktikabel ist.

Was das Lustempfinden angeht: wer sich unter Rohkost nur Möhrchensticks und geraspelte Äpfel vorstellt, hat natürlich wenig Lust auf Rohkost. Ich konnte mir vorher auch nicht vorstellen, Salat mal wirklich gerne zu essen. Ist aber so. Dein geschmackssinn verbessert sich bei Rohkost, Du lernst wieder die ursprünglichen Geschmäcker der Lebensmittel, und man kann wirklich tolle leckere und rohe Sachen zaubern. Es gibt auch (Koch)-Bücher mit Rezepten für rohe Menüs (roher Käsekuchen z.B. aus Cashews, Kokos etc., ich kann Euch die Seite Sexy Bitches Like It Raw! empfehlen ;))

@ George
Meine Aussage mit dem Gehirn war halt, dass Tiere den ganzen Tag essen müssen, um ihre Nährstoffe zusammen zu bekommen. Auch der Mensch muss mit reiner Rohkost viel öfter essen, es seit denn, er benutzt einen Mixer, macht sich aus dem Grün viele Smoothies und ersetzt so den Verdauungsvorgang im voraus. Der Mensch hat immer ein paar Tricks auf Lager, wie er seine Nahrung verarbeiten kann, um Zeit zu sparen. Zeit, die er dann für Forschung und Gehirnentwicklung einsetzen kann. Nur so ne Theorie, keine Ahnung ob da was dran ist.

PS: ich denke auch, dass Menschen, die sagen, sie würden keine Rohkost vertragen, die am stärksten Vergiftesten sind.
 
Selbstverständlich mag ich Rohkost, in vielen verschiedenen Zubereitungsarten, aber eben nicht nur!
 
@Carrie.
ich denke durchaus auch, daß die Aussagekraft der Studie begrenzt ist, und daß bessere Studien nötig sind.
Aber überleg mal, die Menschen, die sich so ernähren tun dies sicherlich, weil sie sich besonders gesund ernähren wollen, (man kommt ja nicht "einfach so" zu einer solchen Kost), wahrscheinlich oft angeregt durch einen Ernährungs-Guru (gerade die Amerikaner sind rhetorisch oft unglaublich gut), der ihnen in schillernden Farben erzählt, welch phantastische Vorteile die jeweilige Kostform bringt (mit Sicherheit glaubt jeder der Teilnehmer die ideale Kostform gewählt zu haben, sonst würde er es ja nicht machen).
Für mich sind die Ergebnisse ein deutliches Warnzeichen, sich genau zu überlegen was man tut, und was man so alles weglässt. Ich denke, wenn dadurch einige besonders gutgläubige und arglose Menschen zum Nachdenken angeregt werden ist das doch schon mal etwas.

Viele Grüße

Summertime
 
Ja, wie gesagt, die Leute in der Studie haben sich schlecht ernährt. Das kann man dann aber nicht der Rohkost zulast legen und pauschal urteilen. Gibt schließlich auch Kochköstler, die sich schlecht ernähren. Gibt es Studien über Pommes und Currywurst-Esser und deren Messwerte und Mängel? Die haben nicht mal das Ziel gesund zu werden, sondern folgen den Fernseh- und Werbe-Gurus. Rohköstler haben wenigstens das Ziel, gesund zu werden. Die meisten probieren viele verschiedene Ernährungsweisen aus, bis sie eine finden mit der sie sich wohl fühlen. Wenn ein Fruktarier merkt, dass er Mängel bekommt durch seine Ernährung, dann wird er schauen, wie er sie ändern kann. Da er aber merkt, dass es ihm mit der rohen Ernährung gut geht, wird er andere rohe Nahrungsmittel dazunehmen usw.
Man trifft ja auch in Rohkostforen viele Menschen, die keine Gurus sind oder irgendwelche Versprechungen machen, sondern einfach von ihren positiven Erfahrungen mit der Rohkost erzählen. Das ist doch das besondere: mit roher Ernährung lässt sich kein Geld verdienen.
Wenn Dir Pharmazeuten erzählen, wie toll ihre neue Pille ist, mit der Du bestimmt gesund wirst, dann gehts doch meistens nur ums Geld.
Aber wenn Du hörst, dass Rohkost Dich gesund machen kann, wer verdient dann dran?
Es ist einfach ein Versuch wert, und diesen Versuch gebe ich mir.

Aber Du hast Recht...mit dieser Studie sollten Menschen gewarnt werden, die glauben, dass Rohkost bedeutet nur Äpfel und Möhren zu essen und dadurch gesund zu werden. Es regt schon an, sich mehr mit der Materie auseinander zu setzen. Gleichzeitig wirft sie natürlich ein schlechtes Licht auf die Rohköstler, die alles beachten und "richtig" essen.
 
Wer "natürlich" leben will, der soll dann auch im Winter nicht heizen und keine künstliche Beleuchtung benutzen :schock:
Licht ist auch ein Nahrungsmittel, warum das alle vergessen? Laut Popp ist der Mensch geradezu ein "Lichtsäuger".
Nehme mal die Inuit (Eskimos): nur der fette Fisch sichert denen das Vitamin D. Auf einer Südseeinsel wiederum braucht man das nicht, bei der Sonneneinstrahlung. Der Mangel an Vitamin D in der Gießener Studie ist eigentlich ein Lichtmangel. Wenn schon solche offensichtlichen Faktoren nicht berücksichtigt werden, geht es wohl mehr um Glaube und Ideologie als um eine vernünftige Erklärung.
Ich verschiebe mal den Gesichtspunkt:
Es geht immer um ominöse "Vitalstoffe", die verarbeiteter Nahrung fehlen.
Dafür sind dann andere Stoffe drin, die gar nicht gut sind, sowohl in Roh- als auch in Kochkost:
  • Enzyminhibitoren, welche die Verdauung zerrammeln ("Voll"korn)
  • Phytine und andere Stoffe, welche Nährstoffaufnahme verhindern (Gemüse, Vollkorn)
  • Exorphine, welche die Psyche manipulieren (Getreide, Milch)
  • Betacarboline in gekochter Nahrung, die wie Neurotransmitter wirken (Gehirn)
Mir leuchtet das schon ein, wie Wai das beschreibt.
Leider praktisch schwer, besonders mit kleinen Kindern.
Man kann aber Folgendes schlussfolgern:
Wer in irgendwelcher Weise die Vermutung hat, dass die Ernährung bei ihm psychische Probleme verursacht, der sollte mal eine Weile nur Obst und rohes Fleisch essen, weil das nachgewiesenermaßen die einzigen Nahrungsmittel sind, die nicht die Psyche manipulieren.
Gemüse kann man knicken, Exorphine im Spinat, opiumähnliche Substanzen im Kopfsalat, obwohl Gurke wahrscheinlich geht.
Was ich noch überlegenswert finde: es gibt viele Nahrungsmittel (früher mehr, auch in Asien mehr), die durch Mikroorganismen verändert sind. Da lässt sich doch was machen. Roher Weißkohl gehört wohl zu den eher schwerverdaulichen Nahrungsmitteln mit Enzyminhibitoren etc., Sauerkraut, also der durch Mikroorganismen vorverdaute Kohl, ist da weitaus besser.
Diesen Bereich sollte man ausbauen. Heute isst doch kaum noch jemand Sauerkraut.
 
Wer "natürlich" leben will, der soll dann auch im Winter nicht heizen und keine künstliche Beleuchtung benutzen :schock:
Diese Schlussfolgerung leuchtet mir nicht ganz ein. Nicht alles "Unnatürliche" (und wer definiert das schon?) ist schlecht. Es geht hier um Optimierung der Lebensqualität.

Licht ist auch ein Nahrungsmittel, warum das alle vergessen? Laut Popp ist der Mensch geradezu ein "Lichtsäuger".
Das vergisst sicher keiner, nur ist Licht auch nur EIN Faktor im gesamten Konzept. Und der Vitamin D Mangel kann nun mal von Lichtmangel herrühren, aber auch von einem Mangel an tierischer Nahrung und da viele in der Rohkoststudie Veganer/Vegetarier waren, hatten sie aufgrund ihrer Ernährung einen Mangel an Vitamin D.

Was ich noch überlegenswert finde: es gibt viele Nahrungsmittel (früher mehr, auch in Asien mehr), die durch Mikroorganismen verändert sind. Da lässt sich doch was machen. Roher Weißkohl gehört wohl zu den eher schwerverdaulichen Nahrungsmitteln mit Enzyminhibitoren etc., Sauerkraut, also der durch Mikroorganismen vorverdaute Kohl, ist da weitaus besser.
Diesen Bereich sollte man ausbauen. Heute isst doch kaum noch jemand Sauerkraut.

Fermentiertes wird von einigen Rohköstlern wohl auch gegessen und zugelassen. Finde ich auch eine sinnvolle Ergänzung.
Der Mensch umgeht ja die verschiedenen Hemmstoffe in Nahrungsmitteln durch verschiedene Möglichkeiten: kochen, keimen, zerkleinern, fermentieren.
Rohköstler lassen nur das erste weg, weil durch die hohen Temperaturen die Eiweißstrukturen in der Nahrung geschädigt werden sollen und so schädliche Stoffe entstehen.

PS: Die Wai-Diät klingt auch einleuchtend, wobei ich noch nie davon gehört hab, dass in Gemüse exorphien Stoffe sein sollen. Aber ich denke mal, mit dieser Ernährungsform dürfte man auch gut zurande kommen. Probleme gibt es nur wieder für Vegetarier ;)
 
Ja, wie gesagt, die Leute in der Studie haben sich schlecht ernährt. Das kann man dann aber nicht der Rohkost zulast legen und pauschal urteilen. Gibt schließlich auch Kochköstler, die sich schlecht ernähren. Gibt es Studien über Pommes und Currywurst-Esser und deren Messwerte und Mängel? Die haben nicht mal das Ziel gesund zu werden, sondern folgen den Fernseh- und Werbe-Gurus. Rohköstler haben wenigstens das Ziel, gesund zu werden. Die meisten probieren viele verschiedene Ernährungsweisen aus, bis sie eine finden mit der sie sich wohl fühlen. Wenn ein Fruktarier merkt, dass er Mängel bekommt durch seine Ernährung, dann wird er schauen, wie er sie ändern kann. Da er aber merkt, dass es ihm mit der rohen Ernährung gut geht, wird er andere rohe Nahrungsmittel dazunehmen usw.
Man trifft ja auch in Rohkostforen viele Menschen, die keine Gurus sind oder irgendwelche Versprechungen machen, sondern einfach von ihren positiven Erfahrungen mit der Rohkost erzählen. Das ist doch das besondere: mit roher Ernährung lässt sich kein Geld verdienen.
Wenn Dir Pharmazeuten erzählen, wie toll ihre neue Pille ist, mit der Du bestimmt gesund wirst, dann gehts doch meistens nur ums Geld.
Aber wenn Du hörst, dass Rohkost Dich gesund machen kann, wer verdient dann dran?
Es ist einfach ein Versuch wert, und diesen Versuch gebe ich mir.

Aber Du hast Recht...mit dieser Studie sollten Menschen gewarnt werden, die glauben, dass Rohkost bedeutet nur Äpfel und Möhren zu essen und dadurch gesund zu werden. Es regt schon an, sich mehr mit der Materie auseinander zu setzen. Gleichzeitig wirft sie natürlich ein schlechtes Licht auf die Rohköstler, die alles beachten und "richtig" essen.

Hallo Carrie,

nun, der gute David Wolfe z.B. verkauft ja auf seiner Homepage etliche Produkte und lebt davon wahrscheinlich nicht gerade schlecht.
Nicht unterschätzen sollte man auch den Fanatismus einiger militanter Veganer (leider leider). Ich finde die Einstellung die hinter Veganismus steht sehr sympathisch und kann sie gut verstehen... aber wozu manche Menschen sich dann in ihrem Fanatismus und Willen zu missionieren hinreißen lassen ist schon haarsträubend.

Als ich mich mal ein bißchen über Veganismus informieren wollte bin ich zunächst auf die erste englischsprachige Veganer-Seite gegengen, die ich gefunden habe (ist dort, denke ich, stärker verbreitet, sprich, mehr Infos wahrscheinlich). Vegan Action | About Veganism
Zum Thema Ernährung gibt es einen Link zum "Physicians Committee for Responsible Medicine", sprich zum "Ärztekomitee für verantwortungsvolle Medizin."
Dort werden die Vorzüge veganer Ernährung gelobt. Als ich ein bißchen weiter auf der Seite surfte fiel mir dann auf, daß die meisten Themen letzen Endes immer wieder die Vorzüge veganer Ernährung priesen. Etwas anderes fand sich kaum. Stutzig geworden, fand ich dann etwas über dieses "Komitee". Es lohnt sich wirklich, den Artikel zu lesen.

Das angebliche "Ärztekomitee für verantwortungsvolle Medizin" ist eine Gruppe fanatischer Tierschützer, die es sich zum Ziel gesetzt hat, tierische Produkte aus der Ernährung der Amerikaner zu verbannen. Diese Gruppe hat es geschafft, die Medien und einen Großteil der Öffentlichkeit glauben zu machen, daß ihre Aussagen hinsichtlich der Überlegenheit von veganer Ernährung die Meinung der Mediziner zu diesem Thema ist. Das Komitee stellt sich als eine neutrale, von Ärzten unterstützte Quelle für Gesundheitsinformationen dar. Allerdings sind 95 Prozent der Mitglieder keine Ärzte, und auch die restlichen 5 Prozent sind zweifelhaft - jeder, der behauptet ein Medizinstudent oder Arzt zu sein, kann sich kostenlos registrieren.
In dem Eifer, alle tierischen Produkte zu bekämpfen, und vegane Ernährung als Lösung aller Probleme darzustellen, wurden sogar die Ergebnisse von Studien verfälscht und diese Ergebnisse wurden natürlich unter die Leute gebracht.

Physicians Committee for Responsible Medicine

Ich finde sowas wirklich schlimm.

Natürlich gibt es sicherlich auch ganz normale Menschen, die keine Hintergedanken haben. Ein hoher Rohkostanteil ist sicherlich eine gute Sache, ich denke, man muß eben aufpassen trotzdem abwechslungsreich genug zu essen um alle wichtigen Nährstoffe (z.B. auch Eiweiß) zu bekommen, und sich keine Mangelerscheinungen einzufangen. Ich habe überhaupt nichts gegen Rohkost, im Gegenteil, ich wundere mich nur darüber, wie extrem manche Richtungen sind, und ich denke eben, daß durch zu viele Einschränkungen eine eigentlich gute Sache wieder ins Gegenteil verkehrt werden kann, eben weil dann Mängel drohen können.
Eine gut gemachte Studie über verschiedene Rohkostformen wäre sicherlich sehr wünschenswert.

Viele Grüße

Summertime
 
Hey Carrie...:klatschen:klatschen:klatschen !!!
Gruß, Gero
P.S. Du bist doch eigentlich soweit...bleib´dran...!
 
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