Zum Nachdenken: „Niemand hat das Recht zu gehorchen"

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„Niemand hat das Recht zu gehorchen"

Wird Hannah Arendt zugeschrieben.


Das ist tatächlich ein Satz zum Nachdenken und für mich schwer zu behalten. Der Satz wurde zitiert in einer Diskussion über die Berechtigung der Prozesse, die gegen sehr alte einstige Angestellte u.a. in Konzentrationslagern stattfanden bzw. stattfinden.

Grüsse,
Oregano
 
Liebe Oregano, in der Tat ein nachdenkenswertes Zitat. Hier wird ein bißchen mehr zum Kontext und was Arend damit mutmaßlich meinte erklärt:

 
Wuhu,
das Recht zu gehorchen hat freilich niemand - doch die Pflicht, wenn er in Lohn oder Brot respektive in einem Vertrags- bzw Abhängigkeits-Verhältnis zu der die Befehle ausgebenden Stelle steht; Und in einem faschistischen System wird man bei Befehls-Verweigerung wohl nicht so selbstverständlich aus dem Vertrag entlassen; Oder, man hat Angst vor der Existenz-Zerstörung, wenn Lohn/Gehalt oder bei Unternehmern die Aufträge ausbleiben, weil man in "post-faschistischen" Zeiten mittels (politischem und/oder medialem) Framing so etikettiert wird - konnte man zur "C"-Hochzeit ja wunderbar miterleben (weil das @ "C"-Zeit/Querdenker der Tagesschau-Artikel ja auch gleich gekonnt mitverwurstete)...

Zitat daraus:
Tatsächlich spricht Arendt im weiteren Verlauf des Interviews davon, was "spezifisch deutsch" sei - und dabei erwähnte sie als Beispiel "diese geradezu verrückte Idealisierung des Gehorsams".

Dem möchte ich widersprechen, denn solche "verrückten Gehorsams-Idealisierungen" sind sicher nicht "spezifisch deutsch", dazu muss man nur einige andere Kulturen auf der Welt kennen, und das nicht einmal tiefgehend; Also so sehr ich Fr Arendt schätze, da bediente sie sich ordentlich aus der Klischee-Kiste...
 
Wuhu,
mag sein, wobei ich das nicht denke (ich wäre wohl damals in entsprechender Lage "standrechtlich behandelt" worden) - und, ich widersprach ja nicht diesem Teil-Satz, sondern dem, was ich extra zitierte...
 
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