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Zielkorridore statt starrer HbA1c-Ziele
Lange Zeit hieß es auch für ältere Menschen mit Diabetes, der Langzeitwert solle möglichst unter sieben Prozent liegen – wie auch bei Jüngeren. Heute empfehlen die Fachgesellschaften abgestufte Therapieziele. Eine mögliche Einteilung hierfür sind die Alltagsfunktionen der Menschen, also wie selbständig sie sich noch in ihrem Alltag bewegen können:
- Als „funktionell unabhängig“ gelten dabei ältere Menschen mit Diabetes, die kognitiv nur wenig eingeschränkt und körperlich beweglich sind, sodass sie ihren Alltag gut bewältigen können. Für sie wird als Therapieziel ein HbA1c-Wert von unter 7,5 Prozent empfohlen.
- Als „funktionell leicht abhängig“ werden ältere Menschen mit Diabetes eingestuft, wenn sie körperlich sowie kognitiv eingeschränkt sind und auch geriatrische Symptome (z. B. Sturzgefahr) aufweisen. Bei ihnen gilt ein HbA1c-Wert von unter 8,0 Prozent als erstrebenswert.
- Als „funktionell stark abhängig“ sieht man ältere Menschen mit Diabetes an, die in ihren Alltagsfunktionen körperlich und kognitiv stark eingeschränkt sind und deren Lebenserwartung bereits stark verkürzt ist (z. B. wegen einer schweren Erkrankung im Endstadium). Hier liegt das Therapieziel bei einem Hba1c-Wert von unter 8,5 Prozent.

Im Bekanntenkreis habe ich gerade erlebt, daß eine Frau (80 Jahre), die seit vielen Jahren 2 x 100 mg Metformin nimmt (https://www.apotheken-umschau.de/Me.../METFORMIN-AL-1.000-Filmtabletten-795028.html) die Dosis reduzieren mußte, weil sie krankheitsbedingt stark abgenommen hat. Es ging ihr gar nicht gut, und es hat eine Weile gedauert, bis der Zusammenhang mit der Gewichtsabnahme gefunden wurde.
Grüsse,
Oregano