Themenstarter
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Die Anfrage dürfte dieser Tage beantwortet werden. Die Frist lauft am 22.Nov ab. In der Regel trifft die Beantwortung wenigstens 2 Tage vor dem Ende der Frist ein, möglicherweise aber auch schon morgen da der Nationalrat wieder mal tagt.
Ich habe gestern aus aktuellem Anlass die Barbara Stöckl angeschrieben:
S.g. Frau Stöckl
In „Stöckl live“ nehmen Sie sich demnächst den Themenkomplex Burnout und Depression vor. Speziell zu Burnout gab es in den letzten Monaten eine regelrechte Medienkampagne, offenbar lanciert von den einschlägigen Interessensverbänden. Das Thema an sich hat sicher seine Berechtigung, allerdings muss man die näheren Umstände bzw. den Zeitpunkt der Kampagne kritisch kommentieren.
Sie selbst haben im Jahr 2001 im Rahmen der Sendung Help-TV eine Diskussion zum Thema CFS moderiert. Vor ca. 2-3 Jahren habe ich mit Ihnen auch ein kurzes Telefonat darüber geführt. CFS wird immer noch, zumal bei milderen Verlaufsformen, als Burnout fehldiagnostiziert (bei schweren Fällen bevorzugt man Diagnosen wie Schizophrenie oder Hypochondrie). Für die schätzungsweise 20.000 in Österreich an CFS Erkrankten gibt es nach wie vor weder eine korrekte Diagnose, noch Behandlung, noch soziale Absicherung. Die die dieses Schicksal trifft, stehen daher häufig vor dem Ende ihrer Existenz.
Dabei hat sich wissenschaftlich auf diesem Gebiet in den letzten 12 Monaten sehr viel getan. Ende letzten Jahres wurde der Durchbruch geschafft: in einer in Science publizierten Studie konnte das Retrovirus XMRV bei 68 von 101 CFS Patienten nachgewiesen werden, und bei 8 von 218 der gesunden Kontrollgruppe. Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Es würde nämlich bedeuten, dass wir es neben HIV/AIDS mit einer weiteren, noch deutlich größeren retroviralen Pandemie zu tun hätten. Allein in Österreich dürften 200.000 Menschen infiziert und etwa 20.000 daran erkrankt sein.
„Das System“ hat darauf hin nichts unversucht gelassen um diese Erkenntnis zu verleugnen und zu verneinen. Hastig wurden fragwürdige Studien publiziert die die Existenz des Virus gänzlich in Abrede stellten. Schnell wurde die Nachricht verbreitet, es müsste sich bei der Science Studie um einen Fehler, vielleicht eine Verunreinigung handeln. Eine weitere Studie von FDA und NIH, an der renomierte Virologe H. Alter (Entdecker des Hep. C Virus) federführend beteiligt war, bestätigte aber die genannte Entdeckung: sie fand das Retrovirus gar bei 86% des CFS Fälle. Von Regierungsseite versuchte man die Publikation dieser Studie offenbar zu verhindern, was immerhin zu einer mehrmonatigen Verzögerung führte.
Diese Nachricht brachte es weltweit in die Schlagzeilen. In den USA wurde ausführlich berichtet:
Wall Street Journal
New Hope in Fight of Chronic Fatigue - WSJ.com
Washington Post
The Checkup - New evidence that virus may cause chronic fatigue
oder die New York Times
https://www.nytimes.com/2010/08/24/health/research/24fatigue.html?_r=1&scp=3&sq=xmrv&st=cse
https://www.nytimes.com/2010/07/14/health/14fatigue.html?scp=1&sq=xmrv&st=cse
https://www.nytimes.com/2009/10/21/opinion/21johnson.html
In Österreich hingegen blieb alles still. Mit keinem Wort berichteten die Medien über die Sensation. Stattdessen wurde Burnout plötzlich zur pandemischen Erkrankung erklärt welche „immer mehr zunehme“. Kurzfristig entbrannte gar ein Streit darüber, ob der neue Umsatzbringer nun den Psychologen oder den Psychiatern zu gute kommen sollte.
Währenddessen harrt eine parlamentarische Anfrage zum Thema der Beantwortung durch das Gesundheitsministerium. Die Antwort sollte noch in dieser Woche einlangen.
6385/J (XXIV. GP) - Chronic Fatigue Syndrom (CFS
Ich würde Sie bitten diese Umstände bei der Vermittlung des Themas Burnout gebührend zu berücksichtigen.
Antwort:
Vielen Dank für Ihre Infos, ich werde diese gerne Fr.Stöckl zur Kenntnis bringen, allerdings wird es in der Sendung aus Zeitgründen nicht möglich sein, näher darauf einzugehen, dazu bedarf es zu vieler Erläuterungen.Wir halten Ihr Schreiben aber gerne in Evidenz, vielleicht wäre das einmal etwas für unser neues Gesundheitsmagazin.
Ich habe gestern aus aktuellem Anlass die Barbara Stöckl angeschrieben:
S.g. Frau Stöckl
In „Stöckl live“ nehmen Sie sich demnächst den Themenkomplex Burnout und Depression vor. Speziell zu Burnout gab es in den letzten Monaten eine regelrechte Medienkampagne, offenbar lanciert von den einschlägigen Interessensverbänden. Das Thema an sich hat sicher seine Berechtigung, allerdings muss man die näheren Umstände bzw. den Zeitpunkt der Kampagne kritisch kommentieren.
Sie selbst haben im Jahr 2001 im Rahmen der Sendung Help-TV eine Diskussion zum Thema CFS moderiert. Vor ca. 2-3 Jahren habe ich mit Ihnen auch ein kurzes Telefonat darüber geführt. CFS wird immer noch, zumal bei milderen Verlaufsformen, als Burnout fehldiagnostiziert (bei schweren Fällen bevorzugt man Diagnosen wie Schizophrenie oder Hypochondrie). Für die schätzungsweise 20.000 in Österreich an CFS Erkrankten gibt es nach wie vor weder eine korrekte Diagnose, noch Behandlung, noch soziale Absicherung. Die die dieses Schicksal trifft, stehen daher häufig vor dem Ende ihrer Existenz.
Dabei hat sich wissenschaftlich auf diesem Gebiet in den letzten 12 Monaten sehr viel getan. Ende letzten Jahres wurde der Durchbruch geschafft: in einer in Science publizierten Studie konnte das Retrovirus XMRV bei 68 von 101 CFS Patienten nachgewiesen werden, und bei 8 von 218 der gesunden Kontrollgruppe. Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Es würde nämlich bedeuten, dass wir es neben HIV/AIDS mit einer weiteren, noch deutlich größeren retroviralen Pandemie zu tun hätten. Allein in Österreich dürften 200.000 Menschen infiziert und etwa 20.000 daran erkrankt sein.
„Das System“ hat darauf hin nichts unversucht gelassen um diese Erkenntnis zu verleugnen und zu verneinen. Hastig wurden fragwürdige Studien publiziert die die Existenz des Virus gänzlich in Abrede stellten. Schnell wurde die Nachricht verbreitet, es müsste sich bei der Science Studie um einen Fehler, vielleicht eine Verunreinigung handeln. Eine weitere Studie von FDA und NIH, an der renomierte Virologe H. Alter (Entdecker des Hep. C Virus) federführend beteiligt war, bestätigte aber die genannte Entdeckung: sie fand das Retrovirus gar bei 86% des CFS Fälle. Von Regierungsseite versuchte man die Publikation dieser Studie offenbar zu verhindern, was immerhin zu einer mehrmonatigen Verzögerung führte.
Diese Nachricht brachte es weltweit in die Schlagzeilen. In den USA wurde ausführlich berichtet:
Wall Street Journal
New Hope in Fight of Chronic Fatigue - WSJ.com
Washington Post
The Checkup - New evidence that virus may cause chronic fatigue
oder die New York Times
https://www.nytimes.com/2010/08/24/health/research/24fatigue.html?_r=1&scp=3&sq=xmrv&st=cse
https://www.nytimes.com/2010/07/14/health/14fatigue.html?scp=1&sq=xmrv&st=cse
https://www.nytimes.com/2009/10/21/opinion/21johnson.html
In Österreich hingegen blieb alles still. Mit keinem Wort berichteten die Medien über die Sensation. Stattdessen wurde Burnout plötzlich zur pandemischen Erkrankung erklärt welche „immer mehr zunehme“. Kurzfristig entbrannte gar ein Streit darüber, ob der neue Umsatzbringer nun den Psychologen oder den Psychiatern zu gute kommen sollte.
Währenddessen harrt eine parlamentarische Anfrage zum Thema der Beantwortung durch das Gesundheitsministerium. Die Antwort sollte noch in dieser Woche einlangen.
6385/J (XXIV. GP) - Chronic Fatigue Syndrom (CFS
Ich würde Sie bitten diese Umstände bei der Vermittlung des Themas Burnout gebührend zu berücksichtigen.
Antwort:
Vielen Dank für Ihre Infos, ich werde diese gerne Fr.Stöckl zur Kenntnis bringen, allerdings wird es in der Sendung aus Zeitgründen nicht möglich sein, näher darauf einzugehen, dazu bedarf es zu vieler Erläuterungen.Wir halten Ihr Schreiben aber gerne in Evidenz, vielleicht wäre das einmal etwas für unser neues Gesundheitsmagazin.