Wirkung Cortison?

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Hallo,

mein Hausarzt hatte mir versuchsweise (da auch ANA pos.) Cortison gespritzt (100 mg Prednison).
Die Stunden danach waren heftig. Die Schmerzen schossen in die Höhe, dass ich sie selbst mit Dolantin kaum in den Griff bekam.
Ich hatte keine großen Erwartungen wegen dem Cortison, aber der nächsten Morgen war der Hammer. Alle Symptome waren etwa 50% besser. Normalerweise muss ich mich nach dem Aufstehen auch gleich wieder hinlegen. Diesmal nicht. Ich hatte viel mehr Energie, mein Kopf war freier, die Schmerzen besser. Ich konnte es gar nicht fassen. Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch und war überglücklich.
Leider hielt die Wirkung nur einen Tag an, am nächsten Morgen war der Traum wieder vorbei.

Aber, warum hat das Cortison eine Wirkung gezeigt?
- hab ich eine Nebennierenunterfunktion? - dann sollte ich wohl mal ein Cortisol-Tagesprofil machen
- liegt ein Autoimmunprozess vor und es ging mir besser, weil das Immunsystem unterdrückt wurde?
- oder (wenn ich richtig informiert bin) greift Prednison auch die B-Zellen an und hat somit eine ähnliche Wirkung wie Retuximab

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder Ideen dazu?


LG susi
 
Hallo Susi,

ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Bei mir ist die Cortisol-Tageskurve durch eine chronische Infektion aus dem Gleichgewicht geraten. Daher habe ich das gleiche Phänomen wie du, d.h. ich möchte mich am liebsten nach dem Aufstehen wieder hinlegen.

hab ich eine Nebennierenunterfunktion?

Das ist meiner Erfahrung nach bei CFS eine zwangsläufige Folge der Infektionen.

liegt ein Autoimmunprozess vor und es ging mir besser, weil das Immunsystem unterdrückt wurde

Viele Menschen mit CFS-Symptomatik haben eine überschießende humorale Immunantwort und eine schlechte funktionierende zytotoxische Abwehr. Der humorale Teil verursacht dabei ein buntes Beschwerdebild, dass durch das Cortison zeitweise unterdrückt werden kann. Ich würde allerdings nie Cortison in hohen Dosen nehmen, weil dadurch die zelluläre Abwehr noch weiter geschwächt wird. Ich persönlich versuche der Nebennierenrinde die Stoffe zu liefern, die zur Cortisolproduktion notwendig sind (z.B. verwende ich ADR-Formula von Pure Encapsulations) und gleichzeitig supplementiere ich eine sehr geringe Dosis Hydrocortison.

LG
 
Cortison pusht JEDEN Menschen, dazu muss man weder CFS/ME noch eine Infektion noch ein Autoimmunerkrankung haben.
Cortisol ist ein "Stresshormon", das u.a. die Aufgabe hat Energie bereitzustellen.

Da erniedrigte Cortison-Spiegel ein typisches Kennzeichen von CFS/ME sind, ist eine Substitution m.E. sinnvoll. Allerdings nicht mit Prednisolon o.ä., sondern mit Hydrocortison.
 
Hallo,

susi sorglos, nach deiner Schilderung klingt es für mich auch verdächtig nach Nebennierenschwäche. Betrifft sehr viele ME/CFidSler.


Da erniedrigte Cortison-Spiegel ein typisches Kennzeichen von CFS/ME sind, ist eine Substitution m.E. sinnvoll. Allerdings nicht mit Prednisolon o.ä., sondern mit Hydrocortison.

Ich würde es vorher auf jeden Fall mit Nebennierenrindenkonzentrat versuchen.
Hilft mir sehr gut. Kann anfangs allerdings dauern.
Ob Cortison oder Prednisolon (gibt es da eigentlich einen Unterschied?) - nach meinen Infos stellen die Nebennieren ihre Arbeit dann ein und es ist schwer diese Mittel abzusetzen.

Grüsse
 
Das mit dem Cortison hat nur einen Grund: Es unterdrückt die Entzündungen,die bei CFIDS überall im Körper sind.
Allerdings sollte man es nicht zuviel und zu lange nehmen,weil es die zelluläre Immunabwehr ausschaltet,dadurch wird das CFIDS mit der Zeit immer schlimmer.
Es ist zwar kurzfristig ein tolles Gefühl(hab es selbst erlebt),aber langfristig schadet es eher!
 
Das mit dem Cortison hat nur einen Grund: Es unterdrückt die Entzündungen,die bei CFIDS überall im Körper sind.

Ja genau, da war doch noch was :idee:
Cortison ersetzt ja Cortisol, das eigentlich vor allem die Nebennieren produzieren.
Deshalb kann es auch so hilfreich sein, eine Nebennierenschwäche zu behandeln / bzw. folgenschwer sein, sie außer Acht zu lassen.

Mir wurde mal gesagt, dass ich die Nebennierenbehandlung nach 4 Tagen deutlich merken müsste.
Naja. Nach 3 Monaten kamen dann langsam die ersten Besserungen.
Heute macht sich eine Unterbrechung der Einnahme ziemlich schnell auf vielen Ebenen bemerkbar.

Letztlich ist es für den Körper ein riesen Unterschied, ob körpereigene Stoffe arbeiten oder "fremde" zugeführt werden. Obwohl die Schulmedizin Cortison eher als natürlich bezeichnet.

(Ja gut - Nebennierenmark von Rindern ist auch eher fremd.. aber das, was der Körper daraus macht ist eigen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten

Es war soooo schön nochmal annähernd den Zustand vor der Erkrankung zu erleben. Ich weiß, dass Cortison nicht ohne ist. Dieser Tag hatte mir aber ein bischen Hoffnung gegeben. Vielleicht nochmal spazieren gehen zu können, auf die Abschlussfeier meines Sohnes gehen zu können.....

Ich werde mal der Nebennierenschwäche weiter nachgehen

LG susi
 
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