Wildkräuter - Tinktur selber herstellen

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Ja, der Frühling ist ja schon da. Die Wildkräuter spriessen wieder aus dem Boden (Bärlauch ist schon da - Brennessel kommt bald usw.)

Lese grade ein Buch darüber, dass sie z.T. ein Mehrfaches an Vitalstoffen enthalten, als das Gemüse, dass wir im Laden kaufen.

Ich könnte z.B. mit DMSO, das ich noch hier habe, eben eine Tinktur herstellen.

Aber ich muss gestehen: Das ist doch Neuland für mich, und mit meinen ges. Problemen auch nicht so einfach.

Also, man muss wissen: Wann sammeln. Dann was macht man? Ev. mit dem Mörser zerkleinern, und dann einfach einlegen?

DMSO sei ja ein besseres Auszugsmittel als Alkohol.

Man könnte eben z.B. eine Mischung aus Bärlauch, Brennnesseln, Löwenzahn, Giersch herstellen.

Das wäre sicher eine sehr gesunde Mischung.

Aber eben: Ist nicht so einfach. Vor allem auch für mich.
 
Hallo Remy,

hier wird gut beschrieben, wie man solche Tinkturen selbst herstellen kann:

...

Grundrezept für Kräuter-Tinkturen

Die Zutaten für eine Tinktur

Für die Herstellung von Tinkturen benötigen Sie gerade einmal fünf Zutaten:

  1. Einmachgläser o. ä.: Um Ihre Kräuterauszüge bequem ansetzen zu können, benötigen Sie weithalsige Gläser, die sich zudem gut verschliessen lassen (am besten mit Schraubverschluss).
  2. Kräuter: Je nachdem, welche Tinktur Sie herstellen möchten, brauchen Sie natürlich die entsprechenden Kräuter dazu. Diese sammeln Sie am besten selbst. Wenn Sie die Kräuter kaufen möchten, achten Sie auf biologische Erzeugung oder Wildsammlung aus unbelasteten Regionen. Sie können für die Herstellung einer Tinktur frische oder getrocknete Pflanzen verwenden. Tinkturen aus frischen Pflanzenteilen werden oft aromatischer und kraftvoller. Die Kräuter werden im Verhältnis 1 : 10 mit Alkohol angesetzt.
  3. Alkohol: Tinkturen sind bekanntlich Kräuterauszüge mit Alkohol. Also benötigen Sie einen geeigneten Hochprozentigen. Dazu eignet sich sehr gut ein gewöhnlicher Schnaps, also Doppelkorn oder auch Wodka aus dem Supermarkt. Wichtig ist ein Alkoholgehalt von mindestens 40 bis 45 Vol.%. Wer möchte kann auch in der Apotheke höherprozentigen (und teureren) Alkohol besorgen, was aber nicht nötig ist.
  4. Filterpapier (z. B. Kaffeefilter): Wenn die Tinktur fertig ist, wird sie gefiltert (einfach in ein weiteres weithalsiges Gefäss durch den Filter tropfen lassen), um hernach in Dunkelglasfläschchen abgefüllt zu werden.
  5. Dunkelglasfläschchen: Tinkturen sollten möglichst dunkel, kühl und verschlossen aufbewahrt werden. Dazu füllt man sie in Dunkelglasfläschchen ab (Pipetten- oder Tropffläschchen – gibt es leer in der Apotheke) und lagert diese an einem kühlen, dunklen Platz, wo sie mindestens ein Jahr, meistens aber sehr viel länger haltbar bleiben.

Die Herstellung einer Kräuter-Tinktur

  1. Füllen Sie die grossen, weithalsigen Gläser zu einem Drittel bis fast zur Hälfte mit zerkleinerten Wildkräutern, Heilpflanzen, Blüten oder Wurzelstückchen. Sorgen Sie dafür, dass die Kräuter dicht an dicht liegen.
  2. Giessen Sie nun mindestens so viel Alkohol darüber, dass die Kräuter vollkommen bedeckt sind und höchstens so viel, dass man die Tinktur anschliessend noch gut verschütteln kann. Verschliessen Sie dann das Glas.
  3. Stellen Sie das Glas (oder die Gläser) an einen ungestörten Platz. Ob dieser einfach nur hell, sonnig oder gar vollkommen dunkel sein soll – darüber diskutieren die Experten noch. Suchen Sie sich also einfach einen Ort aus, wo Sie Ihre Tinkturen einige Wochen lang stehen lassen können, ohne dass diese irgendwann einmal im Weg wären.
  4. Schütteln Sie Ihre Tinktur mindestens einmal, besser mehrmals täglich gut durch.
  5. Nach 5 Tagen bis 6 Wochen (manche Experten empfehlen drei Wochen, andere schwören auf 30 Tage) ist die Tinktur fertig.
  6. Lassen Sie die Tinktur durch einen Filter laufen, verwerfen Sie die Kräuter und füllen Sie die Tinktur in kleine Dunkelglasfläschchen mit Tropfeinsatz oder Pipette.
  7. Beschriften Sie die Fläschchen sorgfältig mit dem Namen der Tinktur und dem Herstellungsdatum. Nur so können Sie später die Haltbarkeit abschätzen.
  8. Bei Bedarf nehmen Sie von Ihren Tinkturen dreimal täglich 20 bis 30 Tropfen bzw. eine bis zwei Pipetten voll. Sie können die Tinktur direkt in den Mund geben oder sie mit Wasser, Saft oder Tee einnehmen. Tinkturen eignen sich selbstverständlich auch zur Herstellung von Salben oder Cremes.
Wer Alkohol meiden möchte, gibt die einzunehmende Tinkturmenge in eine Tasse mit heissem Wasser und lässt diese abkühlen. Auf diese Weise verdunstet ein Grossteil des Alkohols. Sollten Sie jedoch überhaupt keinen Alkohol zu sich nehmen dürfen, dann wäre es besser, Sie steigen auf alkoholfreie Kräuterzubereitungen um.

Lesen Sie auch:
  1. Entgiften mit Kräutern
  2. Anti-Aging mit Kräutern
  3. Wildkräuter für Hausapotheke und Küche
Ein sehr empfehlenswertes Buch über die Zubereitung und Wirkung von Heilpflanzen-Tinkturen ist das Werk "Heilpflanzen-Tinkturen - Wirksame Pflanzenauszüge selbst gemacht" von Rudi Beiser und Helga Ell-Beiser, erschienen 2017 im Ulmer Verlag.
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Grüsse,
Oregano
 
Ja, danke. Oben habe ich ja geschrieben: DMSO ist besser als Alkohol. Ich habe jetzt einen Kräuterauszug gemacht mit Bärlauch. Den muss ich noch kosten! :p
 
..ja, leider - den Bärlauch - Auszug habe ich dann letztlich weggeschüttet. 🤮

Habe aber noch ein Buch hier, die das Herstellen von Kräutertinkturen beschreibt.
Werde bei Gelegenheit mal darin lesen.
 
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