Themenstarter
- Beitritt
- 23.01.07
- Beiträge
- 200
Hallo zusammen
Zugegeben ist das eine sehr allgemeine Frage, drum werde ich versuchen diese erst einmal einwenig zu konkretisieren. Vor vielen Diagnosen, sei es Borreliose, Amalgamvergiftung, Zahnherde, LI, FI ... steht sehr häufig ein langer Leidensweg der auch oft nach der Diagnose noch lange nicht beendet ist. Die Symptome sind oft sehr unterschiedlich und vielschichtig in ihrer Intensität und Ausprägung. Jeder hat seine eigene Leidensgeschichte und trägt dieses Päckchen so lange mit sich rum bis ihm geholfen wird oder er sich selbst hilft. Ich denke dass schon jeder einmal die Erfahrung gemacht hat wenn Freunde zu Hobbypsychologen werden und man zu hören bekommt "Stell' dich nicht so an", "Geh doch einfach raus und mach mal wieder was dir Spass macht" , "Du siehst doch Kern gesund aus, so schlimm kann es ja dann gar nicht sein" aber sich selbst 1 Woche krank schreiben lassen wenn sie mal 37,5 °C haben und das Näslein einwenig läuft.
Ich glaube natürlich, dass die Wahrnehmung sehr individuell ist und jeder auf seine ganz eigene Art leidet. Ich sehe das Problem auch nicht zwangsläufig in der Intensität eines Symptoms sondern in der Dauer. Man könnte also sagen, dass der Leidensdruck das Produkt aus Symptomintensität und (x) Zeit ist. Ein leiser Tinitus der auf den Moment betrachtet keinerlei akute Bedrängnis mit sich bringt kann langfristig dazu führen dass sich jemand das Leben nimmt. Wenn ich mir jedoch mit dem Hammer auf den Daumen haue und vor Schmerzen in die Knie gehe ist ein Suizid, um dem Zustand zu entkommen, eher unwahrscheinlich.
Wie stark bringen euch eure Symptome in Bedrängnis und wie geht Ihr dagegen vor wenn ihr es nicht mehr aushaltet?
Über die Jahre habe ich festgestellt, dass man anfängt seine Symptome zu konditionieren und es so schafft immer mehr akut zu ertragen. Nichts desto trotz kommt man irgend wann an einen Punkt an dem man es nicht mehr aushält und nur noch will dass es aufhört. Auch wer sonst mental sehr stark ist fällt dann in eine abgrundtiefe Verzweiflung und Trauer die seines Gleichen sucht, die aber m.E. mit einer üblichen Depression nur wenig zu tun hat. Auch der Begriff der sog. somatoformen Depression, der gern verwendet wird, bringt einen hier nicht weiter. Dass die Seele bei chronischen Erkrankungen mit leidet steht außer Frage ist jedoch bei akuten Zuständen nicht representativ.
Wenn man mal wieder, vor lauter Elend und dem Gefühl das alles nicht mehr aushalten zu können, beim Hausarzt oder in der Notaufnahme gelandet ist wird dies gerne als "Panikattacke" abgetan. Zugegeben können solche Beschwerden sich durchaus auch mal zu einer Panikattacke steigern die wiederum ihre eigene Symptome hat und somit zum Selbsläufer werden kann. Voraussetzung hierfür ist aber die sog. respiratorische Azidose, durch das zu schnelle/starke abatmen von CO2. Die durch eine Azidose möglichen Symptome können wiederum sehr vielfältig sein. Schwindel, Übelkeit, Atemdepressionen, Schmerzen in der Extremitäten, Paresthesien, kalte Gliedmaßen, Zittern uvm..
Wenn jedoch im Vorfeld keine Panikattacke (Azidose) statt gefunden hat, können auch die Symptome nicht davon rühren.
Bei mir wurde in solch Situationen schon mehrfach die Sauerstoffsättigung im Arteriellen Blut (Fingernagelsensor ist dafür nicht geeignet) bestimmt (sehr unangenehm
) und ergab "nie" eine Azidose. Ergo, die Symptome sind nicht Folge einer Panikattacke auch wenn die Übergänge durchaus auch mal fliesend sein können. Da die Diagnose Panikattacke ohne Azidose nicht zu halten ist hat man immer behauptet, dass die Arterielle Probe durch Venöses Blut verschmutz worden sei.
Wer 2 mal im gleichen KH mit seinen Symptomen war wird nicht mehr ernst genommen und das psychatrische Konzil wird seitens der Klinik schnell eingeholt. Wenn sich dann noch nach der verabreichung von 5-10mg Diazepam der Zustand verbessert ist die Diagnose seitens der Ärzte perfekt. "Angstneurose" !!!
Sorry, aber Diazepam (oder wenn's schnell gehen muss Lorazepam) verbessern den Zustand bei jedem, egal ob Hyperchonder oder Schwerverletzter. Hier wird die Signalübertragung im ganzen Körper gehemmt.
Leider ist es bei mir dennoch so, dass wenn ich nicht mehr kann mich mit Diazepam abschießen muss, da ich bis heute kein anderes Mittel gefunden habe um in kritischen Situationen klar zu kommen. Leider muss man den guten Momenteffekt oft mit einem "Hang Over" am nächsten Tag bezahlen was wiederum dazu führen kann nachlegen zu müssen.
Meine Notfallmedikation sieht folgendermaßen aus:
1. Anfangs frische Luft ggf. reden u. spazieren wenn noch möglich,
2. Viel trinken, Tee, Wasser, bei Kopfschmerzen Einlauf
3. Dinkelkissen auf den Bauch und hinlegen, AT
4. Dysto-loges N, Magnesium
5. MCP (Paspertin), zw. Buscopan
6. Diazepam 2mg
7. Diazepam erneut 2-4mg
8. Lorazepam 1mg
(Symptome: Gefühl das Bewußtsein zu verlieren, Übelkeit bis zur Brechgrenze, Schwindel, generalisierte Schmerzen, Zittern, Untertemperatur (zw 35,5°C), Hypotonie < 100/50 mmHg, ...
Wie schafft Ihr es solche Situationen zu meistern?
Grüße
Boris
Zugegeben ist das eine sehr allgemeine Frage, drum werde ich versuchen diese erst einmal einwenig zu konkretisieren. Vor vielen Diagnosen, sei es Borreliose, Amalgamvergiftung, Zahnherde, LI, FI ... steht sehr häufig ein langer Leidensweg der auch oft nach der Diagnose noch lange nicht beendet ist. Die Symptome sind oft sehr unterschiedlich und vielschichtig in ihrer Intensität und Ausprägung. Jeder hat seine eigene Leidensgeschichte und trägt dieses Päckchen so lange mit sich rum bis ihm geholfen wird oder er sich selbst hilft. Ich denke dass schon jeder einmal die Erfahrung gemacht hat wenn Freunde zu Hobbypsychologen werden und man zu hören bekommt "Stell' dich nicht so an", "Geh doch einfach raus und mach mal wieder was dir Spass macht" , "Du siehst doch Kern gesund aus, so schlimm kann es ja dann gar nicht sein" aber sich selbst 1 Woche krank schreiben lassen wenn sie mal 37,5 °C haben und das Näslein einwenig läuft.
Ich glaube natürlich, dass die Wahrnehmung sehr individuell ist und jeder auf seine ganz eigene Art leidet. Ich sehe das Problem auch nicht zwangsläufig in der Intensität eines Symptoms sondern in der Dauer. Man könnte also sagen, dass der Leidensdruck das Produkt aus Symptomintensität und (x) Zeit ist. Ein leiser Tinitus der auf den Moment betrachtet keinerlei akute Bedrängnis mit sich bringt kann langfristig dazu führen dass sich jemand das Leben nimmt. Wenn ich mir jedoch mit dem Hammer auf den Daumen haue und vor Schmerzen in die Knie gehe ist ein Suizid, um dem Zustand zu entkommen, eher unwahrscheinlich.
Wie stark bringen euch eure Symptome in Bedrängnis und wie geht Ihr dagegen vor wenn ihr es nicht mehr aushaltet?
Über die Jahre habe ich festgestellt, dass man anfängt seine Symptome zu konditionieren und es so schafft immer mehr akut zu ertragen. Nichts desto trotz kommt man irgend wann an einen Punkt an dem man es nicht mehr aushält und nur noch will dass es aufhört. Auch wer sonst mental sehr stark ist fällt dann in eine abgrundtiefe Verzweiflung und Trauer die seines Gleichen sucht, die aber m.E. mit einer üblichen Depression nur wenig zu tun hat. Auch der Begriff der sog. somatoformen Depression, der gern verwendet wird, bringt einen hier nicht weiter. Dass die Seele bei chronischen Erkrankungen mit leidet steht außer Frage ist jedoch bei akuten Zuständen nicht representativ.
Wenn man mal wieder, vor lauter Elend und dem Gefühl das alles nicht mehr aushalten zu können, beim Hausarzt oder in der Notaufnahme gelandet ist wird dies gerne als "Panikattacke" abgetan. Zugegeben können solche Beschwerden sich durchaus auch mal zu einer Panikattacke steigern die wiederum ihre eigene Symptome hat und somit zum Selbsläufer werden kann. Voraussetzung hierfür ist aber die sog. respiratorische Azidose, durch das zu schnelle/starke abatmen von CO2. Die durch eine Azidose möglichen Symptome können wiederum sehr vielfältig sein. Schwindel, Übelkeit, Atemdepressionen, Schmerzen in der Extremitäten, Paresthesien, kalte Gliedmaßen, Zittern uvm..
Wenn jedoch im Vorfeld keine Panikattacke (Azidose) statt gefunden hat, können auch die Symptome nicht davon rühren.
Bei mir wurde in solch Situationen schon mehrfach die Sauerstoffsättigung im Arteriellen Blut (Fingernagelsensor ist dafür nicht geeignet) bestimmt (sehr unangenehm
Wer 2 mal im gleichen KH mit seinen Symptomen war wird nicht mehr ernst genommen und das psychatrische Konzil wird seitens der Klinik schnell eingeholt. Wenn sich dann noch nach der verabreichung von 5-10mg Diazepam der Zustand verbessert ist die Diagnose seitens der Ärzte perfekt. "Angstneurose" !!!
Sorry, aber Diazepam (oder wenn's schnell gehen muss Lorazepam) verbessern den Zustand bei jedem, egal ob Hyperchonder oder Schwerverletzter. Hier wird die Signalübertragung im ganzen Körper gehemmt.
Leider ist es bei mir dennoch so, dass wenn ich nicht mehr kann mich mit Diazepam abschießen muss, da ich bis heute kein anderes Mittel gefunden habe um in kritischen Situationen klar zu kommen. Leider muss man den guten Momenteffekt oft mit einem "Hang Over" am nächsten Tag bezahlen was wiederum dazu führen kann nachlegen zu müssen.
Meine Notfallmedikation sieht folgendermaßen aus:
1. Anfangs frische Luft ggf. reden u. spazieren wenn noch möglich,
2. Viel trinken, Tee, Wasser, bei Kopfschmerzen Einlauf
3. Dinkelkissen auf den Bauch und hinlegen, AT
4. Dysto-loges N, Magnesium
5. MCP (Paspertin), zw. Buscopan
6. Diazepam 2mg
7. Diazepam erneut 2-4mg
8. Lorazepam 1mg
(Symptome: Gefühl das Bewußtsein zu verlieren, Übelkeit bis zur Brechgrenze, Schwindel, generalisierte Schmerzen, Zittern, Untertemperatur (zw 35,5°C), Hypotonie < 100/50 mmHg, ...
Wie schafft Ihr es solche Situationen zu meistern?
Grüße
Boris
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