Horaz
in memoriam
Themenstarter
- Beitritt
- 05.10.06
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- 3.940
Weniger Arzt, weniger Medikamente, weniger Kosten – mehr Gesundheit?
Ich bin seit langer Zeit der Meinung, dass unsere Gesundheitssysteme nicht nur teuer, sondern mitunter sogar schädlich sind. Von klein auf wird allen Menschen beigebracht: Wehwehchen? Dann Onkel Doktor! Statt frühzeitig und präventiv bereits die Kinder darauf vorzubereiten, wie Krankheiten verhindert werden können. Wie mit kleinen Wehwehchen umzugehen ist. Und dass nicht jedes Bauchzwicken gleich einen Arztbesuch erfordert - dass der Arzt bei akuten Problemen äußerst wichtig ist - dass aber der Mensch für seine Gesundheit zuerst mal selbst verantwortlich ist.
Eine Studie aus Österreich hat wieder einmal ein paar Daten dazu zusammengetragen:
Österreicher nehmen zu viele Medikamente - oesterreich.ORF.at
Auszüge aus einem Text des ORF, der im obigen Link vollständig zu lesen ist.
Alarmierend ist eine Salzburger Studie, wonach die Österreicher viel zu viele Medikamente einnehmen, in zweierlei Hinsicht: Die oft unnötigen und teuren Arzneien schaden der Gesundheit der Patienten und sind ein großer Kostenfaktor im Gesundheitswesen.
Denn ein beunruhigender Teil des bisherigen Systems ist nicht nur teuer, sondern häufig sogar schädlich für Patientinnen und Patienten.
Ein Beispiel von vielen
Herta G., 85, stand an der Autobushaltestelle: "Da hat sich plötzlich alles gedreht, und dann bin ich in der Klinik wieder aufgewacht", erzählt die Salzburgerin. Eine Autofahrerin hatte die Bewusstlose bemerkt, der Rettungshubschrauber brachte sie in die Klinik. Es bestand Verdacht auf eine Hirnblutung.
Doch die Untersuchungen ergaben ein anderes Bild: Kreislaufkollaps, ausgelöst durch doppelt verordnete Arzneimittel und Wechselwirkungen der insgesamt 16 Medikamente, die der alten Dame davor vom Allgemeinmediziner und zwei Fachärzten verordnet worden waren.
Krankenhäuser voll von Arzneiopfern
G. ist kein Einzelfall: Einer von zehn Menschen - das sind 250.000 Patienten im Jahr - landet nur deshalb im Krankenhaus, weil Arzneimittel seine Gesundheit nicht verbesserten, sondern massiv beeinträchtigten, ergab eine neue Studie der Paracelsus-Universität Salzburg.
Bis zu 25 Medikamente täglich
Pharmakologen kritisieren: Die enormen Kostensteigerungen der Arzneimittel sind zu einem guten Teil darauf zurückzuführen, dass vor allem ältere Menschen Unmengen von Medikamenten verordnet bekommen - durchschnittlich waren es in der Salzburger Studie sieben, in Einzelfällen bis zu 25 täglich
Im niederösterreichischen Horn untersuchten die Kliniker, wie viele der von niedergelassenen Ärzten ins Spital eingewiesenen Patienten tatsächlich ein Krankenhaus brauchen. Es waren gerade einmal 30 Prozent.
Viele Routinediagnosen sind überflüssig: Am Salzburger Landeskrankenhaus ergab eine Studie, dass 80 Prozent der Lungenröntgen und 70 Prozent der Bluttests, die routinemäßig vor einer Operation gemacht werden, gar nicht notwendig sind.
Viele Grüße, Horaz
Ich bin seit langer Zeit der Meinung, dass unsere Gesundheitssysteme nicht nur teuer, sondern mitunter sogar schädlich sind. Von klein auf wird allen Menschen beigebracht: Wehwehchen? Dann Onkel Doktor! Statt frühzeitig und präventiv bereits die Kinder darauf vorzubereiten, wie Krankheiten verhindert werden können. Wie mit kleinen Wehwehchen umzugehen ist. Und dass nicht jedes Bauchzwicken gleich einen Arztbesuch erfordert - dass der Arzt bei akuten Problemen äußerst wichtig ist - dass aber der Mensch für seine Gesundheit zuerst mal selbst verantwortlich ist.
Eine Studie aus Österreich hat wieder einmal ein paar Daten dazu zusammengetragen:
Österreicher nehmen zu viele Medikamente - oesterreich.ORF.at
Auszüge aus einem Text des ORF, der im obigen Link vollständig zu lesen ist.
Alarmierend ist eine Salzburger Studie, wonach die Österreicher viel zu viele Medikamente einnehmen, in zweierlei Hinsicht: Die oft unnötigen und teuren Arzneien schaden der Gesundheit der Patienten und sind ein großer Kostenfaktor im Gesundheitswesen.
Denn ein beunruhigender Teil des bisherigen Systems ist nicht nur teuer, sondern häufig sogar schädlich für Patientinnen und Patienten.
Ein Beispiel von vielen
Herta G., 85, stand an der Autobushaltestelle: "Da hat sich plötzlich alles gedreht, und dann bin ich in der Klinik wieder aufgewacht", erzählt die Salzburgerin. Eine Autofahrerin hatte die Bewusstlose bemerkt, der Rettungshubschrauber brachte sie in die Klinik. Es bestand Verdacht auf eine Hirnblutung.
Doch die Untersuchungen ergaben ein anderes Bild: Kreislaufkollaps, ausgelöst durch doppelt verordnete Arzneimittel und Wechselwirkungen der insgesamt 16 Medikamente, die der alten Dame davor vom Allgemeinmediziner und zwei Fachärzten verordnet worden waren.
Krankenhäuser voll von Arzneiopfern
G. ist kein Einzelfall: Einer von zehn Menschen - das sind 250.000 Patienten im Jahr - landet nur deshalb im Krankenhaus, weil Arzneimittel seine Gesundheit nicht verbesserten, sondern massiv beeinträchtigten, ergab eine neue Studie der Paracelsus-Universität Salzburg.
Bis zu 25 Medikamente täglich
Pharmakologen kritisieren: Die enormen Kostensteigerungen der Arzneimittel sind zu einem guten Teil darauf zurückzuführen, dass vor allem ältere Menschen Unmengen von Medikamenten verordnet bekommen - durchschnittlich waren es in der Salzburger Studie sieben, in Einzelfällen bis zu 25 täglich
Im niederösterreichischen Horn untersuchten die Kliniker, wie viele der von niedergelassenen Ärzten ins Spital eingewiesenen Patienten tatsächlich ein Krankenhaus brauchen. Es waren gerade einmal 30 Prozent.
Viele Routinediagnosen sind überflüssig: Am Salzburger Landeskrankenhaus ergab eine Studie, dass 80 Prozent der Lungenröntgen und 70 Prozent der Bluttests, die routinemäßig vor einer Operation gemacht werden, gar nicht notwendig sind.
Viele Grüße, Horaz