Welches medi bei Angst?

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Huhu!
Könnt ihr mir ein medi bei Angst und Hypochondrie empfehlen,
welches nicht abhängig ( physisch) macht und nicht so heftige Nebenwirkungen hatt!?
Was möglichst nicht so extrem bei Gewichtszunahme ( habe auch Bulimie) ist!?
Und was sich gut mit anderen Medis ( ventlafaxin, promethazin) verträgt?

Vielen dank im vorraus.
Glg
 
Welche Art von Therapie bei Hypochondrie/Angst?

Welche therapieart ist bei Hypochondrie/Angst am besten!?
Ambulant oder stationär?
Habt ihr da Erfahrungen und könnt ihr da eventuell was empfehlen?

Muss dazu sagen, das ich auch ritze ,
und zum Teil unter Depressionen leide mit suizidversuchen.
Habe schon alle möglichen Theras durch, aber nie war das Thema Hypochondrie so aktuell wie jetzt.

Stationäre Theta könnte ich , wenn,
aber erst frühestens Ende des Jahres gehen ( vorher Umzug und Hochzeit).

Glg
 
Welche theraart bei Hypochondrie/Angst?

Hallo Sylvi,

tut mir sehr leid, daß Du so sehr unter Angst leidest. Hypochondrische Angst kenne ich gut; sie hat mich früher zweitweise lahmgelegt. (U.a. hatte ich eine ausgeprägte Herzphobie. Bei jedem völlig normalen Herzstolpern dachte ich, das sei nun definitiv der Infarkt usw. Obwohl ich ein tolles Herz hatte und gewonnene Langstreckenwettbewerbe. - Natürlich auch soziale Ängste.)

Kannst Du Dich denn auf die Hochzeit freuen?

Welche Therapieart? Allgemein ist das vermutlich nicht zu sagen. Ich habe eine 600-stündige Psychoanalyse durchgemacht. (Das ist für Psychoanalytiker nicht viel.) Dann - weil ich dachte, man müsse möglichst tief in der Vergangenheit "grundeln", noch Bioenergetische Analyse (die brachte immer wieder Durchbrüche, die aber nicht anhielten), Rebirthing (brachte gar nichts), Holotropes Atmen nach Stanislav Grof (empfand ich eher als gewalttätig).

Als sehr hilfreich empfand ich künstlerische Therapieansätze (z.B. Tanztherapie, szenische Improvisation), die erlaubten oder forderten, meine innere Situation (eben v.a. Angst) darzustellen, sichtbar, hörbar zu machen, incl. der Bühnenangst. Das sind Ansätze, durch die man irgendwie "eins" wird mit der eigenen Angst, vor ihr nicht mehr wegläuft - und das ist sie nicht gewohnt, sie wird irgendwie unsicher, changiert - also irgendwas fängt an sich zu ändern, zu kippen. Dazu braucht man allerdings einen wirklich guten Anleiter.

Die entscheidende Hilfe für mich war aber ganz klassische buddhistische Achtsamkeitsmeditation (Shamatha). Einfachste Definition: "Wach sein und nichts tun." Etwas komplexere Definition: Du bist Königin, sitzt auf Deinem Thron (jeder weiß, wie eine Königin sitzt, nicht? aufrecht, ohne sich anzulehnen, entspannt) und gibst Audienz: Deine Untertanen kommen der Reihe nach vorbei und tragen Dir vor, was sie auf dem Herzen haben. Du nimmst freundlich zur Kenntnis, was immer sie erzählen - egal wie phantastisch oder katastrophal es sein mag. Dann nickst Du - der Nächste bitte. (Und nach der Audienz wird die Königin natürlich tätig - helfend, Gefahr abwendend usw.) Das ist auf die Dauer stinklangweilig: das muß so sein; es bedeutet Entzug; Entwöhnung von unserer beständigen lust- und leidvollen Sucht nach Selbstunterhaltung.

Dazu brauchst Du einen guten (autorisierten) Anleiter. (Sonst führt's nirgends hin.) Es gibt noch etwas mehr zu beachten als das oben Gesagte. Ich kann Dir - wenn Du das möchtest - Anleitung geben; allerdings ist ein Thread im Forum nicht ganz der richtige Ort dafür.

Meditation - so unscheinbar, ja merkwürdig (für manche einfach blöd) sie scheint - ist der am weitesten führende Ansatz den ich kenne.

Weiterhin vermute lch bei Dir ein Trauma (oder auch eine Folge verletzender Situationen) vorliegt. (Auch wenn Du Dich daran nicht erinnerst.) Dafür ist nach vielen Berichten und auch nach kontrollierten Untersuchungen EMDR (Eye Movement Desensitization and Restructuring, s. emdria.de, dort auch eine Therapeutenliste) außerordentlich hilfreich. "Erfunden" von einer genialen Amerikanerin, Francine Shapiro. Eine auf den ersten Blick verrückte Methode, die hier zu beschreiben, etwas zu weit führen würde. Es handelt sich um eine Kurztherapie.

Meistens ist bei derartigen Leiden eine sog. Kognitive Verhaltenstherapie sinnvoll. Die gibt Dir sozusagen Werkzeuge, mit denen Du die Gedanken-, Emotions- und Verhaltensmuster erkennen und dann umsteuern kannst.

Schließlich sind Ängste häufig ein Aspekt, eine Komponente von Depression. Depression kann man - wovon die meisten Psychiater nichts wissen - gut behandeln mit ausgewählten Nahrungsergänzungsmitteln, v.a. mit SAM (S-Adenosyl-Methionin), das ähnlich wirksam ist wie SSRIs und SNRIs (nur praktisch ohne Nebenwirkungen), 5-Hydroxy-Tryptophan, Omega-3-Fettsäuren, den wichtigsten Antioxydantien, v.a. CoEnzym Q10, ferner Glycin (einer Aminosäure) und GABA.

Ein andermal mehr, falls das von Interesse ist. Kannst gut nachlesen bei Joachim Mutter ("Gesund statt chronisch krank, 2009, S. 359ff u.ö.) sowie bei Uwe Gröber ("Mikronährstoffe", 3. Aufl. 2011, 413ff u.ö.). Beinah hätt' ich's vergessen: Fruchtzucker völlig vermeiden!

Es gibt noch mehr - sowohl auf der psychotherapeutischen als auch auf der somatischen Ebene.

Ich persönlich würde mich vermutlich normalerweise nicht in stationäre Behandlung begeben. Du wirkst, als würdest Du's ambulant schaffen. Es sei denn, Du kommst in eine Krise mit Selbstmordgedanken - dann unbedingt.

Die Suizidgefährung wird übrigens durch trizyklische Antidepressiva signifikant gesteigert. Glaub den Psychiatern nicht alles.

Ich bin sicher, daß Du schon eine Weile vor Deiner Hochzeit wieder fit bist.

Die alles Liebe,
herzlich
Windpferd
 
Welche Art von Therapie bei Hypochondrie/Angst?

Danke windpferd.
Ich würde gern mehr darüber erfahren!

Ich will auch nicht unbedingt stationaer( war ich zu oft mit negativen Erfahrungen).
Aber ich neige auch schnell zu suizidhandlungen .

Zu was gehoert den ventlafaxin und opipramol?
Zu den trizyklichen antidepressiva?

Ich werde mal hören, was morgen meine Ärztin sagt-
vorrausgesetzt, mich verlässt nicht der mut darüber zu reden!?

Dir erstmal auch alles gute!
 
Welche Art von Therapie bei Hypochondrie/Angst?

Achso:
Die Hochzeit ist schon etwas schoenes im Gedanken bei mir,
aber Freude kann ich im mom nicht wirklich empfinden.

Sorry, hatte ich vergessen.
 
Welche Art von Therapie bei Hypochondrie/Angst?

Hallo Sylvi,

ich schreib Dir morgen mehr. Heut schaff' ich's nicht mehr.

Schlaf tief und gut!

Windpferd

Schlaf
 
Welche Art von Therapie bei Hypochondrie/Angst?

Guten Morgen, Sylvi,

wenn man eine Nacht schläft, sehen die Dinge oft anders aus.

"Ich neige schnell zu Suizidhandlungen", schreibst Du. Das ist höchste Alarmstufe. Hast Du schon Suizidversuche gemacht? Mit welchen Mitteln? (Du mußt solche Fragen nicht beantworten, klar.) Wenn Du das Gefühl hast, Deine Impulse nicht verläßlich kontrollieren zu können, brauchst Du Menschen, die Dich Tag und Nacht umsorgen. Das wird vermutlich nur in einer stationären Einrichtungen möglich sein. Man muß wissen, daß die Suizidgefahr im Durchschnitt (!) am höchsten ist während des Beginns der Besserung: da hat der Patient schon mehr Energie aber seine Welt ist noch total schwarz. Das oberste Ziel muß sein, Dein kostbares Leben zu erhalten.

War mein Fehler - ich hab mich von der Klarheit und Lockerheit Deines Schreibstils irreführen lassen. Sehr laienhaft.

Dann: Man müßte schon auch genau wissen, wie der Anfang Deiner Erkrankung aussah, welche Umstände, Einwirkungen ihr vorausgingen, und welche begleitenden Störungen es gab. Einmal ist das ein großes schulmedizinisches Programm: z.B. innere Sekretion (Schilddrüse, Neurotransmitter, Sexualhormone u.v.a.). Dann aber auch Dinge, an die die Schulmedizin "nicht glaubt": z.B. Amalgamvergiftung (wieviele Füllungen hast / hattest Du in Deinen Zähnen?), Elektromagnetische Felder (wieviele Schnurloslefefone, WLANs, Handys in Deiner Wohnung und in den Wohnungen Deiner Nachbarn in den vier Himmelsrichtungen + oben und unten?). Wohngifte (bist Du evtl. umgezogen?), Ernährung, evtl. Drogen? Und noch einiges andere. Das ist alles behandelbar, aber nicht alles durch die Schulmediziner und nicht von heut auf morgen.

Auch mit den schönen Orthomolekularen Mitteln, von denen ich einige erwähnte, ist große Vorsicht geboten. Was nimmst Du gegenwärtig an Medikamenten ein? Antidepressiva darf man z.B. nicht kombinieren mit Tryptophan, SAM, nicht einmal mit Johanneskraut (Gefahr eines sog. Serotonin-Syndroms, was gefährlich und sehr unangenehm ist). Weiterhin muß man sehr vorsichtig sein beim Wechseln von einem Medikament zu einem anderen; bei manchen mußt ein Abstand bis zu 2 Wochen eingehalten werden. Das steht zwar auf den Beipackzetteln, aber das steht so vieles . . . Also nicht improvisieren, nicht eigenmächtig probieren!

Du fragtest nach Opipramol. Das ist ein sog. reversibler MAO- (=Mono-Amino-Oxydase-) Hemmer, der m.W. vielen gut hilft, relativ wenig Nebenwirkungen hat, aber leider im Lauf der Zeit Dosiserhöhungen braucht. Tut der Dir gut? - Venlafaxin (danach fragtest Du auch): davon weiß ich nichts. Es steht in dr Roten Liste unter "Andere Antidepressiva", ist also kein trizyklisches AD, kein MAO-Hemmer. Die Liste der NW ist lang; u.a.: "Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung." (Vielleicht ist das für Dich nicht das Beste.) Auch hier strikte Regeln über Zeitabstände zu andren AD.

Die Schul-Psychiatrie ist nicht zu verachten. Antidepressiva haben z.T. heftige Nebenwirkungen aber manche Ärzte beherrschen die Kunst, dasjenige herauszufinden, das für die betreffende Patientin am besten geeignet ist. Antidepressiva allein haben in der Regel wenig Wirkungen über das Absetzen hinaus - aber sie schenken dem Patienten für eine Zeit Linderung der Symptome, so daß er mit psychologischen Therapien überhaupt arbeiten kann. (Die Wirkungen medikamentöser und psychologischer Therapie, so heißt es, "potenzieren" einander, d.h. sie sind mehr als nur additiv.)

Zugleich bräuchtest Du m.E. einen Arzt oder Heilpraktiker, der Orthomolekurare Medizin wirklich versteht. Häufig sind das z.B. Klinghardt-SchülerInnen (www.ink.ag; dort auch eine Therapeutenliste). Wo lebst Du denn? Denn bei Dir brräuchte es wohl besondere Vorsicht, etwa, wenn es um die Entfernung / Ausleitung von Amalgam ginge. (Anderes - z.B. Entsorgung aller Deiner Strahlenschleudern und Abschirmung der benachbarten - kann ruhig abrupt geschehen.)

Was Dir - vermute ich - gut tun könnte, wäre ein Multi-Präparat, um die Speicher der Vitamine und Spurenelemente aufzufüllen. Lieber nichts aus dem Kaufhaus, eher z.B. "Basic Nutrients IV". Höher dosiert (aber einschleichend) vielleicht Vit. D und B12 (da ist fast jeder im Mangel) und Omega-3 (Krill-Öl).

Ich hatte Meditation erwähnt. Jetzt kommen mir leichte Zweifel, ob das für Dich im Moment geeignet ist. Man kann nämlich die Technik auch dazu verwenden, gewissermaßen in sich selbst zu versinken, einen Zustand von Leere, eine Art "Pseudonirvana" herzustellen. Die Idee ist aber das Zulassen alles Lebendigen von außen und innen, wach, gelassen und ohne zu manipulieren. Eben gerade nicht Leere. Das kann man so von der Ferne nicht entscheiden.

Ein einfaches Mittel, das ich gestern vergaß, ist tägliche, intensive Bewegung (im Rahmen Deiner Möglichkeiten). Z.B. Laufen, Gehen oder Radfahren, so daß Du Dich eben noch gleichzeitig unterhalten kannst. Das wirkt auf mehrere Weisen antidepressiv.

Zu Deiner Hochzeit. Verzeih bitte, wenn ich Dir indiskrete Fragen stelle. Ich kenne halt Menschen, die aus sehr achtenswerten, vernünftigen, respektablen Gründen ihre Heirat planen - aber ohne wirkliche Liebe ausgerechnet zu DIESEM speziellen Partner. Und die vorher krank werden: da könnte es sein, daß der Organismus (der body-mind-spirit, wie die Amis sagen) streikt. Er will nicht. Brauchst nicht zu antworten - aber, wenn Du magst, prüf das für Dich! (Und: welche Haltung nimmt denn Dein Gefährte Dir als Erkrankter gegenüber ein?)

Vielleicht spielt auch die zeitliche Planung eine Rolle? Mag sein, daß mein Denken beschränkt ist: Aber würde man nicht zuerst sein "Haus" fertig bauen und nicht schon schon in den Rohbau einziehen, wo's noch reinregnet und der Wind durchpfeift (d.h. zuerst halbwegs gesund werden)? Freilich, es gibt auch den heroischen Trotz der Großen Liebe, die sich durch so periphere Sachverhalte nicht stören läßt.

Ich wünsche Dir, daß Du Deiner Ärztin gegenüber völlig offen sein kannst. Auf keinen Fall würde ich ihr Suizidgedanken und -versuche verschweigen. (Aber die braucht auch Dein Verständnis: Vieles Wichtige hat sie an der Uni nicht gelernt. Und sie ist eingeschränkt durch allerlei von der Pharmaindustrie mitbestimmte "Leitlinien", durch Einschränkungen der Krankenkassen usw.)

(Und wieder mein Disclaimer: Ich hab Dir keine Ratschläge gegeben. Könnte das gar nicht. Bin nicht HP oder Arzt.)

Trotz allem (ich mein das gar nicht ironisch): Dir eine irgendwie doch glückliche Zeit Deiner Verlobung.

Laß bitte was hören, ja?

Alles Liebe,
Windpferd
 
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Welche Art von Therapie bei Hypochondrie/Angst?

Hast Du schon Suizidversuche gemacht? Mit welchen Mitteln? (Du mußt solche Fragen nicht beantworten, klar.)

bei so etwas geht mir wirklich "der Hut hoch".

Diese Fragen sind wohl mit das Dümmste was ein Möchtegern-Psychologe anstellen kann - dann lieber still bleiben. Und dabei geht es nicht darum, ob man die Frage beantworten WILL.

Es zeigt aber wiederum, wie man einen Grossteil der Beiträge von Windpferd einzuordnen hat.
 
Welche Art von Therapie bei Hypochondrie/Angst?

Hallo Sylvi,

noch ein paar Ergänzungen. (Verzeih die Fragmentierung - hab zwischendurch anderes zu tun, wollte Dich aber nicht warten lassen.)

Untersuchen sollte man m.W. auch die HHN- (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-) Achse (evtl. erhöhte Ausschüttung von Cortisol); dadurch können für Emotionalität wichtige Gehirnregionen belastetet werden. - Zu fragen wäre nach familiärer Häufung vergleichbarer Beschwerden; es gibt auch - inzwischen bestimmbare - genetische Vulnerabilitätsfaktoren, z.B. des Serotonin-Transporters. Das wissen die Ärzte eigentlich. M.W. keine Kassenleistung. - Homocystein läßt sich einfach bestimmen: es ist bekannt als kardiovaskulärer Risikofaktor, ist aber auch neurotoxisch und beeinflußt neuropsychiatrische Erkrankungen negativ (ggf. einfach zu behandeln). - Gleichfalls wäre m.W. nach HPU (Hämopyrrollaktamurie; Labor KEAC, NL) oder, wenn das zu aufwendig ist, KPU (Kryptopyrrolurie, Labor Kirkamm, Mainz) zu fragen (gleichfalls ggf. gut behandelbar). - Ferritin könnte man bestimmen; es sollte im unteren Drittel des Referenzbereichs liegen aber nicht drunter. (Andernfalls Eisen supplementieren.) Vit. D hingegen sollte im oberen Drittel des Referenzbereichs liegen; gemessen NUR über 25-(OH)-Vit. D3. Sind die Neurotransmitter schon mal bestimmt worden (Serotonin, Dopamin, Noradrenalin usw.)? Auch nach Nitrosativem Stress (Laborparameter Nitrotyrosin, Laktat/Pyruvat-Quotient) wäre zu fragen.

Vielleicht magst Du ja mal hier Laborwerte (mit Einheiten und Referenzbereichen reinschreiben)?

Ferner wird empfohlen die Berücksichtigung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Man tut sich schon was Gutes, wenn man auf Fruchtzucker (also auf Obst; dafür mehr Gemüse und Grünzeug), auf Milch- und Sojaprodukte, glutenhaltige Getreide sowie auf alles Nickelhaltige verzichtet. Ballaststoffreiche Kohlenhydrate mit niedrigem Glykämischen Index sind empfohlen. Vermehrt kleine, fette Seefische. Keine Einfachzucker (in keiner Form), kein Weißmehl, kein geschälter Reis; die führen zu Hypoglykämie.

Bei Depressionen ist oft der B12- und Folsäure-Spiegel stark erniedrigt; beide Vitamine kann man gefahrlos supplementieren. Dasselbe gibt für Magnesium; es wirkt beruhigend, entspannend, schlaffördernd.

Auch auf der psychologischen Ebene gibt es noch mehr. Beispielsweise das Streß-Bewältigungs-Programm von Jon Kabat-Zinn. (Wird von einigen Behandlern angeboten als MBSR = Mindfulness Based Stress Reduction.) Man ist damit nicht so einsam wie bei der klassischen Meditaton und Wirkungen stellen sich rascher ein. - Und noch Weiteres - darüber mehr, sobald es Dir etwas besser geht. - "Wo aber Gefahr ist, / wächst das Rettende auch." (Hölderlin)

So - das ist erst mal alles, was mir einfällt, für's Erste.

(Und wieder der notwendige Disclaimer, s.o.: ich gebe an keiner Stelle Ratschläge sondern referiere Lehren, die der Literatur entstammen - überwiegend Mutter, Gröber, Kuklinski, Klinghardt, LEF.)

Guten Mut und alles Liebe,
Windpferd
 
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Und was sich gut mit anderen Medis ( ventlafaxin, promethazin) verträgt?

Hi Sylvi

Ich würde dir so gerne einen Rat geben, wie du aus dieser Angst kommen kannst. Aber weisst du, Ratschläge sind auch Schläge.

Bitte sprich mit deinem Arzt, der dir die anderen Medikamente gegeben hat. Möglicherweise kann er oder sie dann bestätigen, ob Jarsin (rein pflanzlich, Johannisbeerkraut) mit den anderen Medis zusammen genommen werden könnte.

Aber bitte, sprich mit deinem Arzt.

Viele Grüsse und gute Gesundung!!!

Wackybee:hexe:
 
venlafaxin, promethazin

Hi Sylvi

Bins nochmal. Die Medis, die du nimmst, sind ja schon gegen Angststörungen. Darum ist es sehr wichtig, ganz ehrlich mit deinem Arzt (er oder sie) darüber zu sprechen.

Liebe Grüsse Wackybee:hexe:
 
Welche Art von Therapie bei Hypochondrie/Angst?

PS: Ich fand es in Krisenzeiten oft unterstützend, anregend, ermutigend, eimschlägige Bücher zu lesen.

Ich weiß, nicht immer hat man die Kraft, aufmerksam zu lesen. Aber vielleicht interessiert Dich etwas:

M. Williams, J. Teasdale. Z.V. Segal, J. Kabat-Zinn: Der achtsame Weg durch die Depression, 2009;

J. Kabat-Zinn: Die MBSR-Yogaübungen: Stressbewältigung durch Achtsamkeit, 2010;

D. Klinghardt, A. Schmeer-Maurer: Mentalfeld-Techniken - ganz praktisch. 20 Methoden für Selbsthilfe und Heilung, 2006;

M. E. Seligman: Learned Optimism: How to Change Your Mind and Your Life,2006;

Ders.: Flourish. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens, 2012;

J. Mutter: Gesund statt chronisch krank. Der ganzheitliche Weg: Vorbeugung und Heilung sind möglich, 2009;

B. Kuklinski, I. v. Lunteren: Gesünder mit Mikronährstoffen. Schützen Sie Ihre Zellen vor "Freien Radikalen", 2010.
(Marvin Seligmann ist berühmt geworden durch sein Modell der "Gelernten Hilflosigkeit" zum Verstehen und zur Vorbeugung / Behandlung von Depression. Zuletzt hat er das Modell der "Learned Resourcefulness" als Modell von Gesundheit entwickelt. Er vertritt die Auffassung, daß sich die Klinische Psychologie viel zu ausschließlich mit Mängeln und Störungen beschaftige. Es entstand daraus die sog. "Positive Psychologie", die sich der Erforschung und Entwicklungen von "Tugenden" (ja!) und Stärken widmet. Sie hat inzwischen zahlreiche Vertreter. Ich finde das Studium seiner Ideen sehr inspirierend.)

WP
 
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Hallo Sylvi,

eben sehe ich, daß Du gestern im Abstand von 6 Minuten zwei Threads zum nahezu gleichen Thema eröffnet hast.

Nun - ich glaub, das ist nicht verboten. Das kann ich gut verstehen, wenn ich mir Dein von Dir (im anderen Thread) angedeutetes Leid vergegenwärtige.

Aber daß es zweckmäßig ist, bezweifle ich. Du mußt Dich ja dann gewissermaßen aufteilen und hast mehr Arbeit. Und der Antwortende hat vielleicht das Gefühl, daß er mit Sylvi 2 spricht aber Sylvi 1 nicht erreicht. Während er sich eigentlich für Sylvi als Ganzer interessiert. Und ich vermute, Du wirst dann nicht mehr Informationen bekommen.

(Es könnte sogar Streit entstehen zwischen Sylvi 1 und 2. Wie wenn jemand fast dieselbe Autobiographie in zwei verschiedenen Verlagen veröffentlicht - das gibt Kuddelmuddel, vielleicht auch juristisches?)

Vielleicht kann ein Mod - wenn Du das möchtest - diese beiden Threads zusammenlegen?

Alles Liebe
Windpferd


@ Wackabee:
Verzeih: daß ein Rat zugleich ein Schlag - also etwas Aggressives - sei, wird zwar häufig gesagt (vor allem von jenen, die keinen Rat annehmen wollen) ist aber Unsinn. Man nennt so etwas eine "Volksetymologie". - Der Ursprung des Wortes "Ratschlag" ist dieser: Wenn bei den Germanen eine Stammesversammlung einberufen worden war und alle Stimmberechtigten sich versammelt hatten, so wurde ein Gong oder eine Trommel geschlagen (oder was immer die zum Schlagen hatten). Jedenfalls kein Mensch. (Es gibt bis heute noch oder auch wieder Vereinigungen, die sich den Namen "Ratschlag für . . ." gegeben haben.) Eine andere Version sagt, ein Gong sei geschlagen worden, sobald die Beratung zu Ende gewesen sei. In diesem Fall wäre Ratschlag dasselbe wie Ratschluß. Die beiden Versionen sind miteinander vereinbar.

Wenn jemand der Auffassung ist, ein Rat sei aggressiv, müßtest er das wohl besser begründen als mit einer irrigen Ableitung eines Wortes.

Gruß
Windpferd
 
Hallo Sylvi,

Empfehlen kann ich es nicht, da ich es selbst nicht nehme aber ich würde, wenn überhaupt nur Altosil probieren.

Es hat wenig Nebenwirkungen und ist eigentlich ein Antihistaminikum aber da Angst auch ein Symptom eines hohen Histaminspiegels ist, kann die gewünschte Wirkung haben.

https://www.symptome.ch/threads/notfallmedikament-fuer-angststoerung.94925/

Grüsse
derstreeck
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Sylvi, hallo Derstreeck,

Atosil (nicht ALtosil) ist der Handelsname des Medikaments, das Du, Sylvi, bereits hast (jedenfalls genannt hast, in einem Deiner beiden Angst-Theads).

Leider hat es laut Roter Liste (entspricht inhaltlich dem Beipackzettel) eine lange Liste von Nebenwirkungen. Und auch von Wechselwirkungen - z.B. verstärken sich bei Gabe von Atosil die Wirkungen (incl. Nebenwirkungen) von Psychopharmaka, bes. von MAO-Hemmern (die Du ja auch schon nanntest).

Alles Liebe,
Windpferd
 
Wenn jemand der Auffassung ist, ein Rat sei aggressiv, müßtest er das wohl besser begründen als mit einer irrigen Ableitung eines Wortes.

Hi Windpferd

Danke für die Richtigstellung, aber ganz deiner Meinung bin ich nicht. Die Herkunft dieses Wortspiels mag ja wirklich anhand von Ratschluss und Rat kommen. Die Erklärung finde ich auch echt nachvollziehbar.
Und auch danke dafür, wusste ich nicht. Man ist wirklich nie zu alt, etwas zu lernen.

In meinem Leben habe ich so viele "Ratschläge" bekommen, die in einer Erpressung endeten. So in dem Stil: Ich habe dir diesen Ratschlag gegeben, warum hälst du dich nicht daran.
Es ist eine Redensart, da gebe ich dir auch recht.

Ich finde, ich kann, wie in einem Rat, einen Vorschlag machen, ohne Erwartung, dass alle anderen der gleichen Meinung sind und die Abstimmung abwarten. Klingt jetzt echt schweizerisch, gell????

Liebe Grüsse und einen tollen Abend wünscht dir Wackybee:hexe:
 
Ohja stimmt, ist sicher besser die Threads von mir zusammenzulegen!?
Wäre nett, wenn das ein Admin machen könnte!?

Atosil ist promethazin, das nehme ich schon jahrelang fest.
Es hilft mir gut mit wenigen Nebenwirkungen ( bei mir)-
aber eher bei der Anspannung , wegen dem Ritzen und bei Alpträume.
 
Habe heute meine Ärztin angesprochen darauf.
Sie hatt mir opipramol (50mg) mitgegeben.
Ich solle erstmal 2 mal täglich eine nehmen-
man könnte noch höher dosieren, aber das will sie ungern.
Das medi soll gut verträglich sein allgemein.
 
Tja Sylvi,

schön, daß Dir das Atosil subjektiv gut tut.

Allerdings: daß Du Nebenwirkungen und Wechselwirkungen nicht merkst, bedeutet nicht, daß es bei Dir keine gibt. Atosil steigert - wie schon erwähnt - die Nebenwirkungen von Antidepressiva und zu denen gehört das am meisten besorgniserregende Deiner Symptome, nämlich die suizidalen Tendenzen. (Psychiater sind auch Menschen, daher vergeßlich. Die Nebenwirkungen der AD zu behalten, das wäre eine Gedächtnisleistung, die kaum verlangt werden kann.) Gehe ich recht in der Vermutung, daß Du das Thema Suizid mit der Ärztin nicht besprochen hast?

(Falls diese Vermutung zutrifft: ist Dir Dein Leben lieb - oder eher die Vermeidung einer Minute von Peinlichkeit???)

Ich habe nicht unbedingt den Eindruck, daß Informationen es leicht haben, bis zu Deinem Denken vorzudringen. Vielleicht wäre es gut, wenn Dein Mann oder sonst irgendein solidarischer Helfer Dich dabei unterstützen würde, die vielen Informationen zu sortieren, so daß sie nicht einfach vom Winde verwehn.

Übrigens: daß Deine Ärztin Dir lediglich Opipramol (und dies nur in geringer Dosis) verordnet, legt nahe, daß sie Deine Depression für höchstens mittelgradig hält. Ich kann nicht einschätzen, ob es sich da um ein Fehlurteil handelt - oder ob Du ihr wesentliche Dinge verschwiegen hast. Eine Depression mit Suizidgedanken, vorausgehenden Suizidversuchen sowie mit der Befürchtung von Kontrollverlust ist grundsätzlich als "schwer" einzustufen.

Vielleicht irre ich mich - dann hast Du aber genügend gesunde Energie, um Dich um psychologisches Training mit therapeutischer Begleitung zu bemühen.

Ich wünsche Dir Klarheit, Direktheit
und auch sonst alles Liebe
Windpferd


PS: Ich klinke mich nun aus diesem Thread aus, d.h. ich werde ggf. in Deinem zweiten antworten. Fall mir noch was einfällt.
 
Darf ich fragen, warum?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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