Was könnte die Ursache von fünf Stürzen aus heiterem Himmel innerhalb von 25 Monaten sein?

Hallo, ory,

vielen Dank. Was für mich am plausibelsten klingt, ist der Tonusverlust meiner Beine. Allerdings sind schon m.E. alle infrage kommenden Diagnosverfahren dafür eingesetzt worden.

Liebe Grüße

Widderchen
 
... eine autonome, autoimmune Gangliopathie. Das ist relativ selten, wir haben vielleicht in den letzten sechs Jahren drei solcher Patienten gehabt.“
Zum Glück ist es gut behandelbar: Ähnlich wie bei einer Dialyse wird das Blut gereinigt – von dem Antikörper. Immunadsorption heißt das Verfahren. Etwa einmal im Jahr wird seitdem Leonard Hoffmanns Blut von den neugebildeten Antikörpern gereinigt, die seinen Nerven so schaden. Schon beim ersten Mal hatte es ihm sofort geholfen, erinnert er sich:
„Dann wurde die erste Immunadsorbtion gemacht, mit diesen breiten Nadeln angeschlossen und drei Stunden wird umgewälzt. Und die waren kaum fertig, da bin ich wie ein junger Gott die Treppen hoch. Ich sag ‚Was ist denn los? Haltet mich fest, da stimmt was nicht, ich müsste stürzen.‘ Nee, da war es weg, es war weg.“ ...

Auch das wäre eine Möglichkeit ...

Grüsse,
Oregano
 
Hallo, Oregano,

vielen Dank für deine Antwort.

Im Artikel steht etwas von Schwindel. Den gab es bei mir definitiv nicht.

Der Kipptisch wurde von meinem Kardiologen zuerst angedacht, dann verworfen. Er sieht keine kardiologische Ursache meiner Stürze.

Vielleicht sollte ich einen anderen suchen.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Vielleicht kommst Du über diesen Artikel auf die Ursache Deiner Stürze?:

...
Auslöser von Ohnmachtsanfällen lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen. Für die weiteren Untersuchungen wird Ihr Arzt Ihre Ohnmacht einer dieser Gruppen zuordnen:

REFLEXVERMITTELTE OHNMACHT

Ein Nervenreflex löst einen plötzlichen Abfall des Blutdrucks aus, der Herzschlag verlangsamt sich. Das Blut sackt aus dem Kopf in die Beine. Dem Patienten wird zunächst schwindlig, nach wenigen Sekunden stürzt er zu Boden.
Mögliche Auslöser für solche reflexvermittelte Ohnmachten sind: ...

ORTHOSTATISCHE OHNMACHT

Durch zu schnelles Aufstehen sackt das Blut aus dem Kopf in die Beine. Dem Patienten wird schwarz vor Augen. Jetzt kann eine Ohnmacht möglicherweise verhindert werden, wenn sich der Patient sofort hinsetzt oder, noch besser, hinlegt.
Möglicher Auslöser für eine orthostatische Ohnmacht sind eine zu niedrige Spannung in den Beingefäßen, ein niedriges Blutvolumen durch großen Flüssigkeitsverlust (z.B. wegen einer Krankheit) oder Medikamente. ...

HERZBEDINGTE OHNMACHT

Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus werden als solche von den Betroffenen häufig nicht erkannt. Gerät das Herz jedoch für einige Momente aus dem Takt, wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folge können Schwindelgefühle, Benommenheit oder Bewusstlosigkeit sein.
Die Verbindung zwischen einer Ohnmacht und Herzrhythmusstörungen herzustellen, kann schwierig und langwierig sein, denn
  • Herzrhythmusstörungen dauern oft nur einen kurzen Moment an und lassen sich bei nachträglichen Untersuchungen kaum feststellen
  • Herzrhythmusstörungen treten oft unregelmäßig und unvorhersehbar auf, meist nicht während des Arztbesuches.
Untersucht werden solche Störungen mit der Aufzeichnung eines sogenannten Elektrokardiogramms (EKG). Mit jedem Schlag produziert das Herz elektrische Signale. Diese Signale werden mit einem EKG-Gerät aufgezeichnet und vermitteln dem Arzt ein Bild des Herzrhythmus, jedoch NUR zum Zeitpunkt der Untersuchung und nicht unbedingt dann, wenn das Herz unregelmäßig schlägt. ...

Grüsse,
Oregano
 
Hallo, Oregano,

Mein Kardiologe meint ja, es seien keine Synkopen gewesen.

Vielleicht sollte ich den Arzt wechseln.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Hallo, Grantler,

auch dir Danke.

Meine Medikamente sind mittlerweile:

450 mg Quilonum retard
50 mg Quetiapin unretardiert (zum Schlafen)
2,5 mg Amlodipin
20.000 i. E. Vitamin D die Woche

Ich weiß nicht, was ein QT-Intervall ist.

Liebe Grüße

Widderchen
 
Hallo Widderchen.
Wie geht es dir inzwischen mit den Stürzen und deinen Knochen?

  • Nimmst du täglich mehrfach genug Calcium als Milchprodukte oder in einer für dich verträglichen Form ein, um auf das Minimum zu kommen?
  • Hast du Bor probiert im Bereich 9-12mg am Tag als Zusatz für einen positiven Knochenaufbau?
  • Hast du schonmal nach hochdosiertem Thiamin, also Vitamin B1, recherchiert wegen deiner Schwindel und Stürze (durch plötzliche Kraftlosigkeit/verlorenem Muskeltonus)? Hochdosiert ist 100mg i.m. die Woche oder 2000mg oral per Tag. Auch angesichts (? deiner seit Jahrzenten beobachteten Kohlenhydratunverträglichkeit und ?) im Zusammenhang ebenfalls schwerwiegenden elterlichen Vorbelastungen durch Alkoholismus.
  • Wäre ein Wechsel deines Blutdruckmedikamentes von Amlodipin auf das möglicherweise vorteilhaftere und entzündungsmindernde Olmesartanmedoximil denkbar?
  • Konntest du inzwischen Progesteron bekommen anstelle des dir verordneten Estrogens? Estrogen ist überwiegend entzündungsfördernd wenn es absolut oder im Verhältnis zu den anderen Hormonen zu hoch liegt.
  • Hast du schonmal ein gutes Vitamin-E (D-alpha-Tocopherol oder gemischter Vitamin E Komplex) probiert? VE schützt Estrogen und freie Fettsäuren wie Linolsäure, außerdem könnte es speziell bei vorübergehendem Beinhinken, präventiv/therapeutisch bei Schlaganfällen, Thrombosen u.a. kardiovaskulären Ereignissen wirkungsvoll sein durch verbesserte Sauerstoffmangel-Widerstandsfähigkeit der Zellen, beschleunigte Gefäßneubildung, beschleunigte Auflösung von Blutverklumpungen. Der Streit und die Vernebelungen und Qualitätsvermiesungen um VE reichen übrigens zurück in die 50er Jahre, siehe z.B. Maclean's Magazine 4-1954, Internetsuchen nach "THE_FIGHT_OVER_VITAMIN_E_1954_Special_Reprint_4-54.pdf" für einen Bericht über die üblichen institutionellen Vorgehensweisen. Ein VE-Mangel verursacht Ataxie. Vorsichtig bei Wunden wegen der Blutverdünnung und ein Einsteigern ist notwendig weil es anfangs den Blutdruck erhöhen kann.



Mein Immunsystem ist übrigens Bombe. Meine jüngeren Kollegen sind viel, viel öfters als ich erkältet.
Ich musste lernen, dass "keine Erkältung" einfach nicht-aktives Immunsystem bedeutet. Eine Nacht schwitzen und dann schnell wieder gut wäre also ein sehr viel beruhigenderes Zeichen anstatt keine Erkältungssymptome. Die Krankheitssymptome können nämlich nur kommen, wenn das Immunsystem aktiv ist. Wenn man bei Labortieren das Immunsystem oder auch nur die Erregererkennung per TLR-Rezeptoren ausschaltet, reagieren die im Gegensatz zur Kontrollgruppe nämlich nicht auf injiziertes 'RSV, Respiratorisches Synzytial-Virus' oder ähnliches. Das nicht-Vitamin sondern Secosteroidhormon D3 ist in der Einnahme- und Speicherform immunsupprimierend und darum so "erfolgreich". Zum Knochenstoffwechsel trägt es übrigens nur total insignifikant bei.

Ich habe allerdings nie sehr viel Kohlehydrate gegessen als Erwachsene, da ich auf meine Ernährung achte, nachdem ich mit Anfang 20 auf Dauer abgenommen habe. Ich bin z. B. ein großer Schokofan, aber es müssen mindestens 85 % Kakao sein.
Ich habe den Verdacht, dass dein beschriebenes Fettpolster über dem Bauchnabel maßgeblich ernährungsbedingt und überlappend dazu hormonell bedingt sein kann. Das verordnete Estrogen trägt dazu wahrscheinlich seinen Teil bei, wie auch Xenoestrogene und speziell estrogene Linolsäure aus der Nahrung. Der Rettungsring erfüllt vielleicht eine Schutzfunktion deines Körpers. Gesundheitlich sorgen würde ich mich deswegen nicht. Aber wäre natürlich prima, wenn das zusammen mit den anderen Ansätzen wegschmelzte.

Bei ganz vielen "familiären" Erkrankungen werden m.M.n. die gleichartigen Ernährungsmuster der Familienmitglieder und unausgeglichenen Belastungen wie z.B. Alkoholismus unangemessen außer Acht gelassen. Vor Allem in der Linie Mutter-Tochter kann sich sowas durchsetzen, wenn die Söhne dagegen eher unbekümmert alles essen oder spätestens in zukünftiger Ehe in ein anderes Muster versetzt werden.


Peace out.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Granit,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Im Moment mache ich die histaminarme Auslassdiät. Dann werde ich mal sehen, wie es mit den anderen Dingen weitergeht.

Ich habe nächsten Monat einen Termin bei einer Osteologin und Hormonspezialistin. Dann möchte ich weiter sehen. Nahrungsergänzungsmittel möchte ich nur nehmen, wenn es unbedingt notwendig ist.

Ich möchte hier auch noch mal darauf hinweisen, dass es mir nicht schwindlig war, sondern ich wirklich aus heiterem Himmel gestürzt bin.

Wegen des Lithiums darf ich Olmesartanmedoximil nicht nehmen.

Ich habe ja nicht gesagt, dass ich nie erkältet bin. Vor einem Jahr hatte ich sogar Corona, mit allerdings sehr geringen Symptomen.

Ich kann mich jetzt nicht daran erinnern, dass ich geschrieben habe, dass ich keine Kohlehydrate vertrage. Ich habe nur geschrieben, dass ich seit 40 Jahren nicht soviel esse wie vielleicht andere.

Insgesamt ist das alles sehr viel für mich. Ich muss das alles zuerst verdauen und alles nach und nach "abarbeiten".

LG Widderchen
 
Nach dieser zunächst hier im Thread erfolgten Antwort:
Leider ist es nicht so einfach. Östrogen ist sowohl entzündungsfördernd als auch entzündungshemmend, je nach Gesamtlage.

wurden einige interessante, aber hier "OT"-Beiträge ausgelagert in einen neuen Thread:
 
450 mg Quilonum retard
50 mg Quetiapin unretardiert (zum Schlafen)
2,5 mg Amlodipin
Lese Dir bitte die Nebenwirkungen Deiner Medikamente durch.

Bei Quilonum retard würde ich beginnen:
Dazu finde ich unter anderem:
  • Bewegungsstörung mit Zittern und Fallneigung
  • Muskelzuckungen
  • Bewegungen (unwillkürlich)
  • Ataxie (Störung der Bewegungskoordination)
  • Bewegungsstörungen mit plötzlichen und langsamen Bewegungen
  • Kurzzeitige Bewusstlosigkeit
  • Koordinationsstörung
  • Schwindel
  • Benommenheit
siehe:

Ich würde es für möglich halten, dass man von den Nebenwirkungen dieses Medikamentes auch stürzen kann.

.

Zu Quetiapin liest man als "Wechselwirkung":
"Andere Arzneimittel oder Alkohol, die ebenfalls eine dämpfende Wirkung auf das Gehirn haben, sollten auch nicht kombiniert werden – das kann Nebenwirkungen wie Müdigkeit verstärken."

siehe:

Das Quilonum (s.o.) hat, wenn ich allein die möglichen Nebenwirkungen ansehe, eine dämpfende Wirkung auf das Gehirn.

.

Das Amlodipin (Blutdrucksenker) kann als mögliche Nebenwirkung zu Schwindel etc. führen.
siehe


Wenn Du diese Medikamente bereits genommen hast, als Du zum letzten Mal gestürzt bist, würde ich die Ursache in den Nebenwirkungen dieser Medikamente suchen.
Vielleicht bekommst Du zu hohe Dosierungen?

Wenn beim Quetiapin bereits darauf hingewiesen wird, dass sich die Wirkung verstärken kann, wenn man andere dämpfende Medikamente bekommt, dann ist das ein Hinweis, den der Arzt bedenken sollte, der beides erstgenannte Medikamente verordnet hat.

Ich sehe gerade, dass Du in Beitrag #8 am 22. 6. 20. dieselben Medikamente bereits genannt hast. Du nimmst sie also schon lange.
Umso eher würde ich hier die Ursache der Stürze suchen. Denn die Stürze hast Du auch schon recht lange.
Vielleicht ist die Kombination aus den 3 Mitteln nicht gut für Dich?
Vielleicht ist die Dosis zu hoch?
 
Hallo, margie,

vielen Dank auch dir.

Sowohl mein Hausarzt, mein Psychiater und mein letzter Kardiologe kennen all meine Medikamente. Bei allen Wechselwirkungschecks, die ich durchgeführt habe, gab es immer grünes Licht.

Von allen Medikamenten nehme ich mittlerweile die geringste Dosis. Ich kann natürlich beim nächsten Besuch bei meinem Psychiater nachfragen. Gerade ein Wechsel des Lithiums kann leider sehr gefährlich werden.

Und müssten die Wechselwirkungen nicht immer sein? Benommenheit und Schwindel kommen eh nicht in Betracht.

Ich weiß, dass es für jemand Außenstehenden schwer begreiflich ist, dass jemand stürzt ohne hängenzubleiben, schlecht zu sehen, benommen oder schwindlig zu sein. Aber es ist so.

LG Widderchen
 
Ich kann natürlich nur das für mich "Offensichtliche" hinweisen, das ich, wenn ich diese Medikamente nehmen müsste und die Stürze hätte, selbst prüfen würde.
Ich will Dir damit nicht raten, dass Du die Medikamente weglässt.
Aber womöglich kann ein Arzt doch andere Medikamente prüfen?

Wenn es zu Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen kommt, kann ich mir vorstellen, dass diese umso eher auftreten, je höher der Spiegel der Medikamente im Körper ist.
Ein Medikament braucht nach der Einnahme gewisse Zeit bis es wirkt und der Spiegel wird wohl abnehmen, vor der nächsten Einnahme.
Möglicherweise wird dann noch der Medikamentenspiegel durch den Magen-, Darmtrakt und das, was man isst oder trinkt, beeinflusst.
Und natürlich werden die Erkrankungen, deretwegen Du diese Medikamente nimmst, auch mal stärker und mal schwächer sein.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Zusammenspiel all dieser Aspekte dann vereinzelt zu Stürzen führen könnte.
Wenn Du gerade sitzt, wird das wohl nicht passieren.

Aber das ist nur ein Erklärungsversuch von mir als Laie und unter dem Aspekt, dass in den möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente doch schon einiges genannt wird, was auch zu Stürzen führen kann.
 
Wie geschrieben, nehme ich schon überall die geringste Dosis, die 50 mg bei Quetiapin sind auch sehr niedrig, wenn man bedenkt, dass manche mehr als das Zehnfache nehmen.

Die Vermeidung von Manien ist bei mir ein zentrales Thema, da ich mich dann selbst verliere und das kann schlimmste Folgen haben. Lithium bewahrt mich seit 18 Jahren vor Manien und schweren Depressionen. Daher habe ich ein, zwei Nebenwirkungen in Kauf genommen. Die Alternativen zu Lithium können übrigens alle ähnliche Nebenwirkungen haben.

LG Widderchen
 
Die ím von oregano in #62 verlinkten Artikel genannte Krankheit würde ich prüfen lassen.
Wenn das so etwas Seltenes ist, solltest Du auch Ärzte fragen, die seltenen Krankheiten gegenüber aufgeschlossener sind und ggf. auch eine Ambulanz für seltene Krankheiten in einer Uniklinik aufsuchen.
Du wirst zu dem Thema nicht von allen Ärzten gut beraten werden können, weil sich mit seltenen Krankheiten nur wenige Ärzte beschäftigen.


Es gibt auch "Airbags", die man sich umschnallen kann und die vor den Folgen eines Sturzes schützen können.
ich glaube aber eher weniger, dass das bei Dir in Frage kommt.
 
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