Was könnte die Ursache von fünf Stürzen aus heiterem Himmel innerhalb von 25 Monaten sein?

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21.06.20
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88
Hallo, ich bin 56 Jahre alt, weiblich, normalgewichtig.

Zu meinem Problem:

Seit März 2018 bin ich fünfmal gestürzt ohne erkenntliche Ursache, d.h. mir war nicht schwindlig, ich habe normal gesehen, ich bin nirgendwo hängengeblieben. Alkohol und Drogen waren auch nicht im Spiel. Es waren also irgendwie Aussetzer.

Zweimal habe ich mir etwas gebrochen, einmal mußte ich operiert werden. Am vorletzten Sturz laboriere ich immer noch mit Schmerzen.

Natürlich habe ich mittlerweile Angst vor dem ganz großen Sturz in die Pflegebedürftigkeit oder den Tod. Daher laufe ich jetzt mit einer Gehhilfe.

Meine Vorerkrankungen:

Bipolare Störung (phasenfrei während der Stürze)
Ticstörung (keine Tics während der Stürze)
nicht behandlungsbedürftiges Adenom an der Hirnanhangdrüse
Arthrose in den Knien und im Sprunggelenk (keine Schmerzen während der Stürze)
gut eingestellter Bluthochdruck
Veneninsuffizienz vor allem rechts, behandelt mit Kompressionsstrumpf

Medikamente gegen Bipolare Störung und Bluthochdruck schon dieselben seit Jahren

Untersuchungen:


  • Langzeit-EKG
  • Langzeit-EEG zum Ausschluß von Epilepsie
  • Langzeit-Blutdruck
  • Blutuntersuchung
  • 24-Stunden-Urin-Kontrolle mit Hormonstatus
  • Reizuntersuchung an den Füßen
  • Ganganalyse
  • MRT des Schädels
  • Ultraschall des Herzens
  • Hirnwasseruntersuchung
  • kognitive Untersuchungen (nur dort Ergebnisse, u.a. unterdurchschnittliches Arbeitsgedächntis)
Wer hat schon Ähnliches erlebt und weiß Rat?

Vielen Dank für Antworten.

LG Widderchen
 
Hallo Widderchen,

sind denn auch die verschiedenen Ursachen für Schwindel abgeklärt worden?

Vielleicht trifft diese Geschichte bzw. Diagnose auch auf Dich zu?:
...
„Das Problem bei ihm war, dass er so verschiedenste andere Erkrankungen hatte: Diabetes, eine Nephropathie, eine Erkrankung der Niere, bedingt durch den Diabetes und eine Polyneuropathie, auch dadurch bedingt und so waren auch die Kardiologen beteiligt, es ist also ein interdisziplinäres Problem gewesen.“

Aber weder der Diabetes, noch die Niere sind schuld. Sondern das Immunsystem. Eine Blutuntersuchung zeigt: Leonard Hoffmanns Immunsystem produziert zu viel von einem ganz bestimmten Antikörper – und der setzt sich an manchen Nerven fest und verhindert so, dass Signale weitergeleitet werden. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für diese Krankheit, sagt Lutz Harms:

„In diesem Falle eben eine autonome, autoimmune Gangliopathie. Das ist relativ selten, wir haben vielleicht in den letzten sechs Jahren drei solcher Patienten gehabt.“

Zum Glück ist es gut behandelbar: Ähnlich wie bei einer Dialyse wird das Blut gereinigt – von dem Antikörper. Immunadsorption heißt das Verfahren. Etwa einmal im Jahr wird seitdem Leonard Hoffmanns Blut von den neugebildeten Antikörpern gereinigt, die seinen Nerven so schaden. Schon beim ersten Mal hatte es ihm sofort geholfen, erinnert er sich:

„Dann wurde die erste Immunadsorbtion gemacht, mit diesen breiten Nadeln angeschlossen und drei Stunden wird umgewälzt. Und die waren kaum fertig, da bin ich wie ein junger Gott die Treppen hoch. Ich sag ‚Was ist denn los? Haltet mich fest, da stimmt was nicht, ich müsste stürzen.‘ Nee, da war es weg, es war weg.“ ...

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Widderchen, sog. wirkfluktuationen z.b. medikamente wg. bipolar können als mögliche Ursache ausgeschlossen werden?
 
war dir vorher schwindelig ? bist du zusammengesackt oder mit voller wucht der länge nach auf den boden geknallt ?
letzteres hatte ich dieses jahr ohne vorwarnung innerhalb von ca. 8 wochen etliche male, meist bin ich mit dem kopf auf den steinboden geknallt, einmal mit dem gesicht und hatte glück, daß die splitter der brille nicht in die augen gegangen sind.

bei mir war es ein schub einer genet. krankheit (aip = akute intermiettierende porphyrie), der durch falsche medikamente ausgelöst worden war.

früher bin ich schon mehrmals durch falsche medis umgekippt, da zwar nicht so oft, aber jedes mal mit mind. 1 std. bewußtlosigkeit, 2x bin ich 3 tage lang bei jedem versuch aufzustehen sofort wieder bewußtlos geworden und einmal war ich 4 tage im koma.

ich würde an deiner stelle auch an die medis denken, die du nimmst.

hast du dir schon die beipackzettel deiner medis genau durchgelesen und außerdem auch nach den nebenwirkungen gegoogelt ?

nebenwirkungen treten teils auch erst nach längerer zeit auf und stehen nicht immer alle im beipackzettel, weil sie sehr oft garnicht gemeldet werden.

aber es gibt auch noch etliche andere ursachen für stürze, einige hat oregano ja schon genannt.

was sagen denn die ärzte zur ursache ?

da stehen noch einige infos zum thema:



lg
sunny
 
Lieben Dank für Eure schnellen Antworten.

Eine Ursache konnten die Ärzte nicht finden.

Schwindelig war es mir nicht. Auch eine Bewußtlosigkeit konnte ich nicht feststellen. Aber vielleicht war sie auch ganz kurz. Es ist schwer zu erklären.

Stellt Euch vor, Ihr geht spazieren oder eine Treppe hoch oder runter. Und dann merkt Ihr, wie Ihr fällt, ohne Schwindel, ohne ersichtliche Synkope. Es bleibt nur der Versuch, den Sturz abzufangen. Ich knalle also nicht einfach hin, sondern reagiere noch und tue mir dabei weh.

Im Sitzen ist mir das zum Glück noch nicht passiert.

Meine Medikamente werde ich nochmals prüfen. Aber sie helfen mir so gut gegen die bipolare Störung, die ja auch eine schwere Krankheit mit hohem Todesrisiko darstellt.

Am Freitag habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt zur Besprechung meiner üblichen Kontrolluntersuchungen wegen des Lithiums, das ich gegen die bipolare Störung nehme. Vielleicht brauche ich einen ambulanten Neurologen, habe im Moment nur einen Psychiater.

LG Widderchen
 
Hallo, Leute,

im Beipackzettel meiner beiden Medikamente gegen die bipolare Störung findet sich tatsächlich als Nebenwirkung "kurze Synkope". Aber die wäre ja sehr kurz, wenn ich sie gar nicht bemerke. Geht das?

LG Widderchen
 
Hallo, Leute,

im Beipackzettel meiner beiden Medikamente gegen die bipolare Störung findet sich tatsächlich als Nebenwirkung "kurze Synkope". Aber die wäre ja sehr kurz, wenn ich sie gar nicht bemerke. Geht das?

LG Widderchen
Hallo Widderchen,

vielleicht listest Du mal die Medikamente auf - alle, die Du regelmässig nimmst.
Zwischen Lithium und Blutdrucksenkern kann es durchaus ungewollte Nebenwirkungen geben.

Auch ein - negativer - Einfluss auf notwendige Mikronährstoffe ist nicht auszuschliessen.

lg
 
Hallo, docwho,

lieben Dank für die Antwort.

Ich nehme:

täglich:

675 mg Lithiumcarbonat
25 mg Quetiapin
7,5 mg Amlodipin

1 x die Woche:

20.000 i.E. Vitamin D

bei Bedarf:

10 mg Loratadin

Natürlich kennen Hausarzt und Psychiater all meine Medikamente. Wechselwirkungen soll es angeblich nicht geben.

LG Widderchen
 
Hallo Widderchen,

Wechselwirkungen Deiner Medikamente sind, wie Du schon sagtest, scheinbar keine bekannt.
Wichtig wäre, dass Du auch auf Deine Magnesium-Versorgung achtest. Vitamin D3 - Du nimmst hoffentlich D3 - benötigt Magnesium zur aktiven Form. D3-Mangel kann die Sturzneigung erhöhen. Magnesium-Mangel ist auch ein Grund für Bluthochdruck.

Der Blutdruck lässt sich auch mit - essentiellem - Omega 3, Vitamin D3, C, Coenzym Q10, Magnesium u.a. senken.
Eher negativ auf den Blutdruck wirken Rauchen, Alkohol, viel Salz, Übergewicht u.o. süsse Softdrinks.

lg
 
Hallo Widderchen,

könnte es sein, dass du, um deine Knie oder deinen Knöchel zu schonen oder Schmerzen zu vermeiden, einfach die Füße nicht ausreichend hoch hebst? So könnte dich jede kleine Unebenheit zu Fall bringen oder du daran hängenbleiben.

Viele Grüße
 
Das Quetiapin ist ja wohl in der Dosis quasi Homöopathie. Kannste auch weglassen.
Hallo, FAK,

Quetiapin habe ich nur zum Schlafen, da ich vehemente Schlafprobleme hatte. 25 mg sind da üblich, da es keine Phasenprophylaxe gegen die bipolare Störung ist.

LG Widderchen
 
Quetiapin habe ich nur zum Schlafen, da ich vehemente Schlafprobleme hatte. 25 mg sind da üblich, da es keine Phasenprophylaxe gegen die bipolare Störung ist.
Na ansich ist die Standard-Dosis für's Pennen 50 - 100mg, was schon in absoluten Maßstäben gesehen wenig ist, denn für Psychosen liegt man bei >= 400mg, aber wenn Du mit so einer Mini-Dosis auskommst, egal.
 
Hallo, FAK,

wenn ich ins Grübeln komme, nehme ich auch mal 50 mg. Ich darf bis 75 mg.

LG Widderchen
 
Der Blutdruck lässt sich auch mit - essentiellem - Omega 3, Vitamin D3, C, Coenzym Q10, Magnesium u.a. senken.
Eher negativ auf den Blutdruck wirken Rauchen, Alkohol, viel Salz, Übergewicht u.o. süsse Softdrinks.
Hallo, docwho,

danke für Deine Antwort.

ob ein Mangel vorliegt, müßte ich dann selber bezahlen, oder? Beim Vitamin D war es auf jeden Fall so. Ja, es ist Vitamin D3, vom Arzt verschrieben als Privatrezept, obwohl ein Mangel vorliegt. Angeblich bezahlt die Kasse das nur, wenn Osteoporose vorliegt.

Diese negativen Faktoren spielen bei mir keine Rolle.

Mein Arzt hat damals gesagt, daß ich den Blutdruck nicht durch mehr Bewegung oder andere Ernährung senken könnte, höchstens ganz wenig.

LG Widderchen
 
könnte es sein, dass du, um deine Knie oder deinen Knöchel zu schonen oder Schmerzen zu vermeiden, einfach die Füße nicht ausreichend hoch hebst? So könnte dich jede kleine Unebenheit zu Fall bringen oder du daran hängenbleiben.
Dir auch vielen Dank.

Das habe ich auch schon bedacht. Allerdings war die Ganganalyse sowohl in der Neurologie als auch beim Orthopäden negativ. Dabei sagt mein Freund immer, ich gehe rechts anders als links. Früher hieß es sogar mal, ich hätte rechts ein kürzeres Bein, und dann wieder nicht. Ehrlich gesagt, traue ich bald keinem Orthopäden mehr.

Meinst Du, daß ich die Unebenheiten so klein sind, daß ich noch nicht einmal mehr stolpern kann? Wenn ich irgendwo hängenbleibe, stolpere ich nämlich normalerweise. Bei diesen Stürzen bin ich aber nicht gestolpert.

LG Widderchen
 
Mein Arzt hat damals gesagt, daß ich den Blutdruck nicht durch mehr Bewegung oder andere Ernährung senken könnte, höchstens ganz wenig.
Hallo Widderchen,
ich kenne mindestens 2 Personen, bei denen regelmässige Omega 3-Einnahme den Blutdruck nachweislich gesenkt hat - und zwar innert Tagen.
"Omega 3" ist essentiell. Der Körper benötigt das täglich, kann es aber nicht selber herstellen.
"Omega 3" wirkt u.a. auch blutverdünnend.

lg
 
ob ein Mangel vorliegt, müßte ich dann selber bezahlen, oder? Beim Vitamin D war es auf jeden Fall so. Ja, es ist Vitamin D3, vom Arzt verschrieben als Privatrezept, obwohl ein Mangel vorliegt. Angeblich bezahlt die Kasse das nur, wenn Osteoporose vorliegt.

Hallo Widderchen,

wie niedrig war dein VD Spiegel?
20000I.E. in der Woche (wahrscheinlich eine Dekristol?) ist viel zu wenig. Und dann auch noch selbst bezahlt....
Bei nordhit.de gibts eine Jahrespackung a 10000 i.E. einschließlich K2 für 28€. Hatte ich selbst schon genommen, mit guten Laborergebnissen.
Fürs Immunsystem muß man es eh täglich nehmen, siehe Interview mit Bruce Hollis auf VitaminD.net.

LG Brigitka
 
Ja, es ist Vitamin D3, vom Arzt verschrieben als Privatrezept, obwohl ein Mangel vorliegt. Angeblich bezahlt die Kasse das nur, wenn Osteoporose vorliegt.

ich bekomm vit d3 schon seit einigen jahren auf kasse, obwohl ich keine osteoporose habe, aber es sonst zu wenig ist, da ich aus versch. gründen (die aber nicht auf dem rezept stehen) nicht in die sonne gehen darf.
es ist allerdings auch ein verschreibungspflichtiges (vigantol tropfen).

bei anderen könnte es sein, daß sie tatsächlich nicht auf kasse gehen können, aber dann müßte dir dein arzt halt das passende verordnen, da du ja zu wenig d3 hast, es also keine "wunschverordnung" ist, die von den kassen nicht bezahlt wird.
ich würde den arzt wechseln.


lg
sunny
 
Hallo Widderchen,

Dir auch vielen Dank.

Das habe ich auch schon bedacht. Allerdings war die Ganganalyse sowohl in der Neurologie als auch beim Orthopäden negativ. Dabei sagt mein Freund immer, ich gehe rechts anders als links. Früher hieß es sogar mal, ich hätte rechts ein kürzeres Bein, und dann wieder nicht. Ehrlich gesagt, traue ich bald keinem Orthopäden mehr.

Meinst Du, daß ich die Unebenheiten so klein sind, daß ich noch nicht einmal mehr stolpern kann? Wenn ich irgendwo hängenbleibe, stolpere ich nämlich normalerweise. Bei diesen Stürzen bin ich aber nicht gestolpert.

LG Widderchen

ich hatte mal eine Entzündung am Fuß im Bereich des Fersenbeins (Hacke) und bin während dieser Zeit auch mehrmals gestürzt, weil ich unbewusst den anderen Fuß nicht richtig hochgehoben habe, um den kranken bei jedem Schritt möglichst kurz zu belasten. Ob deine Beine gleich lang sind kannst du ganz einfach testen, indem du dich nackt vor einen Spiegel stellst und dann überprüftst, ob deine Hüfte gerade ist (geht sogar mit Wasserwaage). Bei mir sieht man den Beinlängenunterschied auch daran, dass ein Hosenbein länger ist. Seitdem mein Fuß wieder in Ordnung ist, stürze ich aber nicht mehr.
 
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